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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1861
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1861-05-15
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1861
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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63, 15. Mai. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 1003 mehr zu verrichten haben, sondern daß die Maschine sicherer, ega ler und schneller arbeitet, mithin dadurch das Product einer Ar beit verbessert ist. Das Princip diescrFarbereibmaschine ist ähn lich dem unserer Kaffeemühlen, wie sie sich in den Haushaltungen finden, und es erscheint fast wunderbar, daß man nicht früher auf diese Idee gekommen ist. Allen lithographischen Anstalten und Druckereien ist diese einfache und billige Maschine zu empfehlen. Eine kleine Guillochir- und zugleich Gravirmaschine mußte im Bücherausstcllungssaale Platz finden, weil der Saal rechts bereits überfüllt war, ebenso ein Patcnt-Schrcibpult von Förster in Dresden, welches mit Leichtigkeit erhöht, erniedrigt, in horizon tale und andere Lagen, wie es die Hand oder der Körperbau des Schreibers erfordert, durch eine leicht auszuführcndc Verschie bung eines Riegels gebracht werden konnte. Für kränkliche, schwache oder auch bequeme Arbeiter, welche ihr Schreibpult bald hoch, bald niedrig, bald in dieser oder jener Lage haben möchten, wahrlich eine hübsche Erfindung. (E.Wenglcr in Leipzig besorgt diese Pulte zum Fabrikpreise, pro Stück 15 Thlr. baar.) Wenden wir uns nun zum Saale links, so muß es uns ge wesen sein, als wenn allerdings nicht mehr Leute hier ihre Pro dukte ausgestellt hätten, die nach dem Eitatc im Frommann'schen Trinkspcuch beim Festesten „mir kleinen Beuteln auf der Leipziger Messe herumliefcn", sondern man sollte meinen, dieHerren Aus steller hätten viel überflüssiges Gold zu verwenden, denn verschwen den wollen wir nicht sagen. Der Buchhandelvon jetzt und der von vor einigen zwanzig Jahren gehen nach dieser Seite himmelweit auseinander; früher Löschpapicr, jetzt Velin, früher roh, jetzt no bel mit Golddeckcn, früher dürftig und ausnahmsweise geheftet, jetzt elegant cartonnirl, früher grauer oder gelber Druck, jctztkohl- rabcnschwarz, früher einfacher Text, das Wort galt alles, jetzt illustrirter, und aufs Wort kommts nicht groß an. Diese Ver änderungen, nur theilwcisc Wohlthatcn für dcnVerleger, verdan ken wir den Fortschritten, welche die Buchdruckerei und nament lich die Buchbinderei gemacht haben, und jetzt ist es wahrhaftig so, daß sich viele Bücher nur dann gut verkaufen, wenn das Aeu- ßcrc allen Schmuck der Kunst präsentircn kann. Demnach sahen wir auf der diesjährigen Ausstellung viele prachtvolle Einbände, aber wenig größere gediegenere Werke, und die etwa auslagen, waren liebe Bekannte vom vorigen oder noch früheren Jahre, die theils nun vollendet oder in weiterer Fort setzung geliefert worden waren. In dieser Rücksicht können wir uns auf unfern Bericht von 1860 und 1859 ruhig beziehen und wollen uns nicht in Wiederholungen ergehen. Besondere Er wähnung unter den Prachtbändcn verdienen das ausgelegene Sortiment deutscher und französischer Gebetbücher von E. F. Fleischer hier, von Flatau in Brüssel und Erusius hier. Neu war uns das Werk R o ßm ä ß ler's , der Wald, in der 1. und 2. Lieferung, mit wahrhaft wundervoll gearbeiteten 4 Stahlstichen, Waldbaumgruppcn darstellend, Verlag der E. F. Wintcr'schen Vcrlagshandlung hier, ebenfalls die Bilder aus Westphalcn (Prachtausgabe 20 Thlr.), Verlag von Friderichs in Elberfeld, ein Neues Testament mit Photographien von der Eolla'schcn Bibelanstalt, die Werke Vondel's, 6 Bände mir Kupferstichen (bl^ß Thlr.), bei Gcbr. Bingcr in Amsterdam, mehrere Werke aus Spamer's illustrirtcm Verlage mit Decken aus farbiger englischer Leinwand, deren reizende Farbentöne die Goldverzicrung theilwcisc überflüssig machen (Hr. Spanier hält Lager von dieser engl. Leinwand und gibt davon gern billig ab), re. Nicht gerade als die Aufmerksamkeit erregend, aber diese in vollem Maße verdienend, erwähnen wir die aus der Lorck'schcn Druckerei hervorgcgangcncn Büchcrdruckc in aramäischer, chaldäischer, sa- maricanischcr, hebräischer, rabbinischcr, arabischer, syrischer, äthio pischer, koptischer, russischer, polnischer, griechischer undSanskrit- sprachc, welche, wie wir hörten, im Aufträge aus England, Ruß land, Polen, Skandinavien und Amerika hier gefertigt wurden. Gewiß alles Mögliche für eine Druckerei, welche auf königliche oder kaiserliche Munisiccnz nicht zu rechnen hat, auch eine gute Empfehlung für Leipzig. Weit überflügelnd die Bücher, Musikalien, Landkarten, tra ten in unserer Ausstellung derStahlstich, die Lithographie und die Photographie auf; letztere scheint nach unscrm Da fürhalten ein eigenes lucratives Gewerbe zu werden, wenn nicht schon geworden, wenigstens ist darauf hin gewiß schon viel Gell) angelegt. Man betrachte nur einmal die Gocthe-Gallerie, im Verlage für Kunst und Wissenschaft in Frankfurt a/M., in ihren erschienenen 3 Lieferungen (Preis pro Lfg. 32 Thlr.), oder die großen photographischen Mappen von Muquardt in Brüssel, die Blätter von Brockmann in Dresden, die Hanfstängl'- sche Dresdner B i lder ga l lerie, 2 Bände (120 Thlr.), Schwind' s Märchen von den sieben Raben, 6 Blatt, Liter.-artist. Anstalt in München, die Kunstschätze Basels (1. Hst. 6 Thlr. 20 Ngr.), Verlag von Georg daselbst, ein Werk von hoher Bedeutung für Alterthumsforscher und Künstler, so wie die sehr erweiterten photographischen Vcrläge von Schauer in Berlin, Haase ck Eo. daselbst, Stein'sche Buchh. in Nürn berg re., und man wird uns bcipflichten. Unter den Stahlstichen, als ganz neu und noch nicht ausgegebcn, machen wir auf 2 Blät ter aufmerksam, die I. Buddcus in Düsseldorf verlegte, nämlich „Ehristus als guter Hirt" und als Pendant dazu dieDe- gcr'sche Madonna, wahre Prachtblätter für Sammler und Liebhaber, und nur 8 Thlr. pro Blatt. Auch der Farben- und Oeldruck machte seine Rechte geltend; in Farbendruck sind die Winckelmann's in Berlin jetzt die ersten Matadore, das beweisen ihre Blätter aus Brockhaus', Riegcl's, A. Dunckcr's re. Verlage; in gleicher Weise zeichnen sich Elkan, Bäumer L Eo. in Düsseldorf, sowie Hohe ck Bruggcr in München aus, und in O e ldru ckb i ldern steht wohl Rcubkc in Berlin ebenfalls wieder oben an, denn dessen ausgestelltes Genre bild „Blücher geht unter die Preußen" (8 Thlr.) und „der Frühling" (4Thlr.), sowie das Schweizerlandschasrs- bild „die Jungfrau" (4 Thlr.) beweisen cs vollgültig; dabei hat er billige Preise. Gleichfalls lieferte E. Bayer in München in künstlerischer Vollendung drei große Ocldruckbilder: Murillo- Madonna (10 Thlr. 8 Ngr.), Dreieinigkeit (10 Thlr. 8 N-s), Madonna di Sisto (9 Thlr. 6 Ngr.), und Zamarski, Diltmarsch L Co. in Wien 7 Stationsbilder, sowie einige Genre- und Licht bilder, welche letztere aber durchaus keinen Anspruch auf gute Behandlung und Ausführung machen konnten. An Globen und Karren war eine ziemliche Ueberfüllung bemerkbar; die D. Reimer-Adami'schen behaupten ihren alten, längst festgcstcllten Ruhm; neben diesen streben nach gleicher Voll kommenheit die von Schotte ck Eo. in Berlin und die von Ger uch in Weimar; dagegen sind die Felkcl'schen für mehr Unbemit telte berechnet, daher nicht so ausführlich gearbeitet, aber doch für viele Zwecke genügend. Die Erdkugclabschnittc von Schotte L Eo., sowie deren neueste Rcisckartc verdienen alle Beachtung. Auch Reliefkarten waren vorhanden von Fischer in Easscl, Schotte L Co. in Berlin, Stcinackcr hier und Ackermann (Mayri- sche Buchh.) in Salzburg. Die Fischer'schcn Reliefkarten (z. B. Sinai) zeichnen sich dadurch höchst vortheilhaft aus, daß selbst über die erhabensten Spitzen die Schrift ungenirt mit prägnanter Schärfe sorkläuft. Die von Slcinacker, wohl im Aufträge des Herausgebers ausgestellten Reliefkarten: Ortclesspitzc, Lomnitzer Spitze, nach Eulturarten oder gcognostisch colorirt, müssen allcnt-
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