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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1883-02-19
- Erscheinungsdatum
- 19.02.1883
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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Als ganz besondere Freundlichkeit sieht der Herr Redacteur das Zusenden eines Recensions-Belegs an. Nun ja, das ist eine gute alte Sitte und sehr angenehm — statt dessen täglich 100 Blätter durchforschen zu sollen — das will der Herr im Ernst selbst seinen bittersten Feinden (und das sind die Verleger trotz ihrer „bösen Gewohnheiten" doch wohl noch nicht ganz) nicht zumuthcu wollen! Zur Correction der Begriffe noch einen Gesichtspunkt. Sind denn Besprechungen in den Zeitungen immer der reine Zucker für den Verleger? Mir sind als altem Sortimenter hundert Fälle vorgekommen, daß mir Broschüren, selbst Werke zurückgebracht wurden, weil die Zeitungen ihren Inhalt ausführlich mitgetheilt hatten. Die Kunden sagten niit Recht: was sollen wir noch das Buch kaufen, wenn wir schon alles erfahren haben, was darin steht! — Wenn also der Donnerer vom Redactionstische das Tischtuch zer schnitte, so fragte sich doch noch, wer mehr verlieren würde, ob die Zeitungen oder die Verleger. — Es wird aber wohl beim Alten bleiben, denn das ist einstweilen für Beide das Beste! Was mag aber der eigentliche Grund des Zornes sein? —- Ach ja so: die Verleger sollen gezwungen werden, mehr zu inse- riren. — Laut Mosse's Insertions-Tarif kostet in der Berliner Börsenzeitung die Zeile 40 Pf. — Reclame 80 Pf. — nach der Meinung des Herrn Redacteurs ist alle Kritik doch nur Reclame, muß also mit 80 Pf. pro Zeile bezahlt werden. — Gesegnete Mahlzeit! Axwa.. MiSrellen. Eine Schleuderei ganz neuer Art. — Durch den Herausgeber des bei mir erscheinenden „Hebammenkalenders", Geh. Medicinalrath I)r. Pfeiffer, wird mir das folgende, ihm durch den Kreisphysicus vr. Wallichs in Altona übersandte Schrift stück mitgetheilt: Weißensee, den 23. Jan. 1883. Ew. Hochwohlgeboren beehre mich hierdurch die ergebene Mittheilung zu machen, daß ich den Ver trieb des von Herrn Medicinalralh vr. L. Pfeiffer im Aufträge des Deutschen Aerztevereinsbundes herausgegebenen „Hülfs- und Schreib kalenders für Hebammen" übernommen habe, und bin ich im Stande, wenn genügender Absatz vorhanden, den Preis von 1 M. 20 Pf. per Exemplar auf 80 Pf. zu ermäßigen, llm einen größeren Absatz zu er zielen und den Kalender bekannt zu machen, bin ich Willens, sämmt- lichen Hebammen im Deutschen Reiche denselben zu empfehlen und er laube mir daher die ergebene Bitte an Sie zu richten, die Namen und Wohnorte der in Ihrem Bezirke ansässigen Hebammen mir gütigst übermitteln zu wollen. Indem ich für Ihre Mühewaltung Ihnen im voraus bestens danke, hoffe ich aus gütige Erfüllung meiner Bitte und empfehle mich rc. P. M. Salomon. Infolge dieser Mittheilung forderte ich am 27. Januar den P. M. Salomon auf, mir binnen drei Tagen anzugeben, wer ihn ermächtigt habe, den „Vertrieb des Hebammenkalenders zu übernehmen". Es erfolgte bis heute keine Antwort. Der Ge nannte ist im Schulischen Adreß-Buch nicht verzeichnet. Er soll Lotterieloose und Geheimmittel, letztere unter der Firma vr. P. M. Salomon, vertreiben. Da er den Hebammenkalender (Ladenpreis der von ihm offerirten Ausgabe für Preußen 1 M. 20 Pf., netto 90 Pf.) zu dem von ihm offerirten Preise von 80 Pf. zu liefern nicht im Stande ist, auch wenn er sich ans Schleichwegen in den Besitz desselben setzte — denn durch mich würde er kein Exemplar erhalten —, so liegt die Vermuthung nahe, daß er sich durch die Aerzte aus diesem Wege die Adressen der Hebammen zu verschaffen versucht (die sonst schwer zu erlangen sind), um andere geschäftliche Zwecke zu erreichen. — Von der Redaction des Hebammenkalenders wird in der nächsten Nummer des „Aerzt- lichen Vereinsblatts", dem Organe des „Deutschen Aerztevereins", in dessen Aufträge der genannte Kalender herausgegeben wird, eine Warnung der Aerzte vor der Anerbietung und Bitte des Salomon erscheinen. Ich wollte durch diese Zeilen die Herren Collegen von dem Sachverhalt in Kenntniß setzen, wenn an sie vielleicht von diesem oder jenem Arzt, unter Hinweis auf die obige Offerte, der Anspruch auf Lieferung des Hebammenkalenders zu dem Preise des Weißenseeer Herrn erhoben werden sollte. In Weißensee ist die Firma P. M. Salomon unbekannt. Weimar, 14. Februar 1883. Hermann Böhlau. Entgegnung. — Hätte Hr. L. Türk auf unsere nur auf Thatsachen basirende Notiz rein sachlich geantwortet, so würde uns die ausfallende Inhaltslosigkeit seiner Ausführungen in Nr. 35 d. Bl. einer weiteren Aeußerung enthoben haben. Da indeß seine Angaben zum Theil die Thatsachen entstellen, zum Theil auf nicht der Wahrheit entsprechenden Behauptungen beruhen, so ist für uns eine Widerlegung geboten, ohne indeß auf die Specialitätcn ein zugehen. — Zuvörderst ist Hr. Türk im Jrrthum, wenn er glaubt, daß die Notiz anonym der verehrl. Redaction des Börsenblattes zuging. Drei der ältesten Firmen des Platzes, die Heine'sche Buchh., Jos. Jolowicz und Ernst Rehfeld, haben dieselbe ein- gesandt und bürgen mit ihrem Namen für die Richtigkeit der ange gebenen Thatsachen. — Hr. Türk nennt diese selbst „eine schwere Beschuldigung", kann aber nichts Wesentliches beibringen, um die selbe zu entkräftigen, ergeht sich vielmehr in langathmigen Aus einandersetzungen, die eigentlich nur unerheblichen Klatsch ent halten und der Widerlegung kaum würdig sind. — Hr. Türk hat die in Rede stehende Lieferung volle drei Jahre mit 25s4 96 Rabatt gehabt und muß wohl von den Resultaten so begeistert gewesen sein, daß er bei feinem letzten Gebote den Rabatt auf 26 96 für weitere drei Jahre erhöht hat. Der Ehre kann er sich allerdings rühmen, von keiner zweiten Firma Deutschlands überboten zu sein. Schwerlich wird Wohl ein anderer Sortimenter in der Lage sein, Schulbücher, Zeitschriften rc. mit 26 96 vom Ladenpreis zu liefern. In demselben Submissionstermin hat die Heine'sche Buchh. 18 96, Ernst Rehfeld 17 96 geboten, während sich Jos. Jolowicz gänzlich eines Gebotes enthielt. — Auch der einzige Grund, den Hr Türk zu seiner Entschuldigung anführt, durch große Vorräthe localer Artikel zur weiteren Uebernahme der Lieferung gezwungen zu sein, ist hinfällig. Die betheiligten Firmen kennen die Verhältnisse besser. Das einzige Buch, welches bei der betreffenden Lieferung in Frage kommt, ist eine polnische Fibel, die in der Provinz so ver breitet ist, daß Hr. Türk außerhalb der Lieferung jeder Zeit größere Partien wohl absetzen wird. — Weitere Einzelheiten, die localer und persönlicher Natur sind und die ein eigenes Licht auf diese Lieferung werfen, interessiren weitere Kreise nicht und mögen daher unerörtert bleiben. Damit wäre für die Einsender der Notiz die Angelegenheit erledigt. Vielleicht wird Hr Türk aus der Contro llers« doch die Lehre ziehen, daß es nicht gut ist, durch solche uner hörte Rabattirung das Geschäft erzwingen zu wollen. Posen, im Februar 1883. Rechtsfrage. — Ist der Verleger eines Blattes, der aus drücklich ein Buch zur Recension verlangt, verpflichtet, eine solche zu bringen, oder genügt es, wenn er den Titel desselben einfach unter der Rubrik der neuerschienenen Bücher ausführt? Der Verleger des gelieferten Buches verlangt eine Kritik oder Remission, ev, Zahlung des Nettobetrags. Ist er dazu berechtigt? —
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