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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1861
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1861-05-15
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1861
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- Digitalisat
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^7 63, 15. Mai. 1005 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. im Austausch von Gedanken, Meinungen, Plänen rc.— im Erfahren der besondcrn Lage des Andern in seiner Pro vinz, zu seinem Publicum rc- — u. s. w. Alles oies kann nur durch persönliche Zusammenkünfte, durch freundschaftliches Wiedersehen alter und neuer Bekannten erlangt und bewirkt werden. Wir Buchhändler bilden keine Zunft, können und sollen cs auch nicht — aber wir bilden eine deutsche Genossenschaft, die, aus innerer Art und Geist des Vaterlandes erwachsen, demselben von hohem Wcrthe ist. Wir dürfen dreist die Frage aufwerfen, dürfen Staatsmän nern, Gelehrten, Historikern die Aufgabe zu lösen geben: Ob und wie ohne die bcstehcndcOrganisation des Buchhandels inDcutsch- land eine Literatur sein könne? — wie ohne unsere Literatur, was ihr auch an Mängeln nachgcwiescn werden mag, sich ein Be trieb, ein Fortgang der Wissenschaften denken und annehmen lasse?-- als Ganzes und im Geschäftsbetrieb, verbessert, und viel vor- zuziehcn dem Sonstigen. - Regelmäßiger wird bezahlt, kaufmän nischer abgerechnet, ordentlicher cxpcdirt; — eS waltet unter uns mehr literarische Einsicht, mehr Sinn fürs Wissenschaftliche; — unsere Genossenschaft wird von mehr Ehre und sittlichem Gefühl beseelt.— Der Gcsammthcit Charakter in jenen früher» Decen- nicn war — Rohheit! — Dieses harte Wort als richtig zu bele gen, wird nicht schwer sein, wenn ich deshalb etwa in Anspruch sollte genommen werden von Männern, die 50 Jahre zurücksehen können, da ich nur 38 zurücksche. Ein Beleg schon liegt Allen öffentlich vor! — wie ein Ge spenst aus jener „alten guten" Zeit spukt und rumort unter uns ein Blatt voller Rohheit. — Wäre doch der chrenwerthe Name unseres Standes als Ueberschrift verschwunden und „der Dispü- tcn-Händler" geblieben! Nicht Einen unter uns habe ich gefunden, der ein anderes , Urlheil über dieses Blatt fällte — zu meiner Freude führe ich I dies an, nicht zu meiner Sicherung. Wie in den nach und nach entstandenen Veränderungen im Gange unserer Geschäfte Ursachen des Zerfalls der Zusammen künfte nachgewiesen werden können, so, meine ich, finden sich auch bedeutende in der Stellung des Stapclortes Leipzig zum Ganzen unseres Handels. Hier im Mittelpunkte soll der Knoten zur Gcsammthcit ge schürzt werden, hier der Nerv unserer Genossenschaft liegen — von hier soll Gestaltung, Regel, Ordnung rc. ausgehen! Dafür, um daß das Richtige geschehe, hat die Kgl. Sächsische Regierung den einzig zum Ziele führenden Weg nach- und ange wiesen, durch das Regulativ vom 18. Dccbr. 1773 (auch zu fin den in Krünitz' Encnkl. Art. Buchhandel), welches den Geist des deutschen Buchhandels erkennend, umfassende Einsicht des Ge schäftsganges zu Tage legt. Aber nur den Weg anzugcbcn, war Sache der Regierung -— das Thunliche mußte uns überlassen bleiben zu thun. Was ist infolge dessen geschehen?