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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-08-11
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1886
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- Deutsch
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4288 Nichtamtlicher Teil. 184, 11. August 1866. So viel steht fest, daß von etwaigen bereits in Straßburg von > Gutenberg angestellten Druckversuchen nichts erhalten ist und daß man als sein erstes bedeutenderes Druckwerk die ungefähr 1460 in Mainz begonnene sechsunddreißigzeilige Bibel ansehen muß. Über Peter Schosser vgl. Börsenblatt 1836. Nr. 27 (Denkmal in Gernsheim) und 1876. Nr. 228 (I. I. Amiet). Mannheim. (Börsenblatt 1885. Nr. 224.) Einein mehrfacher Beziehung beachtenswerte Persönlichkeit war Christian Friedrich Schwan (geb. 1733 in Prenzlau, ff 1815.) Erbetrieb in Gemeinschaft mit Gottlieb Christian Götz den Buchhandel, verlegte namentlich auch Schillers erste dramatische Schriften (den »Fiesko« honorierte er mit 11 Lonis'dor, »Kabale und Liebe« mit 10 Carolin). Als Schiller 1785 um seine Tochter Margarethe anhielt, wurde ihm ihre Hand verweigert. Diesem Um stand soll Schillers »Resignation« ihre Entstehung verdanken. — Schwan war auch Verfasser von Romanen, Bühnenstücken und vor allein eines seiner Zeit geschätzten französischen Wörterbuchs. 1778 wurde er zum pfalzbayrischen Hofkammerrat ernannt. Die Firma Schwan L Götz bestand bis 1851. München. (Börsenblatt 1885. Nr. 218.) In die Fußstapfen des einst (1806 — 34) mit so großen Er folgen in München wirkenden Erfinders der Lithographie, Alois Senefelder, trat dort n. a. Ferdinand Piloty (geb. 1784 in Homburg, ff 1844). Selbst ein bedeutender Lithograph und als solcher besonders verdient durch Nachbildungen hervorragender Meisterwerwerke, gründete er 1832 im Verein mit Joseph Löhle die heute noch im Besitz von Adolf Löhle blühende Kunstanstalt. Sein Sohn war der jüngst verstorbene berühmte Historienmaler Karl von Piloty. Franz Hansstängl vgl. Jll. Ztg. 1768 u. Allg. dtsche. Biogr. (F. Hecht). Joseph Albert, bekannt als Erfinder der Albertotypie, verlegte sein 1850 in Augsburg gegründetes Geschäft 1858 nach München. Er starb 1886, 61 Jahr alt. Vgl. Börsenblatt 1886, 118. Nürnberg. (Börsenblatt 1885. Nr. 206 u. 218.) Bei der Wichtigkeit, welche man namentlich auch den ersten Buch druckern Nürnbergs beilegt, sei vor allem Johann Sensenschmids und Heinrich Keffers (auch Keser) gedacht. Ersterer druckte, anfänglich mit Keffer associiert, 1470—78 in Nürnberg. 1482—90 wirkte er in Bamberg. (Über Keffer vgl. Allg. dtsche. Biogr. (Franck)j. Über Johann Herrgott (Börsenblatt 1886. Nr. 55), welcher 1522 als Buchdrucker in Nürnberg auftritt, vgl. auch Allg. dtsche. Biogr. (Seidemann). Die 1604 von Georg Endter gegründete I. A. Endtersche Buch handlung bestand bis 1850. Der letzte Nachkomme der berühmten Familie starb 1826 als Subrektor in Feuchtwangen. Vgl. Allg. dtsche. Biogr. Zu den interessantesten Erscheinungen des Buchhandels gehört Johann Carl Leuchs (1797—1877), das hervor ragendste Mitglied der 1794 gegründeten Firma Leuchs L Comp. Er gehört vielleicht in gleichem Maße der Geschichte des Welt handels, der Technologie, der Landwirtschaft, der Litteratur, wie der des Buchhandels an. Er wurde als der zweite Sohn des durch merkantile Schriften bedeutenden Kaufmanns Joh. Mich. Leuchs geboren. Seinen Mit schülern weit vorauseilend, trat er bereits 1812 in die Handlung seines Vaters ein und übernahm nebenbei die Herausgabe der Handlungszeitung und einer technischen Zeitschrift. 