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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.04.1861
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1861-04-12
- Erscheinungsdatum
- 12.04.1861
- Sprache
- Deutsch
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740 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 43, 12. April. chcr zeitweilig fehlen, und die Verleger über den Druck etwai ger neuer Auflagen in Zweifel gelassen. 6. Durch die verspätete Abrechnung wird cs den Verlegern erschwert, neue Versendungen gerade für die Zeit zu machen, welche für den Absatz die günstigste des ganzen Jahres ist, näm lich für die Monate September bis Decembcr. 7. Papierhändlcr und Buchdrucker werden bei längerem Cre dit sich durch höhere Preise entschädigen, welche die Production im Buchhandelverthcuern unddadurch die Consumtion verringern. 8. Zur Ausgleichung der eben angeführten Uebelständc wer den die Verleger zu vermehrten Baarexpcditionen veranlaßt wer den und die Neuigkeiten noch mehr als bisher auf den Schluß des Jahres zusammendrängen. 9. Gegen die Verlegung der Remittcndenzeit in den hohen Sommer sprechen noch die triftigen Gründe, daß die Arbeits kraft alsdann bedeutend geringer ist, als im Frühjahr, und daß in jedem Geschäfte eine stille Zeit erwünscht sein muß, um zu ordnen und den Arbeitern die nothwendige physische Erholung zu gönnen. Wir hoffen, daß eine reifliche Erwägung dieser Gründe, die wir allen College» dringend empfehlen, dieEantate-Vcrsammlung bestimmen wird, dem vermittelnden Vorschläge des Hrn. Geibel den Vorzug zu geben und unsere Abrcchnungszeit, unabhängig vom Kalenderjahre, auf die zweite Hälfte des Mai zu verlegen. B. S. Bcrcndsohn. I. A. Meißner. Gcbr. Berendsohn. Otto Meißner. Boyes <d Geislcr. Nestler öc Melle. I. P. Eric. G. W. Nicmeycr. N. Falcke. Th. Niemcyer. E. Gaßmann. Pcrthes-Bcsscr ck Mauke. Heroische Buchh. C. Prall. Hoffman» ck Campe. E. P. Schultheiß. W. Jowicn. I. Schultz. R. Kittlcr. F. Trupp A. B. Laeisz. in Hamburg. I. F. Hammerich. C. T. Schlüter. A. Lehmkubl L Co. Wcndeborn'sche Buchh. A. Mentzel. in Altona. XXXIX. Gewiß ist cs ein richtiger Gedanke, das fünsundzwanzig- jährigc Jubelfest der Errichtung unserer Börse durch Abstellung von Mißbräuchen und Umgestaltung veralteter Einrichtungen zu feiern; es ist die würdigste Feier. Dieses Gefühl hat denn auch vielen unserer Collcgen in dieser arbeitsreichen Zeit die Feder in die Hand gegeben, um den von Hrn. Brockhaus zur Debatte ge brachten Vorschlag, die Abrechnungszeit zu verlegen, aus dem Schatze ihrer Erfahrungen zu beleuchten. Ich glaube annehmen zu dürfen, daß das Unpraktische des vorgeschlagencn Augustccr- mins jetzt ziemlich allgemein erkannt ist, wenigstens erbitteich mir von Hrn. C. E. Müller die Erlaubniß, die Hauptbedenken des Hrn. R. B. trotz seiner Beleuchtung für durchschlagend zu halten, und werden sich hoffentlich alle um die verständigen Vor schläge des Hrn. Geibel schaaren , wenn auch manche nur aus dem Grunde, daß cs gerathcn, das Gute zu nehmen, wenn das Beste nicht zu erreichen. Ich gehe deshalb auf diese Frage nicht weiter ein. Den; Mißbrauche, dem ich die Fehde erkläre, das ist das wohl allseitig als eine Plage erkannte B a a r p a ck c t w e sc n. Was habcnAllc, Absender, Commisstonär und Empfänger, für Placke rei davon, und welcher Zeitverlust erwächst allen 3 Theilen aus der nöthigen sorgfältigen Controlc! Ich frage zuerst; 1. Was hat die Baarpackcrc ins Leben gerufen? 