Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-03-30
- Erscheinungsdatum
- 30.03.1885
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18850330
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188503302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18850330
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1885
- Monat1885-03
- Tag1885-03-30
- Monat1885-03
- Jahr1885
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1528 Nichtamtlicher Teil. ^ 73, 30. März. Unter den vielen periodischen Zeitschriften, welche, durch die beiden eben genannten hervorgerufen, ähnliche Grundsätze ver folgten, hat sich keine eine größere Bedeutung verschafft und waren kaum einige mehr als ephemere Erscheinungen. Eine der bedeutenderen war die »Drittel, Oritie« (1793—1843), ein Or gan der UiZb Oburob-Partei. Von den übrigen »Rsriockiegle« des vorigen Jahrhunderts ist nicht mehr viel zu sagen. Es würde zu weit führen, wenn ich die chronologische Entwickelung der englischen Monatsschriften genau und ausführlich schildern wollte, wobei ich eine Menge erloschener Zeitschriften anführen müßte, die für eine zeitgenössische Charakteristik der englischen Deriockiosls doch sicher ohne Be deutung wären. Nur noch zwei Monatsschriften belletristischen Inhaltes will ich erwähnen, welche ihrer Zeit eine Rolle unter den periodischen Zeitschriften gespielt haben, es sind dies »Tbe Duroxegn NgAS2ine« (1782—1826) und »Iba Nontblz- NgKg- 2ins«. Letzteres war im Jahre 1796 unter der Leitung von Sir Richard Philips gegründet worden und bestand, nachdem es durch verschiedene Hände gegangen war, bis zum Jahre 1843. Von den im vorigen Jahrhundert gegründeten Monats schriften bestehen jetzt noch folgende: »Ido Oentlsosgll's NgKs- 2ins« (1731); »Tbe Ooepel Ng.Ag2ins« (1768); »Nbe IVsels^sn Nstbockiet 2ls.Ag.2in6« (1778); »Ourtis' Dotsnicsl NgAg2ioe« (1768), eine hervorragende botanische Zeitschrift, die, mit hüb schen Farbendruckblättern über neue Pflanzen- und Blumenspezies ausgestattet, monatlich zum Preise von 3 sb. 6 ä. erscheint; »Ibs DvanKeliesl Ng.K8.2ius« (1793); »Ibe Netboäiet Rsw Oonnexion Ng.KS.2iuk« (1797) und endlich »Tbs Donäon, Däin- burKÜ suä Dublin DbÜosopbiagl Ng.Kg.2in6« (1798), eine Mo natsschrift von nicht geringer wissenschaftlicher Bedeutung. (Preis pro Heft 2 sb. 6 p.) Zu Anfang dieses Jahrhunderts herrschte in Edinburgh ein reges litterarisches Leben und die schottische Hauptstadt, die sich zu jener Zeit den schmeichelhaften Namen des »modernen Athen« verdiente, war es, welche in litterarischer und wissen schaftlicher Beziehung den Ton angab. Hier war es, wo im Jahre 1802 die erste kritische Vierteljahrsschrift ersten Ranges »IRe DäiuKburKb Review« gegründet wurde. Wo Männer wie Walter Scott, Sidney Smith, Lord Brougham, Jeff rey, Horner, Thomas Brown, Stodhart u. v. a. gemein sam ein solches Unternehmen anfingen, wie hier, mußte dasselbe wohl glücken und war es zweifellos, daß es bald alle anderen Derioäiogle überflügeln und den ersten Platz einnehmen würde. Und so war es auch. Das Feld, auf dem die neue »RckindurKÜ Review« ihre Thätigkeit begann, war noch fast unbebaut und harrte schon lange der Aussaat. Die zahlreichen geringwertigen belletristi schen Monatsschriften hatten das Publikum übersättigt und das Bedürfnis nach einem tüchtigen, kritischen und geistig tiefergehen den Leitorgan war fühlbar geworden. Diesem Bedürfnis hals das neue Magazin ab, und seine Auflage soll nicht weniger als 20 000 Exemplare betragen haben. Das will bei einem Preise von 6 sb. pro Heft schon etwas heißen. — Der erste Heraus geber war der witzige liberale Geistliche Sidney Smith. Ihm folgte Jeffrey und als dritter Macvey Napier. Die scharf ausgeprägte politisch freisinnige Richtung war indessen bald die Veranlassung, daß auch die Gegenpartei ein ähnliches Organ begründete: die nicht minder vornehme und bald gleichrangierende »tzusterlz- Review«. Es war kein ge ringerer als Walter Scott selbst, der, unzufrieden mit der libe ralen Richtung der DäinburKÜ Review, diesen Gedanken anregte, und den Londoner Verleger John Murray zur Gründung des Rivalen veranlaßte. Beide (justerlies bestehen heute noch und nehmen unter allen anderen die erste Stellung ein, das eine als Vertreter der liberalen, das andere als Organ der konservativen Partei. Die drei ersten Herausgeber des letzteren waren der Reihe nach William Gifford, Coleridge und Lockhart, der Schwager und Biograph Scotts. Eine dritte Vierteljahrsschrift wurde im Jahre 1824 als Vertreterin der radikalen Partei und Anhängerin von Jeremy Bentham unter dem Titel »^Vsstwineter Review« gegründet. 1836 wurde dieselbe mit der 1829 von Molesworth gegrün deten »Donäon Review« vereinigt und erhielt den Titel »Ron do» snä 2V68tmiu8ter Review«, bis sie 1851 zu ihrem alten Namen zurückkehrte. Jetzt erscheint sie im Verlage von Trüb- ner L Co. in London. — Unter den übrigen jetzt noch be stehenden Vierteljahrsschriften sind hervorzuheben: die 1836 gegründete »Dublin Review«, Organ der römisch-katholischen Kirche in Irland und die »Drittel, (justerlz-Review« (liberal. 1844). Außerdem giebt es noch eine Anzahl fachwissenschaftlicher Viertel jahrsschriften, von denen ich hier nur nennen will: »Nind«, eine Zeitschrift für Psychologie und Philosophie; »Drain«, ein „ckour- nal ol Nsntsl Leisnos"; das 1828 gegründete »Dg.w NgA3.2ins«, welches in diesem Jahre einen vielversprechenden Rivalen in der »Dgw (justerlz- Review« erhielt. Die Vierteljahrs- und teilweise auch die besseren Monats schriften nehmen eine Stelle in der englischen Presse und Litte- ratur ein wie kaum eine einzige unserer deutschen. Eine Broschürenlitteratur wie bei uns giebt es in England nicht. Für Erörterung politischer Zcitfragen, für gesellschaftliche Resorm- bestrebungen, für kritische, litterarische und historische Abhand lungen geben die Vierteljahrshefte, welche ihrem Umfang nach eigent lich eher Bände als Hefte genannt werden könnten, ihren Raum her, und dies verhindert auch die Möglichkeit, daß politische Broschüren ein solches Aufsehen wie namentlich z. B. in Frank reich Hervorrufen können. Wie ich bereits vorhin, bei dem Auftreten der »Huster- 1ie8« bemerkt habe, waren die Monatsschriften belletristischen Inhalts zu Anfang dieses Jahrhunderts sehr schwach geworden und es gab eine kurze Zeit, wo kaum eine von denen, die sich größerer Bedeutung rühmen durften, sich über das Mittelmäßige erhob. Da war es wieder in Edinburgh, wo die Gründung einer neuen populären Monatsschrift einen Wendepunkt in der periodischen Litteratur Großbritanniens bezeichnet^ Im Jahre 1817 gab der junge, aber tüchtige Verleger William Black wood eine neue Zeitschrift, das »RäinburKb NontlUz- NgKs- 2>ne« heraus. Das neue Unternehmen erwies sich nicht sofort erfolgreich. Blackwood hatte als Herausgeber seiner neuen Zeit schrift zwei Männer engagiert, Cleghorn und Pringle, beide vorher Mitarbeiter an dem »Leot's NsAs/ckne«, die sich jedoch nicht als vorteilhaft erwiesen, da sie allzusehr liberalen Ansich ten huldigten, und das neue NsKS2ine dadurch zu sehr dem »Leot's NgKg.2ine« ähnelte. Das sechste Heft enthielt bereits die Ankündigung, daß das Erscheinen eingestellt werden müsse, aber im nächsten Monat erschien es aufs neue als »Dlgolcwooä's Dckinbui'Kb NgKg2ine« 2lr. 7 und erregte ein Aufsehen, wie es bei ähnlichen Gelegenheiten wohl nie zuvor geschehen war. Bald waren Männer wie Scott, Lockhart, Maginn, Syme, Hogg u. v. a. als Mitarbeiter und John Wilson als Redak teur gewonnen, und das neue NgKsmne begann seine erfolgreiche Laufbahn und errang sich bald einen hohen Rang unter den populären belletristischen Monatsschriften. Neben auSgewählter ! Belletristik von ersten Schriftstellern bringt es kritische, littera-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder