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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-09-17
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1887
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18870917
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188709175
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1887
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4590 Amtlicher Teil. sU 215, 17 September 188? Macht in die Hände, daß sie gegen jede Ausschreitung, die Sie in kleinen Städten seitens dieser Existenzen erfahren — und Sie erfahren das ja sofort — die nötige Abhilfe schaffen könne»; entweder direkt, oder durch Mitteilung hierher. Lassen Sie also doch diese Leute aus dem Lokalverein austreten. Ich kann darin kein so furchtbares Unglück finden. Diese selben werden es sich auch Wohl überlegen, ob sie nicht die 20, 25 bezahlen, um dem großen Vereine anzugehören, der ihnen doch unter Umständen Vorteil bietet. Ich habe die Bedenken, die Herr Wagner und Herr Brockhaus haben, ebenfalls; wenn Sie aber das mit Ihren neuen Statuten erreichen wollen, was Sie erklärtermaßen beabsichtigen, so müssen Sie in logischer Konsequenz die Lokal- und Provinzialvereine in einen festern Zusammenhang mit den: Börsenverein bringen. Ich sehe in der That kein anderes Hilfsmittel, als daß man es darauf ankommen läßt, ob die kleinen Existenzen aus den Lokalvereinen aus- scheiden oder nicht. Herr Mühlbrecht: Meine Herren! Ich bin durch den Lauf der Debatte doch dahin bekehrt, daß die Einwände, welche die Herren gemacht haben, so schwerwiegender Natur sind, daß man darauf Rücksicht nehmen muß. Ich sehe auch, daß das Bedenken, welches Herr Kommerzienrat Wagner vorgebracht hat, durchaus zu berücksichtigen ist, und möchte als Ausweg Vorschlägen, daß wir sagen: als Organe gelten die Vorstände der Lokalvereine. Herr Kröner: Für den Notfall, wenn wir keinen andern Weg finden, wäre das ein letzter Ausweg. Allein es müßte auch da noch beigefügt werden: wofern dieselben Mitglieder des Börsenvereins sind. Herr Strauß: Ich glaube, wir kommen doch aus der Schwierigkeit heraus. Es ist ganz gewiß durchaus wünschenswert, daß die Leute in den Börsenverein hereinkommen, aber es scheitert an der Geldfrage. Können wir dem nicht dadurch begegnen, daß wir die Gratisabgabe des Börsenblattes und Adreßbuchs wieder aufgeben und es den Leuten überlassen, ob sie dieses oder jenes käuflich erwerben wollen? Wenn es sich nur um ein paar Mark handelt, würden die meisten einzntreten bereit sein, aber für 25 nicht. Ich möchte das als Antrag für die zweite Lesung stellen. Herr Brock Haus: Ich bin vollständig überzeugt gewesen, daß sowohl Herr Kröner wie Herr Strauß und Herr Francke mit mir übereinstimmen, daß wir suchen müssen, das, was als unser Ideal bezeichnet wurde, zu erreichen, und ich glaube nach dem, was Herr Springer gesagt hat, daß wir gar nicht so fern davon sind. Wir müssen bedenken, wir stehen noch unter dem Eindruck des bisherigen Statuts. Das neue Statut giebt uns aber so kolossale Macht, daß wenn jemand aus dem Lokal- odcr Provinzialverein austritt, er praktisch vor die Frage gestellt ist, — ob er schleudert oder nicht schleudert, kann gleich sein —, vor die Frage gestellt wird, kein Buch zu bekommen. Glauben Sie, daß der Mann da aus dem Lokalverein austreten wird? Er wird lieber durch einen mäßigen Beitrag sich das Recht, Bücher zu beziehen, wahren. Wenn der Mann nicht schleudert, dann gestehe ich offen zu, ist es für mich nicht so wesentlich, ob er Börsenvereins - Mitglied ist oder nicht. Wohl aber ist es wesentlich für diese dubiösen Existenzen, die durch die Buchbinder-Kommissionäre geschaffen werden, und die, wenn wir darauf ausgehen, sie alle hinein zu bekommen, vor der Frage stehen würden, entweder zu den statutarischen Bestimmungen zu liefern, oder kein Buch mehr zu bekommen; und da möchte ich Herrn Bergstraeßer erwidern, daß er meiner Ansicht nach im Irrtum ist, wenn