Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1855
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- 1855-12-17
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- 17.12.1855
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1855.^ 2299 nahmebcstimmungen von dem Rechte des Eigenthums aus und be lastete sie mit so drückenden Bedingungen, daß sie lange Zeit zö gerten, ehe sic sich entschlossen, ihr Vermögen und ihren Gewcrb- fleiß in ein Land überzutragen, in welchem man die Gastfreundschaft so theuec verkaufte- Der Nachdruck beraubt auf gleiche Weise den Ausländer der Früchte seiner Arbeit, ja ec sucht ihn sogar in seinem eigenen Lande auf. Ec ist für unsere Zeit ebenso ungerecht, ebenso unwürdig, wie das Hcimfallsrecht, und wird auch wie oieses unterge ben müssen- In einer Zeit, wo man die Rechte jedes Einzelnen nicht allein proclamirt, sondern auch sich bemüht, sie zur Geltung zu bringen, muß endlich auch die Intelligenz an die Reihe kommen; man kann nicht weniger thun, um sie für die Wohlthaten zu beloh nen, die sie mit edler Freigebigkeit über Alle verbreitet, als daß man sic gegen die Habsucht träger Speculanten und schamloser Nach drucker in Schutz nimmt. (Schluß in nächster Nummer.) Zur Statistik des preußischen Buchhandels. „Aus den neuesten Mitiheilungen des statistischen Bureaus er sehen wir, daß die Zahl der Buch-, Kunst-undM usikalien- bandlungen innerhalb des preußischen Staates sich von 1849 zu 1852 um 11 vermindert hat. Man zählte im letztgenannten Jahre 728. Das Geschäftspcrsonal hatte sich in diesen Jahren allerdings vermehrt, aber nur von 858 auf 871, d- h. von 100 auf 101,74; diese Vermehrung war also doch bedeutend geringer, als die der Be völkerung , die von 100 auf 103,30 gestiegen. Vermehrt hatte sich die Zahl der Buchhandlungen während dieser Jahre noch am erheb lichsten in Berlin (um 4) und in dem Regierungsbezirk Köln (um 4), demnächst in den Regierungsbezirken Potsdam, Stettin, Trier und Aachen; vermindert aber am auffallendsten in den Bezir ken Posen (um 7) und Magdeburg (um 7), dann in den Bezirken Merseburg und Marienwerder. Die Zahl der Antiquariats- geschäfle ist dagegen im ganzen Staate während der selben Zeit von 87 auf 99, d. h. von 100a uf113, ^ge stiegen. Diese Vermehrung kam aber beinahe allein auf dieStadt Berlin, wo sich die Zahl dieser Geschäfte von 17 auf31, also fast um das Doppcltevermehrte." Für heute nur einige Bemerkungen zu dieser interessanten und für den Buchhandel nicht unwichtigen statistischen Mitteilung- Unter „ An t i q u ari atsg eschä fte" sind hier die namentlich in Berlin so auffallend sich vermehrt habenden sogenannten „Bücherhandlungen" gemeint, Geschäfte, die nichtAnti- quaria — im richtigen Sinne des Wortes — vertreiben, sondern die durch die Bemühungen des Sortimentshandels gangbar ge machte gute, neue Bücher zu wohlfeilen Schleu der-Preisen verhandeln. Diese unnatürlichen Zustände ha ben eine Ausdehnung erreicht, die in der Thal das solide Geschäft auf das äußerste gefährdet, und deren Folgen nicht ausbleibcn können. Der Gegenstand berührt nicht blos Berlin; es tauchen jetzt in allen größeren Städten derartige s. g. Bücherhandlungen, sei cs unter der Form von Antiquar-, sei es unter der von Buch-Handlun- gen auf, und der Verlagshandel läuft ernstlich Gefahr, den Sorti- mentshandcl als den Vermittler zwischen seinen Neuigkeiten und dem Publicum zu verlieren, wenn es eben ein Widersinn wird: aus einer Thätigkeit seine Existenz zu erstreben, die durch die s. g. Anti quare paralysier wird. ff) Die österreichischen Banknoten. Herr Epistelschreiber! In