Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.01.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-01-03
- Erscheinungsdatum
- 03.01.1921
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19210103
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192101036
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19210103
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1921
- Monat1921-01
- Tag1921-01-03
- Monat1921-01
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
-Z Nr. 1 <R. 1) Gcichäftsstcll«! oder <postübecweisung innerhalb Deutsch-»z'/«Seite öS «Nichtm it gliederpreis: die Seile 2.25 M.. ^ lands 100 M. halbjährlich. Für 2iichtmitg lieber jedes N S. 750 M.. V-6. 400 M.. ^ 6. 20S M. Stellengesuche rj Stück 200 M. halbjährlich. Für Kreuzbandbezug sind die N 40 Pf. die Seile. Auf alle Preise werden 25°/» Teuer.-Sujchl. Leipzig, Montag den 3. Januar 1321. 88. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Zur Jahreswende. Ein ereignisreiches Jahr ist zu Ende gegangen, auch für den deutschen Buchhandel. Die Folgen des Krieges und des Zu sammenbruchs stellen dem deutschen Voll Aufgaben, wie sie Wohl noch nie zu bewältigen waren. Das gesamte Wirtschaftsleben ist schwer erschüttert und vor die Notwendigkeit eines umfassen den Umbaues gestellt. Es wäre wunderbar, wenn der Buch handel unberührt davon bleiben sollte. Die Krisen, denen er sich ausgesetzt sieht, sind vielmehr nur die natürliche Folge der allge meinen Verhältnisse. Schon in der abgelaufenen Zeit hat sich der deutsche Buchhandel zu außergewöhnlichen Maßnahmen ge nötigt gesehen, um den Schwierigkeiten zu begegnen. Wenn sie keinen allseitig befriedigenden Erfolg zeitigen konnten, wenn sie sich vielmehr in mancher Hinsicht als unzulänglich erwiesen, so braucht auch das niemanden Wunder zu nehmen. Konnte denn in einer Zeit, in der alles schwankt, in der Dauer versprechende Grundlagen für eine sicherere Zukunft noch nirgends gefunden sind, überhaupt schon etwas geschaffen werden, was Anspruch auf bleibenden Wert und auf Vollkommenheit erheben dürste? Mußte nicht vielmehr in einer Zeit gärender Unruhe und Ungeklärtheit von vornherein naturgemäß alles Versuch und Stückwerk bleiben? Völlig wertlos war darum, was getan worden ist, noch lange nicht. Es sind reich« Erfahrungen gesammelt worden. Auf ihnen ist nun weiterzubauen. Von ihrer richtigen Verwertung wird der endgültige Erfolg abhängen. Stellt man die letzten Äußerungen von Verleger- wie von Sortimenterfeite zusammen, so zeigt sich in einem Punkt zuneh mende Übereinstimmung: in dem Bekenntnis nämlich zur unbe dingten Plotwendigkeit der Erhaltung und Sicherung des festen Ladenpreises. Er war der Grundstein und Eckpfeiler des ganzen stolzen Baues der Gesamtorganisation des deutschen Buchhan dels und muß es, wie nunmehr wieder allgemein zugegeben wird, auch heute noch sein, soll nicht alles ins Wanken kommen. Die Not der Zeit hat gerade an ihm stark gerüttelt. Die allen Vor ausberechnungen spottende Geldentwertung zwang zur Aufhebung der überholten Ladenpreise der Vorkriegs- und Vorrevolutions zeit, nötigte zu Versuchen, den Ladenpreis überhaupt den ver änderten und sich noch immer weiter ändernden Wirtschaftsver- höltnissen fortlaufend anzupassen. Dem Sortiment schien bei seiner wirtschaftlichen Not« und Zwangslage die Zeit gekommen, die unter den veränderten Umständen mehr denn je als Fessel enrpfundene Verpflichtung zur Jnnehaltung eines seiner Beein flussung völlig entzogenen Ladenpreises zu lockern oder womög lich ganz abzustreifen oder sich wenigstens auf dis Festsetzung der Verkaufspreise Einfluß zu sichern. Das alle? berechtigte Maß weit überschreitende Mißverhältnis unserer Valuta den fremden Währungen gegenüber zwang, um dem drohenden Ausverkauf vorzubeugen und den Auslandabsatz der Stärkung des Betriebs