1816 erschien die erste Auflage seiner Preisschrift über »Die Mästung der Thiere«, welcher nach und nach über hundert in seinen Neben stunden bearbeitete technische, merkantile, staatswirtschaftliche und ökonomische Schriften folgten. Einzelne seiner Schriften, wie Namentlich seine »Lehre der Aufbewahrung und Erhaltung aller Maaren« (1820 ff.) wurden in fremde Sprachen übersetzt. — Weite Verbreitung fand sein »Adreßbuch der Kanfleute« re. Die Handlung seines Vaters übernahm er 1828 und führte" I diese, wie auch die litterarischen Unternehmungen, getreu seinem Wahlsprnch: »Nur im Schaffen ist Leben«, ununterbrochen bis 1873 fort, wo ein Augenleiden ihn nötigte, das Geschäft der Lei tung seiner drei Söhne Georg, Wilhelm und Friedrich zu überlassen. Die reichsten Mitteilungen auch über seinen äußern Lebens gang findet man wohl in seinem Werk: »Zehn Tausend Erfindungen und Ansichten ans einem Leben von 1797 bis Jetzt«, Bd. 5 (1871) Auch einzelne seiner übrigen Schriften, z. B.: »Schöpfung, Welt und Menschen« (1875) enthalten autobiographisches Material. — Einen vier Seiten langen Nekrolog enthält »Leuchs' Adreßbuch« Bd. 1. (1878). — Bio- graphieen über seinen Vater I. M. Leuchs findet man in Bockes »Almanach« Bd. 1. und Nopitsch's »Nürnberger Gelehrten-Lexikpn« Bd. 6. Altdorf 1805. Reutlingen (Börsenblatt 1885, 224). Ein Genosse Joh. Ottmars (1482—95 zu Reutlingen) war Michael Gryff (auch Greyff), welcher 1486 — 96 als Drucker in Reutlingen wirkte Er ist nicht zu verwechseln mit dem aus Reutlingen gebürtigen in Lyon wirkenden und berühmteren Seb. Gryphius. Straßburg (Börsenblatt 1885, 224). Eine der wichtigsten Städte hinsichtlich der Anfänge des Buchhandels und der Druckkunst ist Straßburg. Man vergleiche vor allem W. Stiedas Artikel »Zur Geschichte des Straßburger Buch drucks und Buchhandels« im »Archiv« V. (S. 1 — 145). Ist auch von Gutenbergs hier bereits angestellten Versuchen nichts erhalten, so steht doch zweifellos fest, daß von Straßburg aus die Ver breitung der Druckkunst die bedeutendsten Fortschritte machte. Nachweisbar tritt zuerst Joh. Mentel (auch Mentelin) 1466 (oder 1470) und als sein AssociS Heinrich Eggestein (auch Eckstein) auf. Bis 1500 führt Stieda neunundzwanzig Namen auf, unter denen besonders nennenswert Georg Hußner, Joh. Grüninger oder Reinhardus, Henricus Knoblochzer, Matthias Hüpfuff und Johannes Knoblauch. Dieselben wirkten teilweise noch zu Anfang des sechzehnten Jahrhunderts. Aus dem sech zehnten Jahrhundert werden neunundfünfzig Namen aufgeführt. Man begegnet hier Namen von bedeutendem Klange, wie Henricus Quentel, Christianus Egenolff, Mathias Apiarius, Johannes Oporinus, verschiedenen Rihel und Bernh. Jobin. Als Buchdrucker und Buchhändler des siebzehnten Jahrhunderts werden dreiund dreißig Namen genannt, doch von weniger bekannten Verdiensten. Stuttgart. (Börsenblatt 1885. Nr. 218 u. 224.) Johann Friedrich Cotta (ff 1832) vgl. Allg. dtsche. Biogr. (Reyscher.) Louis Hallberger vgl. Allg. dtsche. Biogr. (Kelchner.) Ed. Hallberger vgl. Jll. Ztg. 1876, 1716. Hermann Theodor Liesching (1821—71) übernahm das 1835 von seinem Vater S. G. Liesching gegründete Geschäft. Er ge hörte wiederholt dem Vorstand des Börsenvereins und des Süd deutschen Buchhändlervereins an. 1854-69 war er Redakteur der Süddeutschen Buchhändler-Zeitung. 1869 fand er sich zur Aufgabe seines Geschäfts veranlaßt. Vgl. Börsenblatt 1871. Nr. 239. Paul Nefs ist auch als Inhaber der bedeutende» 1839 gegrün deten Verlagshandlung von Ebner L Seubert zu nennen, die 1883 in seinen Besitz gelangte. Die Musikalienhandlung von Eduard Ebner wurde bereits 1786 gegründet. Trier. (Einzuschalten Börsenblatt 1885. Nr. 267.) Die von I. I. Lintz 1800 errichtete, seit 1871, 1878 und 1879 von Jacob, Eduard und Friedrich Valentin Lintz fortgeführte Buchhandlung zeichnet sich namentlich durch den Verlag verschie dener politischer und Fachzeitschriften aus. Außerdem ist Geschichte, Pädagogik und manches andere Gebiet vertreten. Tübingen. (Börsenblatt 1885. Nr. 218.) Fues's Verlag vgl. auch Leipzig IV. Börsenblatt 1886. Nr. 90. Als hervorragende Antiquare sind noch zu nennen I. I. Heckenhaner, dessen Geschäft 1823 gegründet wurde (seit 1880 im Besitz von C. A. Sonnewald) und A. Moser, der sich 1855
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