Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1921
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19210310
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192103102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19210310
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1921
- Monat1921-03
- Tag1921-03-10
- Monat1921-03
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 58, 10. März 1921. Staude, Elwin, Verlagsbuchh. K o m m. - G e s c l l s ch-., Osterwieck (Harz). Dem Hugo Natzersdorfer wurde Prokura erteilt. sH. 25./I1. 1921.) *Strcißlcr, Alfred, G. m. b. H., Berlin W. 35, Schöneberger Ufer 22 11. Verlagsh. Gcgr. 1./VII. 1919. (d> 62 311.) Ge- schäftsf.: Alfred Streißler. Leipziger Komm.: a. Hcdewig. fDir.I Thilo, Heinz, Buchhandlung, Berlin-Wilmersdorf, r--- Pfalzburg 4041. jTir.) Verlag H. A. Müller G. m. b. H., Drcsde n. Komm.: Stutt gart, a. Südd. Groß-Buchh. fB. 54.) Walz, Nicardo A., Buenos Aires, hat den Verkehr über Leipzig aufgegeben. (Dir.) Kleine Mitteilungen. Gefängnis-Dichtung. — In den amerikanischen Gefängnissen ist man auf den Gedanken gekommen, die literarische Tätigkeit der In sassen möglichst zu fördern, hat Preisausschreiben für die beste Erzäh lung erlassen, die die Verbrecher liefern usw. Ob dadurch dichterische Meisterwerke aus Licht befördert werden, ist fraglich. Tatsache ist aber, daß verschiedene hervorragende Dichtungen der Weltliteratur im Ge fängnis entstanden sind. Wenn man von Sokrates absieht, der im Gefängnis seine Ideen über die Unsterblichkeit so wundervoll anssprach, und von Paulus, der hinter Kerkermaueru seine Episteln schrieb, so bleiben doch Cervantes, der einen Teil seines unsterblichen »Don Quixote« als Gefangener schuf, der englische Dichter Bunyan, der seine berühmte mystische Dichtung »Pilgrim'S Progreß« im Zuchthaus ver faßte, und Oskar Wilde, der in dem erschütternden Bekenntnis Me ?rvkun6is« und in einer prachtvollen Ballade seine Zuchthauseiudrückc gestaltete. Beschlagnahmte Druckschriften. Den letzten Nummern des Deut schen Fahndnngsblattes entnehmen wir folgende Beschlagnahmen: 1. Nr. 6 der Zeitschrift »F rcundschaf t«, aveil sich in ihr eine Reihe von Anzeigen befindet, die der Herbeiführung des unzüchtigen Verkehrs dienen, sie mithin als unzüchtige Schrift anzusehen ist. (Staats anwaltschaft beim Landgericht I Berlin.) 2. Nr. 2 und 3 der Zeitschrift »Freundschaft und Frei heit«, weil die Anzeigen des Inseratenteiles zum großen Teil der Anbahnung unzüchtigen Verkehrs dienen. (Staatsanwaltschaft beim Landgericht I Berlin.) 3. Nr. 2 der von Georg Nennefarth, Leipzig, hcrausgegebenen Zeitschrift »Die Liebe«. Beschlagnahmt auf Grund von 8 184, I des Strafgesetzbuchs durch die Staatsanwaltschaft in Leipzig. 4. Nr. 778 des Bandes 30, ferner Nr. 799 Jahrgang 1921 und schließlich Nr. 800 Band 31 »Fasching 1921« der in Wien erscheinenden illustrierten Wochenschrift »Die Muskete« wegen Inseraten, die un züchtige Bilder anzeigen. (Staatsanwaltschaft und Generalstaatsanwalt beim Landgericht I Berlin.) 5. Die Nummern 5, 6, 8 des Jahrganges 1921 der Zeitschrift M a Vie ? a r i 8 i 6 uu e«. Diese Nummern enthalten Abbildungen, die geeignet sind, das normale Scham- und Sittlichkeitsgefühl in geschlecht licher Beziehung zu verletzen. (Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.) 6. Die 8. Strafkammer des Landgerichts I in Berlin hat in der Sitzung am 8. Februar 1921 für Recht erkannt: Alle Exemplare der Schrift »Liebe ohne Folgen« (2. vermehrte Auflage, Stockholm 1020) sowie die zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen sind unbrauchbar zu machen. (Gcneralstaatsanwalt beim Land gericht I.) Personainachrichten. Gestorben: am 4. Mürz im Alter von 65 Jahren der Buchhändler Herr H e i n- richPoertgen in M ü n st c r i. W. Wiederum ist ein Buchhändler von echtem Schrot und Korn dahingc- gangcn, ein Mann von seltener Hcrzcnsgüte und vielfachem Wissen hat seine Augen für immer geschlossen. Seinen Angestellten war er stets ein trcubcsorgter Vorgesetzter und ein leuchtendes Beispiel tren-stee Pflichterfüllung. In langer, arbeitsreicher Tätigkeit hat er sein Geschäft aus kleinen Anfängen zu einem der ersten wissenschaftlichen Sortimente Deutschlands emporgebracht. Adalbert Nicken f. — Der Pfarrer 1)r. Ii. o. Adalbert Ricken in Lahnbach in der Rhön, einer der bedeutendsten Pilzforscher der Gegen wart, ist kürzlich im 70. Lebensjahre verstorben. Seine Werke »Die Blättcrpilze« und »Vademekum für Pilzfreunde« gelten als grundlegend für die Pilzkunde. Reise Pros. Einsteins nach Amerika. — Prof. Einstein tritt am 23. März von Rotterdam aus eine Reise nach Amerika an, um dort für die Vorbereitung der jüdischen Universität in Jerusalem zu wirken. Prof. Einstein hat die Teilnahme am Solvay-Kongreß in Brüssel, zu dem er als einziger Deutscher eine Einladung erhalten hatte, infolge seiner Amcrikareise aufgegeben. Nach seiner Rückkehr ans Amerika wird er die übernommenen Vorlesungen an der Universität Leyden halten. Epreihsaal. Ein Übelstand! »Tie Wart e«, das Organ des Angcstclltcn-Vcrbandes des Buch handels, Buch- und Zeitungsgcwcrbes, jetzt Angestelltcn-Verbandcs des Papierfaches, bringt mehrfach Anzeigen, in denen die Netto- und Particpreisc der Bücher und auch sonst besonders giinstige Angebote für die Mitglieder bekannt gemacht werden, die wahrscheinlich auch oft Be achtung finden. Ob cs nun im Interesse des Buchhandels liegt, den außerhalb unseres Berufes stehenden Angestellten (z. B. im Papierfach), die doch nicht wie z'. B. Sortimentsgehilfen das entgegenkommende An gebot als Ansporn betrachten, mit besonderem Nachdruck für den Ver trieb einzntreten, Bücher zu Ansnahmeprcisen zu liefern, wäre doch ein mal nachzuprüfen. Für das Sortiment ist es offensichtlich ein Nachteil, darüber hinaus erscheint es mir aber den Wert des Buches in den weitesten Kreisen herabznsetzcn, denn der reguläre Bezug wird ans diese Weise oftmals umgangen werden. Derartige Angebote sollten nur an wirkliche Angehörige des Buchhandels gerichtet werden, nicht aber an das ganze Papierfach. In dieser Beziehung wissen andere Bcrufszweigc ihre Interessen besser zu wahren; der Buchhandel schädigt sich bedeutend durch solche Anzeigen. Die Verlagsfirmen sollten das beachten und etwas vorsichtiger sein, und die Sortimcntsgeschäfte sollten ans die Firmen cinznwirken suchen, die ihre Vcrlagsartikel in der »Warte« ganz allgemein zu Bnchhändlerpreisen anbieten. N. Zurück zum festen Ladenpreisei Der feste Ladenpreis muß der Leitstern sein, aber er wird sich zur zeit noch nicht erreichen lassen. Ich schlage für den schönwissenschaftlich-populärcn Verlag folgende Bezugsbedingungen vor: 4 0 o/o und 11/10, bei größerem Absatz 50/«,. ^ Porto und Verpackung. Te u er ungsz uschlag bis ans weiteres IO"/,. Ich bin der Meinung, man hat sich weniger an den Zuschlag von 10°/» wie an den von 20"/, gestoßen, weil durch diesen höheren Zuschlag die Preisbestimmung für den Verlag denn doch zu sehr behindert wurde. Den Tcuerungszuschlag von 10"/» wird das Sortiment zurzeit noch als Entschädigung dafür haben müssen, daß cs fast alles bar beziehen muß. Die Nabattbestimmung von Fall zu Fall überlasse man ruhig dem freien Übereinkommen, im Interesse eines hohen Absatzes wird der Ver lag schon sein Möglichstes tun. A u g u st Sch n l tz c. Die „Kulturabgabe" und die „zu übermäßiger Höhe gediehenen Zuschläge der Sortimenter". Das Handelsministerium des Freistaates Bayern hat sämt lichen Handelskammern Bayerns eine Mitteilung Angehen lassen, worin der Plan zu einer »Kulturabgabe« für deutsche Schrift steiler erörtert wird und die Handelskammern aufgcfordcrt werden, ein entsprechendes Gutachten abzugcbcn. In erster Linie wird vom Buchhandel zugunsten der Kulturabgabe ein Nachlaß von IO"/, bei allen Bücherverkänfen erwartet, weil die »zu übermäßiger Höhe ge diehenen Zuschläge der Sortimenter« einen solchen Abzug recht fertigen. Das Gutachten, das die Handelskammer für Ober franken über diese Zumutung abgebcn wird, kann, wenn es der Redaktion des Börsenblattes genehm ist, noch im Laufe dieses Monats auch im Börsenblatt veröffentlicht werden*). Man sieht hier wieder, von welchen falschen Vorstellungen über den Verdienst des Sortimenters hohe und höchste Stellen deutscher Behör den noch immer erfüllt sind. Bayreuth, 5. März 1921. .Georg Nichrenhet m. *) Das Börsenblatt wird sehr gern für die Veröffentlichung solcher Gutachten besorgt sein und bittet auch die anderen Kreis- und Orts vereine, zur Frage der »Kulturabgabe« (siche zuletzt Bbl. Nr. 46) Stel lung nehmen zu wollen. Red. Berantwortl. Red. t. v.: R t ch a r d A l b e r t i. — Berlag: DerBvrsenoereln der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändkerbauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 26 sBuchhändlerbauSs. 300
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder