Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.09.1887

4403 211, 13. September 1887. Künftig erscheinende Bücher. I. ?. vMdem Lülll s. Kd. (456S9j Iieues von Herd. Freiin von Brackel. * In kurzem wird in meinem Verlage er scheinen: 1) Der Sjmilikhm IM Liirnmi. Eine Künstler-Novelle der W irklichkeit nacherzählt von Aerdinande Freiin von Wrackel. * 8". 320 Seiten. Elegant broschiert mit Farbendrncktitel n. Schutz-Umschlag 3F/ ord. mit 33sch°/g Rabatt. In feinem Salonband 4 25 ^ ord, 3 Fl 05 ^ netto bar. Frei-Explrc. 13/12, bar 11/10. 1 Probeexplr.broch.oder grb.mit40»/obar. Erste Auslieferung nur in Leipzig. * Herzensgeschichten haben stets für den Leser etwas Anziehendes, zumal wenn es sich um bedeutende Menschen handelt. Die ge feierte Verfasserin von „Die Tochter des Kunst reiters" — „Daniella" — „Am Heidstock" — und „Prinzeß Ada" (siehe nachstehend^ , die seit einigen Jahren zu litterarischer Muße ge nötigt war, behandelt in ihrem diesjährigen Werk die bis dahin vollkommen unbekannte Herzensgeschichte eines der bedeutendsten Künstler der Jetztzeit, des verstorbenen Bildhauers Wilhelm Achtermann, und zwar auf Grund von ihm selbst herrührender Aufzeichnungen, die er zum Teil in späterm Alter einer befreun deten Dame diktiert hatte. Der Künstler war als junger Mann gen Italien gezogen, um an der Fundstätte des berühmten Marmors im weltbekannten Künstlerheim Carrara zu arbeiten. Dort wurde bald sein Herz gesesselt, bei dem mit echt westfälischer Zähigkeit unternommenen Versuch, bei den jungen Mädchen und Frauen von Carrara den in Italien unbekannten Ge brauch des deutschen Spinnrads einzusühren. Freiin von Brackel schildert in meisterhaft poetischer Weise diese Erlebnisse. Dabei tritt der Künstler in seiner Eigenart in der italieni schen Umgebung scharf charakterisiert hervor. Das Buch darf wohl als die liebenswürdigste Gabe der Verfasserin bezeichnet werden. Den Westfalen, zunächst aber den Be wohnern der westfälischen Hauptstadt ist Achter mann durch seine berühmte Uistä im Dom zu Münster ans Herz gewachsen. „Der Spinn lehrer von Carrara" wird in diesen Kreisen daher eine besonders willkommene Aufnahme finden. Ich bitte zu verlangen. * Vierundfünfzigster Jahrgang. Gleichzeitig wird zur Verseudung komme»: ' Prinzeß Ada. Novelle von Aerdinande Freiin von Wracket. Zweite Auflage. "KA 8°. 288 Seiten. Elegant broschiert mit Farbentitel und Schutz-Umschlag 3 Fl ord. mit 33'ch U> Rabatt. In feinem Salonband 4 ^ 50 ord., 3 Fl 25 ^ netto bar. Freiexemplare fest 13/12, bar 11/10. * Das Buch ist für diese neue Auslage von der Verfasserin sorgsältig überarbeitet; sie hat dabei auch die Winke der ernsten Kritik zu be rücksichtigen nicht verschmäht. Freiin von Brackel führt in der groß angelegten, eher Roman zu nennenden Novelle den Leser in die hohen bis höchsten Kreise der Gesellschaft. Frische, geistreiche Darstellung, tadellose Komposition und reichbelebte Handlung zeichnen die Arbeit in hohem Maße aus. Sie spielt teils an den oberbayerischen Seen, teils in Venedig. Ich bitte um erneute Verwendung. * Durch Eingang von Remittenden bin ich in der Lage ä cond. liefern zu können: 3) Marie von ^indeman, Die rathende Freundin. Mitgabe für junge Mädchen beim Eintritt in's Leben. 