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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1886
- Strukturtyp
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- 1886-01-13
- Erscheinungsdatum
- 13.01.1886
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- Deutsch
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von Bode und Lessing eröffnete Gelehrtenbuchhandlung ihren Sitz in Dessau und Kiel hatte. In den mecklenburgischen Landen bietet sich in der Person Detloff Carl Hinstorffs*) einer jener Fälle dar, bei denen man in Zweifel sein darf, ob der Autor den Verleger oder der Verleger den Autor groß gemacht. Wenigstens wird niemand bestreiten können, daß Hinstorff viel zum Ruhm seines Haupt autors Fritz Reuter beigetragen hat. Hinstorff (1811—82) wurde zu Brüel in Mecklenburg geboren, errichtete schon mit zwanzig Jahren eine Buchhandlung in Parchim, 1835 eine solche in Ludwigslust. 1849 wurde das Hauptgeschäft nach Wismar verlegt. Die erste Gesamtausgabe der Schriften Fritz Reuters erschien in 15 Bänden 1864 — 75. 1877 folgte eine billigere Gesamtausgabe. Übrigens hat der Verlag Schriften aus den verschiedensten Gebieten aufzuweisen. In Rostock, wo die Druckkunst 1496 durch die »Brüder des gemeinsamen Lebens« Eingang fand, zeichnete sich zuerst (seit 1533) Ludwig Dietz als bedeutender Drucker aus. — 1733 wurde von Johann Christian Koppe die 1793 an Karl Christoph Stiller übergegangene und unter dessen Namen zu großem Ansehen gelangte Buchhandlung gegründet. 1811 wurde derselben das Prädikat einer Hofbuchhandlung, 1872 auch das einer Universitätsbuchhandlung verliehen. Den Verlag übernahm 1857 Hermann Schmidt unter eigenem Namen, das Sortiment 1882 Emil Kahl. Seit 1811 besteht die Firma (jetzt im Besitz von I. Ritter) auch in Schwerin. Nicht weniger angesehen ist die 1840 durch G. B. Leopold gegründete, seit 1878 im Besitz von P. Behrens befindliche Universitätsbuchhandlung. In Neustrelitz that sich als ein Buchhändler nicht gewöhn lichen Schlages Gottlieb Barnewitz (1809—81)**) hervor. Er gründete 1835 eine Buchhandlung in Friedland, 1844 auch eine solche in Neustrelitz. Beide Buchhandlungen erfreuen sich wohlverdienten Rufes. Gleiches läßt sich von C. Brünslow***) sagen (geboren 1811 in Stralsund, wo er in der Buchhandlung von Wilhelm Trinius den Buchhandel erlernte, st 1883). Er übernahm 1843 die seit 1821 bestehende Dümmlersche Filiale in Neubrandenburg. Daß er selbst ein tüchtiger Buchhändler war, dürfte schon daraus zu entnehmen sein, daß mancher seiner Zöglinge es zu bedeutendem Ansehen im Buchhandel brachte. Auch erscheint es bemerkens wert, daß Reuters Erstlingsprodukte in seinem Kommissionsverlage erschienen. Stettin gehört zn den für die Geschichte der Druckkunst und des Buchhandels wichtigeren Orten. Als erste Drucker treten dort 1569 Andreas Kellnerst) und sein SchwiegervaterI. Eichhorn auf. — Wenige Jahre später, 1577, wurde die noch bestehende Buchdruckerei von F. Hesseulandstst) und zwar vom Subdiakonus Georg Rhete gegründet. 1829 ging dieselbe in den Besitz von Johann Franz Valentin Hessenland (st 1866) über. Von gleicher Bedeutung möchte wohl die 1579 gegründete Effenbartsche Buchdruckerei sein, mit welcher später die Druckerei von Michel Höpfner (1624—1746) verbunden wurde. Von den in diesem Jahrhundert auftauchenden namhaften Buchhändlern ist zunächst Ldon Saunier zu neunen. Seine *) Vergl. Börsenblatt 1881 Nr. 212. (övjährl. Jubiläum) u. 1882 Nr. 201 (U-r) **) Vergl. Börsenblatt 1881 Nr. 89 (Langenscheidt). ***) Vergl. Börsenblatt 1883 Nr. 66 (Ad. Ackermann). 4) Vgl. Allgem. dtsche. Biogr. (Franck.) 44l Vgl. Meyer, W. H., Gesch. d. Bnchvruckerei u. Verlagshandlung v. F. Hessenland in Stettin 1577—1877, u. Börsenblatt 1877, Nr. 156 (Ostseezeitung). Buchhandlung wurde 1826 von H. Morin (auch in Stargardt) gegründet, ging 1836 an Leon Saunier, 1865 an Paul Saunier über. Ldon Saunier errichtete auch Filialen in Elbing (1849) und Danzig (1856), welche in den Besitz von Magnus Battz und Arthur Hecht einerseits, an A. Scheinert andererseits übergingen. Theodor von der Nahmer übernahm 1862 eine 1839 gegründete Buchhandlung. In seinem Verlage sind u. a. schöne Litteratur und Geschichte vertreten. R. Graß mann, seit 1848 etabliert, Inhaber einer Buch druckerei, Schriftgießerei, galuanoplastischen Anstalt und Verlags handlung, ist besonders als Verleger der in großen Auflagen erscheinenden Stettiner Zeitung, der Pommerschen Zeitung und des Stettiner Tageblattes zu nennen. In Colberg glauben wir die 1827 gegründete, 1842 in den Besitz von C. F. Post, später an Carl und l)r. Paul Zanke über gegangene Post'sche Buchhandlung nicht mit Stillschweigen über gehen zu dürfen. Durch Zeitungs- und Bücherverlag machte sie sich in weiteren Kreisen bekannt. Bevor wir an der Nordküste Deutschlands weiterschreiten, sei es gestattet einige noch gar nicht berührte Städte der Provinzen Brandenburg *) und Posen kurz abzuhandeln. Eine sehr alte Buchhandlung der Stadt Brandenburg ist die 1816 in den Besitz von I. I. Wiesike übergegangene. Die An gaben über das Gründungsjahr lauten verschieden. Metz giebt 1760, Rüssel 1723 an, und in Schulz' Avreßbuch heißt es »gegründet um 1700«. Als Nachfolger der als Gründer genannten Gebrüder Halle treten 1796 Leich, 1805 Hessentaud, 1816 I. I. Wiesike, 1851 Johannes Wiesike auf. Dem Verlage gehören der bereits 1809 gegründete »Brandenburger Anzeiger«, sowie ". a. pädagogische Litteratur an. Neben Wiesike bestand seit 1836 eine Reihe von Jahren nur die noch jetzt blühende, von Adolf Müller (geb. 1810 zu Hoym in Anhalt, st 1877)*"') gegründete Buchhandlung. Müller wurde 1836 Geschäftsführer der von Riegel (in Potsdam) errichteten Filiale, welche 1838 in seinen Besitz überging. Von ieinen Verlagsartikeln sind u. a. die Seyffertschen Schulbücher hervorzuheben. Bon einiger Bedeutung für den Buchhandel, von größerer entschieden für Buchbinder und Vapierhändler wurden zwei mit der Herstellung der »Neuruppiner Bilderbogen« sich befassende Geschäfte in Neu-Ruppin. Die älteste der beiden Firmen wurde 1775 von Gustav Kühn, dem Urgroßvater der jetzigen Besitzer, Paul und Richard Kühn (seit 1871), gegründet. Die Firma Oehmigke L Riemschneider, seit 1877 im Besitz von Gustav und Emil Mootz, wurde 1831 gegründet. Beide Firmen umfassen Buchhandlung, Buchdruckerei und namentlich Bilderbogensabrik. Das summarische Verzeichnis bei Russell zeigt übrigens, daß auch Bilderbücher aller Art ic. aus diesen Instituten hervorgehen. Daß Frankfurt a. d. O. ein vergleichungsweise wichtiger Druckort war, beweisen u. a. die Namen Johann Hanau (1509 —1528)***), Nicolaus Wolrab(1547—49), JohaunEichhorn, welcher 1567 das alleinige Druckerprivilegium für die Mark Brandenburg erhielt, und Nikolaus Voltz (1586 — 1619). Dieser war früher Besitzer der Thurneysserschen Buchdruckerei in Berlin, mit welcher er nach Frankfurt übersiedelte. Ein Jahrhundert nach dem letztgenannten (1711) erwuchs in Frankfurt die von Trowitzsch gegründete, seit 1821 auch in *) Über die Jahre 1540—1740 vergl. Friedr. Kapp im Archiv VII. Seite 7 - 43. **) Vergl. Börsenblatt 1877. Nr. 25. (I. Str.) — - —— — — ) Vgl. Allgem. dtsche. Biogr. (Schwarze). 25 *
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