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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.04.1861
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1861-04-22
- Erscheinungsdatum
- 22.04.1861
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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812 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 47, 22. April. Nicht a mtli Die Umgestaltung des buchhändlerischen Abrechnungs- wesens. 1,11. *) Zur Abwehr. Als ich mich entschloß, mir meinem bekannten Vorschläge über die Umgestaltung des buchhändlerischen Abrcchnungswescns hervorzurrcten, war ich mir wohl bewußt, daß derselbe hier und da Beifall und Zustimmung finden, cs aber auch an zahlreichen Bedenken und Einwendungen aller Art dagegen nicht fehlen werde. Dies Vorgefühl hat mich nicht getäuscht. Privatim habe ich von Eollegcn, denen Jeder von uns zugestehcn wird, daß sie berechtigt sind, in allgemeinen Angelegenheiten des deutschen Buchhandels ein compctentes Urthcil auszusprcchen, zum Theil sehr enthusiastische Zustimmungen erhalten. Die von Hrn- E. Ed. Müller in Bremen eingesorderten zustimmcndcn Erklärun gen, sowie diejenigen, welche infolge eines Circulars des Vorstan des des oesterreichischen Buchhandels von oesterrcichischcn Hand lungen abgegeben wurden, bilden eine verhältnismäßig bedeu tende Zahl. Was die zum Theil heftig erregten Gegner meines Vorschlags betrifft, so habe ich dankbar anzuerkenncn, daß im Kampfe stets, trotz des meist geschlossenen Visirs, ehrenhafte Waffen gebraucht worden sind, und nur ein Artikel von den zahlreichen, die das Börsenblatt bisher über diese Sache mitge- theilt hat, bildet in dieser Beziehung eine wenig erfreuliche Aus nahme. Ich kann meine Verwunderung izicht unterdrücken, daß die Redaction des Börsenblattes den persönliche Verdächti gungen") gegen mich enthaltenden Schluß des Artikels ohne wei teres hat abdrucken lassen. Es ist der mitXIVI bezeichnete, „Ein Neutraler" Unterzeichnete Artikel in Nr. 45 des Börsenblattes. Es kann nicht in meiner Absicht liegen, jetzt ausführlich auf die Bedenken cinzugchen, die von Seiten der Gegner meines Vorschlags vorgcbracht worden sind. Daß manches gegen den selben mit Grund gesagt werden kann, ist gewiß, aber ich bin fortwährend der Ansicht, daß, wenn der Hauptgedanke meines Vorschlags richtig ist: durch eine veränderte Abrcchnungszcit es zu ermöglichen, einige für den Absatz von Litcraturerzcugnissen besonders geeignete Monate zu gewinnen, also einen ver mehrten Absatz an Büchern zu bewirken, dann alle oder doch die meisten Bedenken zurücktretcn müssen. Sicht man freilich die Sache mir den Augen des „Neutra len" an, der, da er nach seiner Angabe seit länger als dreißig Jahren dem Leipziger Eommissionsgeschäft angehört, eigentlich competcnt sein sollte, so ist mein Vorschlag und alles, was sich daran knüpft, von der Art, daß man von der Annahme desselben einen allge meinen Verfall des deutschen Buchhandels dariren mußte. Wir Buchhändler wissen, wie wirUcbcrtreibungcn und Ueberschwäng- lichkeiren, wie sie zahlreich in dem Aufsatze des „Neutralen" sich finden, zu nehmen haben; kommen aber solche Artikel andern Geschäftsleuten zu Gesicht, so müssen sie ein höchst eigenthümli- ches Bild von dem Zustande des deutschen Buchhandels gewin nen, und an Ansehen und Eredit har hierbei unser Geschäft kei nen Zuwachs zu krwartcn. *) DI. S, Nr. 45. '*) Die Redaction muß in Abrede stellen, daß in dem Aufsatze des „Neutraten" persönliche Verdächtigungen enthalten seien. Er hat es ganz einfach mit der geschäftlichen Stellung einer hiesigen Buchhandlung und mit solchen Einrichtungen derselben zu lhun, welche dem ganzen Buchhandel bekannt sind und welche von dem geehrten Verfasser als bestehend ausdrücklich eingeräumt werben. cher Theil. Nachdem der „Neutrale" in der grellsten Weise die zu er wartenden Nachthcile einer veränderten Abrcchnungszeit geschil dert, hält er sich für verpflichtet, „für Betrachtung der Lichtseiten den rechten Standpunkt zu gewinnen, den einzig richtigen nach seiner Ansicht". In der nun folgenden Schilderung der Ver hältnisse eines „großen Geschäfts in der Metropolis des deut schen Buchhandels", womit nach Lage der Sache nur die Firma F. A. Brockhaus gemeint sein kann, deutet der Verfasser an, welche Motive*) denn wohl eigentlich meinem Vorschläge zu Grunde liegen möchten. Die seit vielen Jahren in unserm Ge schäft bestehende Einrichtung, wonach von neuen Etablissements und neuen Besitzern älterer Handlungen eine bestimmte ä conto- Zahlung verlangt wird, interpretier er so, daß durch diese ü conro- Zahlungen „zu einer dreimonatlichen Creditverlängcrung aller dings eine nicht geringfügige Unterstützung gebildet werde". Wie kleinlich! Wie soll ich es aber bezeichnen, wenn der Verfasser des Ar tikels mir kecker Stirn als das Motiv des von mir gestellten An trags anführt: bisher habe selbst der kleine Verleger mit dem gro ßen Hause in die Schranken treten können; die neue Einrichtung würde voraussichtlich viele kleine und mittlere Verleger ruinircn, und das große Haus hätte dann um so freiere Handle Ich habe es aufrichtig zu beklagen, daß ein Leipziger College mir solche Motive für meine Handlungen unterlegt! Doch dem sei, wie ihm wolle: ich bezeichne die in dem Angeführten liegende Insinuation als eine unwürdige Verdäch tigung und weise sie mit Verachtung zurück. Ich werde unbeirrt durch solche Verdächtigungen fortfahren, das auszuspre chen, was ich im Interesse des Buchhandels für richtig halte, und, was mein eigenes Geschäft betrifft, an dem von meinem seli gen Vater überkommenen Grundsatz fcsthaltcn: Leben und leben lassen! Leipzig, 19. April 1861. Heinrich Brockbaus. 1,111. Die zahlreichen, in Betreff einer Verlegung der bisherigen Abrechnungszeit für und wider im Börsenblatt veröffentlichten Artikel habe» de» Unterzeichneten Lübecker Handlungen nur die Richtigkeit ihrer längst aus der Gcschäftspraxis gewonnenen Ueber- zeugung bestätigt, daß eine fixe, etwa auf M i l t c Ma i zu setzen de Zahlungszeit ebensowohl vomVerlcgcr, alsvom so lidcnSor- timenler zu wünschen ist, daß dagegen eine Abrechnung im Spät sommer, wie sic von Hrn. De. Hcinr. Brockhaus in Vorschlag ge bracht worden, weder im Interesse des Einen, noch im Interesse des Anderen liegen dürfte. Lübeck, 18. April 1861. Friede. Asschcnfcldt. Dilimcr'sche Buchh. v. Rohden'sche Buchh. 1,1V. Die verschiedenen Vorschläge, welche die Festsetzung der Ab rechnung auf die letzte oder vorletzte Woche des Monats Mai em- *) Wenn in dem Aufsatze des „Neutralen" die Motive des von Hrn. Ilr. Heinr. Brockhaus gestellten Antrags einer gehässigen oder entstellenden Beurthcilung unterworfen worden wären, dann würde die Redaction sich allerdings verpflichtet gehalten haben, denselben zurück zuweisen. Nun kan» aber jeder Unbefangene sehen, daß der Einsender nur die natürlichen Folgen entwickelt, welche sich aus unbestrittenen Lhatsachen ergeben, und eine derartige sachliche Kritik muß allerdings jedem Betheiligten freistchen.
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