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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1855
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- 1855-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1855
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- Deutsch
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2207 1855.1 Herzogs v.Buckingham, dieReden und Flugschriften desMarquis v. Lansdowne oder die Gedichte des Grafen v. Carlisle im Katalog unter dem Präfix ok, dem englischen von, vermuihen kann, obschon nie mand abstceiten kann, daß dieses ok ebenso viel Recht hat in dem Al phabet zu erscheinen als das französische äe, das deutsche von, oder sonst welcher fremdländische Anhang zu eines Autors Familienna men. Das allerdings würde mit einem Schlag die Ungereimtheit des befolgten Plans beweisen. Wir können leider dem Verfasser nicht in alle Einzelbeiten felgen, sie würden uns zu weit führen, ^ aber bei aller Enthallsamkeir, schon um des Mitgefühls willen, des geheimen wie offenen, das in manches Eonservators Seele jenseits der Wasser auftauchen wird, müssen wir noch einige Blülhen in die sem Wunderqarten pflücken, vor denen Hr. Bohn warnt. In dem Katalog der Harleianischen Handschriften stehen die Schwanke und Spiele der Römer, 6esla Ilomanorum, von Shakespeare wahrschein lich gekannt und benuht, wegen des Wortes xe.-Us so oft gebraucht und mißbraucht und auf die Thaten der Römer bezogen, unter der Rubrik Geschichte. Im Äerzeichniß der Royal Society steht die Abhandlung 6e stelli.-i mrwini«, von den Slernsischen, statt unter Na turgeschichte, unter Astronomie. Burton's philosophische Dissertation „^nstomy ol niel-moliolx" steht durch mehrere Auflagen des Londo ner Katalogs hindurch unter den medicinischen Büchern, und neulich hat ein ausgezeichneter Bibliograph, wie es scheint durch den Namen laut und die Ähnlichkeit mit lliblispsuperum irregeleitet, das berühmte Kochbuch „>> losoro äel Lavore" unter die Theologie gesetzt. Schade, daß Hrn. Meyec's in Hildburghausen geschmackvolle neue Rubrik „Men schen-Bibliothek" diesem Katalog zur Zeit noch unbe kannt ist. Mit Recht erhebt sich Hr. Bohn ferner gegen den abge schmackten Zwang, der den Suchern bei den akademischen und an derweitigen „Abhandlungen" und „Dissertationen" auferlegt wird. Um eines dieser Werke zu finden, muß man zuerst wissen, von wel cher ver verschiedenen gelehrten Gesellschaften cs publicirt ist. Ver geblich besitzen Sieeine Hindeutung auf Kcmble's geschichtliche Ucbcr- lieferungen aus der angelsächsischen Zeit. Wenn Ihnen nicht be kannt ist, daß die englische historische Gesellschaft sic herausgegeben, so werden Sic im Katalog des Museums vergeblich darnach spüren. 8«lis, ich denke, «uperguo. Der Viertels Rabatt der Verleger. Auch von einem Sorlimcntsbuchhändler. Die Nummer 148 d. Bl. theilt einen langatbmigen Antrag mit, der im Rheinisch-Wcstphälischen Kreis-Vereine gegen die steigende Ver mehrung der Viertelspreisc gestellt wurde. Aus dem Anträge ersieht man auch neben manchem Andern, was darin steht, daß „der Kreis- Verein cs als eine Haupt-Aufgabe erkennt, den mißbräuchlich auf gekommenen Rabatt an Privatkunden wieder abzuschaffen," jedoch bis dato die Lösung dieser seiner Hauptaufgabe ibm noch nicht ge lungen ist. Wiewohl der Antrag versichert, „der Kreis-Verein mit seinen 112 Firmen bilde eine Macht," so möchte ich mir doch einige be scheidene Zweifel erlauben, ob er jemals diese seine Hauptaufgabe lösen werde. Hat er sie aber einmal gelöst und sind die dortigen Sortimentsbuchhandlungen dann in der glücklichen Lage, ihren Kunden keinen Rabatt mehr bewilligen zu dürfen, so werden sie aller dings sehr Recht haben, 33VsLb Rabatt lieber zu sehen, als 25, weil dann ihnen 8»^Ls> Rabatt mehr in die Tasche fallen. Was dermalen, wo die Hauptaufgabe des Rhcinisch-Westphäl. Kreis-Vereins noch ungelöst ist, die dortigen Sortimenter an Kunden von ordinären