Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.04.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-04-20
- Erscheinungsdatum
- 20.04.1885
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18850420
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188504201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18850420
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1885
- Monat1885-04
- Tag1885-04-20
- Monat1885-04
- Jahr1885
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
89, 20. April. Nichtamtlicher Teil. 1857 den Hintergrund getreten sind. Es dürfte darum wohl angebracht sein, den Meister in seiner Stellung zur Buchdruckerkunst und zum Buchhandel kennen zu lernen und seiner hierher gehörenden Wirk samkeit eine besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. MiSccllcn. Aus England. — I. E. Cornish in Manchester hat einen Prospekt versandt, in dem er eine Faksimile-Ausgabe der Guten bergbibel in photolithographischer Herstellung anzeigt, vorausgesetzt, daß sich die nötige Anzahl von Subskribenten (s. 10 Guineen) findet. Dem Neudruck soll das Exemplar des Earl of Crawford and Balcarres zu Grunde gelegt werden; eine Einleitung wird eine eingehende Geschichte und Bibliographie dieses Meisterwerks aus der Feder William E. A. Axons enthalten. Die Ausgabe wird in zwei Folio-Bänden von zusammen 1282 Seiten (exklusive der Ein leitung) erfolgen und die Exemplare durch einige kolorierte Initia len geschmückt werden. Über die subskribierten Exemplare hinaus soll kein Exemplar gedruckt werden. I. S. Hodson, Sekretär der »krilltsrs Usnsion Ooiiiorstiou« in London, plant eine Ausstellung der verschiedenen mechanischen Druckverfahren, deren Zahl in den letzten Jahren sich ganz wesent lich gemehrt hat. Mehr als zwanzig englische, deutsche und fran zösische Firmen haben ihre Teilnahme zugesichert. Die Schleuderet bildet in den englischen Fachblättern ein ebenso regelmäßiges Klagekapitel wie bei uns. So beklagt sich in der letz ten Nummer des»6ook8s!Isr« ein Provinzialbuchhändler, daß Ver leger ihre Artikel dem Publikum mit 25 U Rabatt anbieten; ein anderer denunziert einen Londoner Sortimenter, daß er allen Bibliotheken des Königreichs neue Bücher mit einem Rabatt von 33H<X> offeriert! — Und da beklagen sich unsere Sortimenter, wenn einmal die bösen Leipziger und Berliner 15 oder gar 20°/g Rabatt geben wollen! —-o. Autographen-Sport. — Am 9.d. M. endigte hier bei der Firma List L Francke eine interessante Autographen-Versteigerung von800 Nummern, darunter 265 Musiker-Autographen. Ein Blatt von Franz Schuberts Hand, sechs Notenzeilen mit Überschrift und Text (Jägcrlied von Theodor Körner, Komposition unge druckt, auf der Rückseite ein Gedicht von Hölty, ebenfalls von Schubert eigenhändig geschrieben, wurde bis zu 1l5 gesteigert. Die Notenzeilc ward also fast mit 20 bezahlt! Der Richard- Wagner-Kultus scheint sehr im Schwange; ein unbedeutender Brief des Znkunftsmusikers, aus Dresden im Jahre 1845 nach der ersten Aufführung des »Tannhäuser« geschrieben, ward mit 42 erstanden. Der Brief war an den Verleger der »Allgemei nen Theaterchronik« gerichtet und enthielt die kurze Ablehnung eines Berichts über die Aufführung. Aus dem Antiquariat. — Ein sauberes Exemplar der »Mittheilungen des Reichsgesundheitsamtes, Band I.