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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1885
- Sprache
- Deutsch
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1566 Nichtamtlicher Teil. ^5 75, 1. April. Nichtamtlicher Teil Ungedruckter Brief Georg Joachim GöschenS an den Ober- Konsistorialrat Böttiger in Weimar. Es ist ein schlimm Ding wenn die Schriftsteller mit der Sprache nicht gleich heraus gehen. Nach den Forderungen d. Herrn v. K.*) mag ich rechnen wie ich will so setz ich 10—12 Carol**) zu und entbehre der Kosten ein halb Dutzend Jahre. Der Natur der Sache nach kann ich nicht mehr als 500 Ex. vom P.ch) drucken und wenn ich diese alle absetze so geb ich den Rabatt an die Buchhändler aus meiner Tasche. Hier ist meine Berechnung. Ich nehme 12 Bogen an Papier, schönes wie zur Deutschen Monatsschrift . . 45. 25 schweitzer Ex 8. Druck » Bogen 4 dafür ich eygentlich nicht hübsch drucken kann 48. Zeichnung, Stich, Kupferdruckpapier 50. Correcktur 6. Honorar 152. 309^ Ich muß dieses Format nehmen, sonst wird das Format zur Elegischen Versart zu klein. 500 »16 gr. der höchste Preis für 12 Bogen . . 333. 8. Davon das Drittel für Buchhändler 111. 222. Kosten 309. Verlust 87. Interessen, tüux krais, böse Schuldner oben darein. Sie sehen daß ich klüger thue ich opfere die 10 Carol auf und bitte Sie, unter dem Vorwand daß ich gar zu sehr in Arbeit sitze, den Herrn v. Knebel zu bewegen, die Sache an einen andern Buch händler zu geben. Wie gesagt, von den 10 Carol mag ich nichts wieder haben. So kann H. v. Knebel den Bogen zu 1 Carol lassen. Wie ist es möglich daß die Sache zu Ostern erscheinen kann, da das Manuskript noch revidirt und das Leben noch geschrieben werden soll? Wenn Herr v. Knebel das Leben selbst schriebe, so konte man Seumenchch) den Styl, die Jnterpunktation, überhaupt Orthogr. und Sprache sicher anvertrauen und machte keine Kosten. Ich bin nicht gewohnt um gelehrte Produckte zu handeln und es ist mir unmöglich weniger zu bieten, daher wär ich die Sache gerne los. Vielleicht weis ein anderer Buchhändler von diesem Werk mehr abzusetzen als mir meine Erfahrungen berechnen laßen! und kann 750 drucken und absetzen. Dann hat er gleich 250 fl. und 250 nach Abzug des Drittel an die Buchhändler 167 fl. mehr, macht also mit seinem Capital in 7 bis 10 Jahren 89 ^ Gewinn. So was klingt den mehrsten Gelehrten fremd weil keiner von dem Absatz, der in Deutschland möglich ist, einen klaren Begriff hat, Keiner weis, wie der Handel geht, dabey man 18 Monate Orsäit geben muß, ehe mann nur einen geringen Theil seines Oapitals wieder stehet. Sobald Sie nun einen Ausweg gefunden haben; so send ich Ihnen das Mspt. zurück. Will Herr von Knebel den Bogen zu *) Karl Ludwig von Knebel, bekannt durch seine Klassikerüber setzungen. **) » ungefähr 19 Mark, f) Properz in deutscher Übersetzung. ff) Seit 1797 in Göschens Druckerei als Korrektor thätig. 1 Carol lassen, so drucke ich das Werk doch, ungeachtet Sie selbst begreiffen, daß ich noch genug einbüße und es billig wäre, Hr. von Knebel leiste auf das Kupfer Verzicht damit die Kosten vermindert würden. Eher aber bis Wielands Supplemente fertig sind, kann ich den Druck nicht anfangen, also erst nach der Ostermesse. Hätt ich vorigen Herbst oder Sommers das Mspt. gehabt, so wäre die Sache schon abgethan. Vielleicht nimmt Unger*) den Properz gern. Er ist reich, hat keine Kinder und arbeitet gern für die Ehre. Ich weiß daß er eine niedliche kleine deutsche Schrift geschnitten hat, dafür ein elegantes Werkgen sucht; vielleicht qualificirt sich dieß zur Erreichung seines Wunsches. (Hohenstädt, 21. Jan. 1798.) Nicht der Geist der auf dem Throne der Littcratur sitzt, (es ist nur ein Schemel,) nicht Zweifel an den Werth des Werkes, sondern der Gegenstand der Unternehmungen bestimmt mich ohne Wanken: nur 500 Expl. vom Properz zu drucken, daß ich dabey nichts als die Freude Ihnen und Knebel gefällig zu seyn verdiene, leuchtet in die Augen nach meiner Berechnung. (Hohenstädt, 7. Febr. 1798.) Dir Firma Plantin-Moretus und das Plantin-Musrum in Antwerpen. (Schluß aus Nr. 69.) Der erste Schriftgießer, der für Plantin arbeitete, war Franz Guyot aus Paris, der sich im Jahre 1539 als Bürger in Antwerpen aufnehmen ließ und von 1558—1579 für die Offizin die Schriften lieferte. Aüßerdem war hiefür Laurent v an Everborcht thätig. Die Schriftschneider, welche Plantin Patrizen lieferten, waren Pierre Hautin aus la Rochelle (1563 —1567), Le Bo aus Paris und Robert Granjon aus Lyon; der letztere war der thätigste von ihnen. In den Jahren 1570—80 war es hauptsächlich Henri van den Keere der Jüngere aus Gent, welcher den Schriftguß für die Druckerei lieferte. Nach dem Tode von Plantin waren besonders Aimö und Henri de Gruytter als Schriftgießer für die Druckerei thätig. Von Anfang des siebzehnten bis zum Schluß des acht zehnten Jahrhunderts, ließen die Moretus die Schrift in der Offizin selbst gießen, mit Ausnahme der Zeit von 1660—1718, in welcher die Familie der Wolschaeten, eine große Ant- werpener Schriftgießerei, die Lettern lieferte. Eine hohe Sehenswürdigkeit des Museums ist die große Bibliothek (es giebt noch eine zweite, kleine Bibliothek). Die selbe ist in einem großen schönen Raume untergebracht, dessen Wände mit hohen Regalen bedeckt sind, während in der Mitte ein großer Tisch und drei Pulte stehen. Die Bibliothek wurde auf Befehl von Balthasar Moretus 1. im Jahre 1640 er richtet und umfaßt gegenwärtig etwa 14 000 Bände. Seit dem Jahre 1655 diente der Saal als Kapelle, in welcher die Mit glieder des Plantinschen Geschäfts morgens, bevor sie an die Arbeit gingen, die Messe hörten; zahlreiche Ölgemälde und Büsten bilden den Schmuck des schönen Raumes; die Bibliothek umfaßt Bücher und Handzeichnungen, Stiche nach Rubens, Teniers, Jordaens, van Dyck, Crispin de Pas, Galle, Sadeler, die meisten derselben sind Abdrücke vor der Schrift. In einem einzigen Album befinden sich mehr als vier hundert Originalzeichnungen berühmter Meister, darunter elf von *) Johann Friedrich Unger, Buchdrucker, Holzschneider und Schriftgießer in Berlin, nach 1800 Professor der Xylographie in Berlin.
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