Ihrem heil. Eifer haben Sie ganz vergessen, nähere Er kundigung über die Zustände des österr. Buchhandels, den Sie doch aus eigener Anschauung nicht zu kennen scheinen, einzuziehen; denn sonst müßte Ihnen bekannt sein, daß in dem Pcivatkunden- Conto, neben der Banknoten-Rubrik für inländ. Bücher, eine Sil berrubrik für ausländ. Bücher besteht, wo diese zu dem Original-La- ! denpreis gebucht werde», zu welchem bei Herausschreibung der Rech nung nur der Tagescours zugerechnet wird. Da nun, wie Sie aus eigener Erfahrung wissen, diese Eonti nicht gleich bezahlt werden, so ergeben sich oft empfindliche Verluste. Ist Sortimenter ein Ka pitalist, so deckt er gleich diese Summen durch Baarfonds oder Wech sel. Wie sieht cs aber mit dem minder Bemittelten aus, der erst auf den Eingang dieser Gelder warten muß ? Zu Ihrem Tröste sei es noch gesagt, daß unser bücherkaufcndes Publicum nicht so bor- nirt ist, wie Sie vielleicht glauben, und recht gut seine Vortheile und Ihre Ociginal-Büchccprcise kennt. Man sieht, daß Sie Ihre Berechnungen als Bürger eines Staates von wohlgeordneten Finan zen machen, und keine Ahnung habe», wie eine entwerthcte Valuta mit Zwangs-EourS jede Berechnung durch Umstände und Zeitvec- hältnisse zu schänden macht. Nach diesen gegebenen Erläuterungen werden Sie wahrscheinlich kein so günstiges Rechnungs-Resultat von 74 ?(> Gewinn herausziffcrn. k MiScellen. Unfern auswärtigen Lesern bringen wir in ihrem Interesse wiederholt in Erinnerung, daß in Sachsen vom 1. Januar ab die Ausgabe von fremdem Papiergeld, insoweit die einzelnen Stücke desselben auf geringere Werthsbcträge als zehn Thalec lauten, bei einer Geldstrafe bis zu fünfzig Thaler verboten ist, und dann dessen Umwechslung in gültige Valuta beim Banquier zum jeweiligen Cours zu erfolgen hat. Schon gegenwärtig aber ist (mit Ausnahme der preußischen Eassenanweisunqen und der Weimarer Banknoten, letztere, weil sie hier bei einer Agentur der Bank in Silber umgewechselt werden können) alles nicht im Königr- Sachsen cmittirte Papiergeld, selbst in den von dem Verbote ausgeschlossenen größeren Wcrthsbeträgen, nur mit einem Verlust von mehreren Procentcn in Zahlungen zu verwerthen. Auf Antrag der König!. Staatsanwaltschaft in Berlin ist am 11. d. M. die Verhaftung des sich zur Zeit dort aufhaltendcn Ur. Eduard Vehse und zugleich die Bescblagnahme des von dem selben verfaßten, bei Hoffman» u. Campe in Hamburg verlegten Werkes „Geschichte der kleineren deutschen Höfe" erfolgt. Wie wir hören, ist gegen die in letztgenanntem Buche enthaltenen, bei nä herer Erörterung als unbegründet erfundenen Verläumdungen hoch stehender und fürstlicher Personen Anklage erhoben. Von „Gillet, Falk's Abschiedspredigt und die Geschichte. 2 Ab theilungen. Breslau, C. Dülfcr." dessen Beschlagnahme in Preußen wir in Nr. 136 d. Bl. gemeldet haben, ist die 1. Abtheilung mit Ausnahme der Vorrede wieder freigegeben worden. Ueber die er wähnte Vorrede aber, und die 2. Abkheilung wurde von dem Stadt gericht in Breslau Vernichtung ausgesprochen. Aus den Literatur-Briefen aus England, in dem Mag. f. d. Lit d- Ausl., ist als Curiosität zu melden, „daß Macaulay's neuer Band („Wilhelm III. und seine Zeit"), der endlich zum 4. Decem- ber erscheinen soll, bereits in dreiundvierzigtausend festbestellten Exemplaren vergriffen ist. Mndie's Leihbibliothek hatte allein auf mehr als zweitausend Exemplare subscribirt. Die Befriedigung des ersten Bedürfnisses bringt hier also dem Verleger schon siebzig- tauscnd Pfund Sterling blos von den Subscribenten in London und
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