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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-07-13
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1887
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- Deutsch
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159, 13. Juli 1887 Nichtamtlicher Teil. 3547 erfolge.« — Redner fährt fort, daß der Leipziger Sortimcnter- Vereiu sich stets opferbereit gezeigt habe, wenn es galt, den Inter essen des Buchhandels zu dienen. Sie hätten aber auch mit lokalen Verhältnissen zu rechnen. Es sei ihnen ohnehin jetzt schon der Vorwurf gemocht worden, daß dieselben zu wenig berück sichtigt würden. Wenn man einmal rückwärts schauen wolle, so würde man finden, wie sehr sich die Verhältnisse in Leipzig zum Bessern gewendet hätten. Früher, vor Gründung des Vereins, wurde an das Publikum 15, 20, ja 25"/o Rabatt gegeben; eine Einigung ans 10"/s, sei daher das Möglichste, was unter den jetzigen Leipziger Verhältnissen zugestandcn werden könnte. — Auch habe sic zur Ablehnung des 5"/o-Rabatt-Antrags die Er wägung geleitet, daß doch das Statut des Börsenvereins eine Änderung erfahren werde und es also abgewartet werden müsse, was der Börsenverein in der Rabatlfrage beschließen würde; sie müßten es also für unzweckmäßig halten, jetzl schon vielleicht auf 1—2 Jahre eine Änderung vorzunehmen, von der man nicht wisse, ob sic mit den zukünftigen Bestimmungen des Börscnvcreins harmonieren werde. Jedenfalls möchte sich die Versammlung versichert halten, daß der Leipziger Sortimenter-Verein ihren Be strebungen jederzeit gern cntgcgcnkommen wird. Herr Bondc-Ältenburg äußert seine Dankbarkeit für den Antrag, durch dessen Annahme und praktische Ausführung ein alter Krebsschaden des Buchhandels beseitigt werden würde. Ebenso drückt er seine Freude darüber aus, daß auch Leipzig diesen Bestrebungen die Hand reiche und sie möglichst unterstützen wolle, da ja namentlich die Sortimenter in den kleineren Städten um Leipzig unter dessen Druck zu leiden hätten. Wenn nun auch Redner an sich sehr gern für die Rabattmindernng auf 5"/„ sei, ja am liebsten gar keinen gewähren möchte, so gebe es doch immerhin noch eine Anzahl Sortimenter, die sich um keine Sta tuten kümmern, sondern ganz nach eigenem Ermessen verkaufen. Mit solchen Firmen in dem angeregten Sinne zu arbeiten, sei ein sehr schwer lösbares Problem. Wenn das erreicht werden könnte, daß die Vorschläge des Börsenvereins von allen an genommen und gehalten würden, so wäre eine große That gcthan. Als ersten Schritt hierzu begrüße er daher den Antrag von Herzen, wünschend, daß dadurch eine neue Grundlage erlangt würde, ans der fortgearbeitet werden könnte. Herr Mühlbrecht-Berlin bedauert, in der unangenehmen Lage sein und es aussprcchen zu müssen, daß der Verein Berliner Sortimenter infolge gefaßten Beschlusses gegen die Herabsetzung des Rabatts auf 5°/s, stimmt. Wenn seine Kollegen sich auch von der Notwendigkeit überzeugt hätten, daß sie im Prinzipe die Bestrebungen unterstützen müssen, die eine Herabsetzung des Ra batts herbeiführen wollen, so müßten doch die vier Delegierten des Berliner Sortimenter-Vereins im Aufträge desselben dagegen stimmen, daß heute schon die Herabsetzung des Rabatts ans 5°/„ zum Beschluß erhoben würde, wenn auch mit dem Zusatze, diesen Beschluß vorläufig dem Börsenverein zu überweisen, damit die Prüfungskommission für die Statuten davon geeigneten Gebrauch mache. Redner möchte bitten, den Beschluß nicht auf den fünfprvzen- tigen Rabatt zuspitzen zu wollen. Es sei nach Ansicht sehr vieler Herren entschieden noch nicht der Zeitpunkt dazu gekommen. Vor allem müßten doch die Mittel geschaffen werden, die solchen Be schlüssen Nachdruck verleihen können; die fehlen noch gänzlich, was speziell in Berlin ganz besonders empfunden würde, wo noch nicht einmal die 10^-Rabattiernng zur allgemeinen Geltung ge bracht sei, wie das Beispiel einer allen bekannten Firma beweise. Anßeröem spreche noch verschiedenes anderes dagegen, so, daß die Behörden immer noch lO"/o beanspruchen; auch sei es frag lich, ob alle Verleger mit dieser Rabattherabsctzung zufrieden sein würden. Wie gesagt, würden die Mittel gegeben werden, die Nabattherabsetznng durchzuführen, so würden die Berliner jederzeit bereit sein; aber heute müßten sie