6". 174 Seiten. Vornehme Ausstattung (Chamoispapicr mit samtbrauner Rand-Einfassung und Farbentitel.) Nur in originellem Salonband mit Gold schnitt 4 F^ ord., 2 ^ 80 netto. Freiexemplare fest 13/12, bar 7/6. * Ein reich ausgestattetes Geschenkbuch be sonderer Art, sür junge Mädchen bestimmt, deren Pensions-Erziehung beendet. Fein geschrieben, aus christlicher Grund lage, aber ohne konfessionelle Färbung, knapp in der Fassung, eine Fülle anregender Ge danken enthaltend, bildet das Buch einen Schatz für die genannten Kreise. Es handelt sich bei dem reizenden Buche nicht umS „Rätsel-Raten", wie manch einer nach dem Titel zu glauben versucht sein könnte, sondern um gute Ratschläge, Winke und Unterweisungen, die eine erfahrene ältere Freundin jungen Mädchen beim Eintritt ins Leben erteilt. Ich bitte zu verlangen. Köln, 5. September 1887. I. P. Bachem. Berlilgshandlung von Alphons Dürr in Leipzig. (4S66ttj — Leipzig, de» «i. September 1887. In ca. 14 Tagen gelaugt zur Ausgabe: ^echs Dolksbilder von Joseph Ritter von Mhrich. Photolithographisch vergrößerte Holzschnitte als Wandbilder. Papierformat 50:68 Cm. Nr. l Die heilige Nacht. Nr. 2. Am Weihnachtsabend. Nr. 3. Emmaus. Nr. 4. „Jesu, komm doch selbst z» mir!" Nr. 5. „Ihrer ist das Himmelreich." Nr. 6. (Doppelbild.) „Selig sind, die da Leid tragen." Preis ü Blatt 75 ^ ord., 50 H. netto bar. Freiexemplare 11/10. Jedes Ütatt ist einzeln zu haben. Von dem Bestreben geleitet, die schönsten und ansprechendsten und dabei ihrem Inhalt nach gemeinverständlichsten Blätter aus den großen Holzschnitlwerken Führichs, die bisher nnr den bemittelten Knnstfrenuden zugänglich waren, in der Form eines wohlfeile» Wand schmuckes zu einem Gemeingut des Volkes zu machen, habe ich als Gegenstücke zu den weit verbreiteten Richterschen Volksbildcrn obige Holzschnitte aus photolithographischem Wege vergrößert Herstellen lassen. Diese ties empsundenen schönheitsvollen Blätter werden gleich den Richterschen Volks bildern als ein erlesener künstlerischer Wand schmuck infolge ihres billigen Preises in jedes Haus Eingang finden können und sich allen! halben, wo ihnen vor vielverbreiteten unkünst lerischen und trivialen Darstellungen der Vorzug gegeben wird, zu einer Quelle nachhaltigen Genusses edelster und erbaulichster Art ge stalten. Der schätzbaren Mitwirkung des verehr- liche» Sortimentsbuchhandels bei der Verbreitung guter und Wohlseiler Bildwerke zur Hebung des Kunstsinnes eröffnet sich hier ein großes und dankbares Feld, besonders auf dem Wege des Kolportagevertriebes. Insbesondere mache ich die verehrlichen österreichischen Sortimentshandlungen auf diese Führichschen Volksbilder aufmerksam. Ich kann die Blätter ausnahmslos nur bar abgeben, bin jedoch bereit, um auch die kleinste Handlung in den Stand zu setzen, sich an der Einführung zu beteiligen, ein vor dem 15. November o. bezogenes Probeexemplar der sämtlichen 6 Blätter für 2 Fl bar zu liefern. Hochachtungsvoll Alphons Dürr. 616