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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-09-17
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1887
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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das doch mit außerordentlichen Schwierigkeiten verbunden wäre, schon wegen etwa entgegenstehender Bestimmungen der betreffenden Statuten. Sogar wenn von seiten der Majorität eines Vereins die feste Absicht bestünde, diejenigen Mitglieder auszuschließen, welche sich weigern, Börsenvereins-Mitglieder zu werden, so könnte der Verein unter Umständen in der Lage sein, daß er auf Grund seines Statuts diese gute Absicht gar nicht ansführen könnte. Der Verein würde also vor den Börsenverein hintreten und sagen: was ihr uns da anferlegt, können wir gar nicht ansführen; Paragraph so und so viel unseres Statuts verbietet uns bas, wir können diese Mitglieder nicht hinauswerfen, also sie bleiben in unserm Verein, sie werden aber doch nicht Börsenvereins- Mitglieder; dazu haben wir sie nicht zwingen können. Wenigstens für den Augenblick sehe ich nicht, was wir einer solchen Lage gegenüber machen könnten. Das ist die Schwierigkeit, die ich ursprünglich nicht hoch taxierte, weil ich von verschiedenen Seiten gehört hatte: in unserm Verein sind keine Mitglieder, welche die pekuniäre Leistung nicht aufbringen könnten und wollten. Nachdem aber Herr Strauß das doch sehr stark betont hat, mußte ich mir sagen, daß auch darauf Rücksicht zu nehmen ist. Nachdem ich also zuerst, wie Sie wissen, in der Hauptversammlung vorgeschlagen hatte, es bezüglich der jetzt in den Lokal- und Kreisvereinen vorhandenen Mitgliedern dein, alten zu lassen, die Forderung, daß sie nachträglich noch Börsenvereins-Mitglieder werden, so weit sie es nicht schon sind, nicht zu stellen und nur zu verlangen, daß die Lokal- und Kreisvereine bei künftigen Aufnahmen die Forderung des Eintritts in den Börsenverein stellen, bin ich nunmehr durch die Strauß'schen Erwägungen davon abgekommen, und stimme damit überein, daß es den Lokal- und Kreisvereinen erlaubt sein soll, außerordentliche Mitglieder zu haben, welche für uns, den Börscnvcrein, gar nicht in Betracht kommen würden. Damit wäre einer Schwierigkeit begegnet, die sich bei jeder andern Fassung entgegenstellt. Herr Mühlbrecht: Ein paar Worte betreffend die finanzielle Seite der Maßregel mochte ich noch hinznfügcn. Ich bin der Ansicht gewesen, daß wir darauf ausgehen, eine möglichst große Mitgliederzahl in unfern Börsenverein hereinzubringen. Nur unter dieser Voraussetzung glaube ich, läßt es sich einführen, daß alle Drucksachen den Mitgliedern gratis geliefert werden, daß wir also unsere Einnahmen bedeutend erhöhen. Wenn wir aber innerhalb unseres jetzige» verhältnismäßig kleinen Mitgliederkreises bleiben, dann werden für die jetzt vorhandenen Mitglieder des Börsenvereins die Beiträge erheblich erhöht werden müssen. Herr Kröner: Zunächst würde meiner Anschauung nach die unentgeltliche Lieferung des Börsenblattes und eventuell des Adreßbuches nur durch eine Erhöhung des Mitgliederbeitrages durchznführen sein, aber jedenfalls nur eine Erhöhung soweit, daß der neue Mitgliederbeitrag nicht höher wäre, als der seitherige Beitrag plus dem Preise des Börsenblattes und Buchhändler-Adreßbuches. Ja ich glaube sogar, daß sich mit der Zeit diese Summe wird ermäßigen lassen. Es ist ja wahr scheinlich, daß trotz alledem der Verein an Mitgliedern zunehmen, daß die Auflage des Börsenblattes und des Buchhändler- Adreßbuches sich steigern würde, und wir hätten dann die Wahl, ob wir den daraus resultierenden höheren Gewinn in die Tasche stecken oder dazu benützen wollen, das Eintrittsgeld und die Beiträge zu ermäßigen. Zunächst würde allerdings die Sache sich so stellen, daß das Mitglied nicht billiger