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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-09-17
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1887
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- Deutsch
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4606 Nichtamtlicher Teil. Nichtamtlicher Teil. Außerordentliche Generalversammlung des Vereins der Buchhändler zn Leipzig. Die außerordentliche Generalversammlung, welche der Leipziger Verein Dienstag den 13. September 1887 zur Beratung des Entwurfs der neuen Satzungen des Börsenvercins abhielt, wurde vom Vorsitzenden Herrn vr. Eduard Brockhans mit Darlegung der Anschauungen eröffnet, welche die Deputation des Vereins in bezug auf die Statntenrevision einnimmt. Die Ansicht der Deputation sei, daß eine Durchberatung des Entwurfes und Ver besserung einzelner Teile desselben wünschenswert sei, im übrigen aber Annahme der neuen Satzungen, sowie Verwerfung weiter gehender Forderungen geboten erscheine. Es empfehle sich zahl reicher Besuch der Frankfurter außerordentlichen Generalversamm lung, und zu diesem Zwecke Bestreitung der Fahrkosten für die dem Verein angehörenden Besucher seitens der Vereinskasse. Aus den Reihen der sehr zahlreich erschienenen Mitglieder ergriff zuerst Herr vr. A. Kirchhofs das Wort: Er verhehle nicht und habe nie verhehlt, daß ihm die neueste Entwickelung des Buchhandels unsympathisch sei, da er in Zwangsmitteln und künstlichen Vorschriften kein Heil sehe; aber er habe den historischen Sinn, daß auch diese geschichtliche Entwickelung der Gegenwart ihr Recht habe, und stelle sich deshalb unumwunden auf den hierdurch gegebenen Boden der Thatsachen. Aber auch so habe er an dem Entwurf der neuen Satzungen vieles auszusetzen, namentlich auch, daß derselbe ohne alle und jede Begründung hinausgeschickt worden sei. Auf das entschiedenste sei es zu tadeln, daß das Protokoll der Statnten-Revisivns-Kommission nicht veröffentlicht worden sei. Inkonsequent sei, daß der nach dem neuen Statut auszuübende Zwang immer nur die Sortimenter, nicht auch die Verleger treffe. Eine Diktatur des Vorstandes werde errichtet, dessen Beschlüssen man sich laut 8 2 Nr. 4 unbedingt unterwerfen müsse und der Hinrichtungen auch vorläufig voll strecken dürfe. Die Fristen seien vielfach zu kurz bemessen; auch vermisse er Maßregeln gegen Stimmenmißbrauch. Gegen eine an blae-Annahme müsse er sich deshalb erklären. Herr R. Reisland äußerte sich gleichfalls gegen mehrere Punkte des Entwurfes und das gänzliche Fehlen der Motivierung. Herr R. Streller meinte, es sei im Laufe der Zeit manches zugesagt worden, jetzt würden Handlungen verlangt. Käme es zur Annahme des Entwurfes, so werde er auch die äußersten Konsequenzen verlangen. Herr vr. O. von Hase betonte hierauf, daß dies doch wohl nur im Sinne des naturgemäßen Ausbaues, nicht in der Vereitelung maßvoller Durchführung zu verstehen sei, und be grüßte es mit Freude, daß Herr vr. Kirchhofs trotz Bedenken im einzelnen sich ans den Boden der Vorlage stelle. Seines Wissens werde dieser Standpunkt auch von den Leipziger Sortimentern geteilt, welche immer entschiedener sich des Mißbrauches von Vor rechten, welcher die Allgemeinheit schädige, begeben hätten. Herr Justus Naumann teilte hieran anschließend als Vorsitzender des Leipziger Sortimentervereins mit, daß in der letzten Sitzung dieses Vereines mit großer Mehrheit beschlossen worden sei, auch für Leipzig die Rabattgrenze auf 5"/g herab zusetzen. (Bravo!) Man habe dies als eine Pflicht Leipzigs gegenüber dem deutschen Buchhandel angesehen und werde auch in Frankfurt für das neue Statut eintreten. Herr Albert Brockhans legte dar, daß der ans dem Schoße des Ausschusses hervorgegangene Entwurf ein Kompromiß darstelle; es hafteten demselben, wie jedem Kompromisse, Unfertig