« wurde in diesen Tagen für 90(!) Mark verkauft. Aus Italien. — An Anmeldungen des literarischen und künstlerischen Eigentums sind vom September bis Dezember 1884 im Königreich Italien 308 geschehen; nämlich von 163 literarischen Werken (darunter 11 dramatische), 137 musikalischen Kompositionen (69 beiLucca, 68 bei Ricordi erschienen), und 8 auf die zeichnenden Künste bezüglichen. An verspäteten Anmeldungen gingen 20 ein, davon 12 mit Vorbehalt. 75 Verfasser literarischer Werke meldeten an: 84 Werke. Vom Ausland wurden angemeldet 338 Werke, nämlich 19 literarische und 312 musikalische, sämtlich aus Deutsch land, sowie 3 musikalische aus der Schweiz. Nach dem ^nnnario statlstio des italienischen Ackerbau- rc. Ministeriums sind in der Zeit von 1866 bis 1880 14 068 An meldungen des Autorrechts von italienischen Originalwerken und 174 von Übersetzungen erfolgt. (Nach Oronscs Ho. 3—4 der LiblioxrsLs its.Iis.nl>..) Personalnachrichten. Ein Neunzigjähriger. — Gewiß gehört es zu den großen Seltenheiten, wenn ein Mann, der am heutigen Tage seinen neunzigsten Geburtstag feiert, nicht nur Inhaber einer ge achteten Firma, sondern auch deren ausschließlicher Leiter heute noch ist. Dieser Mann ist Friedrich August Ernst, Inhaber der Firma Ernst'sche Buchhandlung hier. Von 1816 bis 1883 besuchte er ununterbrochen die Leipziger Ostermesse und rechnete stets selber ab, ohne sich einer Hilfe zu bedienen. Wie viel Firmen hat derselbe entstehen, wie viele aufhören sehen, wieviel Freunde sind ihm in dieser langen Zeit entschlafen, wie wenigen vielleicht dürfte derselbe heute noch der alte Freund sein! Mit gewohnter Promptheit beginnt er täglich morgens sein Tagewerk und erlaubt sich kaum mittags eine kurze Rast, um bis 6 oder H7 Uhr thätig zu sein, dann eine halbe Stunde spazieren zu gehen und wieder bis gegen 10 Uhr abends sich der Arbeit hinzu geben. Wir wünscken ihm eine fernere Dauer seiner Thatkraft; möge unter seiner Leitung der Firma noch manches freudige Ostermeß- Geschäft vergönnt sein. Quedlinburg, den 20. April 1885. 8.0.8. I. Schlesier ch. — Am 14. d. M. starb in Berlin uner wartet am Herzschlag der Verlagsbuchhändler I. Schlesier.— Der Verstorbene hatte sein Geschäft im Jahre 1855 begründet durch Ankauf der Stechertschen Buchhandlung in Potsdam, deren Sortiment er im Jahre 1861 verkaufte, während er den, vor wiegend Militaria enthaltenden, Verlag nach Berlin verlegte und durch neue Unternehmungen beständig vergrößerte. Nach Verkauf desselben im Jahre 1878 beschränkte sich Schlesier auf den Verlag einer kleineren Anzahl von Artikeln, wandte nun aber sein Hauptinteresse dem Dienste der Stadt Berlin zu, der er als Stadt verordneter, namentlich in der Schuldeputation schätzenswerte Dienste leistete. Auch das Turnwescn fand an ihm einen eifrigen Förderer. Der Verstorbene erfreute sich großer Sympathieen in den weitesten Kreisen seiner Mitbürger und Berufsgenossen, welche ihm ein ehrendes Gedächtnis bewahren. Hans Hanfstaengl ch. — Am 15. d. M. starb in Berlin am Herzschlag der königliche Hofphotograph Hans Hanfstaengl, der frühere Inhaber des dortigen Hanfstaengl'schen Ateliers, das seit längerer Zeit aus den Neffen desselben, Egon Hanfstaengl, über gegangen ist. Hans Hanfstaengl, ein Bruder des Begründers der Münchener Firma, die in der Reproduktion von Kunstwerken einen so bedeutenden Ruf erlangt hat, zählte mit zu den hervorragendsten Vertretern eines Kunstgewerbes, das in Deutschland besonders durch die Leistungen der Familie Hanfstaengl eine in hohem Grade ge achtete Stellung erlangt hat.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder