Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.07.1861
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1861-07-03
- Erscheinungsdatum
- 03.07.1861
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18610703
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-186107030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18610703
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1861
- Monat1861-07
- Tag1861-07-03
- Monat1861-07
- Jahr1861
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zur Berichtigung des Artikels über internationale Verträge in Nr. 65 d. Bl. Der preußisch-englische Vertrag vom 13. Mai 1846 lau tet u. a.: Art. I. Die Autoren von Büchern u. s. w. sollen das gleiche ausschließliche Recht zur Vervielfältigung genie ßen u. s. w. Die gesetzlichen Vertreter oder Rechtsnachfolger der Au toren u. s. w. (also Verleger) sollen in allen diesen Bezie hungen auf demselben Fuße behandelt werden, wie die Au roren u. s. w. Das ganze Argument des Hrn. Quaas, ganz abgesehen da von, daß er unmöglich wissen kann, mit wem Hr. v. Tauchnitz seine Verträge abschließt, fällt hiermit zu Grunde. Die Verträge wurden nicht zum gegenseitigen Schutz von Originalausga ben, sondern zum Schutz der Autoren und deren Rechts nachfolger oder Verleger abgeschlossen. London, Juni 1861. 8. >V. Miscellen. Aus Leipzig. Im letzten Halbjahre 1860 haben im Leipziger Regierungsbezirk 93 Personen Eoncessioncn zum Eol- portircn mit Büchern, Zeitschriften, Bildern re. erhalten, welche ungefähr 2 bis 3000 verschiedene Erzeugnisse des Buch- und Kunsthandels vertrieben und wohl gegen 100,000 Exemplare ab- gesctzt haben mögen. Die Mehrzahl der Drucksachen sind geist liche Bücher ^ encyklopädischc Werke, Reisebeschreibungcn, popu lär geschichtliche und mcdicinische Schriften, Kinderschriften, Ka lender re. Aus Berlin. Demnächst wird hier ein interessanter Rechtsstreit mit der Postbehördc zur Entscheidung kom men. Ein hiesiger Verleger hatte aus einer Papierfabrik eine Papierprobc, auf der sich die üblichen, von dem Fabrikanten ge machten Bleistiftnotizen befanden, entnommen. Er übergab diese Probe dem Drucker, ließ einen Probedruck veranstalten und, zu frieden mit dem Papier, sandte er den Bogen, die Bleistiftnotizen übersehend, weil dieselben übcrdruckt worden waren, unter Kreuzband nebst einem Begleitschreiben, worin er mehrere Ballen von dem Papier beorderte, an den Fabrikanten zurück. Das Begleitschreiben traf ein, nicht so die Kreuzbandsendung, welche von dem Postamtc zurückbehalten worden war, weil sich Geschriebenes auf dem Papier befand. Der Verleger wurde durch Resolution des kgl. Obcr-Hofpostamts zu 5 Thlr. Strafe vcrurtheilt, „weil nach dem auf Grund des Gesetzes über das Postwescn (vom 5. Juni 1852) erlassenen Reglement (vom 21. Decke. 1860) die Versendung gedruckter Sachen unter Kreuz- odcr Streifband unzulässig ist, wenn dieselben nach ihrer Fer tigung durch Druck u. s. w. geschriebene oder auf andere Weise gemachte Ziffern odcrZusätzc erhalten haben w.", hat dagegen aber auf gerichtliche Entscheidung angetragcn, und steht zu erwarten, daß er nach dem erwähnten Gesetze frcigesprochcn werde, da er weislich die bercgtcn Zusätze vor Fertigung des Drucks ge macht wurden. Wir werden s. Z. den Ausgang mittheilen. Marc. Berlin, 23. Juni. Meycrbcer's Musik zur Oper „Dinorah" ist in ihren vorzüglichsten Gesangsnummern und im Elavicrarrangcmcnt im Lcuckarl'schen Verlage in Breslau er schienen, ungeachtet die Musikhändlcr Bote L Bock die Oper mit der Bemerkung „Eigenthum" haben erscheinen lassen. Der Verleger in Breslau behauptet, daß die Hrn. Bote sc Bock ihren gesetzlichen Anspruch auf „Eigcnthum" durch ihre ei gene Schuld verloren haben, da sie die Mcyerbeer'schc Oper nicht zu gleicher Zeit mit dem Pariser Verleger, sondern später haben erscheinen lassen, und die k. preuß. Gesetzgebung gleichzeitiges Er scheinen verlangt. Dem Vernehmen nach hat die k. Staatsan waltschaft und das k. Stadtgericht in Breslau ebenfalls diese Ge- setzesauslcgung angenommen. (Berl. Mus.