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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.12.1855
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1855-12-31
- Erscheinungsdatum
- 31.12.1855
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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2383 1855.j den Bazar. Nein, in vollster Wahr heit. so bescheiden bin ich durchaus nicht gewesen, sondern ich habe ihm in der Wärme des Gespräches den ganzen deutschen Buchhandel sammt allen Mod eir und Musterzeitungen zum Subskri benten sa mm eln angcboten, obgleich ich wirklich keine Vollmachten meiner gcchrtenHcrrenCollegen dazu hatte. — Ich kann freilich nicht wissen, ob gerade des verehrten Herrn mög licherweise angeschafftesFremdwdr- terbuch d en Au s d ru ck ,,bi ttr e Ironie" enthalte, allein ich möchte doch Vor schlägen, den Artikel irgendwo nach zuschlagen. Der General bezeugt ferner in seinem vor erwähnten Schreiben, daß Herr L. Schäfer mit der letzten diesjährigen Nummer seines Bazar erklärt habe, er wolle diese Zeitschrift nicht mehr an die großentheils zugleich beamteten Commissarien der Landesstiftung zur Distribution an die Abonnenten versenden. — Welch eine schöne Freiwilligkeit im Entsagen auf bisher genossene Vortheile! Allein es trifft sonderbar damit zusammen, daß auf die an den General- Polizeidirector Herrn v. Hinckeldey (vor wel chem im Ministerio des Innern die Preßpolizei reffortirtj gerichteten zahlreichen und schweren Klagen der durch das Verfahren des Generals lädirten Verleger, das hohe Ministerium des Innern vor nicht langer Zeit allen Beamten von Neuem scharf verboten hat, sich in das Subscribenten-Sammeln auf Schriften und in das Distribuiren zu mischen, es müßte denn einmal eine ganz besondere, ausnähmliche Er- laubniß dazu hohen Ortes ertheilt werden. Der General v. M. versichert, von einer sol chen Verfügung nichts zu wissen — umso mehr muß derselbe durch Herrn L- Schäfer's ,,Freiwilligkeit" überrascht worden sein! Nachdem ich also des Herrn v. M- Schrift stück hinlänglich beleuchtet habe, wie ich meine, wende ich mich auch noch bei diesem zweiten Punkte gegen Herrn Schäfer. — Die Landes- stiftung für Invalide hängt mit Preußens Wclt- stellung und dem hohen, vom verewigten Scharn horst energisch empfohlenen Systeme zusammen, daß ein großes Volk durch und durch auch wehrhaft sein müsse. Denn dazu gehört, daß alle Wohlhabenden bereit sein sollen, die jenigen herzlich zu unterstützen, die als getreue Opfer für die allgemeine Wchrpflichtigkeit der Preußen, durch langen Dienst, Strapazen im Felde, durch Gefechte und Schlachten ihre Kraft und Gesiltzdheit verloren haben, ihre Familien nicht mehr ernähren können. Wer dieser gro ßen Idee des Rational-Jntereffes uneigennützig j dient, wer thatkräftig und rein gebend hilft, daß die allgemeine Wehrpflicht als preußisches Palladium hoch aufrecht stehe und bleibe, der dient seinem Vaterlande mit, der handelt patriotisch. Es wird mir, gegenüber dieser begeistern den Idee, schwer, mich auf Herrn L. Schäfer zurückzuwenden. Allein er hat eine neu ent stehende Zeitschrift plötzlich durch jenes amtliche Subscribentensammeln und Distribuiren, das ich schilderte, leicht bekannt gemacht, in Schwung und in die Höhe gebracht, 25 Procente vom Ladenpreise dafür bezahlt und hierbei neben dem Vortheil des I ahre s-Ab on n cm cn t s 8i/z Procente erspart, die er sonst den Herren Sortimentern für den Vertrieb sovieler Exem plare hätte zu Gute lassen müssen, und er hat auch noch die schweren Porti erspart, welche die Verbreitung von Empfehlungen und Sub- scribentenlistcn für soviele Exemplare jedem An deren kosten. Ich wiederhole daher ganz unbedingt, daß ein solches Auftreten in der Sache nicht die Achtung vor reinem Patriotismus erringen kann, daß jeder Geschäftsmann in einem ge winnbringenden Bezahlen an patriotische An stalten notorisch nur ein Au s h ä ng e sch il d er blicken kann und nichts mehr. Gebt, gebt rein und ohne euren eignen Geldvortheil an'sVaterland und seine milden Institute; das ist patriotisch und ächt! Profit aber dabei zu machen, heißt nur sich den Schein geben; so sieht jeder Ver ständige ein solches Verfahren an. Zum Dritten droht Herr L. Schäfer, mir durch seine Dcnunciation eine criminalge- richtliche Verfolgung für diese ernst und mit -vollster Ueberzeugung ausgesprochene Ansicht zu vermitteln.— Ich gehe zunächst über das De- nunciren fort; es hat so seine eigene Bcwandt- niß damit, wenn man nicht amtlich dazu verpflichtet ist. Dann aber kenne ich die Gerechtigkeit und den hohen Sinn der preu ßischen Justiz, und sehe getrost den Ket ten und Mauern entgegen. — Wahr scheinlich aber verwechselt Herr L. Schäfer den Criminalproceß mit dem Versuche einer Jn- jurienklage? Thut nichts! Es kann nicht Jeder soviel vom Rechte gelernt haben, um Staats und Privat-Jnteresse von einander unterscheiden zu können. — Was nun einen Jnjurienproceß , über solche Gesinnungen betrifft, wie ich oben in Hinsicht des ächten und des Schein-Patrio tismus geäußert habe, so hat Herr Justizrath Ulfert Hieselbst, auf Bitten des Herrn Schäfer ^ früher versucht, von der Redaction des Bör senblattes den Namen des Verfassers von Ar tikeln zu erfahren, die ich früher gegen Herrn Schäfer's Benehmen mit der Chiffre O—O und in gleichem Sinne geschrieben. Die geehrte Re daction d. Bl. hat doch wohl den Grundsatz, I Namen von Anonymen nur zu nennen, wenn die zuständige Königl. Sächsische Behörde sich j veranlaßt findet, sie zu fodcrn, und ich meine, daß wir Buchhändler Alle auf das Festhalten dieses Grundsatzes der Redaction bestehen müs sen. Als m i ch j ed och z u d erselb en Z ei der Herr L. Schäfer durch einen Herrn Spuhl privatim beschickte, stellte ich sofort meinen Namen zu beliebigen Veranstaltungen wider mich zu Dien ste; denn es ist ein Anderes, einzuwilligen, daß ein ofsicielles Blatt eine Ausnahme von seinen Grundsätzen mache, und ein Anderes, auf offene, direcce und private Anfrage ohne alle Umschweife offen und privatim zu antworten. Jenes ist Corporationssache, dieses nur eine Privatsache, j Allein bis dato hat ein so gediegener Jurist, I wie Herr Ulfert, mir weder Jnjurienklagen, noch Criminal-Citationen insinuircn lassen. Den kostbaren Styl des Herrn L. Schä fer, sammt den Verzierungen, daß mich ohn mächtige Wuth erfülle, der Neid mich triebe, daß ich keine Nachsicht verdiene, plumpe An griffe gegen ihn gemacht — das Alles thue ich heiter zu seinem oben geschilderten Patriotis mus im Bezahlen der 2b Procente an die Lan desstiftung, zu seiner Freiwilligkeit des Resig- nirens, und will hiemit ebenso dem Schreiben des Generals v. Maliszewski, als der Autor kraft seines Schützlings, mein freundliches Com- pliment gemacht haben. Die Herrn Louis Schä fer's Handlungsweise sehr charakterisirenden Fac ta, welche Licht über diesen Gegner geben, behalte ich mir zu geeigneter Zeit vor, wenn Herr von Maliszewsky und sein Scbützling vor das Forum der Oeffcntlichkeit gelangen sollten. Berlin, den 24. Dccembcr 1855. O. Zanke. li6620.j Herr Otto Janke at in Nr. 156 des Börsenblattes einen „Er- lärung" überschriebenen Artikel veröffentlicht, ! welcher nicht allein den Beweis liefert, daß der Schreiber die seinen früheren Angriffen entgegcn- gestelltc Mäßigung, Nachsicht und Milde weder verstanden, noch verdient hat, — sondern auch zeigt, zu welch traurigen Verirrun gen der Neid und die ohnmächtige Wuth ver leiten können. — Die nachfolgenden Schriftstücke der Herren General vonMaliszewsky und Justiz rath Ulfert, welche mir selbstredend schon zu Gebote standen, als Herr Otto Janke an sing, seinen Bazar-Unmuth in die Spalten des Börsenblattes auszuschütten, deren Ver öffentlichung ich indeß aus einer, jenen plum pen Angriffen gegenüber mir jetzt selbst fast unerklärlichen Nachsicht unterließ, geben Auf schlüsse, welche den Herrn Janke mit sammt seiner Polemik aufs vollständigste charakteri- sircn. Herr von Maliszewsky schreibt; Auf Veranlassung des Buchhändlers Herrn Schaefer erkläre ich der Wahrheit gemäß Folgendes: Herr Schaefer hat mir beim Erscheinen der letzten Nummer das Jahrgangs 1855 der in seinem Verlage erscheinenden Zeitung ,,der Bazar" die Mittheilung gemacht, er möchte fernerhin diese Zeitschrift nicht mehr an die Commiffarien der Allgemeinen Landcs-Stif- tung liefern, auch nicht, wie bisher geschehen, nach Orten, wo Buchhandlungen gar nicht cxistircn, um selbst den Schein zu meiden, als beeinträchtige er seine Standesgenoffen in ihrem Gewerbebetriebe. — Hieraus folgt, daß nicht, wie verbreitet wird, „die Landes-Stiftung sich losgesagt habe", oder gar, daß das Aufhören dieses De bits eine Folge der Schritte ist, welche „hö heren Orts gethan", weil von solchen Schrit ten der Landes-Stiftung überhaupt nichts be kannt geworden ist. Ferner erkläre ich: daß nicht, wie mehrfach unwahr behauptet wird, Herr Schaefer bei dem in Rede stehen den Debit Portofreiheit oder irgend welche andere Vortheile genossen hat, und endlich daß, kurz nachdem Herr Schaefer im Ja nuar d. I. seine Subscriptons-Listen an die Organe der Allgemeinen Landes-Stiftung in Cours gesetzt hatte, der Buchhändler Herr Janke bei mir petitionirte, ich möchte doch seine Muster- und Mo- dezeitung eben so wie den Bazar empfeh len und durch die Allgemeine Landes- Stiftung debitiren lassen , was selbstverständlich zurückgcwiesen wurde. Berlin, den 16. Decbr. 1855. Der Präsident des Euratom; der Allge meinen Landes-Stiftung re v. Maliszewsky. Nachdem also das Gesuch des H errnJanke um das, was allerdings nichts Unrechtes war
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