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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.02.1921
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- 1921-02-17
- Erscheinungsdatum
- 17.02.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. )S 40, 17, Kedruar iSüj. zeichniz beigcgeben, so können die Bezieher auf Grund des L» zugsverlragS die Weiteriieferung verlangen. Der Bezieher de» stellt dar Blatt so, wie er es bisher erhallen oder wie es nach seiner Kenntnis bisher erschienen ist, also mit Titelblatt und Verzeichnis, Mit den zugesicherten Eigenschaften des H 633 BGB, ist etwas Besonderes gemeint, was an dem Blatte ge wöhnlich nicht vorhanden ist; aus sie hat der Bezieher nur Anspruch, wenn Ser Verleger ihr Vorhandensein ausdrücklich verspricht, übrigens ist beim Postzeitungsvertrieb dis ausdrück- iiche Zusicherung nicht möglich; di« Post laßt sich auf die Übermittelung besonderer Bezugsbedingungen an den Verleger nicht ein. Ist eine Zeitschrift so wenig inhaltreich oder so über sichtlich, dass man das Gesuchte auch ohne Sachverzeichnis finden kann, so wird der Verleger daraus rechnen können, das; kein Bezieher die Lieferung verlangt, er'ist aber nicht vor Ansprüchen sicher, da er nicht wissen kann, zu welchen Zwecken manche Be zieher das Blatt halten. Er wird also Titelblatt und Ver zeichnis in beschränktem Umfange Herstellen lassen und in den letzten Nummern des Jahrgangs erklären müssen, das; diejenigen Bezieher Titelblatt und Verzeichnis erhalten, die ihm ihre» Wunsch zu erkennen geben. Abgewendeter Streik im deutschen Buchdruckgcwerbe. Der Tarisaus schuß der Deutschen Buchdrucker trat am Montag, dem 7. Februar, im Gutenbergsaale des Buchgewcrbehauses zu Leipzig zu einer Sitzung zusammen, deren Abhaltung von den Gehilfen bereits Ende vorigen Jah res beantragt worden war, aber von den Prinzipalsvertretern des Tarifausschusses abgelchnt wurde (Ablehnung infolge Stimmengleichheit). Dem weiteren Drängen der Gehilfcuvertretcr ent sprachen schließlich die PrinzipalSvertrcter, nachdem vorher eine Kom mission des Deutschen Buchdrucker-Vereins (Prinzipale) und des Ver bandes der Deutschen Buchdrucker (freigcwerkschaftlich organisierte Ge hilfen) in einer Aussprache zu der Situation Stellung genommen hat ten. Die Gehilfen verlangen eine neue Teuerungszulage; die laufende wird seit 1. November vorigen Jahres gezahlt und sollte bis 31. März d. I. iw Gültigkeit bleiben. Nur wenn inzwischen eine c r - hebltche Verteuerung der Lebenshaltung uachgcwiesen werden könne, solle der Tarisausschuß noch vor dem 31. März zusammcntreten, um eventuell über eine neue Teuerungszulage zu beschließen. Während die Gehilfen nun das Vorhandensein einer wesentlichen Verteuerung der Lebenshaltung behaupten, bestreiten die Prinzipale diese Behauptung sehr entschieden. Das war auch der Grund, weshalb die Prinzipals vertreter gegen die Einberufung des Tarufausschusses (vor Mitte März) stimmten, und dabei wäre es wohl auch geblieben, wenn nicht andere wichtige Punkte, so die Frage der Regelung der Lokalzuschläge, die Einberufung als zweckmäßig erscheinen ließen. In der am 7. Februar begonnenen Sitzung des Tarifaus schusses wurde zuerst über den Antrag der Gehilfen, Bewilligung einer neuen Teuerungszulage, verhandelt. Die Sprecher der Gehilfen wie sen zunächst darauf hin, daß die zuletzt beschlossene Teuerungszulage zu gering gewesen sei und deshalb eine Befriedigung bei der Gehilfen schaft nicht ausgelöst habe. Es wurde dann der Nachweis zu führen ver sucht, daß mit den jetzigen Löhnen nicht auszukommcn sei. Bei einem örtlichen Lohnminimum von 253 wöchentlich (Mindestlohn eines ver heirateten, über 24 Jahre alten Handsetzers oder Druckers bei 20"/» Lokalzuschlag) gingen rund 50 ^ wöchentlich an Steuern, Versicherungs beiträgen usw. ab. Mit der verbleibenden Summe könne der Gehilfe seine Familie nicht ernähren; Kleidung könne man sich nicht mehr be schaffen. Der Gehilfenvertreter glaubte des weiteren darauf Hinweisen zu müssen, daß die für Herstellung der Drucksachen un entbehrlichen Artikel, wie Papier, Metall, Farben usw., im Preise erheblich gesunken seien. Trotzdem würden dieselben Preise für Herstellung der Druck sachen gefordert. Auch die Preise für Inserate und Abonnements seien nicht heruntergegangen. Das finde man ans Gchilsenseite aber durchaus verständlich und in der Ordnung, weil auch die Prinzipalität in der Zwischenzeit bei Verteuerung derselben Artikel verschiedentlich zugesctzt habe; dafür müsse jetzt nach einem Ausgleich gesucht werden. Nach Ansicht der Gehilfen sei der Betrieb in den Buchdruckereicn gegen wärtig ein rentabler; von Konkursen sei im Buchdruchgewerbe nichts zu spüren. Schließlich machte der Redner bekannt, daß die Gchilfcn- vertreter eine neue wöchentliche Teuerungszulage von 35 ^ fordern. Von einem anderen Gehilfcuvertretcr wurde betont, daß in anderen Berufen die Arbeiter mehr verdienten. Langes verhandeln habe jetzt keinen Zweck; ein Ende mit Schrecken sei einem Schrecken ohne Ende vorzuzichen. Gehilfenscttig wurde auch auf den großen Streik der Buchdrucker im Jahre 1801/02 verwiesen (der für die Gehilfen mit einer völligen Niederlage endete!); der Kampf von heute würde ein anderer werden als der von 1 80 1/02. Komme es zum Kampfe (zum allgemeinen Streik!), daun kämpfe die Gehilfenschaft einen Verzweiflungskamps! Seitens der Redner der Prinzipalität wurde erklärt, daß diese sich in ihrer Gesamtheit der gegenwärtigen bedeutungsvollen Ltuude bewußt jei und auch jeder Prinzipalsvertreter wisse, daß er eitle ungeheure Verantwortuug übernommen habe. Man habe sich bemüht, in den abgeschlossenen Druckvcrträgcn die Bestimmungen des Tarifs zur Anwendung zu bringen, neue Lohnforderungen würden aber eine weitere Verteuerung der Druckarbeitcn zur Folge haben. Die Priu - zipalität bestreite, daß seit November 1920 eine Verteuerung der Lebenshaltung eiugetreten sei. Der betreffende Prinzipalsrcdner verwies in dieser Beziehung auf Berichte in der »Frankfurter Zeitung«, die über die Lcbcusmittelpreise »sw. er schöpfendes Material gebracht habe. Die Prinzipale glaubten Nach weisen zu können, daß ein Abbau der Preise nicht nur im Auslande, sondern auch in Deutschland eiugetreten sei. Lebens- und Gcnußmittel seien hiernach wesentlich im Preise heruutergegaugen. Der im No vember 1020 erfolgten Anregung der Gehilfen auf Bewilligung einer besonderen Weihuachtsgabe habe die Prinzipalität in wesentlichem Maße entsprochen, waö in den Organen der Gehilfen auch bestätigt wor den sei. Wenn gehilfeuseitig erklärt werde, daß der Deutsche Buchdruck Preistarif die Prinzipale in die Lage versetze, höhere Löhne zu zahlen, so müsse darauf hiugewieseu