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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.09.1887
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- 1887-09-12
- Erscheinungsdatum
- 12.09.1887
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- Deutsch
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4466 Nichtamtlicher Teil. ^ 210, 12 September 188?. sein, als die Zinkätzung, so thäten sie vielleicht wohl, darüber nähere Erkundigungen einzuziehen. Mit der Abnahme der Zufuhr von Buchsbaumholz und den steigenden Preisen für diesen unentbehrlichen Artikel, welcher in bester Qualität nur aus den Wäldern am Schwarzen Meere be zogen werden kann, beschäftigt sich eine Notiz im »Journal für Buchdruckerknnst«. Man habe neuerdings, heißt es dort, wiederum versucht, den Buchsbaum durch andere Holzarten zu ersetzen. Namentlich geschah dies in England und zwar hauptsächlich mit Schwarzdvrnholz, welches angeblich dem Buchsbaum kaum nachsteht. Auch hatte man sein Augenmerk auf die schier uner schöpflichen Buchsbaumwälder des Himalaya geworfen. Doch stellen sich der Ausbeutung derselben zwei gewichtige Hindernisse entgegen: einmal die Unzugänglichkeit der Schluchten, in denen das Holz wächst, sodann aber die Schwierigkeiten und ungeheuren Kosten der Beförderung nach dem nächsten Hafen. Immerhin dürfte es aber für die Holzschnittsrennde eine erfreuliche Meldung sein, daß der Versorgung Europas mit asiatischem Buchsbaumholz nur noch Hindernisse entgegenstehen, die mit der Zeit verschwinden müssen, da die Engländer unermüdlich daran arbeiten, den Himalaya durch Anlage von Straßen und Gebirgsbahnen zu erschließen. Die »IZiiologis ll'uoüsr«, ein empfehlenswertes franzö sisches Fachblatt, rät den Besitzern von Holz-Plakatschriften, die selben in einen: sehr trockenen und kühlen Raume aufzubewahren und nicht, wie häufig geschieht, in der Nähe der Heizung oder der Wascheinrichtungen. Am besten eigne» sich dazu fest verschlossene Schränke aus trockenem Holze, so daß die Schriften keinerlei Feuchtigkeit aufnehmen, durch welche sie sich verziehen und unter der Presse platzen. Aus demselben Grunde darf man Holzschriften nur mit Öl abwaschen, und man muß sich hüten, sie auf feuchten Marmorplatten liegen zu lassen. Vielleicht sind die Papierschriften weniger empfindlich, durch welche man in Amerika die Holztypcn zu ersetzen beginnt. Ter Holzstoff, aus dem sie bestehen, wird in dickflüssiger bezw. teigartiger Gestalt, unter Anwendung von Wärme, in Formen oder Matrizen gepreßt. Nachdem es gelungen, aus Papierstoff Eisenbahnwagenräder und sogar Boote herzustellen, ist es nicht abznsehen, warum er sich nicht auch zu Schriften eignen sollte. Wir kommen nun zu den neuen Patenten aus dem Gebiete der Druckerkunst. Zunächst haben wir über die Typen-Gieß- und Setz maschine von Ern. Codignola in Mailand (Patent Nr. 40073) zu berichten. Dieselbe gießt die zu setzenden Typen vorher mit Hilfe einer Klaviatur in der entsprechenden Reihenfolge, preßt und hobelt dieselben und reiht sie schließlich selbstthätig in den be treffenden Setzkasten. Man kann angeblich, je nach der Reihen folge, mehrere Typen mit einem Male gießen. Der Ausdruck »Setz kasten« ist unklar und schlecht gewählt. Aus der Beschreibung scheint indessen hervorzugehen, daß die Typen aus dem Gieß apparat nicht in einen Setzerkasten gelangen, womit wenig ge wonnen wäre, sondern, wie bei den Setzmaschinen, in einen Winkel haken, und daß die Maschine also sich von den bisherigen dadurch unterscheidet, daß sic die Typen gießt. Den Vorteil dieses Systems vermögen wir indessen nicht recht einzusehen. C. Härtl in München verdanken wir einen neuen Auslege- apparat fnrSchnellpressen (PatentNr.40270), welcher den Miß stand beseitigen soll, daß man beim Drucken von kleinen Formaten auf der Schnellpresse sehr viel Makulatur erhält, es sei denn, daß man die Geschwindigkeit bedeutend ermäßigt. — Daran reiht sich die Tiegeldruckpresse von M. Gally in New-Iork (Patent Nr. 40 235), bei welcherdie Neuerungen die Bewegung der denTiegel tragenden Schaukelstücke, das Festhalten der Form auf dem Funda ment und das Farbwerk betreffen. — Interessant ist die unter Nr. 40 014 patentierte Bronziermaschine