dagegen stimmen. Herr vr. vonHase - Leipzig spricht seine große Freude darüber aus, daß die Vertreter der Leipziger und Berliner Sortimenter ihre Sympathieen für die Bestrebungen, die in dem gegenwärtigen Anträge liegen, hier ausgesprochen haben. Wenn sie auch ge wissen und in der That schweren und gerechten Bedenken Aus druck gegeben haben, die für ihren Ort die Durchführung des Antrages verhindern, so würden sie nach Redners Überzeugung bei ihrer Sympathie für die Bewegung dieselbe, wo es geht, unterstützen, nämlich in ihrem Wirken nach auswärts und ztvar dadurch, daß sie, wenn sie auch am eigenen Platz von den 10"/o nicht abgehen könne», sich doch wenigstens unweigerlich nach aus wärts auf 5"/, beschränken müßten. Und dies scheint doch wohl das Hauptgewicht in dieser Sache zu sein. »Einstweilen«, fährt Redner fort, »haben Sie schon den größeren Teil der deutschen Buchhandlungen für die Sache gewonnen. Sie wünschen aber, daß cs allgemeiner Beschluß werde, daß diese 5"/, Skonto be schlossen, also der Knndenrabatt abgeschafft werde und nur noch eine gewisse Form, wodurch die Barzahlung in besonderen Ver hältnissen entschädigt wird, zulässig ist. Wenn wir beschließen werden, das allgemein dnrchzusetzen, so können wir eine Stärkung des Sortiments und rückwärts auch einen Vorteil des Verlegers hoffen und uns darüber freuen. Ich bin der Meinung, daß ein solcher Beschluß gefaßt werden soll. Wenn dann einzelne Firmen unter Betonung dringender Umstände für sich Dispens verlangen, so wird das eine andere Sache sein. Ich möchte aber noch betonen, daß das meiner Meinung nach nicht ein Beschluß ist, der nur für ein Jahr gilt. Es ist ein prinzipieller Beschluß, mögen die Statuten des Börscnvcreins gefaßt werden, wie sie wollen. Es hat sein Gutes gehabt, als wir uns über die 10"/g geeinigt haben; es wird auch sein Gutes haben, wenn wir später ini allgemeinen die 5°/g als Höchstes oder allgemein Anzustrebendes haben. Jetzt sind Sie mitten in einer Bewegung. Es können aber wieder rückläufige Bewegungen kommen, es können einzelne Orte wieder auf 15"/s, hinausschnellen, wenn wir cs überhaupt den Orten allein überlassen wollen. Aber ich möchte diese Frage garnicht weiter anregcn und nur sagen, cs kommt jetzt und cs wird auch später darauf ankommen, daß dieser Beschluß gefaßt worden ist. Fassen Sic denselben, so lange Sie noch inmitten einer großen, thätigen Bewegung stehen.« Herr Schöningh-Münster möchte noch ein wichtiges Moment hervorhebcn, das vielleicht für die etwa noch nicht schlüssigen Herren bestimmend sein könnte. Wenn auch die Berliner und Leipziger, obgleich im Prinzip einverstanden, doch aus lokalen Rücksichten die Unmöglichkeit erklärt Hütten, für den Antrag zu stimmen, so könne doch dies für die anderen nicht Grund genug sein, von der Sache zurückzutreten. Es sollten sich doch alle, die diese lokalen Interessen nicht hätten und die nicht gebunden seien, fragen: Was ist für uns wichtig, Ivo liegen unsere Interessen, haben wir etwas zu fürchten, wenn dieser Antrag zum Beschluß erhoben wird? Redner glaubt letztere Frage verneinen zu müssen und er bittet daher nochmals alle, die nicht Berliner und Leipziger sind und ihren Vereinen keine bindende Zusage gegeben haben, auf diesem Boden stehen zu bleiben und unbe dingt dem Anträge zuznstimmen, für welchen ja die meisten sind, wie sie ans ihren Borversammlnngen erfahren hätten. Gefährlich sei die Sache thatsächlich nicht, da es ja lediglich nur darauf ankomme, dem Börsenverein zu zeigen, welcher Meinung die andern außer Berlin und Leipzig seien. Es hätten ja schon vorher in ihrem Kreise verschiedene den Ruin ihres Geschäftes nach Durchführung dieser Idee gefürchtet, aber sic hätten sie sich doch zu eigen gemacht und es sei gegangen. Herr Prager erwidert: Selbst wenn er und die übrigen Berliner auch keinen bestimmten Auftrag von ihrem Verein er halten hätten, so würden sie die jetzt gehörten Gründe doch nicht anders bestimmen können. Der Beschluß sei entschieden sehr schwerwiegend, und die Herren möchten sich doch einmal klar machen, daß die Ausführung desselben den Verkehr mehr oder weniger gefährden könne. Nicht von Berlin oder Leipzig spreche er, es sei aber sehr fraglich, ob die Verleger, die jetzt 10°/g Rabatt 486*
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