2. Sind die berechtigten Zwecke nickt auf einem andern, ein facheren Wege zu erreichen? all 1. Als den allein begründeten Zweck der Baarexpedicion erkenne ich das Bedürfniß der Verleger, für ihrc Waare bald eine Einnahme zu haben, um so ihr Capital schneller umzusetzen, was auch dadurch erreicht wird, daß durch die größeren Vorthcile die Sortimenter zur Spekulation gereizt werden. Die Crcditver- weigerung dagegen schließe ich aus; ich meine, es sollte kein Ver leger einem Sortimenter etwas liefern, dem er nicht auf einige Monate für eine mäßige Summe Credit gibt, oder der ihm nicht die erforderliche Sickerhcit gegeben hat. Es ist gerade eine faule Seite des Baarpackctwcsens, daß gegen baar Jeder, der sich in Leipzig einen Vermittler bestellt und sich Verlangzettel drucken läßt, alles Beliebige zum Baarpreise beziehen kann. Warum sollen diese nicht aus zweiter Hand beziehen? sä 2. Ich bin mit Hrn. Jonas und Andern der Meinung, daß der Credit im Allgemeinen zu lang ist, wie er jetzt besteht, und nur die große Schwierigkeit, über die Commissionsläger öfter Abrechnung zu geben, hat diese Frist bisjetzt erhalten. Das Versenden der Novitäten, worin eben die eigenthümliche Blüthe der deutschen Literatur und ihres Marktes besteht, werden wir hoffentlich nie aufgeben, ebenso wird cs immer Verleger geben, die ihren Vortheil erkennen, daß cs verständiger ist, ihre ent behrlichen Werke auf den Commissionslägcrn befreundeter Hand lungen liegen zu wissen, als die eigenen Niederlagen damit zu überfüllen. Warum führen wir aber nicht, wie alle andern Geschäftsleute, für das Commissionsconto und die festen Ordres getrennte Conti? Die Sache ist viel einfacher, als sie vielleicht im ersten Augenblicke erscheint, und wenn sic dem Baarpackctun- wesen ein Ende macht, eine große Vereinfachung und Ersparung an Zeit. Ich denke mir die Sache so: der Verleger zeigt an, was er nur auf Baarconto (so will ich es der Kürze wegen nennen) liefert, wie er Anderes auf Baarconto oder auf Commissions conto berechnet, und auf den Vcrlangzcttcln steht dann statt „gegen baar" oder „fest" künftig „auf Baarconto"; die so ein gehenden Facturen werden gleich besonders geordnet. Etwaige Ncclamationen müssen sogleich erhoben werden, so daß bei der Abrechnung es nichts mehr zu ordnen gibt. Das Baarconto muß allc3 Monate saldirt werden. Die Arbeit ist nicht groß; eingetragen müssen die Factu- rcn doch werden; es ist also nur zu summircn. Dann gibt der Sortimenter jedem Leipziger Commisstonär eine Liste, was er ihm für seine Committcntcn zahlt, und hat seinem Commisstonär nur die Summen für die andern Commissionäre aufzugebcn. Eine nöthigc Bedingung wäre es, zu bestimmen, daß der Verleger über den Saldo des vierteljährigen Baarconto sofort abgibt, auf Rechnung des Säumigen, sobald der Saldo bis ultimo des fol genden Monats nicht in Leipzig eingegangen ist, und dabei 6 Proc. Verzugszinsen rechnet (s4 Proc. per Monat), wobei der angebrochene Monat für voll gerechnet wird. Es würde ferner nöthig sein, daß der Verleger (nach Ablauf des Monats) das Baarconto (wenigstens) so lange sperrte, bis das fällige Viertel jahr saldirt ist. Und es würde den meisten Verlegern willkom mener sein, alle Vierteljahre das Geld auf einem Brette zu haben, als sich alle Wochen aus Leipzig berichten zu lassen, was cingc- gangen ist. Den Sortimenter aber würde es Ordnung und Vor sicht lehren. Ich halte diese Idee für leicht ausführbar, wenigstens für bildungsfähig, und gebe diese im Drange der Geschäfte flüchtig hingcworfenen Zeilen der allseitigcn Erwägung anheim. Hamburg, 7. April 1861. G. E. Nolte.
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