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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-04-08
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1885
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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79, 8. April. Nichtamtlicher Teil. 1649 Post bezogen werden können. Davon sind in deutscher Sprache 6010, in dänischer 167, in englischer 898, in französischer 1090, in holländischer 164, in italienischer 164, in norwegischer 67, in pol nischer 85, in russischer 54, in schwedischer 142. Über die Zahl der in früheren Jahren in Deutschland erschie nenen Zeitungen sind zuverlässige Notizen nur von 1851 ab vor handen. Bedauerlicher Weise fehlen solche gerade aus den Jahren 1848 bis 1850, welche Periode als diejenige der stärksten Ent wickelung der deutschen Zeitungspresse angesehen werden muß. Im Jahre 1851 wurden in Deutschland excl. Österreich 244 politische Zeitungen herausgegeben, von denen 139 täglich erschienen. Die Zahl der Zeitschriften nicht politischen Inhalts, welche durch die Post zu beziehen waren, betrug 1063. Dagegen waren im Jahre 1875 in den Staaten des Deutschen Reiches durch die Post zu be ziehen 1838 politische Zeitungen und 1608 Zeitschriften. Die Zeit ungs-Preisliste für das Jahr 1882 weist 5373 in deutscher Sprache und 2776 in fremder Sprache erscheinende Zeitungen auf. Also hat in den letzten zwei Jahren eine Vermehrung der in deutscher Sprache erscheinenden Zeitungen um 637 stattgefunden. Personalnachrichten. Eugen Landsberger ch. — Am 24. Februar starb in London der Buchhändler Eugen Georg Landsberger. Sein Name ist sicher den meisten unserer Leser bekannt als der lang jährige Leiter des »Oontinsntal Dspartrnsnt« der Firma S. Low L Co. in London. In ihm verloren wir einen Berufs genossen, der dem Namen eines deutschen Buchhändlers wahrlich Ehre machte, einen Mann, der es wie wenige verdient, daß wir seinem Andenken an dieser Stelle einige aufrichtig gemeinte Worte widmen. Nicht allein für seine Chefs, denen er in seiner treuen Pflicht erfüllung ein hochgeschätzter Mitarbeiter war, sondern auch für seine zahlreichen Freunde und Bekannten, mit denen er in persönlicher oder geschäftlicher Verbindung stand, bedeutet sein Hinscheiden einen schweren Verlust. Von der Natur mit glänzenden Geistes gaben ausgestattet, — er beherrschte die Sprachen und Litteraturen der vier ersten europäischen Länder vollständig, — verband er damit eine Liebenswürdigkeit und Offenheit des Charakters, die jeden, der mit ihm in Berührung kam, sofort für ihn einnehmen mußte. Wo er konnte, war er bereit zu helfen und zu raten und andere auf uneigennützige Weise zu unterstützen. Wie viele junge deutsche Buchhändler, die nach London kamen, um hier ihr Glück zu versuchen, werden sich nicht dankbar des zuvorkommenden, freund lichen Mannes erinnern, der ihnen im fremden Lande mit Rat und That beistand! Seinem Beruf war Landsberger ergeben mit Leib und Seele. Es dürfte nicht viele geben, die gleiche allgemeine und eindringende buchhändlerische Kenntnisse besitzen, wie er sie besaß. Kein geschäft liches Ereignis, kein Büchertitel ging an ihm vorüber, ohne daß er dies seinem wunderbaren Gedächtnis, das er durch stete Übung gestählt hatte, eingeprägt hätte. Sicherlich verliert die Firma Low L Co. eine Arbeitskraft an ihm, die nicht leicht ein anderer ersetzen kann. Es waren nur wenige Worte, die seine Chefs ihm in der Märznummer des »Lublisbsr's Oiroular« nachriefcn, aber sie bezeichnen genugsam die allgemeine Achtung und Liebe, die dem tüchtigen Manne gezollt wurde: „8s vas a inan ok sxoeptions.1 proüoisuo)' iu bis lrnovvlsckgs ok lanZua^ss, anck in bis oornprsttsusivs »oguaintancs witb tbs moäsrn litsraturs ok lnost Luropsan oountriss. 8s back von tbs rsZarck anck lrisncksbip ok all vvbo bnsw birn, snck sspseiall^ ok bis assooiatss iu businsss, b/ wbow tbs insmor^ ok bis unassuminS oouitssz' anck intelliesnov will bs loNA sbsrisbsck." Landsberger war geboren am 27. Februar 1848 in Gleiwitz in Oberschlesien. Seine erste Schulbildung genoß er auf dem Gymnasium in Breslau, das er bis zu seinem zehnten Jahre besuchte. Hieraus siedelte sein Vater, der früher selbst eine Buch handlung in Gleiwitz, später in Breslau gehabt (deren Verlag er dann an die Schletter'sche Buchhandlung verkauft hatte), mit seiner Familie nach London über. Nach Beendigung der Schulzeit trat der junge Landsberger bei D. Nutt in London in die Lehre, wo er bis zum Jahre 1869 blieb. Hierauf begab er sich in dem Wunsche, auch andere Länder kennen zu lernen, nach dem Kontinent, blieb eine Zeit lang in Brüssel im Hause C. Muquardt, dann in Leipzig und Aachen und kam im Jahre 1874 wieder nach London zurück, wo er in das Geschäft von S. Low L Co. ein trat und dort bis zu seinem Ende blieb. So sehr ihn nun die Natur mit Geistesgaben beschenkt hatte, so ungünstig und hindernd war ihm das Geschick. Schicksalsschläge der verschiedensten Art, privatim und geschäftlich, verfolgten ihn beständig und legten schon frühzeitig den Keim zu jener Auf geregtheit und Nervosität, die die Ursache seines Todes bilden sollte. Und nicht zum geringsten schadete er sich noch selbst durch Überanstrengung und Überschätzung seiner Kräfte, bis die Nerven krankheit zum Ausbruche kam und seinem Leben ein unerwartetes Ziel setzte. Es war ein schwerer Schlag für seine vielen Freunde und Bekannten; aber ein noch härterer für seine arme Familie, welcher ihr treuer Beschützer und Ernährer entrissen wurde. Der Ver storbene hinterläßt seine Frau mit acht Kindern, die eine dunkle Zukunft vor sich sehen, wenn nicht hilfsbereite Freunde sich um sie bemühen würden. Und welche allgemeine Verehrung der Ver storbene genoß, das geht daraus hervor, daß, als sich einige sorgende Freunde zusammen thaten und eine Sammlung zu eröffnen ver frühten, keiner der Aufgeforderten zurückblieb und in den ver schiedenen befreundeten Geschäften alle bis zum Ausläufer herab, freudig ihr Scherflein beisteuerten. Alle die den Verstorbenen kannten, werden ihm ein treues Andenken bewahren, sein Name wird weiter leben in den Herzen seiner zahlreichen Freunde, die jetzt um der Besten einen trauern. London, im März 1885. Ed. Ackermann. OsntraMatt Mr FrblroOekswssen. 8sraus§. von 8r. 0. 8artwijg n. 8r. 8. 8odu8. 8. ckabrA. 4. 8skt. ^pril 1885. Inhalt: Usicksn anck 8rsucksn siosr ^vancksrncksn öibliotdsic, von 0. druliob. — UittbsilunASN aus unä ttbsr Libliotbsksn. — Rsosnsionsn unck ^.nrsi^on. — Vsrinlsobts 8otirsn. — 8su« LrsodsinuvASll auk cksra dsbists ckss Livliotbslcs^vsssns. — ^lltiguarisohs Katalogs. — ^uotionsn. — ksriionallls.ob- riodtsn sto. IVeuer AnserAer /Är Lrb7roA»ax/rre unck Lrblrockiekuussensoäa/I. Usgrünckst von 8r. 3. kstrdolckt, dsrausASAsbsn von 3os. Kürschner. 1885. 8skt 2. Inhalt: Uin intsrsssantss Lloohhuoh. — 2ur liro-Inttsratur. Von 8r. U. Uitrsohlrs. — Vorn Ltsmpsln cksr düohsr. — Inttsratur u. Llisosllsn: didlioZraphis, Katalogs sto. Berichtigung. — Börsenblatt vom 1. April Seite 1568 Spalte II Zeile 14 von unten wird wohl 1549 sein müssen; wenn auch Drucke der Giunti bis 1657 nachzuweisen sind, so war die Glanzzeit der G.-Offizin doch mit Ende des 16. Jahrh. vorüber. — Die von mir benutzte ital. Quelle hat freilich 1649. Zeile 4 von unten muß eS natürlich 1519 (statt 1419) heißen.
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