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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-02-11
- Erscheinungsdatum
- 11.02.1886
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- Deutsch
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s74SSj Verlag vou Gebrüder Reichel in Augsburg. Wir versandten folgendes Cirkular: k. ?. Augsburg und Leipzig, Mitte Februar 1886 Von dem rühmlichst bekannten Verfasser des in unserem Verlage erschienenen: Tagebuch eines Grdonnanz-Osflziers Juli 1870 — Februar 1871 dem Grafen Maurice Hsrifson, dessen Erscheinen in der gesamten litterarischen Welt große Sensation erregt und dessen Inhalt bekanntlich zu einer sür den Versager höchst schmeichelhaften diplomatischen Note des Reichskanzler Fürsten Bismarck an den damaligen Deutschen Botschafter Fürsten Hohenlohe in Pari- Anlaß gegeben hat, erscheint demnächst in unserem Verlage in autorisierter Übertragung ein neues OpuS, betitelt: Das Tagebuch eines Dolmetschers in China. Deutsch von Alfred Ruhemauu, Redakteur des Echo. Die Ausgabe erfolgt in einem starken, sehr elegant ausgestatteten 8°.-Band von 32—33 Bogen und beträgt der Preis 4 ord., 3 netto, 2 70 ^ bar und 11/10 Exemplare. Vor Erscheinen bestellte Exemplare mit 40 A, Rabatt und 9/8 Exemplare gegen bar. Die vor kurzem erschienene französische Originalausgabe hat in Paris und in ganz Frankreich die größte Sensation erregt, und die hervorragendsten Journale Deutschlands haben sich beeilt, durch Veröffentlichung einzelner Kapitel das deutsche Lesepublikum auf dieses hoch interessante Buch aufmerksam zu machen. So schreibt darüber z. B. der „Berliner Börsen-Courier": Graf d'Hörisson, der ehemalige Ordonnanz-Offizier des Generals Trochu, der vor Jahresfrist sein Tagebuch aus der Zeit der Pariser Belagerung veröffentlichte, tritt soeben mit einem Memoircuwerke über den französisch-englischen Feldzug gegen China vor das französische Publikum. Der Verfasser, dessen mutige Unparteilichkeit gegenüber den Deutschen gelegentlich jener ersten Publi kation eine sso erfreuliche Überraschung sür „uns Barbaren" bildete, zeigt sich in seiner neuen Arbeit als verbissener Anglophobe, und jede Seite seines Buches atmet die Tendenz, das „perfide Albion" in den Augen seiner Landsleute herabzusetzen. Diese Absicht tritt so deutlich zu Tage, daß sie den Autor einmal bereits mit der französischen Negierung in Konflikt brachte. Das geschah vor etwa vier Jahren, als die Memoiren, bei deren Abfassung auch die hinterlaficncn Papiere des Grafen Palikao benutzt worden waren, in ihrer ursprünglichen Gestalt aus Befehl des damaligen Kricgsministcrs von der Presse weg konfisziert wurden. Höchst interessant ist d'Horissons Bericht über die Plünderung des Palastes von „Duen-Ming-Ducn", der unter den, irrigen Namen des „Sommer-Palastes" berühmt gewordenen Herbst-Residenz dcS SohncS der Sonne. Dem Autor widerfuhr dabei das seltsame Abenteuer, in einem Pavillon, der auf einer Insel im Schloßpark unter Blumen und Gebüschen versteckt lag, den Harem dcS geflüchteten Kaisers zu entdecken. Wie der junge Dolmetsch die verzweifelten Schönen — cs waren ihrer 27 ! — tröstete, wie er selbst sie in eine rettende Gondel brachte und in drei Fahrten nach einem schützenden Verstecke, der Wagenremise des englischen Oberbefehlshabers, übersetzte, wie er nicht nur sie, sondern auch ihre Tugenden gegen eine entfesselte Soldateska verteidigte, alles das ist ebenso amüsant zu lesen, wie stellenweise schwer zu glauben. Übrigens gesteht Graf d'Horisson ein, daß er nicht immer so enthaltsam gewesen, wie gegenüber den Huldinnen des Kaiserlichen Harems. Da ist z. B. die Beschreibung eines Soupers, welches ein hoher Mandarin zu veranstalten gezwungen wurde, und welchem zwei der schönsten Damen der chinesischen Aristokratie beiwohnen mußten. Die Füßchen der beiden Damen maßen höchsten sechs Centimeter und mindestens eben so lang waren die Fingernägel, was als untrügliches Zeichen hoher Geburt und vornehmer Erziehung gilt. Aber nach dem Dessert scheinen diese beiden Soupeusen von einer Ungezwungenheit gewesen zu sein, welche dem Verfasser bange Zweifel darüber einflößte, ob er es bei dieser „xurtis üne" wirklich mit authentischen kern me s äu monä« zu thun gehabt habe re. re. rc. — Wir wiederholen nochmals, daß wir Vorausbestellungen, die bis zum 15. März in unseren Händen sind, mit 40 und 9/8 gegen bar liefern. Ausschließliche ü cond.-Bestellungen bedauern wir zunächst nicht ausführen zu können und werden solche nur dann berücksichtigt, wenn gleichzeitig fest oder bar bestellt wird. Handlungen mit militärischer Kundschaft machen wir noch ganz besonders auf obiges ----- hochinteressante Such ----- aufmerksam, da wir demnächst sämtlichen militärischen Blättern sowohl über dieses Werk, als auch über das ebenfalls in dritter Auflage erscheinende „Tagebuch eines Ordonnanz-Offiziers" große Prospekte mit Übersichtsinhalt beider Bücher beilegen lassen, wie wir überhaupt nicht verfehlen werden, durch Inserate und Besprechungen in allen größeren Tagesblättern und Journalen für den Absatz beider Werke zu wirken. Aber auch sonst finde» Sic in allen Schichten Ihres Kundenkreises Käufer, und bitten Sie daher, das Buch sowohl jeder Ansichtssendung beizulegen, als dasselbe auch ganz besonders den Abnehmern der ersten Publikation zuzusenden. Ihren zahlreichen Bestellungen gern entgegensehend, begrüßen Sie Hochachtungsvollst Verlagsbuchhandlung von Gebrüder Reichel, K. B. Hofbuchdruckerei. 102*
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