keiten an, über die sich die Mitglieder dieses Ausschusses voll ständig klar seien. Der Entwurf stelle das für die Rechten und Linken Erreichbare dar. Der gegenwärtigen Bewegung könne sich niemand entziehen, Wohl aber könne man durch Annahme den in ! ungesunder Weise darüber hinansgehenden Forderungen ein ^ Halt gebieten. Er freue sich, ans den Worten des Vorredners ent nehmen zn können, daß die Leipziger nicht mehr gesonnen seien, ^ die Geschäfte einiger wenigen Firmen zn führen. Das Ergebnis der Generaldebatte faßte der Vorsitzende ^ Herr vr. Ed. Brockhans dahin zusammen, daß aus dem Kreise ^ der Mitglieder angemessene sachliche Abänderungen vorzuschlagen und zu diesem Zwecke eine Einzelberatung der neuen Satzungen zu empfehlen sei, daß aber vom Vereine keine Stellung gegen den Entwurf genommen werde. Darauf wurde beschlossen, den Besuch der Frankfurter General versammlung allen Mitgliedern des Vereines, welche zugleich Mitglieder des Börsenvereins sind, 269 von 370, dringend zu empfehlen und die Fahrkosten auf die Kasse des Vereines zu übernehmen. Man schritt nunmehr zur Einzelberatung des Entwurfes. Der zu 8 1 vorliegende Antrag des Herrn R. Streller fand keine Unterstützung, desgleichen die anderen Anträge des selben zu Ztz 2, 3 und 4. Zu 8 2 Nr. 4 und 8 3 Nr. 3 erklärte sich Herr vr. A. Kirch hofs für Streichung der Worte »und des Vorstandes«, da hier mit ein Verzicht auf das Bcrufungsrecht ausgesprochen werde; dagegen betonte Herr vr. O. v. Hase, daß hier nur von den »satzungsgemäßen« Beschlüssen des Vorstandes die Rede, der gesamte Wortlaut aber aus dem alten Statut herübergenommen sei, nur daß die Beschlüsse der Ausschüsse wegen der jederzeit möglichen Berufung in Wegfall gekommen wären. Zu 8 3 Nr. 5 empfahl Herr vr. Ed. Brockhans Durch führung für Deutschland, Österreich und die Schweiz, erwähnte aber, daß die Weglassung der Worte empfohlen worden sei: »und aller ausländischen Gebiete, in welchen vom Vorstande des Börsen vereins anerkannte Orts- und Kreisvereine (8 13 Ziffer 4, 88 45, 46) bestehen« und »wogegen bei Verkäufen nach solchen ausländischen Gebieten, in denen keine vom Börsenvereins-Vorstande anerkannten buchhändlerischen Vereine bestehen, die Verkaufsnormen freigegeben sind«. Herr Albert Brockhans, welcher erkannte, daß durch diese Bestimmungen ganz unnötig deutsche Rechte im Auslande preis gegeben würden, trug doch Bedenken die Weglassung zn empfehlen, da diese Form einen Kompromiß mit den Vertretern des Welt- Ladenpreises darstelle. In 8 3 Nr. 5 wünschte Herr vr. A. Kirchhofs den ein geklammerten Zusatz, als die Verleger bevorzugend, gestrichen zu sehen. In gleichem Sinne sprach sich Herr Justus Naumann im Sortimenterinteresse, namentlich gegen den Postverein und ähnliche Einrichtungen gewandt, aus. In8 4 Nr.8Absatz 2 vermißteHerr Vr. Kirchhofs eine Auf klärung über die noch nicht bestehenden »Kataloge«, sowie die Erwähnung der anderweitigen Verlagswerke des Börsenvereins, z. B- des »Archivs«, das nicht oder imr ausnahmsweise mit be sonderer Bewilligung des Börsenvorstandes an Private abgegeben werden könne. Herr Albert Brockhans teilte hierzu erklärend mit, daß für Auslieferung der Verlagswerke eine besondere An weisung der künftigen Geschäftsstelle vom Vorstande erlassen werden würde. Dem Bedenken vr. Kirchhoffs gegen den letzten Satz des 8 4 betr. die vorläufige Versagung der Vereinseinrichtungen seitens des Vorstandes gegenüber Mitgliedern, deren Ausschluß beantragt ist, trat Herr Albert Brockhans mit dem Hinweis entgegen, daß einem solchen Antrag die Beschlußfassung des Ver- einsansschnsses vorausgegangen sein müsse, dessen Zusammensetzung und bisherige Übung alle Überstürzung ausschließe. Beim Ausschließungsverfahren in 8 9 Nr. 2 wünschte Herr
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