Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1855

1930 138 15555. DeittcEo. in Berlin. 15556. Dieweg tc Lohn in Draunschweig. 15557. Fr. Voigt in Leipzig. 15558. Voigt in Weimar. 15559. Völekcr in Frankfurt a/M. 15560. Wagner'sche Buchh. in Innsbruck. 15561. — — — 15562. Weber in Leipzig. 15563. — — — 15561. T. t5. Weigel in Leipzig. Dropsen, Gesch. d. preuß. Politik. (Bremer Sonntagsbl. 41.) Lewald, Adele. (Volksztg. 247.) > 15565. T. Q. Weigel in Leipzig. 15566. Sieb eck, d. bildende Gartenkunst. (Gar tenflora 10.) v. Bicdenfcld's neuestes Gartenjahr buch, 8. Suppl. (Ebend.) v. Reden, d. Türkei u. Griechenland. (Petcrmann, geogr. Mittheilgn. 7, 8.) Fehr, üb. d. Entwicklung re. d. polit. Theorien. (Berliner Revue III. 4.) Thal er, Geschichte Tirols. (Liter. Cen- tralbl. 43.) Scheve, phrcnolog. Bilder. (Gutzkow, Unterhltgn. N. F. I. 4.) Ziegler, meine Reise im Orient. (Didas- kalia 231.) Cornelius, Gesch. d. Münster. Aufruhrs. (Dtsche. Allg. Ztg. 251.) 15567. Westermann in Braun schweig. 15568. K. Wicganbt in Ber lin. 15569. Wiegandt sc Grieben in Berlin. 15570. G. Wigand in Leipzig. 15571. O. Wigand inLeipzig. 15572. — — — 15573. Wöller in Leipzig. 15574. Zainarski in Wien. Otte, Grundz. d. christl. Kunstarchäolo gie. (Organ f. christl. Kunst 20.) Wappen, die, der dtschn. freiherrl. Fami lien. (Allgcm. Ztg. 288.) v. Liechtenstern u. Lange, neuester Schulatlas, m. Suppl. (Pädag. Blät ter 10.) Annalen der Landwirthschaft. (Itschr. f. dtsche. Landwirthe 10.) Goltzsch u. Thecl, d. Rechenunterricht. (Schulbl. d. ev. Seminare Schlesiens 5.) Christenfreude in Lied u. Bild. (Volksbl. f. Stadt u. Land 85.) Scherr, Dichterkönige. (Bl. f. lit. Un- tcrh. 43.) Schmidt, dies Buch gehört dem dtschn. Auswanderer. (Kath. Literaturztg. 43.) Schulze, evang. Jubelpsalter. (Schulbl. d. ev. Seminare Schlesiens 5.) Volkskalender, neuer illustr., f. 1856. (Wiener Modespixgel 42.) N i ch t a m t l i DaS Etablissement von Harpcr L5 Brothers in New-Nork. New-Uork, September 1855. Herr I. Eggers hat vor einigen Monaten im Börsenblatte ein früheres Versprechen zu lösen angefangen, die deutschen Buchhändler mit den Verhältnissen des Buchhandels in der Union bekannt zu machen, und sich vor läufig mehr im Allgemeinen darüber ausgesprochen. Was zunächst folgen wird, — oder schon gefolgt ist — weiß ich nicht, glaube aber, da wir circa 800 (engl.) Meilen von einander entfernt wohnen, ihm nicht in's Gehege zu kommen, wenn ich über das Etablissement von Harper L Brothers in New-Vork referire. Harpe r sc Brothers, eine der ersten Firmen unter den Ver legern Nord-Amcrika's, hatten am 10. December1853 das Unglück, daß ihre Gebäude abbcannten, und trotz der Anstrengung der aus gezeichneten hiesigen Löschmannschaften gelang es nicht, mehr als einen kleinen Theil des Lagers zu retten. Das Feuer verbreitete sich mit solcher Schnelligkeit, daß die 9 Gebäude in wenigen Stun den in Trümmern lagen, sammt den 33 Dampfpressen und anderen Maschinen, sowie überhaupt Allem, was in den oberen Etagen der Häuser sich befand, darunter gerade die werthvollsten Verlags-Artikel und ein großer Theil der Stereotypplatten. Der Schaden wurde auf 1 Million Doll, geschätzt. In Folge dieses Unglücksfalles war nicht blos die Thätigkeit der Gebrüder Harper für längere Zeit gehemmt, sondern ein be deutender Nachtheil erwuchs ihnen auch dadurch, daß ein Theil ihrer Verlags-Artikel lange Zeit auf dem Markte fehlte und inzwischen durch andere verdrängt wurde. Wenn diese Umstände allein schon die Nothwendigkeit erheisch ten, das Zerstörte in kürzestmöglicher Zeit wieder herzustellcn, so trieb doch die nationale Hast wo möglich noch mehr, eine natürliche Erscheinung in dem Lande der unzähligen Dampfmaschinen zu den verschiedensten Zwecken. Nach 17 Monaten standen auf der Stelle der früheren Ge bäude zwei Häuser fertig da, die von außen Zierden, im Inneren Muster von Zweckmäßigkeit sind- In der Zwischenzeit waren von den in den unterirdischen Gewölben geretteten Stereotypplatten die nöthigen neuen Auflagen gedruckt worden und im Mai d. I. wurde das Geschäft in die jetzigen Räume verlegt. Die Gebäude, deren Bau ungefähr 250,000 Doll, kostete, bestehen aus zwei durch einen geräumigen Hof getrennten Häusern, in denen zum ersten cher Theil. Male in großem Maßstabe ein Problem der neueren Baukunst ge löst ist, — sie sind feuerfest und gegen alle Zufälligkeiten gesichert- Staats-, Bank- und Fabrikgebäude werden jetzt nach ihrem Muster gebaut, und es dürfte wohl zu entschuldigen sein, wenn ich, den Zweck des Börsenblattes aus den Augen setzend, hier einige Worte über deren Construction sage. Beide Gebäude sind von unten bis oben nur aus Stein, Backsteinen und Eisen erbaut, Holz ist nur zur Bekleidung des Fußbodens und zur Herstellung der zur Auf bewahrung der Bücher nöthigen Fächer verwandt. Das Haus in Franklin-Square ist 4 Stock hoch und hat unter dem Parterre noch Souterrain und Unterkeller, unterscheidet sich aber von dem fünf stöckigen in Eliff-Street durch sein palastähnliches Aeußere; die ganze 20 Fenster lange Front ist aus Gußeisen und marmorwciß. Gußeißerne Säulen vom Souterrain bis unters Dach tragen die der größeren Festigkeit halber zum Theil aus Schmiedeeisen bestehenden Hauptbalken und auf diesen ruhen die Querbalken aus gewalztem Eisen, welche dazu dienen, die in einer Spannung von ungefähr vier Fuß liegenden Backsteingewölbe zu tragen. Die so gebildeteDccke ist durch Auffüllung geebnet und mit schmalen Brettern gedielt. Durch Berücksichtigung der hierbei in Betracht kommenden Gesetze der Me chanik ist es möglich geworden, eine Tragfähigkeit dieser Gewölbe von 500 Pfund pr. Quadrat-Fuß herzustellen, die in manchen Thei- len der Gebäude auch in Anspruch genommen wird. Was ganz besonders darauf berechnet ist, einem in irgend einem Theile aus- brechenden Feuer die Möglichkeit abzuschneiden, sich gefährlich aus- zubreitcn, das ist der gänzliche Mangel von Treppen, die von einer Etage zur andern führen. Die ganze Communication zwischen den zwei Häusern und deren obersten und untersten Räumen wird durch eine mitten im Hofe stehende Wendeltreppe unterhalten, zu der die nöthige Anzahl eiserner Brücken führen. In dem Souterrain des Cliff-Street-Gebäudes befindet sich die Dampfmaschine, derenKessel- raum zur größeren Sicherheit im Hofe aufgestellt ist; außerdem noch eine Anzahl Dampfpresscn und Vorrichtungen zum Feuchten des Papiers. Darüber im Parterre stehen außer einer Handpresse 28 Dampfpressen, alle mit Benutzung der neuesten Erfindun gen von G. Adams in Boston gebaut, und soj accurat und sauber arbeitend, daß ihre Leistungen wohl schwerlich zu übertreff sind, eine Behauptung, die ich wagen darf, nachdem der bekannt Verleger Chambers aus Edinburgh vor Kurzem bei seiner An wesenheit dem Fabrikanten derselben seine Zufriedenheit damit durch