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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.07.1861
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1861-07-03
- Erscheinungsdatum
- 03.07.1861
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- Deutsch
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83, 3. Juli. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 1343 Vereinsbuchh. in Hamburg. 4949. Dichter u. Denker, deutsche. Die Schätze der deutschen National- Literatur in Wort u. Bild. Hrsg. v. L. Lenz. 1. Bd- 4. Lsg. Imp.-4. Geh. * f/z Wagncr'sche Bnchh. in Innsbruck. 4950. Bericht, getreuer, üb. die Kolonienverhältnisse in Brasilien zur Warnung vor leichtsinniger Auswanderung u. zur Belehrung f. jene, die dennoch auswandcrn wollen, gr. 8. Geh. * 4 NX 4951. kiclrer, D, das deutscke Xsiserreirk inseinen universalen u. nationalen Lerieliungen. Vorlesungen, gr. 8. 6ek. *24k^X 4952. Matzenauer, E., Erdmagnetismus u. Nordlicht. Ein Versuch ihren Zusammenhang m. Augrundclgg. der P. L. Meißner'schen Wärme lehre zu erklären, gr. 8. In Comm. Geh. * 12 NX 4953. Mtoriggl, A., der Feldzug des I. 1805 u. seine Folgen f. Oesterreich überhaupt u. f. Tirol insbesonders. 2. Bd. gr. 8. Geh. * 1 6 NX 4954. Wort, ein deutsches, in der ungarischen Frage- Von R. T. gr. 8. In Comm. Geh. * 6 NX Wagner in Leipzig. 4955. *Bungener, F., drei Predigten unter Ludwig XV. od. Priester u. Hugenott. Historisches Gemälde. Aus d. Franz. 3 Bde. 2. Ausg. 8. Geh. 2^ N i ch t a m t l i Schriftsteller und Verleger.*) Wenn der Deutsche auf irgend ein Blakt in der Geschichte seiner Vergangenheit stolz zu sein Ursache hat, so ist es sicher nicht jenes, welches den herkömmlichen Inhalt der Geschichtsbücher zu bilden pflegt, so ist es nicht die Reihenfolge seiner Könige, so ist es nicht die mit Blut und Gräuel aller Art besudelte Kette der Kriegsabcnteuer, so ist es nicht das politische Geduldspiel der Landkarte mit willkürlicher Trennung und Zusammcnfügung der Länder und Ländchcn, so ist es nicht die Jammervcrtretung des deutschen Volkes naä) außen, sondern was die Brust des Deut schen höher hebt mir gerechtem Stolze, was ihn frohlcuchtendcn Blickes zurückschaucn läßt auf ruhmvolle Vergangenheit, das ist das Reich des Geistes, das Reich der Wissenschaft. Hier liegen unsere Eroberungen. Welche Nation vermag zu wetteifern mit der Ausbildung philosophischer Wissenschaft, wie sie der Deutsche durchgcführt hat? Welches Volk kann ebenbürtige Sprachfor schungen den unfern an die Seite stellen? Welche Zunge kann ein Heer von Gcisteskämpfern im Reiche der Dichtkunst, von ge fälligen Freunden im Gebiete der schönen Literatur aufstellen, welches dem unfern gleich käme? Welches Land hat die Musik vom lustigen Klingklang so zur regelgeharnischten Wissenschaft erhoben, wie das unsere? In welchem Reiche der Welt gibt es einen Baustyl, dessen kunstvolle Gliederung im Großen mit seiner feinen Ornamentik so organisch verwachsen, der für Kirche, Mo nument, Palast und Bürgerhaus so gleichmäßig verwendbar wäre, wie der gothische? — Fürwahr, kein Volk der Erde macht auf geistigem Gebiete den Vorrang uns streitig. Fragen wir aber nach den Namen Derer, welche durch ihr Mühen und Schaffen uns den Triumph bereiteten, so ist Schweigen die Antwort; die Namen sind vergessen. Und erkundigt man sich nach dem Lohne für ihre Geistesthaten, so erfolgt ein vielbedeutendes Achselzucken: die Schöpfungen werden bewundert, doch über dem Werke ver gißt man Dessen, der cs gemacht. In keinem Lande der Welt wird so Bedeutendes geleistet, wie bei uns; in keinem Lande der Welt wird die Leistung so kärglich belohnt, wie bei uns. Dieses Resultat allgemeiner culturgeschichtlicher Studien T. O. Weigel in Leipzig. 4956. Statz, V., u. G. Ungewitter, gothisches Musterbuch. 18. Lfg«Fol. Wcftcrma»» in Braunschwcig. 4957. Lerx, IV, die Insel kliodus, aus eigener länsclinuung u. nacll <ien vorilLncienen tjuellen kistorisok, geogrupkisek, arolläoloßiscli, maleriscb beselirieben u. clurck Orig.-Knciirgn. u. Uolrsclin. narb eigenen Ksturstuclien u.2eicl>ngn. illustrirt. 16 — 23.1-Is. Imp.-4. n * V>.? O. Wiganb in Leipzig. 4958. Lippe-Weißenfcld, A. zur, lanbwirthschaftliche Briefe, gr. 8. Geh. 1^ 4959. ^VLgner, D 8.., Islires-Lerickt üb. <iie k'ortsckritte u. I-eistun- gen der ckemiscben Declinologie u. teckniselien Lkeinie. 6. Iskrg. 1860. gr. 8. 6ek. * 3H ^ Lacroip, Bcrboeckhovc» de Co. in Brüssel. Lougesrl, Danton. Dokuments sutkentigues pour servir » I'ki- stoire de la rsvolution tranxsise. gr. 8. 6ek. * 2U ^ 8enand, , Okristianisme et pagsnisme. Identits de leurs origines ou nouvelle s^mboligue. gr. 8. 6ek. * 2 ^ lreuttel L> Würtz in Slraßburg. Ooleroi, D., guatre sermons precbes » diimes. 8. 6«k. >/h ^ cher Theil. tritt wiederholt auch in der Gegenwart zu Tage, und zwar auf keinem Felde mehr, als auf dem der Erzeugnisse durch diePresse. Nicht Frankreich, nicht England, nicht Italien besitzt einen im Durchschnitt und der bei weitem größten Mehrzahl seiner Mit glieder so ehrenwerthen Schriftstellerstand, und bei keinem Volke wird er doch geringer geschätzt und schlechter für sein Mühen ma teriell entschädigt. In Italien ist Schriftstellerei noble Pas sion; der Adel betreibt sie vorzugsweise, und kaum jemals ge schieht es, daß ein Schriftsteller für Geld seine Feder ansetzt, um ein wissenschaftliches Werk zu schreiben; deshalb bleibt dort die Literatur klein, als Schriftsteller aber zu glänzen ist der Ehrgeiz jedes Gebildeten. Aehnliches finden wir theilweise in England. Der hohe Adel spaltet sich in zwei Hälften, deren eine nur für Wettrennen schwärmt, während die andere es nicht vergißt, daß einst die Römer ihren wilden Vorfahren die erste Eultur brach ten; in elastischen Studien erzogen, pflegt dieser Theil der Adeli gen die Literatur mit achtungswerther Arbeit. Der Schriftsteller von Fach ist in England angesehen, und sein Gewinn ist kein ge ringer. In Frankreich führte den Schriftsteller sonst der Weg vom Journal über die Parlamentstribüne ins Ministerium. Heute ist es zwar anders, aber das heutige Kaiserthum ist eben nicht Frankreich. Und in Deutschland? Da ist der Schrift steller Aschenbrödel. Der Adel ist in seiner Mehrheit nicht gebil det genug, um selbstkhätig bei der Wissenschaft sich betheiligen zu können; im nördlichen Deutschland fängt der Adel an auszuster ben, und ein Krautjunkerthum tritt an seine Stelle*). Der Schriftsteller wird in Deutschland nie eher geachtet, als bis er gestorben ist. Dickens wäre in Deutschland entweder verhun gert oder günstigen Falls Subredacteur eines politischen Blattes dritter Rangordnung geworden. Thiers und Guizot hätten beide inDeutschland genauere Bekanntschaft mit Gefängnissen als mit dem Ministerhötel gemacht. In Deutschland wird das „Fe dervieh" nur wie eine Act höheres Wildpcct betrachtet, mit dessen Jagd sich eine biedere Bureaukratie, eine allwissende Polizei und wohl auch ein courfähiger Adel in den Mußestunden beschäftigen. *) In Breslau sagte Baron v. A. an der Wirthstafel: „In mei nen Augen ist der Gelehrte und der Schuhmacher ganz gleich: denn Beide haben ihr Metier gelernt und Beide werden dafür bezahlt." 185* *),Aus Kolatschek's „Stimmen der Zeit" 1861. Nr. 24.
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