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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1921
- Strukturtyp
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- 1921-01-12
- Erscheinungsdatum
- 12.01.1921
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Redaktioneller Teil. iXi 9,, 12. Januar 1921. — betonen, daß es auch diesem zusteh!, sich strammer zu organisieren und, ebenso wie es die Gilde gleich getan hat, sich unabhängig zu machen. — Die bisher dekanntgewordenen Weimarer Beschlüsse haben jedoch bewiesen, daß der Verleger verein auch mit dem Sortiment im guten auskommen will und vorerst gar nicht vorhat, sich völlig vom Börsenverein loszusagen; er verlangt nur seine Autonomie und meines Erachtens mit Recht — eine zeitgemäße Änderung der ver alteten Satzungen, und auch dies nur in einem Zeitraum von zwei Jahren, in welcher Frist alle Punkte ja gründlich de- sprachen werden können, wobei Änderungen auch nur, bei gegenseitiger Billigung, im Schoße des Börscnvereins statthaft sind. Erst wenn diese dringende Revision bis Ende 1922 nicht vollzogen wäre, sagt der Verlegerverein seine gänzliche Los lösung vom Böcsenverein an. Worauf es in erster Linie onrommt und was möglichst baldige Feststellung erfordert, ist in der bisherigen Ver kaufs-Ordnung aber bereits verankert! der absolut feststehende, überall gleiche und verbindliche, vom Verlag sestzusetzende Ladenpreis! Es brauchen nur sämtliche Notstands-Ordnungen und seit der enormen Teuerung eingeführten Teuerungs- Zuschläge aufgehoben zu werden (beim Verlag natürlich unter Neufestsetzung aller Preise, was im Einvernehmen mit den Autoren bald geschehen kann>, und das mißtrauisch gewordene Publikum hätte, wie P. N. sich richtig ausdrückt: »wieder die früher wohltüebd empfundene Sicherheit vor Übervorteilung. Die Preisangaben der Kataloge würden allmählich wieder in Geltung kommen und Wert erhalten«. In zweiter Linie mutz dem Sortimenter ein auskömm licher Rabatt zugestanden werden. Wiederholt bin ich im Sprechsaal des Börsenblattes Nr. 217, 244 und 255 b. I. dafür eingetreten, den in der Verkaufs-Ordnung mit 30»/» an- genommenen zuschlagfreien Mindestrobalt (mit bekannten Aus nahmen) aus 40"/» sestzusetzen, wosür auch Herr Urban in der Verleger-Zeitung Nr. 21 eingetreten ist, so wie »Morituri« seitens des Sortiments plaidierten. Herr P. N. verlangt 45»/», doch dürfte sich folgende Einigung erzielen lassen: Bei Schulbüchern, Zeitschriften usw. (der ungefähre Un< kostensatz im Sortiment) von 30»/», bei ernstwissenschaftlichen Werken (reinwissenschaftlicher Verleger, 35»/», bei schönwissenschastlichen und andern Werken über Leipzig 40°/», aber bei direktem Bezug vom Verleger (in letzterem Falle) 45»/». Herr Hans Speher-Freiburg i/Br. schlägt im Gilde, blatt Nr. 12 eine Zonenrabattstaffelung nach der Entfernung zwischen dem Domizil des Verlegers und dem Sortiment vor, deren Festsetzung (in der Art der Zoneneinleilung bei der Postpaketbesörderung) mir jedoch zu kompliziert erscheint. — Gerechtfertigt erscheint jedoch m. E., wenn bei verpackungs- und frachtfreier Lieferung am Orts 5»/» Rabatt gekürzt werden könnten. Weitergehsnde Forderungen sollten jedoch — jetzt in zwölfter Stunde — unterlassen werden, wenn die Zubände imBuchhandelnicht weiter dem Chaos überantwortet werden sollen. Freiexemplare sind unzeitgemäß, rechnerisch unpraktisch und müßten als Rudiment vorsintflutlicher Überlieferungen (Vorkricgs-Schlaraffenzeit) gänzlich verschwinden. Insbesondere müßte auch die Verkehrsordnung revidiert werden. Verschwinden müßte u. a. die Verpflichtung zur ver packungsfreien Lieferung, sowohl über Leipzig als auch direkt, da deren jetzige hohe Kosten in die Verlags- objekte nicht hineinkalkuliert werden können. — Auch liegt es im Interesse des Sortiments, daß gut verpackt werde, da kostenlos eine solche nicht verlangt werden kann (wo Herr Langewiesche die Kosten einer Pfund-Drucksache mit der Fak tura und den Arbeiten (die allerdings nicht mitgerechnet werden dürfen) auf ca. 3 ^ berechnet), und es sind, logischer weise, Reklamationen über desekten Einlauf