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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.07.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-07-27
- Erscheinungsdatum
- 27.07.1887
- Sprache
- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 3763 halb seiner Grenzen erhöhen; doch würde dies eine höchst lästige Ungleichheit zwischen Inlands- und Ausländsbriefen schassen. Die dem Buchhandel gewährten Vorteile aber anlangend, so sei daran erinnert, daß der Hauptwunsch desselben, eine 5-Pfennig-Stufe für Streifbandsendungen von 50—100 Gr., noch immer seiner Erfüllung entgegensieht. Aus dem Gebiete der Papierfabrikation liegen fünf Patente vor: zunächst der von C. Chelins jun. in Rnmbeck erfundene Apparat, um Holz in schräge Spähne zu hobeln und diese zu zerfasern (Nr. 39 588). Der Apparat soll an Stelle der Schleif steine treten und besteht aus einer wagerechten Hobelscheibe und einem Sägewalzenapparat. Interessant ist die Maschine von Edw. Davies in Wood Green (Grafsch. Middlescx) (Nr. 39 715). Dieselbe verarbeitet den Hopfen, wie er nach der Verwendung beim Brauen aus Brauereien erhalten wird, zu Papi erzeug. Die bisherigen Versuche, Hopfenzapfen auf diese Weise zu ver werten, scheiterten daran, daß das Papier daraus Tinte und Buntdruckfarbe nicht annahm und eine rauhe Oberstäche hatte. Dies rührte von den Samen her, deren Hülsen sich mit der Papier masse nicht assimilieren, und deren Fettbestandteile Tinte und Farbe abstoßen. Der Hauptteil der Maschine besteht demnach in der Vor richtung zur Entfernung der Samen von den Zapfen, worauf diese zerrissen und zu Papierzeug verarbeitet werden. Aus demselben engeren Gebiete ist noch die unter Nr. 39 582 patentierte Holzschleif-Maschine von Albr. Pagenstecher in New-Aork zu erwähnen. — Der Papierstoff-Holländer von E. Nacke in Dresden (Nr. 39 534) soll den Übelstand beseitigen, daß die schweren Bestandteile der Masse sich am Holländerboden ansetzen und daß sich tote Stellen bilden, so daß der Stofs nicht gleichmäßig durchgearbeitet wird. — Endlich die von John Waldron in New-Brnnswick (New-Jersey, Ver. St.) erfundene Maschine zum Aufwickeln von Papier (Nr. 39 827). Dieselbe wickelt angeblich das Papier in gleichmäßig dichte und glatte Rollen, in denen keine Runzeln oder Falten enthalten sind. Zum Schuß zwei Patente aus dem Gebiete der Buchbinderei. Die Drahtheft-Maschine von A. Brehmer in Leipzig (Nr. 39 4 66) ist besonders für das Heften von Schachteln und hohlen Gegenständen berechnet; sie kann aber auch zum Heften von Broschüren durch den Falz oder durch die Seite Verwendung finden. — Die Fadenheftmaschine von I. R. Reynolds in Hartford (Connecticut) (Nr. 39 450) ist dagegen eine Verbesserung der älteren Smyth'schcn Maschine. Sie beseitigt angeblich den schlaffen Faden. G. van Muyden. Vermischtes. Deutsche Schulbücher in Nordamerika. — Man schreibt der »Magdeburgischen Zeitung« aus Berlin vom 21. Juli: Hiesige und auswärtige deutsche Verleger haben, wie wir höreil, von amerikanischen Buchhändlern veranlaßt, das Abkommen getroffen, daß die bei ihnen erscheinenden Schulbücher, soweit dieselben von deutschen Schul behörden besonders empfohlen sind, in starker Auflage nach den Ver einigten Staaten versandt werden, und zwar bezieht sich das Abkommen auf jede notwendig werdende neue Ausgabe. Zunächst handelt es sich um Lehrbücher der deutschen Grammatik, der deutschen Rechtschreibung und der deutschen Satzbildung für untere, mittlere und obere Klassen. Die amerikanische Pädagogik greift auf die neuesten Erscheinungen dieses Lehrgebietes, soweit Lehrer mit schriftstellerischem Namen die Verfasser sind, in der Wahrnehmung zurück, daß unter den Deutschen der Vereinigten Staaten eine Sprachverschlechtcrung cingerissen ist, die von der Ursprünglichkeit und Schönheit des deutschen Idioms erschrecklich wenig verspüren läßt. Der stete Verkehr der Deutschen mit den Ameri kanern hat ein deutsch-englisches Sprachgemengsel aufkommen lassen, das sich nicht weiter entwickeln darf. Die bisherige» Lehrbücher, häufig von Stümpern zusammen geschrieben, wußten sich von dem sprachlichen Wirrwarr nicht frei zu Hallen, und so wurde milder Zeit ein Gemisch gelehrt, das nicht deutsch und nicht englisch ist. Zur Rettung der deutschen Sprache ist deshalb eine Masseneinfuhr von Lehrbüchern als unerläßlich erachtet worden, und die geplante Neuerung hat auch darin ihr Gutes, daß fernerhin der Nachdrucksunfug nicht mehr in dem bisherigen Umfange sein Wesen treiben wird. Aus Lehrbücher der deutschen Sprache beschränkt sich die Aussuhr nach Amerika vorläufig ausschließlich, weil Lehrbücher für andere Wissenszweige in I ihren Beispielsaminlungen das vaterländische Gebiet vorwiegend be rücksichtigen müssen. Als störend erwies sich übrigens bei der Versorgung amerikanischer Schulen mit deutschen Lehrbücher» die neue Rechtschreibung, da dieselbe nicht einmal in Preußen, geschweige denn in anderen Staate» des Reichs allerwärts gleichmäßig gehandhabt wird. Pariser Schulbücher. — Der Pariser Gemeinderat, dessen radikale Zusammensetzung bekannt ist, schrieb in Bestätigung eines früheren Beschlusses und in Nichtachtung eines bestehenden Dekrets des Untcrrichtsministers, wonach die Einführung obligatorischer Lehr mittel in Schulen untersagt ist, eine Preisbcwerbuug aus, welche die Pariser Schulen mit einem obligatorischen konfessionslosen Rechen buch (!) und einer im gleichen Sinne ausgearbeiteten Grammatik beglücken soll. Auszeichnung. — Der Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschast vorm. Friedrich Bruckmann in München ist für ihre hervorragenden Leistungen aus dem Gebiete der Phototypic von der Jury der ersten internationalen photographischen Ausstellung zu Florenz die goldene Medaille erster Klasse zuerkannt worden. Neue Bücher, Kataloge re. sür die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Verzeichnis der neu erschienenen und neu aufgelegten Bücher, Landkarten re. 1887. I. Herausgegeben und verlegt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig. 178. Fortsetzung. 8°. 6XII1, 52 t S. Preis 4 geb. 4 60 sz. Titel-Verzeichnis der neuen erzählenden rc. Werke nach Schlag wörtern geordnet. Von Aug. Reher. Lsg 4. 5. S. 145 — 224 (Grafen -Lewald). Altona, A. C. Reher. 1 ^ KV H. Xutulo^ clsr llillliotllolr des Luoblnrncklun^-Osiiilkon-Vaiöins ?.n I-sixrnA. 8". XVI, 223 8. 1887, VsrluA des Lnolr- Ira-ncklunAv-OvIiiltsn -Vsrsins. Blumenthal, die wichtigsten Arbeiten des Sortimenters. Schluß. Weltausstellung in Melbourne. — Die Leipziger Gewerbc- kammer erließ folgende Bekanntmachung: Einer Verordnung des König!. Sächs. Ministeriums des Innern entsprechend, ersuchen wir diejenigen Gewerblreibcnden unseres Bezirkes, welche geneigt sind die vom 1. August >888 bis Ende Januar 1889 in Melbourne statt- sindende Weltausstellung zu beschicken, diesbezügliche Anmel dungen bis 6. August L I. an unser Bureau gelangen zu lassen. Leipzig, den 21. Juli 1887. Die Gewerbekanimer. D. A. Oehler, Vors. Herzog, S. Abzahlungsgeschäfte. — Gegen die Abzahlungsgeschäfte richten sich gegenwärtig sehr lebhafte Agitationen, die in den Handels- und Gc- werbekammern des Königreichs Sachse» neuerdings zum Ausdruck ge kommen sind und bereits zu Petitionen an die königliche Regierung ge führt haben Die bezüglichen in gleichem Sinne an den Reichstag ge richteten Petitionen sind bekannt. Es wird vielleicht nicht überflüssig sein, wenn bei diesem Ansturm die buchhändlerischen Abzahlungs geschäfte, deren Betrieb ja durchweg ein ebenso gesetzmäßiger ist, wie ihr Bestand sich als wichtig und für den Absatz mancher Werke als gradezu notwendig erwiesen hat, beizeiten dafür sorgen, daß ihnen in der zu erwartende» bezüglichen Gesetzgebung die gebührende Ausnahme stellung gesichert werde. Die Schlaugenhant in der Buchbinderei. — Schlangenhaut wurde seit einer Reihe von Jahren als dauerhafter,.gefälliger und origineller Stoff verwendet, um Cigarrentäschchen, Damenportemonnaies und andere Portefeuillewaren damit zu überziehen, und erfreute sich trotz ziemlich hohen Preises großer Beliebtheit, weil sie un zweifelhaft gute Eigenschaften besitzt. Wie weit letztere auch aus die nachgemachtc Schlangenhaut übergegangen sind, welche bei zu nehmendem Bedarf vielfach zur Verwendung kam, vermögen wir nicht zu sagen. Zu Bucheinbänden wurde unseres Wissens die Schlangeu- haut bisher nicht verwendet. Es wird nun berichtet, daß sie in dem Wunderlande Amerika ihren Einzug in die Buchbindereien gehalten und als Bucheinband glänzende Erfolge ausgcwieseu habe. Wir zweifeln nicht au diesem Ersolge bei einem einzelnen oder einer ver hältnismäßig kleine» Anzahl von Exemplaren. Ob bei großen Auf lagen mehr als die Ecken der Buchdeckel von der neuen Errungenschaft werden profilieren können, dürste aber in Frage zu stellen sein. Personalnachrichtrn. August Artaria und sein Haus. — Am 20. d. M. ver schönerte ein seltenes Fest das Greisenalter eines Mannes, welcher im Wiener Kunsthaudel eine hochangesehene Stellung einnimmt. Herr August Artaria, der Nestor der Wiener Kunsthändler, beging an I jenem Tage, umgeben von seinen Kindern und Enkeln, in voller Geistcs- 516*
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