Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.04.1885

1854 Nichtamtlicher Teil. 89, 20. April. Sallmaner'sche Duchh. in Wien. 1- Biendickc, H., üb. die Wichtigkeit u. den Nutzen d. Mädchen-Turnens. 8". —. 12 K. Scholtze in Leipzig. -j- Maler-Vorlagen. Vorbilder f. die Praxis. Zusammengestellt aus der illustrirten Fach zeitschrift Die Mappe v. Nauert. 1—14. Serie. 4°. * 4t. SO o-L- 1. 2. L * 6. —. — 3. * 5. —. — 4. * 4. 40. — S. 6. s * 4. —. — 7. * 3. —. — 8. * 2. 40. — S. * 2. —. — 10. ' 1. 60. — 11. * 1. 20. — 12. * 1. —. — 13. * — 80. — 14. * —. SO. -f Tapezirer-Vorlagen. Vorbilder f. die Praxis. Zusummengestellt aus der illustrirten Zeit schrift Die Mappe v. F. Nauert. 1—8. Serie. 4°. * 9. 30 UL- 1. 2. ä, * 1. 80. — 3. * 1. 60. — 4. * 1. SO. — b. * 1. —. — 6. 7. L * —. 60. — 8. * —. 40 L. Schwann'sche DerlagSH. in Düsseldorf. Präparationcn zu Homers Odyssee. Von c. Schulmanue. S. Gesang. 2. Ausl. 16°. * —. 25 F. Sicmenroth in Berlin. Betriebs-Reglement s. die Eisenbahnen Deutsch lands. Vom 11. Mai 1874. In der durch die Beschlüsse d. Bundesraths abgeänderten Fassg. Nebst Spezial-Bestimmgn. 2. Ausl. 8°. Geb. * —. 80 F. Sicmcnroth in Berlin ferner: t Tabelle t. äis Lsreobuuug- äer kravbtrn- öcblüAS bei Declaration 6. Wsrtbss äsr Oüter etc. 4". —. 20 Tesch, I., Katechismus s. die Prüfungen zum Subaltern-Beamten I. u. II. Klasse d. inneren Dienstes u. zum technischen Eisenbahn-Sekre tär der Staats-Eisenbahnen. 1. Lsg. gr. 8°. * 1. — Walter, H., die Rechtsanwaltsgebühren in Preußen im Gebiete d. allgemeinen Landrechts. Mit Kommentar, gr. 8°. * 3. 60; geb. bar * 4. SO C. Sommers Buchh. in Schmiedeberg. -j- Goedsche, O.» die Sagen d. Riesengebirges. 8°. » 1. — W. Spemann in Stuttgart. -s Collection Spemann. Deutsche Hand- u. Hausbibliothek. 172. Bd. 8°. Geb. * 1. — Inhalt: Byrons Werke. 1. Bd. Manfred — Kain — Himmel u. Erde — Sardanapal. Uebers. v. A. Schriller. Th. Thomas in Leipzig. Lrlsumexer, II., üb. statiscbs ksüsxlcrämpss. 2. ^där. xr. 8°. * 1. 20 Beit 8 Co. in Leipzig. Entscheidungen d. Reichsgerichts in Civilsachen. Generalregister zum 1—10. Bd. Bearb. v. G. Fels. gr. 8°. * 6. —; geb. * 7. SO Norddeutsche Verlagsanstalt in Hannover. Holzweißig, F.» lateinische Schulgrammatik, gr. 8°. * 2. —; geb. * 2. 40 Nichtamtlicher Teil. G. Weiß, Verlag in Heidelberg. LILttsr k. Oslaux-Iiillkunäs. Deck. V. 6. ktcert. 19. Lä. 3. u. 4. Ilkt. xr. 8. * 2.' — B. Wcsterman» Sk Co. in New-4fork. Gocbel, L., deutsches Lesebuch f. Schule u. Haus. 1. Tl. 8°. Geb. ** l. — — Wegweiser f. den ersten Unterricht im Deut schen m. e. Ueberblick üb. jetzige Bestrebungen, gr. 8°. »* 1. — F. WaUmann's Verl, in Lankwitz Berlin, i Vsrsielisruoxs-Lalsnäer, äsutscbsr, k. 6. ck. 1885. HrsA. v. k. IVallinaiw. 16°. 6sb. ** 10. — Woerl's Sep.-Cto. in Würzburg. IVoerks Rcissbaiiclbücber. Dis Rbeinlanäs u. äis anstoü. Osbiete vom Loäsosss bis rur bollüuäisvbsit Orsnre. 2. Xuü. 12°. 6sb. * 6. — Zangcnberg Sl Himly, VcrI.-Cto. in Leipzig. Schmidt-Hennigkcr, F., Bismarck-Anekdoten. 3. u. 4. Hst. 8°. ü * —. 40 A. Zuekschwcrdt in Weimar, llexiuer's illustrirtss kost- u. kvls^rapbsu- Üuuäbucb k. äas kllbliüum. 8. labrx. 8om- rasr-Xusx. 1885. 12°. * — 75; ro. Aonsn- vsrreiellniD rur DsrsebuuLx ä. korto k. kacüsts u. Osläbrisks ivuerbulb Dsutseb- luilä u. im Vsrlcsbr m. Osstsrrsicb-Du^aim. Xr. 3. *1.