Erscheint j,d«n Montag, Mittwoch und Arritag ; während d«r Buchhänditr-Mtsse zu Ostrrn. täglich. Börsenblatt für den Beitrüge für das Börsenblatt sind an die Redaction. — Inse. rate an die Expedition desselben zu senden. Deutschen Buchhandel und die mit chm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum des Börscnvereins der Deutschen Buchhändler. 57.—. Leipzig, Freitag den.'i. Mai. — 1861. Amtlicher T h e i l. Bekanntmachung. Wir bringen nachfolgende Zuschriften, welche uns theils vor, theils nach der gestrigen Festfeier zugegangen sind, zur Kenntniß unserer Collegen. Leipzig, den 29. April 1861. Der Vorstand des Aörscnvcrcins der Deutschen Dnchhandlcr. S. Hirzel. Moritz Gerold. I. P. Himmer. u) Von dem Vorstande des Vereins der oesterreichischcn Buchhändler. (Leider ist das Schreiben dem Vorstand erst am 29. April zugegangcn.) An den löblichen Vorstand des Börscnvereins der Deutschen Buchhändler in Leipzig. Als vor mehr als einem Vicrteljahrhunderl der Grundstein zu dem Gebäude gelegt wurde, besten Hallen seit 25 Jahren die Buchhändler aus allen Gauen Deutschlands alljährlich vereinigen, und besten Räume in unausgesetzter Weise den praktischen Bedürfnissen eines vielgcgliederten Geschäftes dienen, — da war cs der Gedanke eines ausschließlich praktischen Zweckes nicht allein, welcher den Bau ins Leben rief. Der Gedanke der Einheit des gestammten deutschen Buchhandels sollte zugleich damit einen Ausdruck, und der Verein, der die Einheit vorzugsweise repräsentirtc, gewissermaßen ein Symbol erhalten. Dadurch gewann der Bau in geistiger Beziehung eine monumentale Bedeutung, und wenn nach einem Vierteljahrhundert seine Gründer zusammenlrarcn, um eine Jubelfeier zu veranstalten, so konnten sie auf die laute Zustimmung aller Jener rechnen, welche von der Ucberzcugung durchdrungen sind, daß das Gefühl der Zusammengehörigkeit die Brust aller Glieder unseres Standes bei einer solchen Feier gleichmäßig erhebt. Sie konnten und durften voraussetzen, daß sich die Gedanken Aller in dem einen heißen Wunsche vereinigen: ,,Es möge der Verein auch ferner wachsen und blühen und das Wohl des Ganzen in ebenso kräftiger Weise fördern, wie seither!" Diesem gewiß auch von allen Oesterccichern getheillcn Wunsche einen besondern Ausdruck zu verleihen, konnte sich der Verein der oesterreichischcn Buchhändler nicht versagen. Es ist seine innigste Ucbcrzeugung, daß der Buchhandel nicht das unbe deutendste der Bänder ist, welche Deutschland mit Oesterreich verknüpfen, und er betrachtet es als seinen vornehmsten Beruf, zu wirken und zu streben, daß dieses Band im Laufe der Zeiten nicht gelockert, sondern immer fester und fester geknüpft werde. Möge es recht vielen der Thcilnehmcr an dem Feste der Jubelfeier vergönnt sein, sich nach weiteren 25 Jahren zu noch bedeutungsvollerer Wiederholung dieses feierlichen Tages zu versammeln. Wien, Prag und Olmütz, am 22. April 1861. Der Vorstand des Vereins der ocsterrcichischen Buchhändler. Rudolf Lcchncr. F. Tempsky. Ed. Hölzel. h) Von dem Vorstände des Leipziger Buchhandlungs-Gehilfen-Vereins. An den Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Hochgeehrte Herren! Der deutsche Buchhandel feiert heute ein Fest, das ihn mit gerechtem Stolze erfüllen darf. Was in keinem andern Lande der Welt gelungen ist: die mannigfach auscinandergchcnden Geschäftsinteressen einer gemeinsamen Idee untcrzuordnen, aus den weit zerstreuten Gliedern einen einheitlichen, lcbenskhätigcn Organismus zu gestalten, — das haben die beharrlichen Anstrengungen hochverdienter Berufsgenossen, unbeirrt von dem wiederholten Fehlschlagcn früherer Versuche, in unserm deutschen Vaterlande vollbracht. Sie gründeten den Börscnverein und krönten ihr großes Werk durch Erbauung der Buchhändler-Börse zu Leipzig, deren fünfundzwanzigjährigcs Jubiläum heute die von ihnen gestiftete Gemeinde zum Dank- und Jubelfeste versammelt. Voll lebendiger Theilnahmc an dem Entwickclungsgange des deutschen Buchhandels, dem ja unsere ganze Bcrufsthätigkcit angchört, sind auch wir von der bvhcn Bedeutung dieses Ehrentages durchdrungen. Erlauben Sie uns, Ihnen hochverehrte Herren, als den würdigen Vorstehern des Börsenvcrcins, unsere Glückwünsche zu dem schönen Feste hiermit ergebenst darzubringcn. Achtundzwanzigster Jahrgang. 125