wegkäme, aber auch nicht teurer. Herr Brockhaus: Meine Herren, lassen Sie sich nicht leiten von der Höhe des Eintrittsgeldes oder Beitrages, ebenso nicht von der unentgeltlichen Lieferung des Börsenblattes. Meiner Ansicht nach ist es überhaupt unnötig, daß wir das Börsenblatt unentgeltlich liefern. Wir liefern so viel damit, das kann jeder bezahlen. Hier handelt es sich lediglich darum, ob Sie glauben, daß eine unüberwindliche Schwierigkeit entgegensteht, die Mitgliedschaft des Börsenvereins für alle Buchhändler unumgänglich zu machen; und ich glaube, der größte Teil der Arbeit, die wir hier machen, ist überflüssig, wenn wir nicht durchsetzen, nach und nach alle Buchhändler in den Börsenverein hereinzubringen. Ich will ein Beispiel anführen, das ist der Bnchvruckerverein, wo ganz dieselbe Organisation besteht. Wir haben den Buchdruckerverein und den Lokalverein. Wir haben die Bestimmung ausgenommen, daß jeder Mitglied des Buchdrucker- Vereins werden muß. Es hat eine Zeit lang gedauert, bis die kleineren beitraten; aber allmählich sind sie alle gekommen. Wir haben jetzt alle umfaßt, die wir haben wollten, und so ist es meiner Ansicht nach auch im Börsenverein möglich. Ich halte es für bedenklich, die Konzession zu machen, daß wir ordentliche und außerordentliche Mitglieder schaffen. Ich würde raten, den Vorschlag abzulehnen. Herr Kröner: Ich habe schon wiederholt die Äußerung gehört: wenn wir das oder das nicht noch durchsetzen können, dann ist unsere ganze Arbeit nichts wert. Ich glaube, wenn man die Sache objektiv betrachtet, kann man das nicht behaupten. Wir können allerdings nicht alles erreichen, was wir anstreben; ich gebe sogar zu, daß wir verhältnismäßig wenig erreichen; aber ich betrachte es für einen großen Vorteil, wenn wir nur wiederum einen tüchtigen Schritt weiter kommen. Verderben Sie sich doch nicht das, was wir erringen können, durch ideale Anforderungen, die nun einmal nicht durchführbar sind. Ich habe vergeblich darauf gewartet, daß Herr Brockhaus mich über das Bedenken hinweg bringen würde, wie es zu halten sei, wenn ein Lokalverein von seinen Mitgliedern verlangt, sie sollten Börsenvereinsmitglieder werden oder austreten und ihm eine statutarische Bestimmung entgegengehalten wird, wonach das undurchführbar ist. Wenn ich über dieses Bedenken hin weggebracht würde, würde ich gern beistimmen. Herr Brockhaus: Meine Herren, wenn ich nicht zu befürchten habe, Sie zu langweilen, möchte ich noch eines sagen. Ich kann nur wieder exemplificieren auf den Bnchdruckerverein, wo wir eine ganz ähnliche Lage hatten. Ich glaube, daß es mit leichter Mühe gelingen wird, den Mitgliedszwang auch hier durchzusetzen. Sie haben nur Ihren Mitgliedern zu sagen: wir haben eine Konvention geschlossen mit dem Börsenverein, welche so wohlthätig ist, daß Ihr auch Vorteil habt. Unser Wunsch ist, Euch als Mitglieder des Börsenvereins zu haben; wir wollen eine Hauptversammlung ansetzen und da eine Änderung des bisherigen Statuts beschließen dahin, daß jedes Mitglied zugleich Mitglied des Börsenvereins sein muß; — und ich bin überzeugt, daßj per majora abgestimmt, sich kaum ein Verein in Österreich oder der Schweiz finden würde, soweit sie hier in Betracht kämen, bei dem es nicht möglich wäre, durch eine loyale Überredung des Vorsitzenden die Mit glieder dahin zu bringen, daß sie sich, namentlich wenn ihnen keine besonderen Lasten angesonnen werden, bereit erklären, Mitglieder des Börsenvereins zu werden. Auf diesem Wege, glaube ich, könnte eine solche Schwierigkeit aus der Welt geschafft werden. Herr Francke: Weswegen sind Herr Brockhaus und Genossen dafür, daß alle Buchhändler in den Börsenverein hinein sollen? Doch, soweit ich es verstehe, deswegen, um zu verhindern, daß nicht gegen das Statut gefehlt wird. Ich ver-
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