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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1884-01-07
- Erscheinungsdatum
- 07.01.1884
- Sprache
- Deutsch
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5, Januar. Nichtamtlicher Theil. Alten bleiben werde, d. h. ob auch fernerhin die Vorstände der Universitätsbibliotheken aus der Zahl der Professoren genommen werden würden, oder ob an die Spitze der Bibliotheksbeamten Männer gestellt werden sollten, welche, fachmännisch vorgebildet, ihre ganze Kraft der Verwaltung des ihnen anvertrauten Instituts zu widmen hätten. Heutigen Tages kann cs nicht mehr zweifelhaft sein, daß diese Frage definitiv entschieden ist. Denn überall wo in den letzten Jahren in den Ländern, in welchen die deutschen Uni versitätseinrichtungen bestehen, Universitätsbibliothckariate, die bisher im Nebenamte verwaltet wurden, neu besetzt werden mußten, sind unter dem Beifalle und auf das Andrängen der Uni versitäten selbst Fachbibliothekare angestellt worden. Diese Entwicklung wird man, wenn noch irgendwo Neigung dazu vor handen sein sollte, nicht wieder rückgängig machen können. Erst seitdem infolge hiervon die Zahl der mit Fachmännern zu besetzenden Bibliotheksstellen sich beträchtlich vermehrt hat, und jüngere Gelehrte, denen sich jetzt die Möglichkeit in einem weit höheren Maße eröffnete, einmal selbst aus untergeordneteren Stel lungen zu einer leitenden aufzurücken, ohne daß sie Universitäts lehrer würden, sich zum Bibliotheksdienste bereit gefunden haben, kann man von einem Stande von Bibliothekaren und einer Biblio- thekscarriöre in Deutschland sprechen. Und das so Begonnene wird sich aller Voraussicht nach in Zukunft noch weiter in derselben Rich tung fortentwickeln. Denn wenn sich auch die Zahl der größeren öffentlichen Bibliotheken inDeutschland zunächst sicher nichtvermehren wird, weil hierzu kein Bedürfniß vorliegt, so wird den stets stärker hervortretenden Anforderungen gegenüber, welche an die schon be stehenden Büchersammlungen gestellt werden, nach den verschiedensten Seiten hin doch Rechnung getragen werden müssen. Ist das aber nöthig, dann wird auch die Zahl der fachmännisch vorgebildeten Bibliotheksbeamten rascher vermehrt werden müssen, damit gleich zeitig sich aber auch das Bedürfniß nach einer Anstalt, auf der jungen Gelehrten die Gelegenheit geboten wird, sich für den Bibliotheks beruf wirklich theoretisch und praktisch vorzubereiten, immer leb hafter geltend machen. Denn Jedermann, der die Weise näher kennt, in der dieses bisher zu geschehen Pflegte, wird diese, im Ver gleich zu der Ausbildung, welche für andere verwandte Berufs arten jetzt mit Recht gefordert wird, als eine veraltete, mehr hand werksmäßige als wissenschaftliche zu bezeichnen geneigt sein. Es fehlt uns in Deutschland eben noch ganz an einer Anstalt, welche ähnlich wie die Pariser Uools ckss oburtotz organisirt, zukünftige Bibliotheksbcamtc für ihren Beruf fachmännisch vorzubilden im Stande wäre. Durchaus wohlwollend gesinnte Kenner des deutschen Unterrichtswesens aus dem Auslände haben auf diese Lücke in unseren Bildungsanstaltcn deshalb auch schon halb verwundert öffentlich hingcwiesen. Wird man aber in Zukunft an einen wirklich fachmännisch vorgebildeten Bibliotheksbcamten von seinem Eintritt in die Bibliothekslaufbahn au andere Forderungen stellen, als daß er nach beendigtem Fachstudium au einer Bibliothek „gelernt" und sich vielleicht auf Reisen die Kenntuiß der an einigen anderen Bibliotheken bestehenden Einrichtungen erworben hat, so wird auch die äußere Stellung derartig vorbereiteter Beamten, welche es mit ihrem Berufe ernst nehmen und denselben nicht aus Nebengründcn ergriffen haben, im Organismus des staatlichen und communalcn Unterrichtswesens theilweise wenigstens eine andere werden müssen, als dieses bisher der Fall war. Nament lich werden die Beamten, welche sich nicht in leitenden Stellungen befinden, besseren Schutz gegen reine, häufig nur locale, von ihrer Tüchtigkeit ganz unabhängige Zufälligkeiten für ihr Avancement beanspruchen dürfen. Bibliographischer Anzeiger für romanische Sprachen und Literaturen, Hrsg, von vr. Emil Ebering. I. Bd. (1883. 2. Halbjahr.) 1. Heft. Leipzig 1883, E. Twictmcycr. Nicht nur der mit dem betreffenden Specialstudium Beschäf tigte, sondern auch der Buchhändler wird das vorliegende erste Heft mit Beifall begrüßen. Der Sortimenter empfand bei dem be deutenden Umfange der Literatur, welche die neueste, rastlos fleißige Forschung auf dem Gebiete der romanischen Sprachen, täglich Neues zu Tage fördernd, gezeitigt hat, den Mangel eines sich häufig er neuernden Fachkataloges als eine empfindliche Lücke, und dem Verleger einschlägiger Werke fehlte das vollkommen geeignete cen trale Publicationsmittel für seine Erzeugnisse. Beiden Kategorien wird durch die Herausgabe dieses neuen Hilfsmittels auf's Beste geholfen sein. Der Herausgeber beabsichtigt, in dem Anzeiger ein Organ zu schaffen, welches mit möglichster Beschleunigung eine zuverlässige Auskunft über die neueste Literatur der romanischen Sprachen gibt. Zu diesem Zwecke werden nicht nur die Erscheinungen des ganzen großen Gebietes der romanischen Philologie in wissenschaft licher Anordnung katalogisirt, sondern auch alle zur romanischen Philologie in irgend welchem Bezug stehenden Publicatiouen aus der allgemeinen Sprachwissenschaft bibliographisch cingcordnet und möglichst unmittelbar nach Erscheinen in größter Vollständig keit, soweit thunlich mit Inhaltsangaben veröffentlicht werden. Dazu gehören auch Dissertationen, Universitätsschriften und Pro gramme, sowie alle in den neuesten Heften der Fachzeitschriften ent haltenen Abhandlungen, Anzeigen und Recensionen. Das vorliegende (mit einem Namensregister versehene) erste Heft, deren drei in einem Semester erscheinen sollen, mußte noth- gedrungen theilweise auf Erscheinungen des ersten Halbjahres zurückgreifen und gibt, über 5 Bogen stark, ein redendes Zeugniß von der regen literarischen Thätigkeit auf diesem Gebiete. Das nützliche Hilfsmittel dürfte sich nicht nur für Bibliotheken und Männer der Wissenschaft äußerst wcrthvoll erweisen, sondern wird auch in der Handbibliothek größerer Sortimente kaum entbehrt werden können. Miscellen. Die berühmte Sammlung des Herrn Commissionsrathes H. Klemm in Dresden von Jncuuabcln, Mauuscripten, Minia turen, von welcher wir bereits mehrfach eingehend berichtet haben, ist Gegenstand des Interesses der preußischen Regierung geworden, welche nach einer Mitthcilung der Oesterr. Buchdruckerzeitung mit dem Besitzer in Unterhandlung wegen Ankaufs getreten sein soll. Der Werth der Sammlung wird auf mehrere Millionen Mark angegeben. Pcrsonalnachrichtcn. Auszeichnung. — Der Besitzer der Wallishausser'schen Buchhandlung, Herr Adolph W. Künast in Wien, wurde durch den Titel eines k. k. Hofbuchhänders ausgezeichnet. Würzburg den 2. Januar 1884. Gestern beging derProcura- träger der Stahel'schen Universitäts-Buchhandlung in Würzburg, Hr. Wilhelm Probst, das 25jährige Jubiläum seiner Thätigkeit in diesem Geschäft. Dem allgemein beliebten, durch Sachkunde, Charakterfestigkeit und uneigennützige Treue ausgezeichneten Manne hatten die Geschäftsinhaber zu seinem Ehrentage eine sinnige Feier bereitet. Sie galt dem vielseitigen und bedeutungsvollen Schaffen eines als ein Muster buchhändlerischer Thätigkeit dastehenden Mannes, dem es vergönnt sein möge, in gleicher Frische in weiteren 25 Jahren auch sein goldenes Geschästsjubiläum zu begehen!
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