von Schilling und Brüning in Bremen. Dieselbe ist für den Druck auf endlosem Papier berechnet. Sie führt den bedruckten Stellen desselben die zum Bronzieren der Abdrücke nötige Bronze durch mit Plüsch be kleidete Arme eines sich unterhalb des Papiers drehenden Stern rades zu. Der ganze Apparat ist in einem mit Fenstern versehenen Kasten eingeschlosssn, der das Eindringen von Staub und den Ver lust an Bronze verhütet. Georg Goebel in Darmstadt versieht seine Billetdruck- maschinen anstatt mit einem Kanal, in welchen die Billets nach dem Drucke gelangen, mit einem Schanfelrade, dessen Fächer die Scheine ausnehmen, und zwar so, daß das Rad selbstthätig weiter rückt und ein neues Fach zeigt, sobald eine bestimmte Anzahl Billets gedruckt ist. (Patent Nr. 39 749.) — Unter Nr. 39 800 erhielten Faber und Schleich er in Offenbach ein Patent aus eine Vor richtung zum Abziehen der Bogen vom Zinkcylinder an Zinkdruck-Schnellpressen Das Abziehen erfolgt mittelst mehrerer beweglicher Karren mit Greifern. Aus dem Gebiete des Steindrucks ist eine Notiz des »^.wo- rioan Printer« über das Reinigen von Steinen zu erwähnen, die z. B. infolge eines Brandes, durch Rauch und Hitze geschwärzt wurden. Alkohol und Salpetersäure sind zur Entfernung des gummiartigen Überzuges, welcher diese Steine bedeckt, ganz un tauglich. Man müsse vielmehr die Steine gummieren, sie drei Stun den stehen lassen und dann mit einem Wollballen, gepulvertem Bimstein und dünner Gummilösung so lange abreiben, bis der Überzug verschwindet, und zwar sehr behutsam, um die Zeichnung nicht zu beschädigen. Diese wird dann mit Terpentin gereinigt und eingeschwärzt. Ist sie schwächer geworden, so schabt man etwas Oos» sspis, mischt den Staub mit Firnis und reibt die Mischung mit der Hand unter mäßigem Druck in die Zeichnung. Wir kommen zur Pa Pierindustrie. Ein Franzose Namens Thiübaut hat sich in seiner Heimat ein Papier Patentieren lassen, welches das chinesische Papier für Umdrucke ersetzen soll. Es wird ungeleimtes, geglättetes Papier mit einer Schicht aus 200 Teilen Dextrin, 500 Teilen Wasser, 100 Teilen Albumin oder Gelatine und 50 Teilen Glykose bedeckt. Ist diese trocken, so wird, nach erfolgtem Glätten, eine zweite Schicht aus 200 Teilen Albumin oder Gelatine, 500 Teilen Wasser, 500 Teilen Bleiweiß, 80 Teilen Glykose, 200 Teilen Dextrin, 80 Teile» Glycerin und etwas löslichem Blau aufgetragen und wieder geglättet. Die »Mittheilungen aus den K. technischen Versuchsanstalten« bringen eine Bekanntmachung der Aufsichtskommission über die Auslegung des Wortes Zusatz von Cellulose, Strohstoff und Esparto zu Papier aus Hadern, welche den Zweck ver folgt, die Zweifel der Papierfabrikanten über die Menge des Zu satzes zu beheben. Dieser Zusatz darf bei Papier für Behörden 25 Prozent nicht übersteigen. Zwar gäbe es, wie weiter bemerkt wird, keine sicheren Kennzeichen oder zuverlässigen Untersnchungs- methoden, welche die Grenze von 25 Prozent festzustellen erlauben; indessen dürfte die Vernehmung der Fabrikanten oder die Über wachung der Fabrikation in Zweifelfällen genügen. Eine weitere Bekanntmachung in derselben Zeitschrift verfügt gewisse Ermäßigungen der Prüfungskosten für Papier. Danach kostet die Gesamluntersuchung auf alle Eigenschaften, die das Papier für Behörden vereinigen muß, 20 Man kann aber auch auf fünfundzwanzig, bezw fünfzig Untersuchungen innerhalb eines Kalenderjahres abonnieren, und so sind die Gebühren in diesem Falle wesentlich ermäßigt. Unter Nr. 39 189 wurde kürzlich ein von A. Wcndlcr in Charlottenburg erfundenerPapicrprüfer patentiert, von welchem, wie die »Papierzeitung« berichtet, die obengenannte Anstalt drei und die Reichsdruckerei ein Exemplar bezogen hat. Der Apparat ist für die Prüfung ans Zerreißfähigkeit, bezw. Festigkeit bestimmt und kann auch während der Fabrikation mit Erfolg benutzt werden. — Denselben Zweck verfolgt der Papierprüfer von W Frenzel in Dresden, nur daß er mehr für den Gebrauch im Kontor von Druckereien und Verlagshandlungen bestimmt ist. Der Erfinder bedient sich zur Ermittelung der Zugkraft nicht der Spiralfedern, ! sondern der direkten Beschwerung, weshalb der Apparat an eine
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