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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.02.1921
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- 1921-02-17
- Erscheinungsdatum
- 17.02.1921
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- Deutsch
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X: 10, 17. Februar 1921. Redaktioneller Teil. Herr Richard Quelle -Leipzig legt dar, daß der Verlag die Vorschläge des Sortiments ablehnen müsse, weil sie den Verlag einseitig in unmöglicher Weise betasten. Er bestrcilel, daß das Rcichswirlschaftsministerium die Macht habe, den Buchhandel zu zwingen, niit Unlerbilanz zu arbeiten. Im Buchhandel könne jetzt in Anbetracht der allgemeinen Wirtschafts lage nicht von Abbau gesprochen werden. Die von Herrn vr. Swbeck gemachten Vorschläge erscheinen ihm als Flickwerk und verfrüht; Redner schlägt vor, Klarheit zu schassen, daß die vorhandenen Bestimmungen der Noistandsordnung »ölig sind und daß sie vom Börsenverein geschützt werden können. Er empfiehlt deshalb, dem Vorschläge Steffen zuzustimmen. Rach der Mittagspause findet zunächst ein Antrag des Herrn vr. Ruprecht -Göttingen Annahme, wonach nach Be endigung des l. Punktes zunächst der Punkt Valutaordnung zur Beratung kommen soll. Herr vr. Fritz Springer -Berlin begründet den ablehnenden Standpunkt der Verleger gegenüber der Anfrage der Gilde mit der wirtschaftlichen Lage des Verlags. Er hält eine Regelung von Organisation zu Organisation für ausgeschlossen, des gleichen auch die Einführung von Stammrollen und die Einführung einer Umsatzprovision. Auch die von Herrn vr. Siebeck gemachten Vorschläge hält er für zu weitgehend; er erblickt nur in der Vereinbarung von Firma zu Firma den Ausweg. Herr Hofrat vr. Ehlermann -Dresden bemängelt es, daß von der Gegenseite immer wieder mit Schlagworlcn gearbeitet werde, über die Macht der jetzigen wirtschaftlichen Tatsachen komme auch der Buchhandel nicht hinweg. Mit der bisherigen Schaukelpolitik des Börsenvereins müsse gebrochen werden. Unmöglich sei, die Wirtschaft in spanische Stiesel zu schnüren. Gerade die Notstandsordnung habe allmählich vollständige Preisanarchie geschaffen, die jetzt unter allen Umständen beseitigt werden müsse. Redner hält die Festsetzung der Bezugsbedingungen von Organisation zu Organisation für vernichtend für beide Teile. Um das Recht, Herr des Verkaufspreises zu sein, werde der Verlag bis zum Äußersten kämpfen. Hier müsse für die Verleger volle Freiheit bestehen. Deshalb seien die Nilschmannschen Anträge unannehmbar; ihre Annahme würden seines Er achtens zur Sprengung des Börsenvereins führen; einen Ausweg weise der Antrag Steffen. Herr vr. de Gruyter -Berlin hält nach der jetzigen Stimmung eine Überzeugung der Gegenseite durch sachliche Gründe für ausgeschlossen. Er weist auf die geplante Abstimmung in zwei Kammern hin und warnt eindringlich heute vor einem Majorisierungsbeschluß. Redner verteidigt das Vorgehen der Verleger, Sonderabkommen zu treffen. Die Zahl der Sortimenter brauche nicht so eng wie jetzt gezogen zu werden. Der Antrag Steffen erscheine ihm nur annehmbar mit dem Zusatz des vr. Siebcck. Ein Einmischen des Reichswirlschaftsminisleriums müsse der Buchhandel unbedingt ablehnen. Redner schlägt die Annahme einer Resolution vor, die sich gegen die Einmischung des Ministeriums ausspricht. Die Resolution lautet: Die außerordentliche Hauptversammlung des Börsenvereins der Deulschen Buchhändler im Buchhändlerhause zu Leipzig am 13. Februar 1921, auf der über 700 Mitglieder mit rund 2000 Stimmen anwesend waren, hat einstimmig nach stehende Entschließung angenommen: Die Versammlung hat mit Überraschung von dem Versuche des Reichswirlschaftsministeriums Kenntnis ge nommen, die Verhandlungen und Beschlüsse der heutigen außerordentlichen Hauptversammlung in zwei Punkten der Tages ordnung betr. Nolstandsordnung und Auslandverkaussordnung durch ein Mittel zu beeinflussen, das einem zeitlich kurz befristeten Ultimatum gleichkommt. Die Versammlung hat zu ihrem Vorstand das Vertrauen, daß er den Buchhandel, der den vielleicht empfind lichsten und verästeltsten Organismus unserer Volkswirtschaft darsiellt, vor den schädigenden Wirkungen einer behördlichen Eingriffes schützen wird. Der Vorsitzende stellt die Resolution zur Aussprache. Herr Nitschmann befürwortet ebenfalls die Annahme der Resolution. Die Resolution wird alsdann einstimmig angenommen. Sie soll dem Reichswirtschaftsminislerium telegraphisch zu gestellt werden. Herr vr. Alfred Giesecke -Leipzig hält den Antrag Nitschmann für undurchführbar und befürwortet den mit dem Antrag Steffen beschrittenen Weg, der die Möglichkeit einer Einigung biete. Dieser Antrag gebe dem Sortiment die erforder liche Bewegungsfreiheit. Nach dem gestrigen Beschlüsse der Gilde müßten die wissenschaftlichen Sortimenter vorläufig auf Sonderabmachungen verzichten, wenn auch dieser Weg für die Zukunft nicht als ausgeschlossen angesehen werden könne. Redner bringt als Antrag eine veränderte Fassung des Antrags Stessen in folgendem Wortlaut: Die außerordentliche Hauptversammlung wolle beschließen: 1. Die Bekanntmachung des Vorstandes des Börsenvereins vom S.Oktober 1920 bleibt als allgemein verbindliche Ordnung bestehen, aber von heute ab unter Aufhebung der Bestimmung unter 8 2, Abs. 2. 2. Zwischen den Organisationen von Verlag und Sortiment sind unverzüglich Verhandlungen einzuleiteu. Hierbei sollen die in den Verhandlungen zwischen der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger und den wissenschaftlichen Sortimentern von der Arbeitsgemeinschaft gemachten Vorschläge unter Einbeziehung der Vorschläge des Herrn Walther Jäh in »Neue Wege« (stehe Börsenblatt vom 20. Januar 192l>, sowie die von den Herren Nitsch mann und Genossen und vom Vorstand des Deutschen Verlegervereins in der außerordentlichen Hauptversammlung ein- gebrachten Anträge als Material Berücksichtigung finden. 3. Zwecks Vorbereitung der Entschließungen des Vorstandes des Börsenvereins hinsichtlich des Schutzes der in Vorstehendem bezeichneten Vereinbarungen wird ein Ausschuß eingesetzt, der unter dem Vorsitz eines Mitgliedes des Börsenvereins- vorstandes aus je fünf vom Deulschen Verlegerverein und von der Deutschen Buchhändlergilde zu wählenden Mit gliedern besteht. An den Beratungen dieses Ausschusses können alle Mitglieder des Börsenvereinsvorstandes teilnehmen. Herr Hugo Heller -Wien befürwortet den Antrag vr. Giesecke als annehmbaren Kompromiß. Ein Verdienst des Börsenvereinsvorstandes sei es, gerade durch diese Schaukelpolitik, die der Fülle der widerstreitenden Interessen und der allge meinen Wirtschaftslage angepaßt sei, den Börsenverein zusammengehalten zu haben. Herr Karl Kropff -Breslau und Herr Hermann Lazarus -Berlin bitten ebenfalls, den Antrag Steffen anzu nehmen, Voraussetzung sei, daß der Vorstand den Schutz übernimmt. Herr Gottlieb Braun-Marburg spricht sich ebenfalls für den Antrag Steffen aus, er weist auf die Bestrebungen der Studenten-Verciniguugen zum Schaden des Sortiments hin. Deshalb müsse hierfür im Antrag eine Sicherung geschaffen werden; er schlägt eine Ergänzung der Notstandsordnung vor, daß alle Lehr- und Handbücher der deutschen Wissenschaft ohne Zuschlag bleiben unter der Voraussetzung, daß allgemein 301,, Rabatt gewährt wird. Herr Jacob Haas-Berlin beleuchtet die Krisis vom Standpunkt der Reise- und Versandbuchhändler und bean standet, daß der Reise- und Versandbuchhandel nicht zu den Beratungen über die Notstandsordnung hinzugszogen worden ist. Die Reise- und Versandbuchhändlcr könnten keinen der beiden Anträge annehmen, für sie wäre nur die Noistandsordnung vom Januar 1920 brauchbar. 193
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