Preisen Rabatt geben, ist mir nun zwar nicht be kannt. Ich denke aber schwerlich unter 10 Lo, und wahrscheinlich dann kein Rabatt von Büchern, die mit 25 LH notict werden. So wenigstens wird cs mit dem Kunden - Rabatte am Wohnorte des Einsenders dieser Zeilen gehalten. Ist cs nun aber dermalen noch ebenso in Rheinland-Westphalen, so begreift man die lange Phi lippica nicht recht. Einsender wenigstens rechnet so. Bei Artikeln, die ich mit 33^ Lo vom Verleger erhalte, wovon ich aber meinem Kun den wieder lOflh Rabatt abgeben muß, bleiben mir nur 23^ LH. Von Büchern dagegen, die mir der Verleger mit 25 Lo notirt, und wovon ich dem Kunden keinen Rabatt gebe, behalte ich 25Lo- Da nun in beiden Fällen Fracht und andere Kosten gleich sind, so ver diene ich an den sogenannten Nctto-Actikeln l^/zLo mehr als an den ordinären, habe daher durchaus nichts dagegen, wenn die Verleger 25 LH Rabatt gewähren. Daß dies in Ländern, wo kein Rabatt an Kunden gegeben wird, sich anders gestaltet, versteht sich. Wie aber Sortimenter, die von ordinären Preisen 10LH Rabatt, von Nettopreisen keinen Rabatt an Kunden geben, gegen die Viertelspreisc ihre Kanonen spielen lassen mögen — in der That das verstehe ich nicht. Ucbrigens möchte ich noch zu bedenken geben, daß den Verle gern, wenn sie täglich sehen und hören, wie den Kunden von ordi nären Verkaufspreisen 10, 15, 16U, 20, wohl auch noch mehr Rabatt durch die Sortimentshändler gegeben wird, der Gedanke kommen muß, ein Rabatt von 33^LH sei zu hoch, und wenn sie Angesichts dessen den Rabatt auf 25 LH ermäßigen, so kann man dies billigerweise ihnen nicht übel nehmen. Und ferner möchte ich prophezeihen, daß, wenn je dem Rheiniscb-Westphälischen und einem halben Dutzend anderer Vereinsmächre den Rabatt an Kunden ab zuschaffen gelingen sollte — was aber von den heute lebenden Colle ge» schwerlich Einer erleben wird — damit den Sortimentshandlun gen nichts geholfen wäre; denn die unmittelbare Folge davon wäre ohne allen Zweifel, daß die Verleger sprechen würden: ein Rabatt von 33^ Lo ist, wenn der Sortimenter den Kunden nichts mehr zu bewilligen braucht, zu stark; wir wollen daher künftig unsere Bücher nur mit 25 oder 20LH ansetzen. Was hätte dann der Sortimenter prositirt? — Lassen wir daher doch solche völlig unpraktische Kämpfe mit Windmühlen! Aus Berlin. — Den 30. November 1855 — Nach dem Tode des Kaisers von Rußland erschien Hierselbst im Verlage des Buchbändlers Ludwig Rauh eine Broschüre, betitelt: „Kaiser Nikolaus Pawlowitsch. Eine Biographie von Georg Lud wig Hesekicl." Der König!. Schauspieler Jerrmann denuncirte gegen den Verfasser wegen Nachdrucks, weil die Broschüre zumeist aus dem von ihm verfaßten und im Jahre 1854 in der hiesigen Deutschen Allgemeinen Verlagshandlunq erschienenen Werke: „Un politische Bilder aus St. Petersburg. Skizze aus dem Leben", zu- sammenqestellr war. Der literarische Sachverständigen-Verein, dem beide Wecke zur Begutachtung vorgelegt wurden, bestätigte diese Ansicht, weshalb gegen den Literaten Georg Ludwig Hesekicl die Anklage wegen Nachdrucks erhoben und heute bei der 2. Depu tation des Eriminalgcrichks verhandelt wurde. Der Angeklagte, dessen Vertheidigung der Justizrath Becher führte, räumte im Aardienztermine zwar ein, Stellen aus dem Jcrrmann'schen Werke in seine Schrift übernommen zu haben, stellte aber den Nachdruck in Abrede, weil seine eigenen Gedanken mit den Citaten vermischt seien und er Jerrmann's Schrift citirt habe. — Das Gutachten des literarischen Sachverständigen-Vereins erklärt die Schrift des Ange klagten dagegen als partiellen Nachdruck des Jcrrmann'schen Werkes, denn der größte Theil der Schrift des Angeklagten bestehe aus Stel len dieses Werkes und sei nur mit einigen Phrasen des Angeklagten zusammcngereiht. Eine Vergleichung ergab ferner auch, daß der Angeklagte zwar an einzelnen Stellen das Jerrmann'sche Werk ci- 318*
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