—; Äonen-VsrLsieüniÜ up. *—.40 Albrecht Dürer. Mitteilungen über dessen Thätigkeit als Buchdrucker, Verleger und Buchhändler. Von I. Braun. (Schluß aus Nr. 85.) Ein anderes Werk veröffentlichte Dürer im Oktober 1527 unter dem Titel: »Etliche vnderricht zu besestigung der Stett, Schloß vnd Flecken, mit einigen Holzschnitten verziert«. Das schön ausgestattete Buch ist dem Reichsstatthalter König Ferdinand I. von Ungarn und Böhmen gewidmet und war in Deutschland das erste Werk über den Festungsbau. Auch bei diesem Buch fehlt die Angabe des Druckers, der vermutlich wieder Dürer selbst gewesen ist. Eine lateinische Übersetzung desselben von Camerarius er schien 1535 zu Paris; einen Nachdruck des Originals veranstaltete im Jahre 1603 der oben schon erwähnte Johann Janssen in Arnheim. Das dritte und Hauptwerk Dürers, an welches er die größte Mühe gewandt und über das er ein ganzes Menschenalter hindurch gegrübelt hat, war seine Proportionslehre, die epochemachend wirkte, insoserik-diese gegenüber der im ganzen Mittelalter syste matisch vernachlässigten Formengebung zum erstenmal mit Erfolg die äußere Erscheinung in der Kunst geltend machte. Der Titel des Buches lautet: »Hierin sind begriffen vier bücher von mensch licher Proportion, durch Albrechten Dürer von Nürnberg erfunden vnd beschrieben zu nutz allen denen, so zu dieser kunst lieb tragen; A.D.XXVIIl.« Die Herausgabe des Werkes erlebte Dürer nicht mehr, denn er starb (am 6 April 1528) während der Vorberei tungen zu dessen Drucklegung, doch hatte er das erste der Vier- Bücher druckfertig hinterlassen und auch die Korrektur desselben noch selbst gelesen, wie ausdrücklich darin gesagt ist.*) Die übrigen drei Bücher wurden von seinen Freunden redigiert und das Ganze erschien dann am 31. Oktober 1528 im Vertag seiner Witwe und *) Vgl. Becker, Dürers eigenhändige Schriften in Naumanns Archiv. Leipzig 1858. I. Seite 20. im Druck von Jeronymus Andreae, was sich aus der Schluß schrift ergiebt, welche lautet: „Gedruckt zu Nürenberg durch Jerony- mum Formschneider aufs Verlegung Albrecht Dürers verlassen witib im jar von Christi gepurt 1528 am letzten tag ootodris." Die Originalhandschrift mit den eigenhändigen Zeichnungen und anderen Skizzen befindet sich nach Ebert in der Königlichen Bibliothek zu Dresden; Herr Kommissionsrat H. Klemm daselbst besitzt neben einem Exemplar der Ausgabe von 1528 ein solches im Jahre 1603 mit den Originalholzstöcken von Johann Janssen in Arnheim hergestelltes, der nicht nur die drei aufgeführten Bücher Dürers 1603 nachdruckte, sondern auch im darauffolgenden Jahr eine Gesamtausgabe unter dem Titel: »Opsra Xlbr. vursri d. i. alle Bücher Dürers« brachte und der vermutlich von Dürers Bruder den größten Teil der Holzstöcke erworben hatte, während die sechsunddreißig Holzstöcke der kleinen Passion 1612 in den Besitz von D. Bissuccio in Venedig übergingen. Eine lateinische Übersetzung des Werkes, welche wieder Camerarius besorgte und Jeronymus für die Witwe druckte, erschien 1532 — 1534 in Nürnberg, 1534 und 1537 in Paris; eine italienische von Gallucci erschien 1591 und 1594 in Venedig; eine spanische in demselben Jahr von Lutz da Costa; eine französische nach der lateinischen Ausgabe hergestellt von L. Meignet 1557 zu Paris und 1614 zu Arnheim, wo das Buch 1622 und 1662 auch in holländischer Sprache erschien. Auch der Rat von Nürnberg hatte sich bei der Herausgabe der Proportionslehre verdient gemacht. Der mit dem Druck desselben beauftragte Jeronymus wollte nämlich das in ihn gesetzte Ver trauen zum Nachteil der Witwe mißbrauchen, indem er im Vereine mit dem eben erst aus der Verbannung zurückgekehrten Maler Hans Sebald Beh am*) ebenfalls ein Buch über Proportionen heraus zugeben beabsichtigte. Als diese Absicht indessen dem Rat zu Ohren *) S. A. Rosenberg, Sebald und Barthel Bcham. S. 13. 138. Leipzig 1875.