Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1868
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1868-09-16
- Erscheinungsdatum
- 16.09.1868
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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Erscheint nutzer Sonntags täglich. — Bis Abends 7 Uhr eingebende Anzei- r?en kommen in der zweitnächften Nummer zur Aufnahme. Leltrage ^ür das Börsenblatt imo an die Redaction, — Änzet. gen aber an die Expedition oeSselben zu senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. 215. Eigcnthuw SeS BürseabcrciuS der DenlsÄcu Buchhändler. Leipzig. Mittwoch den 16. September. 1868. Nichtamtlicher Th eil. Zur Besorgung der Zeitungen durch den Buchhandel. Seil Jahren aus dem Buchhandel ausgeschieden, kommt mir durch Zufall Nr. 173 des Börsenblattes zu Gesicht, und erlaube ich mir zu dem Artikel „Die Besorgung der Zeitungen durch das Postamt. V." einige Bemerkungen zu machen. Der Hr. Verfasser sagt: „Wenn die Zeitungen nicht mehr vom Postamt, sondern vom Buchhändler besorgt werden, so gewinnt vor allem zuerst das Publicum selbst durch eine weit schnellere Ablieferung der Zei tungen": eine Annahme, die ich denn doch bestreiten möchte, so lange der deutsche Sortimentsbuchhandel sich noch in seiner jetzigen Organisation befindet. Die Zeitungsverleger tragen durchaus kein Verlangen, das Monopol der Staats-Post zu conserviren, und haben sicher nichts dagegen einzuwenden, wenn sich für den Zeitungsverkehr Privat- Postanstalten etabliren, welche schnell, prompt und billig die Zeitungen nach allen Richtungen befördern; aber so wenig sich für den Eisenbahn-Güterverkehr eine gleichmäßige Pünktlichkeit und Schnelligkeit erzielen läßt und die Klagen darüber sich mindern, ebenso wenig dürfte nach meiner Ansicht im Privat-Zcitungsdebit jener geregelte Erpeditionsbetricb sich Herstellen lassen, durch den die , Post sich anszeichnet und den sic nur durch die eiserne Disciplin ihrer Beamten, resp. durch das Disciplinargesetz, das stets über ihrem Haupte schwebt, und durch den Umstand erzielt, daß jedem Eisenbahnzuge eigene Postwagen angchängt sind, in denen wäh- I rcnd der Fahrt alle Sendungen sortirt werden. Das sind Vor züge, gegen welche die Privat-Jndustrie nie wird in Concurrenz tre ten können; denn 1) würden die Kosten wohl die Einnahmen übersteigen, wenn sic lediglich im Zeitungsverkehr täglich zweimal den Eisendahnzügen besondere Coupös für ihren spcciellen Dienst anhängen wollte, da die Post für das crstcre freie Fahrt hat, dann aber auch für ihre Spesen sich durch das Porto für die gleichzeitig beförderten Briefe und Pallete deckt; 2) wer gibt dem Publicum die Gewähr, daß, am Bestim mungsort angekommen, die Buchhandlungs-Gehilfen die Zeitungen so schnell ordnen, die Laufburschen so schnell austragen werden, als > dies seitens der Posterpedienten und Briefträger geschieht? Denn im Buchhandel erstrecken sich die Dienftstunden von Morgens 8 Uhr bis Abends 8 Uhr, während die Post auch in der Nacht ihren Dienst versieht. Wer den Schlendrian (?) im Buchhandel kennt, wird mir gewiß beistimmen. Es muß sich, wie gesagt, im Geschäftsbetrieb desselben erst noch viel ändern, ehe der Zeitungsverleger im Interesse des Publicums sich veranlaßt finden dürfte, die präcise Expedition der Fünfunddreißigster Jahrgang. Zeitungen durch die Post zu Gunsten des Buchhandels aufzugeben, denn es laufen jetzt schon Klagen genug über verspätete Ankunft ein, und wie würden die sich erst mehren, wenn das Austragen im Ort von Laufburschen, statt von vereideten, unter das Disciplinargesetz gestellten Briefträgern besorgt würde, abgesehen vom Umfang des Ortes, der oft eine größere Menge von Austrägern erfordern würde, als die Buchhändler bei ihrem bescheidenen Verdienst anzustellen vermögen. Man wird uns einwenden, daß in größeren Städten die Zei tungs-Spediteure eine größere Zahl von Boten unterhalten und ihre Rechnung (leider aber meist nur sehr kümmerlich) dabei finden; wie Wenigen aber ist es bekannt, daß der Zeitungs-Spediteur schon um 3 Uhr Morgens sein Tagewerk beginnt, in den Druckereien wartet, bis die Zeitungen ausgegebeu werden, um sie aus erster Hand sofort in Empfang zu nehmen; er läßt sie dann von Frauen in seiner Wohnung falzen, nach den Revieren sortiren und von 6 Uhr Morgens ab austragen; um 7 Uhr, zu einer Zeit, wo der Herr Gehilfe und der Laufbursche sich meist erst von ihrem Lager erheben, befinden sich sämmtliche Zeitungen größtentheils bereits in den Hän den der Kunden. Freilich geht der Prinzipal täglich bald diesem, bald jenem Loten nach, um sich zu überzeugen, ob auch alles seinen geregelten Gang geht, und sollte ein Bote zufällig erkrankt sein, so nimmt er selbst einen Pack Zeitungen unter den Arm und besorgt die Tour des Erkrankten. Und dies geschieht zweimal des Tages, Mor gens und Abends. Ob dies die Herren Buchhandlungs-Prinzipale auch wohl thun würden? Wie stände es aber mit der Beförderung der Zeitungen aufs flache Land; würden diese die Herren Buchhändler auch täglich zu be sorgen im Stande sein? — Wie denken sie sich überhaupt die Beför derung nach allen Orten, welche nicht zugleich Eisenbahnstationen lind? — Da würde die Post doch wohl als Lückenbüßer eintreten müssen, und dann ist es ja schneller und wohlfeiler, wenn die Post direct aus erster und nicht erst aus zweiter oder dritter Hand die Be sorgung übernimmt. Wie denkt der Hr. Verfasser sich ferner die Versendung der in mittleren und kleineren Städlen erscheinenden Zeitungen, die nicht in ganzen Ballen nach auswärts gehen, weil sie größtentheils nur Provinzial- und Localblätter sind. Ich führe beispielsweise an: Posen, Oldenburg, Braunschweig, Mainz, Würzburg, Karlsruhe. Ohne Eentralbehörde, ähnlich dem Zeitungscomptoir des Norddeut schen Bundes, ist eine Versendung solcher Zeitungen wohl weder möglich, noch von pecuniärem Nutzen; es braucht eine solche Behörde freilich nicht siscalischer Natur, ich gebe gern zu, sie kann ein Privat- Institut, aber sie muß doch vorhanden sein; eine Anstalt dagegen, welche wegen der entstehenden Kosten nur größere Städte berücksich tigen kann, ist eine Halbheit, und wenn sie keine Gewähr geben: 382
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