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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1861
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1861-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1861
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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N i ch t a in t l i Die erste Jubelfeier der Einweihung der Deutschen Buch- hündlerbörse. Den Mitgliedern des Börscnvercins, für welche diese Mit- thcilungen zunächst bestimmt sind, ist die Geschichte desselben aus der Einleitung zu dem Neuen Statut des Börsenvercins vom Jahre 1852 bekannt. Sie erinnern sich, daß derselbe im Jahre 1792 von Paul Gotthelf Kummer durch Miethung einiger Zim mer in dem damals berühmten Richter'schcn Kaffcehausc (jetzigem Dufour'schen Hause) seinen Anfang nahm, ohne sich halten zu können. Festeren Bestand gewann derselbe erst im Jahre 1797, wo Carl Christian Horvath aus Potsdam den großen theologi schen Hörsaal im Paulinum für den Zweck der Abrechnung der fremden Buchhändler miethete und dieses Unternehmen bis zur Ostermeffc 1824 für seine Rechnung forrführte. In diesem Jahre übernahmen es die fremden Buchhändler für eigene Rechnung und bildeten cinJahr spätcreincn förmlichen Verein mit bestimm ten Bedingungen und Gesetzen. Nachdem hierauf am 10. Dccember 1832 der Verein der Buchhändler zu Leipzig seine Bestätigung erhalten und bereits in seinem Statut die Errichtung einer Börse für den Leipziger Buchhandel in das Auge gefaßt hatte, griff der damalige Vorsi tzende der Deputation, Stadlältester Fr. Fleischer, diesen Gedan ken in seiner tiefen Bedeutung auf und machte den mit großem Beifall aufgenommenen Vorschlag, eine Börse für den gcsamm- tcn deutschen Buchhandel in Leipzig zu erbauen. In der Oster messe 1833 an die Generalversammlung gebracht, wurde derselbe mir einhelliger Zustimmung genehmigt und ein Vorbereitungsco- mite gewählt, welchem Fr. Perthes vorsaß und C. Duncker, Fr. Fleischer, Fr. I. Frommann, G. Reimer, A. Rost und Ferd. Schwctschke als Mitglieder angchörten. Nachdem die Acticnzeich- nung inbefriedigendsterWeisccrfylgtwarund, unter wohlwollend ster Unterstützung des damaligen Regierungs-Bevollmächtigten, jetzigen Geheimcraths vr. von Langenn, sich die König!. Sächsi sche Regierung zu einem jährlichen Beitrage von 750 Thlr. auf so lange anheischig machte, bis alle Acticn völlig getilgt sein wür den, so fanden die getroffenen Vorarbeiten seitens der Cantate versammlung vom 27. April 1834 in dankendster Weise Geneh migung. An die Stelle des Vorbereitungsausschuffcs trat nun ein Verwaltungsausschuß, aus Fr. Fleischer, W. A. Barth, Fr. Brockhaus, Fr. Perthes, C. Duncker und A. Rost als Mitglie dern, und I. G. Mittler und L. Voß als Stellvertretern beste hend. Seiner Thatkraft gelang es, die Arbeiten so zu beschleuni gen, daß bereits am 26. October dcsselbcnJahrcs dcrGrundstein feierlich gelegt und das Gebäude am 26. April 1836 seiner Be stimmung übergeben werden konnte.*) An diese letzte Feier knüpft nun die Jubelfeier sich an, de ren festliche Begehung im vorigen Jahre von der Generalver sammlung beschlossen worden war. Der Vorstand und Verwaltungsausschuß waren gleichzeitig mit der Vorbereitung der Festlichkeiten beauftragt worden und haben, wenn die Fcststimmung als ein Zeugniß dafür angesehen werden darf, ihre Aufgabe in befriedigendster Weise gelöst. Am Cantatesonntag, demselben, an welchem vor 25 Jahren Herr Fr. Fleischer in feierlicher Sitzung die erste Generalversamm lung in den neuen eignen Räumen eröffnet und den Schlüssel des *) Die Feier der Grundsteinlegung ist im Börsenblatt 1834. Nr- 44. und die der Einweihung im Jahrg. 