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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1921
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- 1921-01-20
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- 20.01.1921
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Redaklioneller Teil. W 18, 20. Januar 1921. «s der Verlegerverein in der Hand, mit ungleich schärferen und vor allein rascher wirkenden Mitteln hier einzugreifen. Ich bin durchaus darauf gefaßt, daß sich aus beiden Lagern Stimmen des lebhaftesten Widerspruchs gegen meine Vorschläge erheben. Das Sortiment wird erschrocken sein über den Umsang der dem Verlegervcrein danach zusallenden Machtbefugnisse, und es wird die von mir vorgeschlagenen Mindestbedingungen als völlig unzureichend und gar nicht diskutabel erklären. Was den ersten Einwurf angeht, so dürste cs fürder keinen Sinn haben, sich den Tatsachen zu verschließen und zu glauben, die gemein same Zugehörigkeit zum Börsenverein und die damit bedingte Unterwerfung unter dessen Satzungen könne den Verlag auf die Dauer hindern, einen Zustand zu beseitigen, den er als un haltbar erkannt hat, und maßgebenden Einfluß aus die Gestaltung der Vcrkaussbedingungen zu nehmen, wenn er dies in seinem — und nicht zuletzt auch im Interesse der Konsumenten! -- für notwendig hält. Der Verlag als Produzent hat die Macht, und vielleicht ist heute schon die Stunde gekommen, in der weite Kreise des Sortiments zu bereuen, anfangen, durch eine einseitige Jnteressenpolitik diesen Willen zur Macht im Verlegervercin geweckt zu haben. Es unterliegt keinem Zweifel, daß der Verlegervercin die Umgestaltung des Börsen- vereins durchsetzen wird; es ist also nur klug, jetzt schon mit dieser völligen Änderung unserer Organisation zu rechnen und auf dem Wege gütlicher Vereinbarung zu erreichen, was für das Sortiment notwendig ist. Der Vereinbarung aber zwischen den beiden Jnteressentengruppen müssen insbesondere die Liefe rungsbedingungen unterliegen. Der Verlegervereinsvorstand hat sich bisher stets auf den Standpunkt gestellt, eine Regelung dieser Verhältnisse, soweit sie von einer Einwirkung des Verlegerver eins auf seine Mitglieder abhänge, liege nicht in seiner Macht. Auch darin ist mit Weimar ein Wandel eingetreten: der Verleger- Verein will und wird künftig auch diese Aufgaben lösen. Sache der Vertretung des Sortiments wird es sein, dem Verlage nach zuweisen, welche Mindestrabatte die auf der Stammrolle stehen den Firmen haben müssen, um ihre und damit auch des Verlags Interessen wahrnehmen zu können. In diesem Punkte sind meine Vorschläge ganz gewiß nicht als das letzte Wort zu betrachten; ich bitte nur immer im Auge zu behalten, daß es sich hier nicht um Höchst- oder Normalsätze handelt, sondern um Mindest sätze, die dem vollrabattberechtigten Sortiment gewiß keine Radattverkllrzung, sondern eine wesentliche Rabattcrhöhung bringen. Gewisse Teile des Verlags aber werden Anstoß daran neh men, daß sie hier auf einen höheren Miirdestrabatt festgelegt werden sollen als bisher. Nicht so sehr der Höhe des Satzes als vielmehr der Festlegung werden sie widerstreben; war ihnen doch bisher schon der § 7 der Verkaufsordnung ein Dorn im Auge. Ihnen wäre zu erwidern, daß der grundlegende Unter schied gegenüber der bisherigen Regelung auf Grund der Ver kaufsordnung darin liegt, daß die von mir vorgeschlagene Maß nahme nicht durchgefllhrt werden soll durch die »übergeordnete« Instanz des Börsenvereins auf Grund eines Beschlusses, bei dem die Stimmen des Sortiments den Ausschlag geben, sondern durch ihre eigene Organisation aus freiem Entschluß und aus der Erkenntnis heraus, daß nur auf diesem Wege die Wiederkehr geordneter Verhältnisse zu erreichen ist. Ein finanzielles Opfer aber wird dem Verlage dadurch nicht zugemutet; er findet in der Rabattverkürzung gegenüber den nicht bevorrechtigten Fir men einen vollen Ausgleich. Glaubt er ihn darin aber nicht er blicken zu können, so bleibt ihm immer noch eine mäßige Er höhung der Ladenpreise, die schon deshalb nicht gegen die Inter essen der Bücherkäufer verstößt, weil dafür der Sortimenter- Teuerungszuschlag in Wegfall kommt und das Vertrauen des Publikums in die Preispolitik des Buchhandels, das in letzter Zeit mancher Belastungsprobe ausgesetzt war, wiederhergestellt wird. Der grundlegende Unterschied zwischen meinen Vorschlägen und den vor Jahren erörterten Plänen der Aufstellung einer Sortimenter-Stammrolle beruht darin, daß letztere tatsächlich eine Rückkehr zum Zunftgedanken strengster Observanz bedeu teten, während ich für ein Mindestmaß der Bindung des Verlags 64 durch seine eigene Organisation und nicht durch eine neue »Ord nung» des Börsenvereins eintrete. Die Grundsätze für die Auf nahme neuer Firmen in das Buchhändler-Adreßbuch bleiben die selben wie bisher, desgleichen die für die Ausnahme in den Bör senverein; nur gibt letztere nicht ohne weiteres einen Anspruch aus Gewährung der Mindestbedingungen, die erst zugeslanden werden kann, wenn die entsprechende Gegenleistung — die Ver- triebstättgkeit — nachgewiesen wird. Gewiß — die Aufgabe ist schwierig, und ich bin mir wohl bewußt, mit diesen Vorschlägen das uns alle beschäftigende Problem nicht restlos gelöst zu haben. Ich sehe aber nach heißem und ernstlichem Bemühen keinen anderen Weg, zu einer Gesun dung unserer Verhältnisse zu kommen. Es ist nicht mehr an der Zeit, Flickwerk zu leisten; wir müssen unsere wirtschaftliche Lage vorurteilslos (und vielleicht sogar mitleidslos!) zu be trachten uns angewöhnen. Nachdem der Deutsche Verlegerverein den ersten Schritt zu einer grundlegenden Umgestaltung unserer ganzen Organisation getan hat, darf uns nicht die Vorliebe für das überkommene dazu verführen, ihm nur widerstrebend zu folgen oder hindernd in den Arm zu fallen. Ich wieder hole, daß ich der festen Zuversicht bin, daß der Vorstand des Deutschen Verlegervereins sich darüber klar ist und bleiben wird, daß den neuen Rechten, auf die er nun auch formell Anspruch er hebt, neue, große Pflichten gegenüberstehen: vor allem die Pflicht, die Macht, die der Verlag als der produzierende Stand ja schon immer besaß, nur so anzuwsnden, daß der Gesamtbuchhandel dabei gedeihen kann. Nur wenn dies der FM ist, kann auch auf die Dauer der deutsche Verlag dabei bestehen und di« ihm zuge- wiesencn großen Aufgaben erfüllen. Walther Jäh. Für die buchhändlerische Fachbibliothek. tllle für Liefe Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Redaktion xs Börsenblattes, Leipzig, Buchhändlerhaus. Gerichtsweg 26. zu richten. Vorhergehende Liste 1921, Nr. 9. Bücher, Broschüren usw Betriebs rätcgesetz vom 4. Februar 1920 nebst Wahlordnung vom 5. Februar 1920 mit kurzen Erläuterungen von I)r. zur. Heinrich Weid es. Liliput-Ausgabe. 11X7,3 em. 192 S. Nieder-Namstadt bei Darmstadt, Carl Malcomes —Franz Siemen- roth. Geb. 7.75. Eine handliche Ausgabe des Gesetzes mit kurzen Erläuterungen, die den Betriebsräten willkommen sein wird, um sie in den Ver sammlungen und auch sonst stets sofort zur Hand zu haben. Be wer, Max. Dem Bismarck-Dichter M. B. zürn 00. Geburstage 19. Januar 1921. Von Max Kehrig-Korn, Vortragender, Berlin 36 lMantcuffelstr. 73). Kl. 8°. 15 S. IZibllotkekar, Der. 12. 3aIriA., llr. 10/11/12 vom Derember eil Auick-Neckorlanclsoko Lidliotkelren. BreitkopfL Härtel, Leipzig: Neuer Büchcr-Vcrlag von Br. L H. in L. 1920. 13. Nachtrag zum Verzeichnisse des Bücher- Vcrlags 1828—1907. 8°. 16 S. B ücherhallc, Die. Nachrichten aus den Städtischen Bücherhallen zu Leipzig. Geleitet von Walter Hofmann. 2. Jahrg., Heft 3 vom Mai—Juni 1920. Aus dem Inhalt: vr. Gustav Morgen stern: Ncxö. — vr. Helene Nathan: Zur Geschichte der jüngsten Vergangenheit. — vr. Walter Hallbauer: Die Wissenschaft vom Leben. Einführung in die biologische Literatur. Bücherpost, Die. 3. Jahrg., Nr. 1 vom 1. Januar 1921. Frank furt a. M., Niddastr. 74, H. Dilchcr, Verlag der »Biichcrpost«. Ans dem Inhalt: Neuerscheinungen des.deutschen Buchhandels.
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