Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1861
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1861-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1861
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18610508
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-186105088
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18610508
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1861
- Monat1861-05
- Tag1861-05-08
- Monat1861-05
- Jahr1861
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
60, 8. Mai. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 953 Hörden in die Angelegenheiten des Vereins statkgefundcn. Nur wenn eine solche Einmischung, wie bei mehreren schwierigen legis lativen Bcrathungen der Fall war, von Seiten des Vorstandes erbeten wurde, ist sic in der liberalsten Weise gewahrt worden. Heute ist es nur ein einzelner Moment in der Geschichte unserer Corporation, den wir feiern, aber ein bedeutsamer. Denn wie mit magnetischer Gewalt wirkte das sichtbare Zeichen der Einheit auf eine straffere Zusammenfassung der centralen Institu tionen des Buchhandels. Insbesondere datirt seit jener Zeit die consequente Durchbildung des hiesigen Eommissionswesens. Die strenge Durchführung allgemeiner Grundsätze über Abrechnung und Zahlung und die mannigfachen dabei zur Sprache kommenden Usancen, von den Verleger-Vereinen in Berlin und Leipzig gefördert, hat sich daran angelehnt. — Die Vertretung der allgemeinen Interessen der Literatur und des Buchhandels, die bei früheren Anlässen, z. B. auf dem Wiener Eongrcß, nur von einzelnen her vorragenden Genossen, je nach dem Maße ihrer Einsicht und ihrer Verbindungen, aus eigenem Antrieb oder im Aufträge von Ge schäfts- und Gesinnungsgenossen wahrgcnommcn werden konnten, ist durch das im Jahre 1838 zu Stande gekommene Börsen statut als das Recht und die Pflicht des Vereins gesetzlich anerkannt und seitdem, so oft die Wohlfahrt der Gcsammtheit es erfor derte, mit Freimuts) und Sachkenntniß geübt worden. Als der Börsenverein der Universität Jena zu deren dreihundcrtjährigem Stiftungsfeste seine Glückwünsche darbrachte, da durste er nicht mit leerer Hand erscheinen; er konnte als ein Ehrengeschenk das Fascikcl der Denkschriften überreichen, die er über die wichtigsten staatlichen und rechtlichen Beziehungen des Buchhandels bear beitet und theils der König!. Sächsischen, theils den übrigen deutschen Staatsregierungen vorgelegt hat. — Das ursprünglich von der Deputation der hiesigen Buchhändler begründete, seit dem Jahre 1845 auf den Börscnvcrcin übergegangene und der besonderen Leitung des Vorstandes anvertraute Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, seiner Hauptbcstimmung nach den allgemeinen geschäftlichen Briefwechsel der Buchhändler enthaltend, hat sich gleichzeitig mehr und mehr zu einem Organ ausgebildet, das einen möglichst treuen Ausdruck des Büchermarktes wiederzugebcn und dem vielfach in Anspruch genommenen Gcschäftsmanne bei seinem mühsamen Tagewerke mit Rath und Auskunft zur Seite zu stehen, nach Kräften bestrebt ist. Durch einen doppelten Jnscrtions- preis auch Nicht-Mitgliedern zugänglich, bildet es zugleich die Brücke, die den Börsenvercin mit den ihm nicht zugehörigen Ge schäftsgenossen in Verbindung erhält, wie ja denn überhaupt gesagt werden darf, daß die wohlthätigen Wirkungen der durch den Börsenverein begründeten Ordnungen auch Denjenigen zu Theil geworden sind und täglich zu Theil werden, die sich von ihm fcrnhalten. Vieles Andere, was für den rationellen Betrieb des Buchhandels nachgerade unentbehrlich geworden -— ich nenne vor allem das Adreßbuch des deutschen Buchhandels und die allberühmtcn bibliographischen Hilfsmittel desselben — ist das Erzeugniß vrivaten Fleißes und darf, solange es auf diesem Wege in so mustergültiger Vollendung erzeugt wird, von Seiten des Vereins nicht monopolisirt werden. Die Anerkennung aber, daß diese Unternehmungen die Interessen des Buchhandels wesentlich fördern, ist der Verein ihnen schuldig, sowie er nicht minder der Unterstützung rühmend zu erwähnen hat, die durch zahlreiche, nach dem Muster des Börscnvcrcins begründete Localvcrcine den gemeinsamen Zwecken zu Theil geworden ist. Die von Friedrich Frommann als damaligem Vorsteher des Vereins in der Cantate - Versammlung des Jahres 1845 ergangene Anregung zur Bildung von Kreisver einen ist auf fruchtbaren Boden gefallen, und der heutige Geschäftsbericht kann die erfreuliche Nachricht registriren, daß die oester- reichischen Collegen sich im Lause des vorigen Jahres zu einem Verein der o e ste rr e i ch i sch en Buchhändler zusammen- gethan haben, der seine Interessen in einem eigenen Organ, in der oesterreichischen Buchhändler-Corrcspondenz, ver tritt. Und wenn das Leipziger Rechnungs- und Zahlungswescn den Stuttgarter Verein veranlaßt hatte, die Ordnung der süd deutschen Abrechnungen seinerseits in die Hand zu nehmen, so haben die Stuttgarter Erfolge weiterhin aus unsere schwei zerischen Collegen gewirkt, indem in der am 16. Jul! abgchaltencn Generalversammlung des schweizerischen Buch händler-Vereins zum ersten Male abgerechnet und saldirt worden ist. Alle diese städtischen und Kreisvereine stehen zum Börsenvercine nicht etwa in dem Verhältnisse von Zweigvcrcincn, die dem gebietenden Eentcum sich untcrzuordnen haben; auf demselben Boden erwachsen, wie er selbst, sind sie frei und unabhängig von einander und streben gleichwohl nach einem Ziele. „Das Börsengebäude", sagte Friedrich Perthes am 15. Juni 1834, „ist Grund- und Schlußstein des Deutschen Börscnvcrcins, der zwar in und aus dem bisherigen alten Abrcchnungs - Locale seinen Ursprung nahm, sich aber nach und nach zu einem höheren Zwecke ausbildete. Unser Börsenverein ist die Stiftung eines Mittel punktes, von wo aus das Bemühen zu geregelterem Geschäftsgänge in Kraft treten kann; er soll sein eine Vereinigung zum Ver edeln unseres Berufes, zu streben, daß der deutsche Buchhandel immer mehr sich eigne, das Würdige und Werthvolle der Wissen schaft, wenn auch mit Opfern, zu Tage zu fördern, den Umschwung des Besseren in der Literatur zu erheben, durch Verbreitung des Nützlichen die Volksbildung zu beleben und in echt staatsbürgerlichem Sinne auf die öffentliche Meinung zu wirken, und daß das Ordnungsgemäße da bewahrt werde, wo Gesetze und Verwaltung hinzulangcn und einzugrcifen nur selten vermögen." Und wie es Perthes im Geiste geschaut hat, so ist cs in Erfüllung gegangen. Eine Schule des Gcmeinsinns ist der Bör senverein für Alle geworden, die im Eentrum oder in der Peripherie für die Interessen der Gcsammtheit wirksam sind. Und so möge cs bleiben in aller Zukunft, und möge diese Gesinnung von dem Geschlechte Derer, die diesen Bau begründet und dessen Be gründung erlebt haben, übergehen auf alle folgenden Geschlechter. L. Geschäftsbericht. Ich erkläre die heutige ordentliche Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler für eröffnet und ernenne die Herren Adolph Enslin und Eduard Frommann zu Ordnern und Stimmzählern. Die Anzahl der Mitglieder des Börsenveceins belief sich nach unserer Bekanntmachung vom 1. Juli v. I. auf 775 Mit glieder. Ausgetreten sind 4, verstorben 11, neu ausgenommen 46, so daß der gegenwärtige Bestand die Zahl von 800 Mitgliedern übersteigen dürfte.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder