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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1885
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- Deutsch
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1730 Nichtamtlicher Teil. ^ 83, 13. April. Die Stelle der Konturenplatte beim einfachen Farbenholz schnitt vertrat hier die Stahl- oder Kupferplatte, welche aber das Bild nicht bloß in seinen Umrissen, sondern auch schattiert und in allen Einzelheiten zeigte; es waren auf diesem Wege Bilder von außerordentlicher Zartheit sowohl in Details wie in den Tönen zu erreichen; aber gerade diese durch die Stiche bedingte Feinheit ist eine der Ursachen gewesen, weshalb Baxter in seiner Erfindung, die man auch Gemäldedrnck nannte, keine Nachfolger gefunden hat: er bedurfte zu vieler und zu fein durchgeführter Holzschnitte; die Bilder wurden deshalb zur Bnchillustration zu teuer, sie konnten nur in einzelnen Blättern verwertet werden, ohne daß sie den Wert wirklicher Gemälde erlangten, und als schließlich der lithographische Ölfarbendruck eine immer größere Vollendung erreichte und die Baxterdrucke in malerischer Wirkung und Gemäldeähnlichkeit weit übertraf, da war das Ende dieses chalkotypographischen Farben drucks gekommen und alle Mühe seines Erfinders Baxter, der sich noch 1857 neue Verbesserungen desselben patentieren ließ, erwiesen sich als vergeblich Immerhin werden seine Drucke stets hoch interessante Beispiele bleiben von dem Grade der Feinheit, bis zu welchem der Farbendruck auf der Buchdruckpresse ansgebildet werden kann. Ich hatte die Absicht, noch weitere Mitteilungen zu machen aus den verschiedenen Zweigen der typographischen Buchillu stration; namentlich wollte ich zeigen, wie man den Holzschnitt, dessen Herstellung immerhin eine relativ langsame und kost spielige ist und bleiben muß, zuerst durch allerlei mechanische Verfahren wie Neographie,Cerographie, Glyphographie, Chemitypie u. s. w. zu ersetzen versuchte, wie dann seit Erfindung der Photo graphie die vielfältigen photomechaniscben Ätzverfahren Aufnahme gefunden haben unter die mittelst der Buchdruckpresse herstellbaren Illustrationen; aber ich bin zu der Überzeugung gekommen, daß, wenn ich es nicht in einer Weise thun will, wie es in jedem Konver sations-Lexikon nachgelesen werden kann, und wie es in einem Vor trage Wohl kaum zweckentsprechend sein dürfte, ich Ihre Geduld dann mindestens noch einmal solange in Anspruch nehmen müßte. Ich behalte somit diese Surrogate des Holzschnittes einem eventu ellen späteren Vortrage vor. Der Vortragende hatte seinem Vortrage dadurch noch ein ganz besonderes Interesse zu verleihen gewußt, daß er ihn durch eine mannigfaltige Ausstellung aus seinen reichhaltigen Samm lungen illustriert hatte. Vor allem waren die Kuöflerschen Chromo- Lylographieen ganz besonders reich und prächtig vertreten — es mochten wohl an siebzig bis achtzig Schnitte ausgestellt sein; neben ihnen auch das »Kegelwerfen« nach Ostade; dann fand sich auch eine zwar minder bedeutende, aber sehr wertvolle Zahl schwarzer Schnitte vor von deutschen, englischen, amerikanischen und russischen Meistern — letztere von Prof. Sirjäkoff und A. Daugul in Kreuzlagenschnitt ausgeführte Porträts von so hoher künstlerischer Vollendung und durchgebildeter Technik, daß sie jedem westeuropäischen Schnitt an die Seite gestellt werden können; ein englischer Schnitt aber, eine Vogelschauansicht von London, fesselte nicht nur durch seine vorzügliche Ausführung, sondern imponierte auch ganz besonders durch seine Größe: das Papier maß 95:125 cm., die Bildfläche 83lH:1l1l4 cm. Außer dem