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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1908
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- Deutsch
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der Tagesordnung der Hauptversammlung des Börsenvereins hier zu sprechen. Dann gehen wir weiter. Herr R. L. Prager (Berlin): Wir sind gewissermaßen noch bei der Wahl. Ich möchte darauf aufmerksam machen, daß die Wahl auf Grund der neuen, eben angenommenen Statuten erfolgt. (Widerspruch.) Dann weiß ich nicht, warum die geheime Wahl verlangt worden ist. Vorsitzender: Ich möchte abkürzend darauf entgegnen, daß wir andere Gründe gehabt haben, dringend eine Wahl durch Zettel zu wünschen. Herr R. L. Prager (Berlin): Damit bin ich ganz ein verstanden. (Heiterkeit.) Wenn wir aber auf Grund der neuen Satzungen wählen, dann wird der Vorstand aus drei Jahre gewählt. Darum handelt es sich. (Zustimmung.) Dann sind wir einverstanden. Herr Justus Pape (Hamburg): Nein, meine Herren, es scheint doch verkehrt zu sein. Wenn eine Satzung beschlossen wird und in Kraft tritt, in der ausgesprochen ist, daß ein Vorstand nicht länger als sechs Jahre amtieren darf, so muß das respektiert werden. Wir haben jetzt fünf Jahre amtiert; wollen Sie uns allenfalls noch auf ein Jahr wählen, dann ist nachher unsere Zeit zu Ende. Das scheint mir der Sinn der Bestimmungen des jetzt angenommenen Statuts zu sein, und das verlangt auch im übrigen die Sachlage. So ehrenvoll es für uns ist, an dieser Stelle zu stehen, und so gern wir die Arbeit bisher getragen haben und noch ein Jahr tragen wollen, so müßte ich für meine Person doch dafür danken, es noch einmal für drei Jahre zu tun. Wir können also den Strauß, den Sie uns überreichen wollen, nicht annehmen, und es würde auch gegen den Geist der neuen Satzungen verstoßen, wonach kein Vorstand länger als sechs Jahre amtieren darf; wenn die von Ihnen ausgesprochene Ansicht richtig wäre, so könnten Sie uns womöglich noch einmal auf sechs Jahre wählen. HerrR. L.Pragcr(Berlin): Das war meine Absicht. (Heiterkeit.) Vorsitzender: Herr Prager, wir quittieren mit herzlichem Dank, aber wir können das nicht annehmen. Meine Herren! Es sind zur Vorstandswahl 83 Stimmen abgegeben worden, davon trifft 1 Stimme die Berliner Vereini gung und 82 den Kreis Norden. (Bravo!) Darnach ist der Kreis Norden gewählt. Wir nehmen mit herzlichem Dank die Erneuerung Ihres Vertrauens an und werden alles aufbieten, um Ihre vorteilhafte und gute Meinung uns auch während des nächsten Jahres zu erhalten. Herr M. Lchaper (Hannover): Ich bedauere, daß ich den Äußerungen des verehrten Vorstandes widersprechen muß, ich meine, wir müssen logisch Vorgehen. Es ist ausdrücklich betont worden, es soll auf Grund des neuen Statuts gewählt werden; das neue Statut spricht es ausdrücklich aus, daß auf drei Jahre gewählt wird. Es ist jetzt der Kreis Norden gewählt worden, und der hat nun dafür zu sorgen, welche Herren während der nächsten drei Jahre das Amt ausüben sollen. Herr Otto Meißner (Hamburg): So ganz recht haben Sie doch nicht, Herr Schaper. Der Zeitraum, während dessen ein Vorstand amtieren kann, ist begrenzt auf sechs Jahre. (Von heute an!) Nein. Es soll ausgeschlossen sein, daß ein Vorstand länger als sechs Jahre amtiert, gerade wie bei dem Börsenverein. Auch dort wird unter keinen Umständen die Zeit von sechs Jahren überschritten. Dabei müssen wir bleiben, die Zeitdauer von sechs Jahren muß festgehalten werden. Außerdem ist der Vorstand nach den noch gültigen Bestimmungen des Verbandes alljährlich neu zu wählen. Vorsitzender: Ich muß Sie wirklich im Interesse unserer Zeit bitten, lassen Sie uns weitere Erörterungen über diesen Punkt einstellen. Wenn Sie anderer Anschauung sind als wir, so bringen Sie sie übers Jahr vor; heute kommen wir damit nicht weiter. Wir stehen nach wie vor auf dem Standpunkt, daß von den sechs Jahren, die wir bleiben dürfen, fünf abgelaufen sind; jetzt kommt das sechste hinzu und dann müssen wir zurücktreten. Wozu ist dann die Bestimmung mit den sechs Jahren ausgenommen? Es soll ab und zu neues Blut in die Leitung des Verbandes geführt werden, es soll verhindert werden eine Stagnation, die leicht eintreten kann, wenn dieselben Personen die Geschäfte führen. Wenn die Möglichkeit wäre, daß wir jetzt noch einmal auf drei oder sechs Jahre gewählt werden, so wäre das eine Amtsdauer von acht, bzw. elf Jahren und das geht nicht. Für das eine Jahr haben wir uns verpflichtet, die Arbeit noch einmal zu übernehmen, aber darüber hinaus nicht. Herr Or. de Grnhter (Berlin): So gerne ich den Vorstand noch drei Jahre hätte, so muß ich doch sagen: die Wahl ist noch nicht erfolgt auf Grund der neuen Satzungen, sondern auf Grund der alten. Der ganze heutige Tag steht noch unter der alten Satzung. Herr W. Halle (Altona): Ich bin der Ansicht des Herrn vr. de Gruyter, daß der Vorstand auf ein Jahr gewählt ist, und ferner, daß die neuen Satzungen heute noch keine Gültigkeit haben. Es wäre ja sonst ein wunderbarer Zustand eingetreten, wenn wir heute z. B. den Kreis Norden nicht wiedergewählt hätten; dann hätte der Vorstand, während der Sitzung, sein Amt niederlegen müssen. Derartiges ist doch nicht beabsichtigt. Herr Anton Hvffmann (Stuttgart): Wir konnten unter keinen Umständen heute auf Grund der Bestimmungen wählen, die wir erst heute angenommen haben. Das ist nirgends der Fall. (Wir haben aber so gewählt!) Dann haben wir falsch gewählt und müßten noch einmal wählen. Es geht nicht, daß wir nach Statutenbestimmungen wählen, die wir heute erst angenommen haben. Unser Vorstand amtiert bis nach dem Schluß dieser Versammlung, erst dann be ginnt das Amt des neuen Vorstandes. Herr Seippel hat ganz recht, wenn er sagt: Auf ein Jahr. Dann ist die Sache erledigt. Herr KarlW. Hicrscmann (Leipzig): Um allen Schwierigkeiten zu begegnen, schlage ich vor: wir wiederholen unsere Wahl ein fach durch Zuruf, dann sind alle Schwierigkeiten erledigt. Vorsitzender: Das geht nicht. Ist denn eine der 82 Stimmen, die auf uns gefallen sind, mit dem Hintergedanken gegeben worden, daß es sich nur um drei oder um sechs Jahre handeln würde? Sie haben uns einfach wiedergewählt, nun lassen Sie die Frage der Zeitdauer fallen, wir betrachten die Wahl als auf das eine Jahr erfolgt und wissen uns darin einig mit einer großen Zahl der versammelten Kollegen; aber die Wahl durch Zuruf noch einmal zu wiederholen, das scheint mir unan gebracht. (Vielfache Zustimmung.) Ich glaube, wir können jetzt diesen Punkt verlassen und weiter gehen in der Besprechung der Tagesordnung des Börsenvereins. Herr Alexander Ganz (Köln): Meine verehrten Herren Kollegen! Ich stelle den Antrag, daß diese weiteren Anträge der Herren Lehmann und v. Boetticher genau dieselbe Be handlung finden wie der erste. Wir werden wahrscheinlich geradesowenig eine Begründung für diese Anträge hören wie für die ersten, und wir können doch nicht über einen Antrag verhandeln, über den wir nicht von dem Antragsteller genaue Auskunft erhalten. Ich bin also der Meinung, daß wir ruhig abwarten, was uns etwa morgen über die Anträge von den Herren Antragstellern gesagt wird, und heute unsere Zeit nicht damit verlieren. Selbstverständlich würde sich meine Anregung auch auf den Antrag unter Ziffer 6 beziehen. Vorsitzender: Wünscht noch jemand sich zu äußern? Es ist nicht der Fall, dann nehme ich an, daß Sie im Sinne der Vorschläge des Herrn Ganz weitergehen wollen.
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