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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-09-17
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1887
- Sprache
- Deutsch
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215, 17. September 1887. Amtlicher Teil. 4599 beeinträchtigt werden in ihrer geschäftlichen Wirksamkeit, wenn sie nicht die Macht über die kleinen Leute behalten können. Nnn ist eine Möglichkeit. Wir sprechen immer von Orts- und Kreisvcreinen; im großen »nd ganzen haben wir aber eigentlich nur mit Kreisvercinen zu thun — ich kenne nur zwei Vereine, die vielleicht nicht unter diese Bezeichnung falle», das ist der Leipziger und der Berliner Sortimenterverein —, wenn wir vielleicht eine Deklaration dahin geben würden, daß wir nur die Kreisvereine einbeziehen wollen, die in der Regel nur durch Delegierte vertreten sind, und nicht die Lokalvcreine, und daß ausdrücklich der Leipziger und der Berliner Sortimenterverein als Kreisvereine angesehen werden sollen, so könnten in den Ort-Vereinen auch Nichtmitglieder sein. Herr Lampart: Meine Herren, Sic werden sich erinnern, daß wir jetzt an dem Punkt stehen, den ich bei der ersten Lesung beantragt habe zurückznstellen, weil die Schwierigkeit eine so große war, daß wir uns alle sagen mußten: wir sind uns nicht klar darüber, wie wir uns verhalten sollen. Ich habe nun nach alledem, was wir bei der zweiten Beratung über diesen Punkt gehört haben, und nachdem ich es mir sehr überlegt habe, mich dahin rcsolviert, daß es absolut notwendig ist; wenn wir das Ziel erreichen wollen, welches die ganze Revision des Statuts im Auge hat, dann müssen wir die Bestimmung, wie sic hier steht, annchmen. Das ist der Angelpunkt der ganzen Statutcnberatung. Ich für meine Person will Sic nicht mit laugen Erörterungen behelligen, ich sage nur das eine: um den Schwierigkeiten aus dem Wege zu gehen, die von anderer Seite ge macht wurden: Ich glaube nicht, daß die Gefahr besteht, daß die Provinzial- »nd Lokalvereine dadurch in ihrer Existenz gefährdet werden. Im Gegenteil, sie werden dadurch gekräftigt, und ich bin überzeugt, wenn wir, was schon filr eine Übergangsbestim mung beantragt ist, für die jetzigen Mitglieder der Provinzialvereine, die noch nicht Mitglieder des Börsenvereins sind, über gangsweise, um ihnen den Eintritt zu erleichtern, das Eintrittsgeld fallen lassen und den jährlichen Beitrag ermäßigen, so werden wir erreichen, was wir als Ideal wollen. In meinem Kreise Bayern habe ich die Erfahrung gemacht, daß der Grund für den Nichtbeitritt zuin Börsenverem fast lediglich in der Höhe der Kosten zu suchen ist. Wenn die Leute mit weniger Kosten Mitglieder werden können, so werden sie es thun, und die Macht, die die neuen Statuten in dem Kampfe gegen die Schlenderei schaffen wollen, ist nur zu erreichen, wenn die sämtlichen Mitglieder der Provinzialvereine Mitglieder des Börsenvercins sind. Ich bitte Sie, nehmen Sie den Paragraphen an! , Herr Koebner: Ich muß in diesem Punkte mich Herrn Strauß anschließen. Ich fürchte eine Schädigung der Provinzialvereine und sehe nicht ein, daß es unbedingt nötig ist, alle diese Buchhändler in den Börsenverein hercinzunehmen; allerdings unter der Voraussetzung, daß dann den Buchhändlern, welche nicht Mitglieder des Börsenvercins sind, in irgend einer Form durch den Vorstand die Abgabe einer Erklärung abgenötigt wird, daß sie nichts thun, was den Interessen des Börsen vereins zuwider läuft, u. s. w. Das ist gestern in der Form, wie ich es beantragt habe, nicht angenommen worden, aber ich hoffe, daß der Vorstand des Börsenvereins das dann vielleicht von selbst machen wird, daß er die Genehmigung der Benützung der Anstalten den Nichtmitgliedern nur unter einem solchen Vorbehalte gewährt. Dann haben wir alle Buchhändler unter die Fit tiche des Börseuvereins vereinigt, mögen sie direkt Mitglieder sein oder nicht. Wenn wir aber die Leute in den Börsenverein hercinbringen wollen, so sehe ich zwei Bedenken. Erstens das finanzielle. Ich muß cs noch einmal offen sage», daß mich die Bemerkungen des Herrn Seemann