183». Nr. 18. ausführlich beschrie ben. cher Theil. vollendeten Gebäudes dem zu früh Heimgegangenen Th. Chr. Fr. Enslin übergeben hatte, begann die Festfeier mit dem Choral „Nun danket Alle Gott", in welchen alle Anwesende mit cin- stimmten; der gleicheGesang, womit imOctober 1834 dieFcier der Grundsteinlegung endigte. Der Börsensaal war festlich decorirt, wozu Herr Freiherr von Tauchnitz seine reichen Gewächshäuser dem Fcstcomite zur Verfügung gestellt hatte, was um so mehr dank bare Erwähnung verdient, als der prächtige Schmuck der Blumen und Pflanzen nicht wenig dazu beitrug, die festliche Stimmung der Anwesenden zu erhöhen. An Stelle des durch Krankheit be hinderten Vorstehers, Herrn 0». Veit in Berlin, begrüßte Herr Sal. Hirzcl, als Schatzmeister, die festliche Versammlung, zu wel cher sich auf ergangene Einladung, außer den zahlreicher als ge wöhnlich vertretenen Mitgliedern des Börscnvercins, die folgen den Ehrengäste eingesundcn hatten: Herr Staatsminister Freiherr von Beust, Herr Gcheimcrath vr. Weinlig, Herr Kreisdirector von Burgsdorff, der Vorsteher der Stadtverordneten Herr Advo- cat vr. Joseph, Herr Polizeidirector Metzler, der Rector der Uni versität Herr Hofralh Roscher, Herr Gehcimerath Prof. Heyde- mann und Herr Justizrath Hinschius in Berlin, Herr Regie rungsrath von Witzleben, Herr Obcrpostdircctor von Zahn, Herr Oberzollinspector Lamm, Herr Geh. Kammcrrath Poppe, der Oberälteste der Buchdrucker-Innung Herr Naumann, Herr Fried rich Brockhaus in Dresden, Herr Staatsrath a. D. Karl Mathy, der Börsenarchivar Herr Advocat Volkmann, der zeitige Vorste her des Vereins der Buchhandlungsgehilfen in Leipzig Herr A. Schmitt, und der Redacteur des Börsenblattes Julius Krauß; außerdem die Mitglieder des ersten Verwaltungsausschusses und die Vorsteher des Unterstützungsvereins. Ferner waren cingeladen die Herren Geheimerath vr. von Langenn, Bürgermeister vr. Koch, Vicebürgcrmcister Berger, Präsident von Rönne in Glo- gau, BaudirectocProf. Geutebrück undHerrHandlungsdeputirtcr Gustav Harkort, die aber leider sich am Erscheinen behindert ge sehen hatten. Sodann brachte Herr.Hirzel die von Herrn vr. Veit cingescndete Festrede zur Verlesung, welche dem Protokoll über die Sitzung beigegeben ist. Unmittelbar nach dem Schluffe dieses Vortrags erhob sich Herr Kreisdirector von Burgsdorff, um die Theilnahme der Re gierung an diescrFeier auszusprechen, und ließ sich in nachstehen der Weise vernehmen: Es ist mir der ehrenvolle Auftrag zu Theil geworden, im Namen unserer hohen Staatsregierung deren aufrichtige Theilnahme an der heu tigen Festfcier auszudrücken! Ein Rückblick auf die vergangenen Jahr- zchende zeigt uns, wie lebendig diese Theilnahme bis hinauf zum konigl. Thron von dem ersten Augenblick an, wo die Erbauung dieses Hauses in Frage gelangte, dessen Gründung und Vollendung zugewendet war, eine Theilnahme, welche damals durch den Mund hochgeachteter Män ner ausgesprochen wurde und die bis auf den heutigen Lag in unver änderter Weise fortdauert. Die sächsische Regierung hat von jeher den großen Werth vollständig zu würdigen gewußt, den der Buchhandel Deutschlands, welcher seit Jahrhunderten sich in hiesiger Stadt con- centrirt, für Leipzig, sowie für unser engeres und weiteres Vaterland stets gehabt har. Dank und Anerkennung daher den Männern aus Ihrer Mitte, welche zuerst den Gedanken faßten, einen bleibenden und festen Einigungspunkt für Deutschlands Buchhandel zu schaffen. Dank und Anerkennung Denen, welche diesen Gedanken ausführten, Dank und Anerkennung aber auch Denen, welche bereits 25 Jahre hindurch in die sen den Interessen des deutschen Buchhandels gewidmeten Räumen aus allen Gauen unseres großen Vaterlandes zusammen kamen, um Zeugniß abzulcgen von der ruhmvollen Thätigkeit deutschen Fleißes und deutscher Einsicht auf dem Gebiete der Wissenschaft und Literatur. Wir wir mit gerechtem Srolz auf diese Literatur blicken dürfen eine Literatur, wie sie kein anderes Volk so groß und umfassend aufzuweisen har, so dür fen wir auch mit wahrer Genugthuung erfüllt sein, wenn wir sehen
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