waren ausgestellt eine Anzahl Baxterdrucke; einige Proben von Porzellandruckcn; die das allmähliche Werden eines Farben holzschnitts zeigenden Skalen des »Kegelwerfens«, der Lottschen Geschäftskarte und einer amerikanischen Karte; ein bei Plon in Paris gedrucktes »bavrs cl'bsuros«; Holzstöcke, noch ungrundiert, grundiert und gezeichnet, halb und ganz fertig u. s. w. Der in solcher Weise erläuterte Vortrag gab in der That ein präzises und abgerundetes Bild des xylographischen Jllustrationsver- fahrens. Miscellcn. Vervollkommnete Rotationsmaschine. — In der Nationalzeitung berichtet der technische Referent G. vanMuyden über eine neue Rotationsmaschine des Pariser Fabrikanten Derriey, welche den gleichzeitigen Druck von Illustrationen und Text in bisher unerreichter zweckmäßiger Weise ermöglichen soll. Diese Maschine, welche für eine Petersburger illustrierte Zeitung ge baut wurde, arbeitet mit getrennten Jllustrations - und Schriftformen. „Das endlose Papier läuft erst durch die beiden Schriftform-Cylinder für Schön- und Wiederdruck, und gleich darauf durch die beiden Cylinder, welche die Clichüs zu den Bildern tragen. Dadurch wird erreicht, daß die bekanntlich etwas lang wierige »Zurichtung« der Illustrationen eine frühere Fertigstellung der Schriftformen nicht bedingt, sodaß man einlaufende Berichte für letztere bis zum letzten Augenblick noch setzen kann. Einen Aufent halt erleidet der Druck nicht, da es gleichgültig ist, ob das Papier durch zwei oder vier Cylinder läuft. — Von großer Bedeutung ist es auch, daß man zu der Jllustrationsform eine bessere Druckfarbe, ja statt der schwarzen z. B. eine bräunliche oder bläuliche verwenden und dadurch schöne Wirkungen erzielen kann. Daß die neue Maschine auf diese Weise auch den eigentlichen Druck in mehreren Farben sehr erleichtert und verwohlfeilert, liegt auf der Hand. Es ist z. B. ein Leichtes, die Überschriften einer Zeitung rot, den Text aber schwarz zu drucken. Die Derrieysche Maschine dürfte in dieser Hin sicht, hauptsächlich der vier Cylinder wegen, der König L Bauerschen Rotationsmaschine für Mehrfarbendruck überlegen sein." Vom Wiener Gehilfenverein »Buchfink«. — Dem Rechenschaftsbericht des Wiener Vereins »Buchfink« für das Rechnungsjahr vom 1. April 1884 bis 31. März 1885 entnehmen wir folgende Daten: Die Vereinskasse weist einschließlich eines vorjährigen Saldos von 43 fl. 86 kr. eine Gesamteinnahme von 1225 fl. 76 kr. auf, welcher Betrag im Laufe des Jahres für verschiedenartige Zwecke aufgewendet wurde. Der Reservefond wurde mit 60 fl. dotiert und ein Saldo von 64 fl. 24 kr. auf neue Rechnung vor getragen. An Unterstützungen wurden aus dieser Kasse 23 fl. 50 kr. gezahlt. Der Reservefond beträgt 86 fl., das Vereinsinventar hat einen niedrigsten Schätzungswert von 370 fl. Die Kranken- und Sterbekasse desselben Vereins eröffnete das Rechnungsjahr mit einem Bestand von 3507 fl. 97 kr. und hatte einschließlich desselben eine Gesamteinnahme von 4306 fl. 81 kr. An Krankengeldern wurden 43 7 fl., an Verwaltungsspesen 39 fl. 15 kr. aufgewendet, so daß sich am Jahresschlüsse ein Kassenbestand von 3830 fl. 66 kr. ergiebt. Von sechs Ehrenmitgliedern des Vereins ist eines, Herr Carl Fromme, am 28. September v. I. verstorben. Die Zahl der ordentlichen Mitglieder beträgt 171. Personalnachrichten. Auszeichnung. — Dem K. K. Hofbuchhändler Herrn Adolf W. Künast, Kammerlieferant Sr. K. u. K. Hoheit des Kronprinzen Rudolf von Österreich ^Besitzer der Wallishausser'schen K. K. Hof buchhandlung) in Wien, wurde vom König von Serbien der St. Sava-Orden verliehen.
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