werden, daß die Prinzipalität keinen Gefal len au den Aufschlägen auf die Druckpreise finden könne, denn diese hät ten nur unleidliche Zustände auf dem Konkurreuzgebiet geschaffen. Die Senkung der Papierpreise habe zumeist keine Vorteile, sondern nur Nachteile im Gefolge gehabt, sofern ein ausreichendes Papierlager zu höheren Preisen vorhanden gewesen sei. Jedenfalls würden die Druck aufträge durch die Senkung der Papierpreise nicht vermehrt. Die An schaffungen in den Druckereien hätten gezwungenermaßen gemacht wer den müssen; an den Friedensstaud reichten diese Anschaffungen nicht heran. Der Prinzipalsredner machte auch auf die Zahlung des ReichS- notopfers und auf die in den Monaten Februar und März fällige Um satzsteuer aufmerksam. Die Prinzipale fühlten die Verpflichtung in sich, helfen zu müssen, aber gegenwärtig seien sich Lohn drücker und Zeit» ugsver leger einig, daß die Vor aussetzungen für die Bewilligung einer neuen Teuerungszulage nicht vorhanden seien. Tie Löhne der Buchdruckergchilfcn seien gegen die Löhne anderer graphischer Ar beiter nicht zurückgeblieben. Die PrinzipalSvertrcter erklärten nach einer Sonderbesprechung, daß in dieser einmütig scstgestellt worden sei, daß ein Abweichcn von dem bestehenden Vcrtragsvcrhält nisse nicht begründet sei. Der Nachweis für eine wesentliche Verteuerung der Lebenshaltung sei nicht erbracht worden. Die Geschäftslage sei hinsichtlich des gesamten Lohn drucks eine geradezu trostlose, die Aufträge seien zum Teil auf die Hälfte z u r ü ck g e g a n g e n. Infolgedessen seien auch die Preise für die hergestellten Druckarbeitcn sehr gedrückte. Der ge samte Lohudruck sei nicht imstande, für irgendeine Lohnerhöhung einen Ausgleich zu finden. Die Tendenz des Abbaues der Druckpreise sei so stark vorhanden, daß sie sich auch bald durchsetzen werde. Der Deutsche V e r l e g c r v e r e i n habe dem Deutschen Buchdrucker- Verein am 4. Februar brieflich mitgetcilt, daß er von den neuen Gc- hilfcnforderuugen Kenntnis bekommen hätte, daß aber der Ver- legcrverein bestimmt nicht in der Lage sei, dem B u chd r u ck g e w e r b e weitere Preiserhöhungen zu be willigen. Falls auf diese Vorstellungen keine Rück sicht genommen werde, so müßten die Verleger zu einem B c ste l l e r st r e i k aufrufen. Zum Schlüsse bemerkte der Prinzipalsrcdner, daß keine Möglichkeit bestehe, zu einer Ver ständigung zu kommen, und daß sich eine Erhöhung der Löhne nicht rechtfertigen lasse. So standen die Dinge am Beginn des zweiten Sitzuugstagcs (8. Februar). Ein Vermittlungsvorschlag des Geschäftsführers des Tarifamtes, Paul Schliebs, den verheirateten Gehilfen eine einmalige Teuerungszulage in Höhe eines Mocheulohucs und den unverheir-rtetcu die Hälfte zu bewilligen, wurde von den Prinzipalsmitgl'ederu des Darifausschusses abgelchnt. Wie verlautet, hatten die Gehilfen bereits am Schluß des ersten Sitzungstages das NeichsarbcitSministerium um Vermittlung angcrusen. Die Situation war eine äußerst gespannte. Es wurde versichert, das; der größte Teil der Zeitungs- vcrlcger standhalteu werde trotz des Ernstes der politischen Lage und der Wahlen zum preußischen Landtage. Die Fortsetzung der Verhandlungen am zweiten Sitznugskage bewegte sich gleichfalls in dem vorhin gezeichneten Nahmen und ergab keine neuen Momente
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