er sagt, daß der ß 2, 3 Anwendung finde? Gewerbsmäßige Betreibung ist den Leuten nicht abznsprechcn, wenn sie auch Buchbinder sind; denn wir haben die Gewerbefreiheit. Herr Kröner: Die ursprüngliche Fassung in den Vorschlägen, die ich Ihnen machte, war die, daß sämtliche Mit glieder der Lokal- und Provinzialvereine Mitglieder des Börsenvereins werden müssen. Ich bin davon abgegangen zu Gunsten der Bedenken, die hauptsächlich von Herrn Strauß geäußert wurden. Wenn Herr Strauß nun diese Bedenken ganz oder teil weise zurückzieht, so ist die Sache eine andere. Wenn es nur daran liegt, daß das Adreßbuch und Börsenblatt den Leuten zu viel ist, dann müssen wir wieder auf die frühere Modalität kommen. Ich habe geglaubt, es seien das Eintrittsgeld und der Beitrag, den die Leute nicht leisten könnten, und so fasse ich auch die Bedenken des Herrn Francke auf. Wenn Sie mir aber erklären, daß diese Bedenken nicht mehr bestehen, dann gehe ich natürlich mit Vergnügen auf meinen früheren Vorschlag zurück. Herr Wagner: Ich möchte empfehlen, damit wir vorwärts kommen, daß wir prinzipiell beschließen: Es muß jeder Mitglied des Börsenvereins sein. Wie das dann weiter finanziell wird, das können wir nachher noch überlegen. Wir setzen den Jahresbeitrag vielleicht auf 5 zurück, dann kommen wir dazu, das Börsenblatt und Adreßbuch wieder käuflich abzugeben, das sind dann viel gesündere Verhältnisse. Wir müssen daran festhalten, daß viele das Börsenblatt gar nicht lesen. Zwei, drei kommen zusammen und halten es zusammen; viele kaufen das Adreßbuch nie. Wozu den Leuten eine Ausgabe auf- legen für ein Ding, das sie nicht zu schätzen wissen? Ich würde der Meinung sein, wir beschließen, daß jeder prinzipiell Mit glied des Börsenvereins sein muß, das weitere wird sich dann finden. Herr Naumann: Irgend welcher Vorteil muß mit der Zugehörigkeit zu dem Börsenverein doch verbunden sein. Das Börsenblatt brauchen allerdings viele Leute nicht und bestellen es nicht; das Adreßbuch braucht mancher nur aller fünf, sechs Jahre. Wenn wir aber die Mitgliedschaft unbedingt fordern, so müssen wir den Mitgliedern auch einen realen Vorteil gewähren. Der könnte, nachdem der Vorteil der Gratislieferung des Börsenblattes weggefallen, darin bestehen, daß jedes Börsenvereinsmitglied den vollen buchhändlerischen Rabatt genießt, Nichtmitglieder respektive nur geschmälerten Rabatt erhalten. Dann gewähren wir auf der einen Seite den Vorteil des vollen buchhändlerischen Rabatts, und legen auf der andern die Verpflichtung auf, den Statuten des Börsenvereins zu entsprechen, namentlich in Bezug auf die Bestimmungen gegen die Schlenderei. Herr Kröner: Ich bin gewiß sehr geneigt, alles zu unterstützen, was zum rascheren Fortschreiten der Verhand lungen dient; aber die jetzt vorliegende Frage ist so wichtig und so folgenschwer, daß ich mich doch vorher noch ganz genau informieren möchte über die eventuellen Folgen, und ich möchte die hier anwesenden Mitglieder und Vorstände von Lokal- und Provinzialvereinen nochmals auffordern, sich darüber zu äußern, ob nach ihrer Ansicht bei einer Herabminderung des Eintritts geldes und der Jahresbeiträge es durchzuführen sei, daß sämtliche Mitglieder der betreffenden Vereine Mitglieder des Börsen vereins werden. Ich möchte Herrn Francke ersuchen, sich darüber auszusprechen und Herrn Strauß bitten, sich die Sache noch einmal wohl zu überlegen, denn darauf hin werden wir wie gesagt einen schwerwiegende» Beschluß fassen, welcher, wenn Ihre Voraussetzung Sie täuschte, nachher das ganze Statntcnwerk schwer kompromittieren würde. Auch Herrn Koebner und Herrn Lampart möchte ich ersuchen, uns darüber recht gewissenhaft und genau Auskunft zu geben, denn der Beschluß ist allerdings der logischste und glatteste und derjenige, der am besten Ordnung schafft; aber wenn er nicht durchführbar ist, so fällt die ganze Grundlage unseres Statutenwerkes zusammen.
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