von Werken, deren Verpackung kostenlos erfolgte, nicht gut angängig. Aus meiner Praxis möchte ich ansügen, daß wir bisher unsere Kunstmappen in Wellpappe unter Berechnung von 20 bis 30 ^ stets sicher verpackt versandten; seit der Börsenverein jedoch die »Richtlinien« veröffentlichte und den H 17: »die Ver- Packung geschieht in der Regel kostenlos« dahin auslegte, daß Sendungen über Leipzig überhaupt verpackungssrei ge liefert werden müssen, kann — bei den niedrigst gehaltenen Preisen — die Verpackung nur noch (so weit der Vorrat reicht) in kostenloser Makulatur und gebrauchtem Bindfaden er folgen; oder wir müßten jetzt zwei Pappen verwenden, die jetzt mindestens 50 Pfennige losten, deren Remission ober statthast wäre (wobei dieselben allerdings teils gebrauchsunsähig würden). Um diesen übelständen zu steuern oder so zu Ver fahren, wie es im Handel der ganzen Welt geschieht, müßte Berechnung der Verpackung bis zu den Selbstkosten gestaltet sein und auch die Stuttgarter Gebührensätze erhöht werden. Es ist schon ein großer Vorzug für das Sortiment, daß die Ware franko Leipzig erhältlich ist, was Wohl auch in keiner Branche üblich ist, wo jedermann weiß, was die Fracht spesen nach Leipzig jetzt kosten und daß die Auslieferungsgebühren mit allem Drum und Dran jetzt 15- 20»/» betragen, die der Verleger bei direkter Lieferung erspart, weshalb er auch besser radatticrt liefern kann. Überhaupt verstehe ich nicht, daß noch immer so viele Sorti- menter Waren von 1 lg Gewicht über Leipzig beziehen, wo die Porto- und Verpackungsgebühren bei 5 ku über 4 Mark kosten, während man für dieses Geld die Zusendung stets für fünf Drucksachen zu je 1 Kg direkt und viel früher haben kann, und offen gesagt — es ist mir, der, im Gegen sätze zu Herrn K. R. Langewiesche, direkte Lieferungen ohne Nachnahme bevorzugt, lieber, bei einem wirklich einmal faul gewordenen Kunden wird die Barsaktur nicht eingelöst (oder direkt nicht gezahlt), als daß die meist ramponierte Sendung nach vielen Wochen bei doppelten Spesen wieder zurückkomint und weitere Schreibereien verursacht, womit auch der Kommis sionär (aber wenigstens ohne Zubuße der Kosten- unnötig be lastet wird. Daß das verkaufte Kommissionsgut meist bar nach bestellt und dann noch remittiert wird, ist natürlich Nonsens; es mutz Zahlung zum Barpreis unter Fortfall des Meßagios gestattet werden. — Noch praktischer erscheint mir der von meinem Verlag eingeschlagcne Weg: Probeexemplare von Neu erscheinungen hochrabattiert gegen dar zu liefern mit Um tauschrecht in gängigere Verlagswerke bis zur nächsten O.-M. Der meines Wissens auch nur im Buchhandel ein geführte Modus: »Zahlbar nach oder bei Empfang der Ware« sollte gleichfalls dem handelsüblichen »Zahlbar innerhalb 30 Tagen« oder »am Monatsende« Weichen, wobei der Termin, besonders im letzteren Fall, besser eingehalten werden könnte und es viel weniger Mühe verursachen würde, den richtigen Zeitpunkt zu beachten, dabei kostspielige Mahnungen-zu er sparen. Diese und andere zeitgemäße Gesichtspunkte, die jedem unbilligen Verlangen entgegentreten, müßten in der neuen Verkehrs-Ordnung verankert werden. Die Frage, wer die neue Verkehrs-Ordnung schützen solle, wäre ohne weiteres gelöst, wenn die Feindschaft des Gildevereins mit dem Börsenvereins - Vorstand bal digst beigelegt und der Börsenvereins - Vorstand als über den Parteien stehend anerkannt wird. — Kürzlich, bei einer seitens des Vorstands der Berliner Mitglieder des Börsen- vereins einberufenen Vorbesprechung zu den Weimarer Ver handlungen, hat sich erwiesen, daß Erörterungen in einem kleinen Kreise (bet den sachlichen Ausführungen des Herrn I. Vorstehers des Verlegerveretns vr. Paetel) rasch zum erwünschten Resultat führten, während bei einer erst Ende Januar oder Anfang Februar l. I. nach Leipzig einzuberufenden außerordentlichen Hauptversammlung viel Zeit nebst Kosten verlorengingen, ohne daß bei großer Beteiligung von vielen Rednern aller Parteien ein Erfolg auf diesem vielgestaltigen ! Boden baldigst zu erwarten wäre. Darum auf zur
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