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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1861
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1861-02-25
- Erscheinungsdatum
- 25.02.1861
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- Deutsch
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24, 25. Febrmar. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 383 spiels nimmt Guttenberg den eigenen Lorbeerkranz vom Haupte und krönt damit die Büste Teubncr's. Der letzte Vers des Cho rals, mir welchem die Feier cingeleitct wurde, schloß diesen ebenso würdig gehaltenen, als in jeder Beziehung gelungenen Theil des Festes, welcher dem Tage eine hohe Weihe gab und bei allen Thcil- nehmern einen gewiß für die ganze Lebenszeit dauernden Eindruck hinterließ. O Unterdessen waren im Comtoir des Geschäfts eine große Zahl von Gratulationen theilnehmender Freunde und Gönner des Hauses und der Firma (von auswärts u. a. von Herrn H. W. Hahn in Hannover undHerrnF er d.H irt in Breslau) schriftlich und telegraphisch eingelausen und viele persönliche Besuche folgten ihnen. Namentlich erschienen die Herren Deputaten des Leipzi ger Buchhandels, die Herren Stadtrath Fleischer, vr. En- gelmann und Franz Köhler, der Obcrältestc der Buch druckerinnung, Herr Naumann, der König!. Commissar der Leipziger Zeitung, Herr Negierungsrath von Witzlebcn, mit dem gestimmten Redactions- und Expeditions-Personal, um für sich und im Namen der von ihnen vertretenen Corporationen der Firma ihre Theilnahme auszudrückcn. Von der Verwaltung der Leipziger Zeitung wurden den Chefs des Tcubncr'schcn Geschäfts zugleich zwei prachtvolle silberne Tafelaufsätze als Festgabe über reicht. Herr Kreisdicector von Burgs d orsf überbrachte unter Be-- zeigung seiner persönlichen Theilnahme ein Schreiben des Mi nisteriums des Innern, in welchem der Firma Teubner in den ehrendsten Ausdrücken die Glückwünsche und die Anerkennung der König!. Staatsrcgicrung ausgesprochen werden. Der lang jährige Cassircr und Procurist des Hauses, Herr W.-Slev ogt, hatte seinen Gefühlen der Freude und des Dankes in einem schönen, elegant gedruckten Gedichte Ausdruck gegeben, Herr Prof. Klotz überreichte ein lateinisches Gedicht, die Universitätsbuchdruckerei (Herr A. Edclma n n) eine lateinische Votivtafcl, HcrrO. Spa nier sandte eine Anzahl elegant gebundener Wecke seines Ver lags, Herr Stadtrath Felschc einen äußerst kunstvoll in Biscuit gearbeiteten „Verlagskatalog von B. G. Teubner", während die Verlagsbuchhandlung des Geschäfts selbst einen neuen vollstän digen Verlagskatalog mit einem sehr gelungenen Portrait und einer Biographie Teubncr's zur Feier des Tages ausgcgebcn hatte, aus welchem die Geschäftsbcsitzcr einen besonderen Abdruck der Biographie mit dem Portait unter dem Titel: „Zum Gcdä cht- niß des Herrn B. G. Teubner re." an das Geschäftspcrso- nal vcrthcilen ließen. Abends fand ein solennes Festmahl im großen Saale des Schützcnhauscs statt, zu welchem die Besitzer des Geschäfts den Repräsentanten der köniFl. Regierung, Herrn Kreisdicector von Burgsdorff, die Vorstände der Rcdaction und Expedition der Leipziger Zeitung und deren Personal, die Vorstände des Leipziger Buchhandels und der Buchdruckerinnung, sowie die zum Ge schäfte in näherer Beziehung stehenden Geschäftsfreunde, Gelehr te, Freunde des Hauses rc. und das Personal sämmtlicher Ge schäftszweige cingeladen hatten. Anordnung und Verlauf auch dieses Thciles des Festes war in jeder Beziehung der Feier des Tages angemessen. Eine würdige und dennoch sehr belebte Stimmung der zahlreichen Versammlung legte Zcugniß davon ab, daß jeder Thcilnehmer von der Bedeu tung des Tages durchdrungen war und von ganzem Herzen die Freude der Festgcber an dem Ehrentage ihres Hauses thciltc. Insbesondere aber machten dieAcußccungcn der Pietät, Dankbar keit und Anerkennung, welche dem verstorbenen Gründer der Firma Teubner in allen Reden