kapitals dienstbar zu machen, auch im Verkehr mit den auswärti gen Kunden zu einer noch weiter veränderten Handhabung dcsLa- denprcisgedankens. Alles das hat nicht nur innerhalb des Buch handels selbst vielfach veränderte Verhältnisse geschaffen und da mit mancherlei neue Reibungen erzeugt; es war dabei auch mit Gegenwirkungen von außen zu rechnen. Anfangs machten vor allem die Anschauungen und Maßnahmen der staatlichen Zwangs. Wirtschaft Schwierigkeiten. Aber auch die Rücksicht auf die Kauf kraft und die Stimmung des Publikums legte mehr und mehr Be schränkungen auf. Und gerade die Erinnerung daran, daß die Behandlung der wirtschaftlichen Nöte nie allein im Wege einer Auseinandersetzung zwischen Verleger und Sortimenter, also zwi schen Erzeuger und Händler, zu erledigen ist, daß vielmehr die Berücksichtigung der Interessen des letzten Verbrauchers auch da bei eine ausschlaggebende Rolle spielen muß, hat wohl vornehm lich dazu beigelragcn, dem Gedanken des festen Ladenpreises wie der neue Kraft zu geben. Daß die bisher gewählten Mittel zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten eine ernste Ge fährdung des Gedankens des festen Ladenpreises in sich bergen, kann nicht zweifelhaft sein. Eine Zeit lang wollte manchem die Preisgabe des festen Ladenpreises unbedenklich erscheinen. Es ist aber doch so, daß auf dem festen Ladenpreis nicht allein die Organisation des deutschen Buchhandels, sondern vor allem auch sein Ansehen beim Publikum beruht. Deshalb ist das erneute Bekenntnis zur unbedingten Notwendigkeit seiner Erhaltung und Sicherung so wichtig und so begrüßenswert. Die damit sich vollziehende Abkehr von den bisherigen Not- maßnahmcn und die Auswertung der mit ihnen gemachten unan genehmen, aber doch auch so lehrreichen Erfahrungen hat sich gleichzeitig fast ausnahmslos in scharfen Angriffen auf den Börsenverein geäußert. Man konnte schon Bestrebungen zu er kennen glauben, die auf die völlige Zertrümmerung der alten Spitzenorganisation des deutschen Buchhandels abzuziclen und die ihr zugrunde liegenden, bewährten Gedanken für vollkommen überholt zu halten schienen. Es ist an dieser Stelle aber schon wiederholt darauf hingcwiesen worden, daß Kritik solcher Art das Kind mit dem Bade auszuschülten droht. Es darf daran erinnert werden, daß weder die Politik der Verlegerteuerungs zuschläge noch die der Sortimenterteuerungszuschläge, noch endlich auch die der Valutaaufschläge erstmalig vom Börsenverein oder seiner Führung eingeleitet oder veranlaßt worden ist. Wenn die Noistandsordnung und die Verkaufsordnnng für Auslandliefc- rungen als Ordnungen des Börsenvereins hinausgegangen sind, so entsprach das lediglich dem bisherigen Zustand, der als der artige, für den Gesamtbuchhandel verbindlich gedachte Ordnungen eben nur solche des Börsenvereins als der Gesamtorganisa- iiou des Buchhandels kennt. Bei der nun einmal historisch ge gebenen und nicht von heute auf morgen aus der Welt zu schaf fenden inneren Struktur des deutschen Buchhandels, über die man sich deshalb nicht willkürlich einfach hinwegsetzen kann, ist auch kaum erfindlich, wie derartige allgemein verbindliche Siege lungen, sofern sie überhaupt vereinsmäßig angestrcbt werden, anders hätten zustande kommen sollen als durch den Börsenoer- cin. Der Verlegervcrein an sich hätte z. B. nur für seine Mit glieder allein verbindliche Beschlüsse fassen können, desgleichen die Gilde für die ihrigen. Die umfassende Organisation ist eben erst der Börsenverein. Wenn also dessen Hauptversammlungen Schau platz der Beschlußfassung über die angestrebten Notordnungen wurden, so entsprach das lediglich dem Brauch wie der tatsäch lichen Lage. Es bleibt aber dabei, daß der Börfenvcrein auch so nur der Geburtsort, nicht der Urheber der jetzt als abwegig l
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder