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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1855
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- Band
- 1855-01-12
- Erscheinungsdatum
- 12.01.1855
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- Deutsch
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1855.^ 60 Die paar tausend Thaler, welche der „National-Dank-Stiftung" dadurch zufließen, obwohl sie von den übrigen Kalender-Verlegern gern in Gemeinschaft auch aufgebracht worden wären, ließen leider über alle begründeten Einwendungen hinweg sehen. Neuerdings hat eine ähnliche Manipulation Seitens eines in Berlin eben zugezogenen Verlegers stattgcfunden. Derselbe wandte sich an den Vorsteher des „National-Danks", den Generalmajor von Malizewsky, mit dem Ansuchen, die von ihm so eben gegrün dete und mit vieler Ostentakion ins Leben gerufene Frauenzeitung „Bazar" durch die Organe des Vereins, wie Treubunds-Stiftungcn Preußischer Jungfrauen rc. w., verbreiten zu helfen. Als Aequi- valent wurde von ihm für die Stiftung ein bestimmter Rabatt offe- rirt, welchen man bestens acceptirte und dafür die sämmtlichcn Preu ßischen Jungfrauen patriotischer Treubunds- und anderer Vereine zur Subscription aufforderte. (Gratuliren können sich dazu viele vcr Herren Sortimenter, welche von den Abnehmern anderer Mustcr- zeitungen gewiß so manche dadurch einbüßen werden, daß solche von Seiten der „National-Dank-Stiftung" von jetzt ab den „Bazar" empfangen!) Jedenfalls verdient ein solches Treiben ernstlich gerügt zu wer den, und cs wäre wohl an der Zeit, daß die hohen Landesbehörden diesen Mißbräuchen ein Ziel setzten. Welcher patriotisch gesinnte Mensch hätte nicht ein Herz für die im Kampfe unfähig gewordenen Mitbürger; aber wenn Beiträge auf solche Weise eingetricben wer den sollen, so hört Verschiedenes auf. Da würde es noch viel er sprießlicher sein, wenn der Vorstand des „National-Danks" dem ganzen deutschen Buchhandel die Offerte machte, gegen höchstenRa- batt seine Erzeugnisse Behufs Porto- und steuerfreien Vertrie bes cinzusenden. Dann geschähe wenigstens das, was dem Einen recht und dem Andern billig wäre, und cs läge noch eine Art Eon sequenz darin. Geht es aber so fort und benutzen noch viele an dere Verleger die schöne Gelegenheit, diese neue Art Absatz durch stcuer- und abgabenfreie Colportage für ihre Zwecke auszubeu ten, so ist ein Ende nicht abzusehen, und die „National-Dank-Stif- lung" verwandelt sich in ein großes Buchhandlungs- und Colpor- teur-Geschäft. Ein preußischer Buchhändler. Eintracht macht stark. In der Beilage der A. A. Ztg., ich glaube vom 24. Decbr. v. I., steht ein Aufsatz, der sich über die Verhältnisse der deutschen Schriftsteller und Verleger gegenüber den Gesetzen ausspricht, die ihnen Schutz gewähren sollen*). Wer sich in dem einen oder andern Falle befindet, den möchte ich auf genannten, sehr lcsenswerthen Aufsatz Hinweisen, der, um seinen Inhalt kurz anzugebcn, und wenn ich ihn recht aufge- faßt habe, auf die mangelhafte Gesetzgebung unscrs Vaterlandes in dieser Hinsicht eingeht, wo ein Staat das Vcrhältniß des Schrift stellers oder Künstlers und Verlegers gegen einander und den ihnen zu gewährenden Schutz ganz anders aufgefaßt hat, als ein anderer Staat, so daß bei Conflicten nicht selten die gehoffte Hülfe ganz ausbleibt. Der Vers, vergleicht z. B. damit den Vorlheil des ein heitlichen Schutzes, der seinen Angehörigen vom franz- Staate ge währt wird, und hebt lobend den richtigen Scharfblick und die Rührig keit der franz. Verleger hervor, die, dem unumstößlichen Grundsätze huldigend; Einheit machtstark — sich gemeinschaftlich für das In- und Ausland verbunden haben, sich gegenseitig, wo auch immer das Recht eines Einzelnen verletzt sein mag, zu schützen, und durch ihre Vereinigung das durchzusetzen, was einem Einzelnen nie gelingen würde. Von der Zweckmäßigkeit eines solchen Vereins brauche ich mei nen Lesern gegenüber nichts zu erwähnen; nur den Wunsch möchte ich hinzufügcn, daß unter uns Männer von Einsicht und Einfluß, die Zweckmäßigkeit erkennend, recht bald Schritte thun möchten, eine ähnliche Vereinigung deutscher Verleger ins Werk zu richten- Ein solcher Bund, der die Rechte und Vortheilc eines jeden Einzelnen verträte und förderte, sollte auch unser Buchhändler verein sein oder werden. Dann müßte freilich das jetzige Ge bäude, das in keiner Hinsicht mehr allen Bedürfnissen entspricht, verlassen und ein neues aufgerichtet werden, das, unter Allgemein wohl fördernden Gesetzen, jedem Mitglieds Schutz gewähren könnte und steter Verbesserung fähig wäre! — Hamburg, Januar 1855. H eub c l. Ans Leipzig. Mehrere Buchhändler aus deutschen Bundesländern, in wel chen die Pv.blication des Bundes-Preßgesctzcs erfolgt ist, haben, um den ihnen hierdurch drohenden Eventualitäten auszuweichen, Com- manditsirmen in den größeren deutschen Staaten, welche von der Verkündung des Bundcsgesetzcs voraussichtlich Abstand nehmen wer den, begründet. Wie das „E.-B." berichtet, ist von Seiten einer einzigen Regierung, welche das Bundesgesetz bereits zur Anwendung bringt, die Zulässigkeit der Eoncessionirung für solche Fälle, in wel chen dem Concessionar die Concession in einem andern Bundeslande entzogen ist, in Frage gestellt. Es handelt sich hierbei nur um ab strakte Erörterungen, die allem Vcrmuthen nach für die Betheilig ten ohne praktische Bedeutung bleiben werden, da, so viel bekannt ist, die betreffenden Eommanditen vorsorglich eher begründet sind, als das Bundcsgesetz in dem betreffenden Staate verkündet wurde, und cs dürfte überhaupt die Auffassung maßgebend sein, daß das Bundes-Preßgesetz in den hierher gehörigen Beziehungen noch einer authentischen Declaration bedarf. Hannover, 27. Deccmber. Die Publikation des Bundes-Preßgesetzes, welche in unserem j Lande noch nicht erfolgt ist, dürfte bald zu erwarten sein; wenig stens ist die dazu erforderliche Verordnung bereits berathen und im I Justizministerium ausgearbeitet worden. Uebcr Schleudere« inr Sortimentsbuchhandel giebt es täglich eine Menge Eommentare, welche jedoch nothwendig ! zur Kcnntniß der verehelichen Mitglieder des ordnungsmäßigen Buchhandels gelangen müssen. Der hiesige Buchdrucker und Schreibmaterialienhändler, Herr Ehlers, welcher auch die Concession zum Buchhandel besitzt, hat sich I nämlich öffentlich erboten, alle von anderen Buchhandlungen ange kündigten Werke stets zu billigeren Preisen zu liefern- Bei einer Weihnachts-Anzeige heißt es sogar; „neue Sachen oft unter der Hälfte des Ladenpreises". Sogar Zeitschriften pro 1855 wurden einer hies. Lesegesellschaft mit 15 dH Rabatt zu liefern versprochen. Ob eine derartigeHerabwürdigung unseresSortimcntsgcschäfts (nicht Antiquarhandcl) auch für die Herren Verleger Segen bringend sein kann, mögen sich dieselben selbst sagen- Einbeck, Jan. 1855. Aug- Eggeling. *) Nach Abfassung kömmt mir die Nummer 162 dieses Bl. zu Händen, aus der ich ersehe, daß chie Redaktion den bezüglichen Auf satz vollständig ausgenommen hat. Zweiundzwanzigstcr Jahrgang. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Amerikanische Literatur. >v. 10., dlvteg os!VI. Nernarck's 1.ectures VN th« Llooll; >vitk an .äppenäix. 12. (Bliilaäelphia.) 1-onrion. 11
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