Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1885

sl3755j Königsberg, 1. April 1885. Den Herren Verlegern machen wir hier durch Mitteilung von nachstehendem Flugblatt, welches unter Schülern und Schülerinnen hie siger Schulen vor mehreren Tagen verbreitet worden ist:*) „Allen Schülern und Schülerinnen, die während meiner 7jährigen Thäligkeit meiner früheren Buchhandlung Bergplatz 17 als Kunde» treu geblieben sind, hiermit zur Nachricht, daß ich bei meiner Abreise nach den ldnited States ok Lmsrioa eine Summe von 1000 Mark (geschrieben Eintausend Mark) zur Verteilung an dieselben hinter lassen habe: und zwar findet dieselbe in meiner früheren Buchhandlung, deren jetziger In haber Herr Mart in Wentsch er ist, statt. Da mit die Verteilung eine einigermaßen gleich mäßige wird, habe ich die Bestimmung ge troffen, daß beim diesjährigen Semestcrwcchsel alle, sich durch den Kauf von Schulbüchern aus meiner ehemaligen Buchhandlung als treue Kunden auszeichnenden Schüler und Schülerinnen, 10 Hz von der Kaussumme als Prämie erhalten." „Indem ich die geehrten Eltern ersuche, von dieser Gratisprämie den ausgiebigsten Gebrauch zu machen, bemerke ich noch, daß auch bei dem geringsten Bedarfe an Schul büchern dieselbe in meinem Namen gewährt wird." „In der Voraussetzung, daß Sie meinen Nachfolger in ebenso reichem Maße durch Ihre werte Kundschaft unterstützen werden, wie es bei mir der Fall war, sage ich hier mit zugleich allen Schülern und Schülerinnen ein herliches Lebewohl! Carl Ziffer, ehemaliger Buchhändler." Mancherlei Verhandlungen unsererseits mit Herrn Wentscher habe» leider nur zu dem Re sultate geführt, daß Herr W. zwei Mitunter zeichnern erklärte, Herrn Ziffer gehörte noch eine Partie Bücher von 1000 im Ordinär wert, die in seiner Buchhandlung sich befänden, und welche in natura, zu verteilen er Herrn Z. nicht hindern könne. Infolge dessen richten wir an alle Herren Verleger die ergebenste Bitte, unfern soliden Sortimentshandel gegen diese intensive und in unerhört marktschreierischer Form auftretcnde Schleuderet schleunig und durchgreifend zu schützen durch die Mittel, deren Anwendung in der bekannten Verleger-Erklärung bei Schleudereijällen versprochen worden ist. Wir ersuchen die Herren Verleger aber auch zu gleich, die Berliner und Leipziger Barsortimen ter und Kommissionäre gefälligst sofort mit den nötigen Weisungen zu versehen, damit wo möglich noch in dem jetzigen schon begonnenen Schulbüchergeschäst die Wirkung der Zifferschen Offerte unschädlich gcmachl werden könne. Fcrd. Beycr'S Buchh. — Bon'S Buchh. (Br. Guizeit). — Braun L Weber— Modem. Buchh. von Schubert L Seidel. — Gräfe L Unzcr. — Hübner L Matz. — Max Jakubowski. — Wilh. Koch öt Reimer. — Bruno Meyer L Co. — C. Th. Nürmberger'S Buchh. — Fcrd. Raabe's Nachs. (Eugen Heinrich). — A. P. Schmidt. *) Original liegt der Redaktion dieses Blattes vor. Richtigstellung ver von den hiesigen Buch händlern gegen mich geführten Klage. s18756j Gegen Ende März a. o. versandte Herr Ziffer ohne mein Wissen an die hiesigen Schüler Zettel, in denen er ihnen zum Dank für ihre ihm erwiesene treue Kundschaft eine Gratis- prämic versprach, welche ihnen in meinem Ge schäft ausgehändigt werden sollte. Allerdings war die Form für unsere Zeitverhältnisse un glücklich gewählt und ersuchte ich Herrn Ziffer, als ich von dessen Verfahren Kenntnis erhielt und von den hiesigen Buchhändlern dieserhalb angegriffen wurde, die Prämieenverteilung in anderer Weife vorzunehmeu. Herr Ziffer in hibierte auch sofort die Weiterverteilung der Zettel. Meinerseits gab ich den hiesigen Buch händlern schriftlich mein Ehrenwort, daß ich die Bestimmung des Herrn Ziffer nicht aus führen und auch wie bisher keinen Rabatt ge währen würde. Die Herren waren jedoch mit meinem Ehrenwort nicht zufrieden und ver langten einen öffentlichen Widerruf, trotzdem ich mit ihnen zusammen in einem gemeinsamen Schulbücherinserat erklärt habe: „die Schul bücher zu gleichen scstcn Preisen zu verkaufen". Zu einem öffentlichen Widerruf konnte ich mich aber deshalb nicht verstehen, weil ich Herrn Ziffer mein Wort gegeben habe, einen solchen nicht zu erlassen, um ihn nicht vor dem Königs berger Publikum zu kompromittieren. Ich er kläre hiermit nochmals, daß ich in meinem Ge schäft keinen Rabatt gegeben habe und auch keinen geben werde, und glaube, daß jeder Un parteiische aus der Anklage der hiesigen Buch händler nur die Gehässigkeit und die Absicht, mir während der Schulbücherzeit die Bezüge zu sperren, durchschauen wird. Hochachtungsvoll Königsberg i/Pr., d. 4. April 1885. Martin Wentscher, in Firma: Martin Wentscher, vorm. Carl Ziffer. ALU* Terra-Lotta-Lüsten, künstlerisch ausgeführt — porträtähnlich. s18757j Ich empfehle u. a. die äußerst gangbaren Sujets: Kaiser Wilhelm, Bismarck, Moltke, Schiller, Goethe, Geibel, Beethoven, Mozart, Wag ner, Venus, Apollo, Diana, Clytia rc. re. auf Lager nicht ausgehen zu lassen! Preis 1 ^ 50 ^ ord., 1 netto bar franco Leipzig. 20 Büsten franco Post; ins Ausland 50 10 Büsten mit >4 Porto; ins Ausland 25 ^ Porto-Vergütung. Verpackung in Kartons und Kistchen unbe rechnet. Neues kompl. Verzeichnis im Druck. Sonneberg i/Th. Th. Brand. Gcsmbebicnstbücher, gebunden. 25 Explre. 1 50^, 50 Explre. 2 75^, 100 Explre. 5 ^ bar. sl8758j Billigster Bezug: Bestellung per Postanweisung. 150 Explre. gehen aus ein 5-Kilopacket. Moers. I. W. Spaarmann. Bibel in Schwabacher Schrift. f18759j Verleger von solchen bitte um Angabe des Preises und Formates. Karlsruhe. E. Kundt. L.11K. vsntsotior öliedfi.-OtziuIktzuvorbLiiä. s18700j cke« Verbände« ist ckis allssitigs Ver tretung der Interessen des lluobbandlungs- Osbilfonstandes. 2ur Lrroiobung dieses Zweckes dienen insbesondere: a) ckis Lranlcsnbass s; b) ckis Storbobasse; v) ckis Mittwsn- u. Maisonbasss L/rntrrtt«Aelck. Io naob cksm Liter (vergl. Statuten) 8—30 .V. Dasselbe wird auf Munsob mit den ersten vier Ouartalsbei- trägen oiogssogsu. DerträAe. Ln Beiträgen sind su leisten 4 50 L, viortslj äbrliob für sämt- liobs Lassen. OeAenkerstunAen. a) Oie Lranlcsnkasso gowäbrt: 1) an Mitglieder, welobe ibr sin volles dabros angeboren, in Lranlcbeitsfällsn, venu solobs Lrbsits- uui'abigbeit bsrvorrukso, 2 50 ^ pro Lrbsitstag bis sur Dauer von 26 IVocben, kür weiters, sieb ansobIiellsllds26Moobon pro Moobs 9 für weitere 13 Moobsn bann dann uoob ein Lranlcengsld von 6 pro Moobs gowäbrt werden; in Lranbbsitskällsn obne gleiobsoitigo Lrbsitsunfäbigbeit 1 <dL pro Lrbsitstag bis su 26 Moobsn; 2) an Mitglieder im ersten dabrs der Ickit- gliedscbakt in Lranbbsitstallsn, mit Lrbeitsunkabig- lceit, 1 50 L pro Lrbsitstag; in Lranbbsrtskälls, obne gloiobssitigs Lrbsitsunfäbiglroit, 1 pro Lrbsitstag, beide Sätrs bis sur Dauer von lüMooben für ein und dieselbe Lranlcbsit. b) Die Sterbslrasss gowäbrt bei 2jüb riger Mitgliedsobatt 150 bei 5jäbrigor 200 bei lOjäbrigsr 300 Sterbe gelder, wslobs den Hinterbliebenen bei Linssudung des lotsnsobsinos franco ausgssablt werden. o) Dis Mittwsn- und Maisonlrasss gswäbrt naob Loblull der Lammelporiode vom dabro 1895 ab ksnsiovon an Mitwon und Maisen ibrer Mitglieder, sobald solobs in fortlaufenden dabros- beiträgen (ä 5 ./f von den allgemeinen Beiträgen) mindestens 50 eingesablt baben. Die öereobnungen der Bsnsionsn gssobiebt kür Mit wen naob binbeiten, und swar srbält dis Mitws 5 Lin- beiten (vorläuüg in Maxim alböbe von 60 akl pro Linboit), von den Maisen erbalton die Doppelwaisen (vater- und mutterlose) 2h^ Linbeitoo, die sinfaeben Maisen 1^ Linbeiteo. Lumsldesobeins sind von den Dorren Vertrauensmännern (s. Sobulr' LdreBbuob V. Lbtlg. 8. 271) su bsriebon. Das Cinmal-Eins, auf einer Seite das große, auf der andern das kleine Einmal-Eins und die röm. Zahlen, gr. 8°. Starkes Papier. 100 Exemplare 1 ^; 500 Explre. 4 ^; 1000 Exemplare 7 bar. sl8761j empfehle zu bevorstehendem Schul wechsel. I. W. Spaarmann in Moers. f18762j Delix 8toll in lioudllits-bsipsig besorgt Musibalien-Sortiment m. 45 ^ Lreusbandsendungsn prompt.