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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.11.1855
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1855-11-12
- Erscheinungsdatum
- 12.11.1855
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- Deutsch
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2012 IM 142 Nichtamtlicher Thei l. Die Ausstellung der deutschen Buchhändler in Paris. 1>r. Bamberg schreibt in dem Mag. f. d. Lit. d. Ausl, cms P-iriS: Eine der interessantesten Ausstellungen im Industrie-Palast ist die der deutschen und besonders der preußischen Buchhändler. Leipzig hat sich sonderbarerweise nur wenig betheiligt. F. A. Brock haus hat von dort das bedeutendste Lager ausgestellt und einen sehr elegant ausgestatteten Katalog zur Verfügung des Publicums ge stellt. Dieser französisch und deutsch gedruckte Katalog qiebt als Einleitung eine erläuternde Notiz über das Haus und dessen Ver lag. Die Ausstellung von Brockhaus zerfällt in vier Sektionen, die sich auch äußerlich durch verschiedene Einbände von einander un terscheiden. Die erste enthält die Zeitschriften, die encyklopädischen Werke und die Bibliographiecn, die zweite die rein wissenschaft lichen Wecke, die dritte die deutsche Literatur, und die vierte die auswärtigen Literaturen. Der ausgezeichnete Verlag von Bcock- haus findet hier große Anerkennung. Hervorragend sind ferner Justus Perthes aus Gotha mit seinem berühmten geographischen Verlage; T. O. Weigel mit seinen Denkmalen deutscher Baukunst und mit den Holzschnitten berühmter Meister; Hirzel mit Grimm's Wörterbuch; Hinrichs mit seinem Tischendorf und mit dem Stein'- schcn Atlas; Heinrich Keller (Schmerbcr) in Frankfurt mit seiner wundervollen Ausgabe der Kunstwerke und Geräthschaften des Mit telalters und mit den Lostumes äu mo^en-üge ckrötion. Diese Werke erregen hier allgemeine Sensation. Am meisten hat sich in der Büchcr-Ausstellung Berlin ausge zeichnet. Die preußische Regierung har ihr eine ganz besondere Sorgfalt zugewendet und von dem talentvollen, hier lebenden Ar chitekten Hoffmann eine Loge eigens dazu erbauen lassen, die zu dem Geschmackvollsten und Schönsten gehört, was die ganze Aus stellung besitzt. Die Hintere Wand dieser Loge ist ganz von den cingcrahmtcn Blättern des Prachtwerkes „altchristliche Baudenk male von Konstantinopel" (Berlin, bei Ernst L-Korn) und von den Vorlcgcblättern für Künstler und Handwerker eingenommen, die von den Franzosen sehr bewundert werden. Zu beiden Seiten der Loge sieht man die Büsten von Schinkel und Beuth. Ernst A Korn (Gropius) in Berlin haben außerdem noch das bekannte Werk von Ternitc über Pompeji, dann die Altcrthümer des Hauses Hohcnzollern von Freiherrn v. Stillfricd, Hitzig's Bauwerke und das architektonische Skizzenbuch ausgestellt. Auf dem Tische, der sich unmittelbar an die Loge anlehnt, sehen wir den prachtvollen, in seiner Art unvergleichlich dastehenden Verlag von Riegel. Schinkel's Meisterwerke: der Entwurf zu einem Königspalaste auf der Akropolis und die Entwürfe zu dem Schlosse Orianda in der Krim, stehen in glänzenden goldenen Rahmen da und locken den ganzen Tag Massen von Zuschauern und Bewun derern an. Die Franzosen halten kaum eine Ahnung davon, daß bei uns der Geschmack für höhere Architektur in so hohem Grade ausgebildet ist. Schinkel's Werke sind ihnen zum großen Theilc unbekannt, auch wußten sic nicht, daß wir solche Sorgfalt auf die Ausstattung der Werke unserer großen Architekten legen. Riegel har sich durch seine zum Thcil wirklich musterhaften Ausgaben ein wahres Verdienst erworben, und diese Ausstellung wird jedenfalls dazu beitragen, auch in Frankreich die Theilnahme an seinem Ver lage zu erhöhen. Dietrich Reimer in Berlin zeichnet sich durch verschiedenartige Verlagswcrke aus. Sein Werk von Zahn über Pompeji und Her- culanum gehört zu den reichsten und schönsten, die wir je gesehen haben. Es dürfte schwer halten, den Farbendruck zu größerer Voll endung zu bringen. Kein Werk in der ganzen Ausstellung wird mehr durchblättert und bewundert als dieses. Kiepert's Hand-Atlas erregt die Aufmerksamkeit der Gelehrten im hohen Grade, ebenso dessen General-Karte des türkischen Reiches- Die Globcn von Adami, ebenfalls aus Rcimcc's Verlag, werden zu dem Vorzüglich sten gerechnet, was je der Art gemacht worden ist- Von dem preußischen Büchertischc möchte ich noch ganz beson ders des Verlages von Alexander Duncker erwähnen- Mcnzel's „Helden Friedrich's des Großen" haben sich bereits einen solchen Ruf erworben, daß ich sie hier nicht aufs neue zu loben brauche. Die Franzosen haben bisher noch keine Holzschnitte, wie diese Kretzschmar'schen, zu Stande gebracht und halten die merkwürdigen Biloer im ersten Augenblick wirklich alle für Kupfer-Radirungcn. Die Kaulbach'schen Stiche befinden sich leider nicht in dieser Loge, aber wenn ich nicht irre, hängen sie in der Kunst-Ausstellung. Vor trefflich, ja, originell, wenn auch in der Art des englischen Ge schmackes ausgestattet, ist die biblische Geschichte in Bildern von Karl Merkel; ebenso sind kleinere Sachen von Putlitz aus Duncker's Verlag in allerliebsten Ausgaben da. Johann Balhorn. In der ersten Juninummer des Börsenblattes sucht ein Uni versitätsbuchhändler in allem Ernste die „Neue Fibel, verbessert durch Johann Balhorn. Nürnberg. Es ist die alte bekannte Hah nenfibel mit dem Ei gemeint, die kein Katalog ausgenommen hat." Es ist merkwürdig, wie lange sich solche Fabeln im Gedächtniß der Menschen erhalten ; die Geschichte der vorliegenden Fabel ist erzählt in den historischen Schriften des lübischen Professor Grautoff. Der Fibel-Hahn ist die glückliche Erfindung des 18. Jahrhun derts; Johann Balhorn druckte aber 1586 die erste Ausgabe des lübischen Stadtrechts. Diese kam vielen Leuten ungelegen; vielen gefiel die Redaction nicht; die Herren des Raths wollte man, gerade wie noch heute, nicht darum schelten; es mußte aber doch Einer das Stichblatt des Aergers und Unmuths sein. Auf dem Titel stand nur Ein Name, und zwar der des unschuldigen Buchdruckers Balhorn, so mußte dieser für Alle büßen. Die Schmach aber, die einmal seinen Namen getroffen hatte, trägt er unverschuldet bis auf den heutigen Tag, denn in allen deutschen Ländern klagt man ja bekanntlich noch immer über „Verbesserungen durch Johann Balhorn." Zur Preußischen Kalcuderstatistlk. Es ist interessant, aus den Mitteilungen des statistischen Bureaus die Resultate des preußischen Kalcnderstcmpels zu ersehen. Wir entnehmen aus der Ucbersicht eines der letzten Jahre, daß auf je 15 Preußen ein Kalender zu rechnen ist; dann zahlten in diesem Jahre in Westpreußcn 3 Verleger für Posen 4 - - Pommern 2 - - Regbcz. Frankfurt 1 - - Ostpreußen 9 - - Sachsen 13 - - Westphalen 13 - - Schlesien 6 - - Rheinland 31 - - Stadt Berlin 21 - - 2,809 Exempl. 7'/s-? Stempel. 10,150 45^- - 10,311 - 23'/- - - 32,050 - 125-/2 - - 44,032 - 03-/° - - 74,203 S 214 < 03,888 100 - 106,370 - 107^ - 200,926 - -HO-/? , - 305,790 - 7771/° - - Es zahlten also 103 Verleger für 1,075,535 Kalender 2,001 ^ Stempel. Für diese Summe liefert die Behörde den astronomischen, kirch lichen und bürgerlichen Kalender, das Vcrzeichniß der Jahrmärkte und Postcourse, sowie die Genealogie der regierenden Häuser und
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