— was ist gethan und ein gerichtet worden in dem überaus wichtigen Zeiträume von 1770 bis 1800, um daß Gestaltung, Regel, Ordnung rc. am Stapcl- und Speditionsorte walte und herrsche und von da aus über das Ganze des deutschen Buchhandels sich verbreite? Ucberlasscn wir die Beantwortung unfern Leipziger Herren Eollcgen! Dieser Mitteilung Absicht ist keineswegs, über das Nicht- geschehenc zu hadern, auch ist sic nicht geeignet, anzugcbcn, was geschehen könne; — bemerklich will sie machen, daß Gefahren drohen, — daß es an der Zeit ist , ihnen zu begegnen und größe rem Uebcl vorzubcugen, — daß helfende Maßregeln vom Stapcl- ort ausgchen müssen,-—daß es Pflicht des Leipziger Buchhan dels ist, hier, und jetzt zu wirken.— N i ch t - Leipziger Buchhänd ler können Mitwirken, mithelfen, — einMehreres aus sich selbst oder für sich können sic nicht. Unter unfern Leipziger Geschäfksgenossen sind Männer von gewichtigen äußern Verhältnissen — Männer, ehrenwerth und ehrenvoll an Charakter, cinsichts- und erfahrungsreich, tüch tig und rüstig — sie werden, unser gemeinschaftliches, auch dem Vaterlandc so bedeutende Gut zu bewahren, in Blüthc und Leben zu erhalten, nicht versäumen. Sollten von Denen, die gcwillel waren, nächste Messe nicht in unsere Mitte zu kommen, nur zwei oder drei durch meinen An ruf bewogen werden, ihren Entschluß zu ändern, ich würde mich belohnt fühlen und ihnen zum Willkommen dankbar freundschaft lich die Hand drücken. Entschuldigen will ich mich nicht wegen dieser langen Epi stel— es ist das erste Mal, daß ich wage, durch Aeußcrungcn über das Allgemeine unserer Angelegenheiten beschwerlich zu fal len. Ergebenst Friedrich Perthes von Hamburg, (derzeit in Gotha) 1824 im Februar. N. S. Wenn nicht neuerdings der guten alten Zeit, zum Nachtheil der jetzigen, verschiedentlich crwähntwordenwäre, möchte ichObi- gcs nicht geäußert haben. Zum Uebcrfluß sei erwähnt, daß ich mich aus jener Zeit v i e- ler braver, wohlgesinnter Männer erinnere und darunter mit dankbarem Herzen meines sel. Lehrhcrrn gedenke. Auch gab es Ausnahmen an Männern voller Einsicht und ausgezeichneter Kenntnisse, unter welchen ich den ältesten derer, die noch leben mögen, den würdigen Herrn ErusiuS nenne. — Es waren diese aber Ausnahmen, im Allgemeinen war es Nacht. Gerade aber auch damals zeigt sich ein lichter Punkt: der Kreis jüngerer Männer, der durch „die Freunde B. G. Hoff- mann's von Hamburg" bezeichnet sein mag, um nicht Lebende zu nennen. Diese Männer waren uns (damals) Jünglingen ein schönes Ziel des Nachstrebens — ihr Einfluß auf den Gang der deutschen Literatur durch den Buchhandel ist höchst bedeutend ge wesen und verdient, nicht vergessen zu werden. Gern habe ich unter uns an den sel. Hoffmann erinnern wollen: einen Mann reines Herzens und edlen Sinnes — reich an Erfahrung in unserm Handel und geistvoll bei Betrachtung desselben. Ich wünsche nicht, daß das Gesagte verstanden werde, als wenn ich unfern Handel in seiner Entwickelung zu dem was er jetzt ist, dem Zustande, worin er sich vor 30 und 40 Jah ren befand, nachsetzte; — gegentheils halte ich das Gegenwärtige, Miscellen. UnverlangteZusendungcn. — Diese werden sich von Seiten der Sortimcntshandlungen immer mehr verbeten. Kein. Wunder bei dieser Massenproduktion und der vielen geborenen Maculatur, welche unsere Locale anfüllen, viele Mühe und Zeit absocbiren und unnütze Her- und Rückfracht kosten. Und trotz dieser Uebcrschwemmung nutzloser Waarc, die man über sich er gehen lassen muß, um auch das Gute, Brauchbare zu empfangen.
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