und Toasten gewidmet wurden, einen wvhlthuendcn Eindruck. Es würde zu weit führen, auch nur auszugsweise das Gesprochene mitzutheilen, doch können wir es uns nicht versagen, wenigstens die Namen der Redner mit Angabe des Gegenstandes ihrer Toaste anzuführen. Herr Roßbach begrüßte in seinem und Herrn .Ackermann's Namen die Versammlung und widmete, für die von so vielen Seiten der Firma bewiesene Theilnahme dankend, den ersten Trinkspruch dem Andenken Teubncr's; Herr Prof. Di et sch aus Grimma brachte den hohen Behörden und allen Geschäftsfreunden, die Teubner in seinen Bestrebungen unterstützt und cs ihm mög lich gemacht hatten., aus kleinem Anfänge sich cmporzuarbeiten, ein Hoch aus; Herr Köhler, Factor der Buchdruckcrei, den jetzigen Prinzipalen, worauf Herr Ackerm ann mit einem Hoch auf das Geschäftspersonal antwortete; Herr C. Wcidinger: den Töchtern des Hauses; Herr Kreisdicector von Burgsdorff: der Firma Teubner; Herr Hofrath Ackermann aus Dresden (Schwiegersohn Teubncr's) in gebundener Rede: dem Vater- Hause; Herr Prof. Bursian: der Verlagsbuchhandlung des Teubner'schen Geschäfts, worauf Herr A. S chmitt, ebenfalls Procurist im Tcubncr'schcn Geschäft und hauptsächlich mit der Lei tung des buchhändlecischen Zweigs desselben betraut, mit einem Toast aus die Männer der Wissenschaft und specicll die Schrift steller des Teubner'schen Verlags antwortete; Herr Stadtrath Franke im Namen des Raths der Stadt Leipzig: dem ferneren Gedeihen der Tcubncr'schcn Geschäfte; Herr Krame: :onsulcnt Adv. Müller: daß bei keinemVerlagsartikel jemals ein Verlust stattsinden möge; Herr Prof. vr. D. Müller, humoristisch durch Ncbcneinanderstellung einer Reihe von Titeln an die auch im Teubner'schen Kataloge hervortrctcnden „Gegensätze" anknüpfcnd, auf den Geist der Liebe, Wahrheit und Kraft, durch welchen dem Gründer des Werkes die Ueberwindung der auch in seinem Leben zu Tage getretenen Gegensätze und widerstrebenden Lebensmächte und der Bau eines Tempels des Wahren, Guten und Schönen gelungen sei; Herr Devricnt: der typographischen Kunst; Hcrr E. Wengler, humoristisch : dem Wirken Teubncr's ; Hr. vr. Benseler: dem neuen Vaterhausc der alten Heiden (griech. und lat. Classiker); Herr Prof. Dietsch: dem „alten Müller", einem Lehrgenossen und langjährigen treuen Mitarbeiter Lcubner's; Herr Hofrath Ackermann: Guttcnberg's Jüngern im Vater lands; Herr Director Cubcus: den Kindern des Hauses; Herr Polizeidircctor Me tz ler: der Leipziger Zeitung; Herr Buchhänd ler Gebhardt: der Wittwe Teubncr's. Das schöne Fest endigte in der heitersten Stimmung, und ge wiß hat Niemand den Saal unbefriedigt verlassen. Die ganze Feier des Jubiläums aber wird Allen, die daran Theil nahmen unvergeßlich bleiben und ihnen für immer ein Gegenstand ange nehmer Rückcrinnerung sein. Dieselbe trug so sehr den Cha rakter eines Erinnerungsfestes an den Gründer der Teubner'schen Geschäfte, daß auch wir unfern Bericht nicht besser schließen können, als mit den Worten der Biographie im Verlagskatalogc: „B. G. Teubner gehörte zu der immer seltener werden den Classc von Männern, die von der eigenen Arbeit aus sich emporzuschwingen verstehen. Große geschäftliche Gewandtheit, Scharfblick, Klarheit und Sicherheit der Auffassung und des Ausdrucks, die er sich trotz der dürftigsten Schulbildung ungeeig net hatte, in Verbindung mit einer seltenen Ausdauer, setzten ihn in den Stand, die großen Schwierigkeiten zu überwinden, die sich ihm, wenn auch vielfach von Glück und Umständen be günstigt, doch nicht selten in den Weg stellten. So hat er, als mittelloser Schriftsetzer nach Leipzig gekommen, durch Fleiß, Energie und Unternehmungsgeist in allen Zweigen seines Ge schäftes unter Gottes gnädigem Beistände erhebliche Erfolge er zielt und sich einen ehrenvollen Namen als Buchdrucker und Buchhändler zu erringen gewußt. Sein Andenken bleibe in Segen." 52
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