nicht überzeugt haben. Wir bekommen einen Ausfall von ca. 8000 ^ jährlich. Ich glaube nicht, daß wir mit dem Gelde so werfen können, wenn wir auch im übrigen ganz gut situiert sind. Wir verlieren durch die Herabsetzung des Beitrags auf 3 ^ von vornherein ca. 3000 und bringen nur einen Teil davon dadurch ein, daß eine Anzahl neuer Mitglieder eintritt. Wir schmälern unsere Einnahmen aus den Eintrittsgeldern, wenn wir von 30 übergangsweise auf 3 gehen. Dann muß ich offen sagen: wir schädigen den Börsenverein auch noch nach einer andern Richtung hin. (Oho!) Wir haben bisher im großen und ganzen als Mitglieder des Börsenvereins Vollkaufleute gehabt, wenn auch das Statut etwas weiter gefaßt ist. Wenn wir jetzt mit Hochdruck darauf arbeiten, daß alle die kleinen Mitglieder der Lokalvereine in den Börsenverein hereinkommen, dann kommen allerdings eine große Anzahl von kleinen sogenannten Buch händlern herein, die aus Geschäftsinteresse in den Börsenverein eintreten werden, die aber nach unserm Gefühl denn doch eigent lich nicht eben Buchhändler und nicht Kaufleute llttsra sind. Ich muß gestehen, daß ich doch darauf einen gewissen Wert lege. Ein so hochangesehener Verein wie der Börsenverem sollte doch nach der Richtung hin auch ein bißchen bedenklich sein, und nicht geradezu darauf ausgehen, in großen Massen Elemente zu Mitgliedern zu Pressen, die sozial nicht den bisherigen Müglüiwim gleichstehen. Ich muß noch einmal sagen, ich sehe nicht ein, welchen Erfolg wir dadurch erzielen, daß wir alle die kleinen Mit glieder der Provinzialvereine zu Börsenvereinsmitgliedern machen. Ich sehe eine prinzipielle Gefahr darin und sehe eine Schädigung der Prvvinzialvereine voraus. Herr Strauß: Ich bewundere den Mut, den Sie mit diesem tz 4 an den Tag legen; Ihr Mut ist aber nur halb. Ich bin da noch mutiger; ich schlage Ihnen vor, wenn Sie diese Bestimmung anfnehmen, dann aber auch den letzten und konse quent sich daran anschließenden Schritt zu thun und alle solche Buchhändler, die nicht Mitglieder des Börsenvereins sind, auch von der Benutzung der Anstalten desselben auszuschließen. Wie wollen wir den Leuten, die nicht eintreten wollen, den Eintritt plausibel machen? Doch nur, indem wir sagen: wenn ihr nicht eintretet, seid ihr in eurem Gewerbe behindert! Dann nur ist der Börsenverein in der Lage, seine Machtsphäre nach allen Richtungen hin auszudehnen. Das scheint mir notwendig zu sein, daß wir dann den Beitritt zum Börsenverein zur Pflicht machen und Nichtmitglieder von der Benutzung der Vereinsanstalten ansschließen. Herr Kröner: Ich glaube, es wird an der Zeit sein, daß ich eine Erläuterung gebe. Die strittige Bestimmung rührt von mir her. Ich bin schwankend geworden nach den Äußerungen, die ich gestern gehört habe, ob sie aufrecht zu erhalten ist, indem ich eine Gefährdung der Lokal- und Provinzialvereine für ein wirkliches Unglück halten würde für unsere buch händlerischen Zustände. Was Herr Strauß hier eben erwähnt hat, daß die Ausschließung der Nichtmitglieder von den Vereins anstalten die notwendige Konsequenz dieser Bestimmung sein sollte und sein müßte, gebe ich voll zu, und es ist auch dieser Ge danke in meinen Abänderungsvorschlägen ausgedrückt; ich habe ihn nur nicht so schroff hingestellt, daß gar kein Übergang und gar keine Ausweichung möglich wäre Ich habe gesagt: auch Nichtmitglieder können die Vereinsanstalten mit Genehmigung des Vorstands benützen. Dabei leitete mich der Gedanke, daß schroffe Übergänge vermieden werden sollten, daß aber doch der Börsen verein resp. sein Vorstand in der Lage sein sollte, wenn einmal die Zeit gekommen ist, allmählich die Zügel immer straffer an zuspannen, immer mehr Nichtmitglieder von der Benützung der Vereinsanstalten auszuschließen, und schließlich nur noch ausnahms weise solche Nichtvereinsmitglieder zur Benützung der Vereinsanstalten zuzulassen, die in Ausnahmeverhältnisseu sind und unsere Interessen in gar keiner Weise schädigen. Also Herr Strauß kann sich vollständig beruhigen: der Gedanke, den er ausgesprochen
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