Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1885
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18850429
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188504296
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18850429
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1885
- Monat1885-04
- Tag1885-04-29
- Monat1885-04
- Jahr1885
-
2025
-
2026
-
2027
-
2028
-
2029
-
2030
-
2031
-
2032
-
2033
-
2034
-
2035
-
2036
-
2037
-
2038
-
2039
-
2040
-
2041
-
2042
-
2043
-
2044
-
2045
-
2046
-
2047
-
2048
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Z028 Nichtamtlicher Teil. )>§ 97, 39. April. nicht wenig zu der Brauchbarkeit des Buches zu bibliographischen Zwecken bei, indem unter jedem Künstlernamen oder Monogramm und unter jedem Drucker die betreffenden Werke mit Angabe der Jahreszahlen und der fortlaufenden Nummern zu finden sind. Ebenso verweisen die in alphabetischer und unter sich in chrono logischer Reihenfolge verzeichueteu Werke auf die am Rande des Textes fortlaufenden Nummern, eine Anordnung, welche ein viel rascheres Auffinden zuläßt, als ein einfacher Hinweis auf die ent sprechende Seite. Die unter jeder Textseite beigefügten Litteratur- angaben ermöglichen ein eingehenderes Forschen und dürften wegen der vielen bemerkten Quellenwerke für jeden Antiquar von großem Werte sein. Über die Ausstattung haben wir kein Wort zu verlieren; die epochemachenden Leistungen des G. Hirthschen Verlages sind be kannt. Als einen Vorteil gegenüber früheren Publikationen ähn licher Art möchten wir die Anwendung kräftigen, weißen Bütten papiers bezeichnen. Die zahlreichen, über 400, auf 263 Seiten ausnahmslos in Originalgröße gedruckten Nachbildungen sind von einer unvergleichlichen Schärfe und Reinheit. Das stattliche gediegene Buch ist seines Preises wert, und möchten wir nur wünschen, daß es jedem richtigen Antiquar so un entbehrlich werden möge wie die nicht zu vermissenden Handbücher von Hain und Brunet. Denn, da jeder Arbeiter seines Lohnes wert ist, so würde dies die beste Belohnung für den tüchtigen Ver fasser sein, der mit einem wahren Bienenfleiß? diese treffliche Arbeit schuf. Aber auch dem rührigen Verleger, dem wir so viel zur He bung des modernen Kunstgewerbes und besonders der Bücheraus stattung verdanken, dürfte es eine Anerkennung und zugleich eine Anregung zum stetigen Fortschreiten auf der glücklich gewählten Bahn sein. 8. ?. Die Ausstellung der Bismarck-Litteratur und -Kunst in Berlin. Nachdem die von dem Verein jüngerer Buchhändler »Krebs« in Berlin veranstaltete »Ausstellung von Erzeugnissen des Buch- und Kunstverlagshandels, welche sich auf den Fürsten Bismarck beziehen,« geschlossen ist und sich somit ein abschließendes Urteil über dieselbe gewinnen läßt, dürfte ein auf die Einzelheiten eingehender Bericht für die Leser des Börsenblattes nicht ohne Interesse sein. Nur die kurze Zeit von kaum drei Wochen stand von der Be schlußfassung über die Ausstellung bis zum Tage der Eröffnung derselben dem Ausstellungs-Komitee zur Verfügung, und wer die Schwierigkeiten nur einigermaßen kennt, die solch ein Unternehmen mit sich bringt, wird den Herren des Komitees, an ihrer Spitze dem eigentlichen Schöpfer der Ausstellung, Herrn Paul Hennig(im Hause I. H. Schorer), seine Anerkennung für das Geleistete in vollem Maße zu teil werden lassen. Die Ausstellung war am Eröffnungstage im Arrangement fertig und wohl gelungen und macht dem Verein »Krebs« alle Ehre. Die gesamte Presse des In- und zum teil auch des Auslandes hat sich über die Idee sowie über die Art der Ausführung anerkennend ausgesprochen, und auch wir geben gern unserer Freude über die Rührigkeit und Energie der jungen Berliner Kollegen an dieser Stelle Ausdruck. Der große Kuppelraum des Architektenhauses bot um des willen kein ganz geeignetes Lokal für die Ausstellung, weil diese hier einer kunstgewerblichen permanenten Schaustellung eingefügt werden mußte. Durch sehr geschicktes Arrangement war die Schwierigkeit jedoch glücklich überwunden, so daß sich das Ganze in ziemlicher Geschlossenheit durchaus günstig präsentierte. Eine abso lute Vollständigkeit war bei der Kürze der Zeit natürlich nicht zu erreichen; bemerkenswerte Lücken sind uns trotzdem nicht ausge fallen, und jedenfalls war in der deutschen Bismarck-Litteratur alles vertreten, was einigen Anspruch ans Bedeutung und bleibenden Wert hat. Die gewaltige Thätigkcit des Reichskanzlers ist uns kaum je so greifbar vor die Seele getreten, wie hier in der durch sie hervor gerufenen Litteratur. Von den Reden des Landjunkers von Bismarck im vereinigten preußischen Landtage bis zu der jüngsten offiziellen Publikation, dem »Weißbuch«, welch' ein Leben liegt zwischen diesen beiden Polen, und welch' ein überwältigend großartiges Stück deutscher Geschichte bedeutet dieses Leben! Durch alle Phasen der politischen Thätigkcit Bismarcks führt uns die hier gesammelte Litteratur. »Poschinger, Preußen im Bun destag« eröffnet die Reihe, und diesem hochbedeutenden Werke schlie ßen sich all die großen und kleinen Schriften an, die, von welchem Standpunkte immer geschrieben, doch alle eines verkündigen: die Größe des gewaltigen Mannes. Die biographischen Werke waren vollzählig vertreten; unter ihnen nennen wir als die bedeutendsten diejenigen von Bauer, Brachvogel, Hahn, Köppen, Müller und Hese- kiel; letzteres war freilich nur in englischer Übersetzung ausgestellt, da die deutsche Ausgabe z. Z. völlig vergriffen ist. Unter der poetischen Bismarck-Litteratur heben wir die ver schiedenen Schöpfungen unseres verstorbenen Hallenser Kollegen, des vr. Schwetschke, hervor, der in seinem Sohne einen begabten und gleichfalls begeisterten Verehrer des Reichskanzlers hinter lassen hat. Nicht unerwähnt darf an dieser Stelle das schöne Bismarcklied vonPaul Heyse bleiben, welches, von Jos. Giehrl in Musik gesetzt, im Verlage von Knorr L Hirth in München erschienen ist; wäh rend viele der übrigen ähnlichen Erscheinungen wohl bald als Ein tagsfliegen der Vergangenheit anheimfallen werden. In reicher Zusammenstellung sahen wir die zum siebzigsten Geburtstage erschienene Gelegenheitslitteratur, unter der die Fest nummern der verschiedenen Zeitschriften ein besonderes Interesse boten; an Reichhaltigkeit allen voran: »Schorers Familienblatt« und »Vom Fels zum Meer«; an Vornehmheit Wohl unübertroffen die poetische Festgabe, welche Schottlaenderin Breslau im Anschluß an »Nord und Süd« hat erscheinen lassen, die leider aber im Buch handel nicht käuflich zu haben ist. Dieser Publikation war ein bis her kaum gekanntes Bild des jungen Bismarck beigegeben, besten weiche Züge wohl niemand ahnen lassen, daß dieser Jüngling sich dereinst zu dem eisernen Kanzler entwickeln werde. Auch ältere Publikationen aus Zeitschriften waren vorhanden; eine vollständige Zusammenstellung der Bismarck-Nummern aus »Über Land und Meer« und eine komplette Serie des »Kladdera datsch«, von dem seit nun fast 26 Jahren wohl kaum eine Nummer erschienen ist, für die der Reichskanzler nicht zum Teil den Stoff geliefert hätte. Höchst interessant war eine Kollektion englischer Werke aus dem Privatbesitz des Berliner Times-Korrespondenten Mr. Lowe. Wenn es sich hier zum Teil auch nur um Übersetzungen aus dem Deutschen handelt, so sahen wir doch eine stattliche Zahl teils recht umfangreicher Originalwerke, die erkennen ließen, daß auch jenseits des Kanals das Interesse an unserem Kanzler ein sehr lebendiges ist. Die französische Litteratur hat verhältnismäßig nur wenig hierher Gehöriges produziert; es kann uns dies nicht Wunder nehmen, da sich bei unseren Nachbarn jenseits der Vogesen mit dem Namen Bismarck ja nur schmerzliche nationale Erinnerungen ver knüpfen, die besonders einer gerechten Beurteilung des Mannes im Wege stehen. Auch mehrere größere Jllustrationswerke waren ausgestellt, so »Friedrichsruh« aus dem Verlage von Strumpcr L Co. in Ham burg, in dem uns in gelungenen Photolithographieen die schönsten Punkte von des Fürsten idyllischer Besitzung im Sachsenwalde vor-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht