Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1855
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- 1855-11-28
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- 28.11.1855
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2144 149 Kirchengeschichir" gft.ch iehen wurde. Die Beschäftigung mit der Theologie führte ihn darauf, eine handliche Ausgabe von Luther's Schriften erscheinen zu lassen, für die er in dem Pastor Bent einen geeigneten Herausgeber fand, deren erste Auflage binnen einem Jahre vergriffen war. Aus P.'s Kopf entsprang die Jvce zu den „Thcolog. Studien und Kritiken", für die er Umbceir und Ullman ge wann , und sein Lcbenlaug bewahrte er für diese Zeitschrift seine ganze Liebe, so daß die Redactoren bei seinem Tode schrieben, er sei Mitberather und Mitarbeiter gewesen. Im 7. Buch: Perthes brieflicher Verkehr überLe- bcnsverhältnisse und über die religiösen und politi schen Fragen der Zeit 1822—1830, tritt nun wieder Vas äu ßere Leben in den Hintergrund, und was bei Gelegenheit des 4. Buches gesagt wurde, findet hier seine volle Anwendung ebenfalls- Ucber die verschiedensten Gegenstände des Lebens, des Wissens und der Verhältnisse spricht er sich in den mitgetheillen Brieffragmenten an Menzel in Breslau, Heinroth in Leipzig, an Rist u. s. w. aus; die bewegte Zeit lieferte reichen Stoff Dem Liberalismus der da maligen Zeit, der noch zahm genug gegen den 1848er war, stand er schroff gegenüber. Welche Hobe Stellung er dem Buchhandel in der Entwickelung der Einheit Deutschlands anwies, lesen wir auf S- 285 u f. — Wer die Geschichte jener Jahre kennt, wird des Wahren und Trefflichen in diesen Abschnitten sehr viel finden und der Parallele, die gelegentlich nach einer kleinen Reise durch Thü ringen über die materiellen Verhältnisse der damaligen Zeit und je ner 30 Jahre früheren, als P. dieselbe Gegend bereiste, wirv, wenn sie sich auch auf ganz Deutschland ausdehnte, kaum Jemand die Wahrheit absprechen können, und doch überall nur Klagelieder! — Von einer Reise nach Berlin kehrte P. mit den nachhaltigsten Ein drücken zurück und den Preußen müssen die schönen Worte, in de nen er dieselben brieflich wiedergiebt, den wohlthuendsten Eindruck hinterlassen. Das 8. Buch : „P.'s Briefwechsel im spätecn Man - ^ nesaller" umfaßt die Jahre 1830—1843 und ist wiederum reich ' an den interessantesten Briefauszügen. Die Julircvolution gab zu mancherlei Betrachtungen und Bedenken Anlaß und auf Preußen setzte er seine größten Hoffnungen. So durch und durch deutsch gesinnt, wie P. es war, konnte er unmöglich über die Folgen der Julitage, wie sie über Deutschland hereinbrachen, ruhig sein; er fühlte sich von dem Liberalismus jener Tage ganz und gar nicht angezogen und warnt vor jeder Hinneigung zum Fremden. „Na tional müssen wir uns halten", schreibt er einmal. Von allen Seiten liefen Berichte über die Verhältnisse der damaligen Zeit ein und wir finden vielfach Stellen, die auf die heutigen Tage auf das i schlagendste anwendbar find und beherziget zu werden verdienen; es kam ja damals des Tollen genug, wie heut zum Vorschein. In P.'s Kopf kam alsbald der Gedanke auf, der damals auch zügellosen Zeitungsprcsse einen Damm durch eine historisch-polit. Zeitschrift! entgegen zu stellen, und ein Brief an Becnstorf legt den ganzen Plan durchdacht vor. Die Anregung blieb nicht ohne Erfolg, P. wurde in dieser Angelegenheit nach Berlin gerufen. So mancherlei für P. Interessantes dieser Aufenthalt auch hatte, und so viel An regendes der Verkehr milden geistreichsten Männern gab, so war eine Einigung in P.'s Sinne doch nicht zu erzielen, und er ging hoff nungsarm für sein Projcci nach Gotha zurück. Eichhorn lden so geschmähten!) nennt P. einen seltenen großartigen Menschen, frisch an Geist, besonnen im Urtheil, gediegen und wahrhaft durch und durch. Die Geschichte der Zeitschrift, die dann doch noch in P.'s Verlag erschien, ist interessant genug und ist nicht zu überschlagen. — Die Folge des Buches gibt eine treffende Charakteristik des Constitutionalismus, des Liberalismus, der Staatcnverhällnisse un ter sich, bei welcher G^leaenhcit auch Rußland gegen die auf Un- kenntniß und vorgefaßten Meinungen beruhenden Vorwürfe (gerade wie heut!) in Schutz genommen wird- Ein besonderer Abschnitt führt die Ueberschrift: „Literarische Gegensätze. 1830 — 40." Bei aller Thätigkeit, denn P. betrieb sein Verlagsgeschäft in den ersten Jahren ganz allein, und der großen Correspondenz gewann P. doch noch Zeit genug, um keine der bedeutenderen Erscheinungen im Fache der Theologie, der Geschichte, insbesondere der Biographie, und auch der Belletristik unbeachtet zu lassen, und so finden wir hier Urtheile über dergleichen, die wir wohl als ganz treffend bezeichnen müssen. Auch P. hielt mit Goethc's Tode die große Entwickelungs periode deutscher Bildung für völlig geschlossen, eine Meinung, die höchstens von einigen olympstürmenden Poeten der Neuzeit etwa nicht getheilc werden dürfte. (Schluß in nächster Nummer.) Die österreichischen Banknoten. (Sendschreiben an den Redactcur der Süddtschn. Buchh.-Ztg.) Geschätzter Herr College! Es mag über ein Jahr her sein, da wir noch ziemlich in den Wirren der österreichischen Geldangelegenheiten steckten, als ich Ihnen eine Epistel über diese Sache schrieb und Ihnen und Ihren Lesern meine Herzensmeinung darüber mitthcilte. Es freute mich, daß ich damals wenigstens einer freundlichen Anerkennung begeg nete, von einer Hand, die jetzt im Grabe ruht. Unterdessen ist der ganze Streitpunkt ebenfalls begraben worden. Merkwürdigerweise! Denn es will mir scheinen, als war's zumal für uns Verleger sehr der Mühe werlh, diesen wichtigen Punkt einmal wieder in's Auge zu fassen. Gern hält' ich dies einem Andern überlassen. Es möchte, tbuc ich's selber wieder, leicht den Anschein gewinnen, als hält' ich's aparte auf die Herren an der Donau abgesehen, was doch ganz und gar nicht der Fall ist. Sie find meine guten Freunde nach wie vor, und ihr Geld (nur nicht ihr Papier-!) ist mir grad so lieb, als anderes. Ich will nur nicht, daß die Herren auf unsere Ko sten einen ungebührlichen Profit machen. Und das scheint mir gegenwärtig der Fall. Sic und Andere werden nun sagen, das sei eine barte Beschuldigung, die zu allererst bewiesen werden müsse. Das find' ich ganz in der Ordnung und bin dazu bereit. Es ist mir auch gar nicht schwer, es zu thun, denn ich darf mir nur die Beweise aus meinem vorjährigen Schreiben holen, in dem, wie Sic sich vielleicht noch erinnern, ziemlich viele Zahlen sich herumkrieben, die ich in solchen Dingen immer für die besten Beweisstücke halte- Jene Zahlen sind mir bis jetzt nicht widersprochen worden, weder von Wien, noch von Ihrem Schwaben aus, wo sich ein scharfer Gegner von mir fand. Ich stellte das Beispiel einer lebhaften, mittleren Sortimenlshandlung in Oesterreich auf, die einen jährlichen Absatz von 6000 ff? netto mache und diese also in Leipzig zu zahlen habe. Es sollten darunter ^/z der Artikel sein, von denen Rabatt, 2/5 solcher mit ^ und ^ mit 40 ?b Rabatt gewährt werde; das rech nete sich, in Ocdinair-Pceise umgesetzt, so: I. Klasse: 2400 ff? netto 3600 ff? ord. II. „ 2400,, „ ^- 3200,, „ I». „ 1200,, „ -- 1920,, „ zusammen: 8720 ff? im Ladenpreis. Vermöge des Preis-Aufschlags in der Reduk tion wurde dafür nun eingenommen 17,440fl. im Zwanzig-Guldcn- Fuß. Wie viel aber solcher Gulden muß nach dem jetzigen Cours zu seiner Leipziger Anschaffung verwendet werden — das wäre die Hauptsache. Der Wiener Cours in Leipzig steht nun seit Monaten auf 90 und etwas darüber (in der letzten Messe noch 80). So scheint er sich auch zu halten, und wir dürfen ihn als Mnßstab für unsere
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