-Ztg. Echo.) In Nordhausen florirte vor etwa einem Vicrteljahrhun- dert eine Verlagsbuchhandlung E. F. Fürst, die es sich zur Auf gabe machte, eine großcAnzahl sogenannter Ritter- und Räu ber-Romane im Druck erscheinen zu lassen. Mit wahrem Heiß hunger wurden diese Bücher zum Theil ge- und zerlesen; das müssenalleLeihbibliotheken bestätigen. Der Verleger selbst machte auch ein glänzendes Geschäft damit; er empfing Ostermeß-Ein nahmen, vor denen mancher Buchhändler, der nur verächtlich auf solchcnVerlag hcrabsah, denn doch beschcidentlich seinen Hut zog. Dabei war Buchhändler Fürst ein Mann, mit dem es sich gut verkommen ließ. Zahlte er auch seinen Autoren keine große und glänzende Honorare, so zahlte er aber baar und prompt, und manche von unfern namhafteren Schriftstellern haben sich bei ihm ihre ersten Sporen verdient, d. h. ihre Erstlingswerke wurden von ihm verlegtund gedruckt. Jndiscretion soll man uns jedoch nicht zum Vorwurf machen. Buchhändler Fürst wurde durch seine Thätigkeit im Verlauf der Jahre ein reicher Mann. Aber das Unglück reitet schnell. Er spcculirte auch auf andern als literarischen Feldern, und das war sein Sturz. Die Bethei ligung an Fabrik-Unternehmungen, namentlich an einer Blei weiß-Fabrik, verzehrte seine Capitalien und machte ihn zum ar men Mann. SeineFamiliewar zahlreich, und er mußte das durch ihn literarisch berühmt gewordene Nordhausen verlassen. Er zog nach Schweidnitz, wo er wieder eine Buchhandlung inne hatte, und später nach Breslau, wo er sich und seine Familie nament lich vom Ertrage einer Leihbibliothek ernährte. In letztererStadt ist nun derselbe auch in der Nacht vom 23. zum 24. Mai um 2s4 Uhr, im 59. Lebensjahre an Herzleiden gestorben . . . (Ge- raer Unterhaltungsbl.) München, im Juni. Die zu Ende vergangenen Monats in dem bekannten Auctionslocal der Montmorillon'schen Kunst handlung, im alten Frohsinngebäude, hier gehaltene Versteigerung der herrlichen Kupserstichsammlung des Herrn Oberappellraths Eisenhart halte ein zahlreiches Kunstpublicum von nah und fern ungezogen; außer den Einheimischen waren viele fremde Liebhaber und Kunsthändler zugegen, wie vr. Roth aus Paris und Brock haus aus Leipzig, dann Prestel aus Frankfurt, Börner aus Leipzig, Link und Heubcl aus Berlin, Rochoux aus Paris, Siegfried aus Zürich, Heerdegen aus Nürnberg u. s. w. Das erzielte Resultat ist ein wahrhaft glänzendes zu nennen: so wur den für die deutsche Schule 9025 fl. gelöst, darunter für die Blätter von A. Dürer allein 3507 fl., von welchen auf den heil. Hieronymus im Zimmer 150 fl., auf die große Holzschnittpassion 110 fl. und auf die Apokalypse 146 fl. (für Holzschnitte noch nie dagcwcscnc Preise) treffen; Martin Schön, von dem 18 Origi nalblätter Vorlagen, erzielte 1835 fl., darunter die große Kreuz schleppung 362 fl., der Tod der Maria 310 fl., und Ehristus erscheint der Magdalena 321 fl. Die niederländische Schule, die umfangreichste, brachte 15,410 fl., das Werk Rembrandt's allein 3878 fl.; für das unter dem Namen „der Diamant" be kannte Blatt von N. Berghcm.wurden 301 fl. bezahlt. Der Gcsammtcrlös der.2340 Nummern umfassenden Sammlung ent ziffert sich auf 26,872 fl. (Allg. Ztg.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder