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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.03.1873
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1873-03-19
- Erscheinungsdatum
- 19.03.1873
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18730319
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Erichen: anher Sonnlagr läglrär. — Bis ^rüb 9 Uhr ergehende Anzeigen lkomnren ui der nächsten Nu innrer zur Aufnahme. Börsenblatt Bkirräge für das Börsenblatt sind an die Redaktion — Anzeigen aber an die Expedition desselben zu senden. für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. ssigenthum des BörsenvereinS der Deutschen Buchhändler. Z7 «4. Leipzig, Mittwoch den 19. März. 1873. Nichtamtlicher Theil. Zur Arbeitseinstellung der Setzer in Leipzig. ' XII.*) Leipzig, 18. März. Der geschäftsführende Ausschuß des Deutschen Buchdruckervcreins hat unterm 11. d. Mts. bei der Ver öffentlichung des neuen, die materielle Lage der Gehilfen wesentlich verbessernden Tarifsentwurfcs eine Ansprache an die Mitglieder des Deutschen Buchdruckerverbandes erlassen, worin er denselben seine versöhnliche Gesinnung kundgibt und sie auffordcrt, ihm nun ihre Ansichten darüber auszusprechen, ans welche Weise sie ihrerseits die Herstellung eines dauernden Friedens mit den Prinzipalen anzn- bahnen gedenken. Nach den bei dem hiesige» Vorstande des Vereins der deutschen Buchdrnckcreibesihcr eingcgangenen Mittheilnngen ist das bisherige Resultat der Kündigung der Verbandsgehilfen in den VcreinSofficinen folgendes . Bon 400 Officinen liegen Erklärungen vor; in 300 Ossi - cinen ist über llOOOGehilfen gekündigt, resp. sind dieselben ausgetreten, während ebenfalls 2000 Gehilfen »nd 1000 Lehrlinge sortarbeiten; in 100 Offfeinen war die Kündigung gegenstandslos, weil sie über haupt keine Verbandsmitglicder hatten; von 400 Officinen fehlen noch Angaben. Von den 23 Bnchdrnckereibcsitzern in München haben 19 eine umfassende Erklärung und Erläuterung über ihr Verfahren in der schwebenden Buchdrnckerfrage an ihre Mitbürger erlassen; drei der Drnckcreibesitzer wurden zur Beschlußfassung nicht beigezogen, und einer (Hr. Vogt, der Drucker des Sigt'schen „Vaterlands") hat sein Wort zurückgezogen. Am Schluffe der Erklärung der 19 heißt es: Die unterfertigten Münchener Buchdruckereibesitzer haben treu dem gegebenen Worte gehandelt, indem sie ihre Verbandsgehilfen am 8. März a. c. aufforderten, binnen 14 Tagen entweder aus dem Verbände zu treten, oder nach Verlaus dieser Zeit ihre Officinen zu verlassen. Der Kampf inner halb des Preßgewcrbes ist lediglich die Einleitung, aber allerdings eine nahezu entscheidende Einleitung des großen socialen Krieges gegen den Besitz und die Intelligenz, gegen die Cnltnr des deutschen Staates. Gerade deswegen nun wenden sich die Unterzeichneten Buchdruckereibcsitzcr mit der Bitte an ihre Mitbürger, in diesem Kampfe um die Ausrechthal tung der bürgerlichen Ordnung ihnen treu zur Seite zu stehen, und die kleinen Unannehmlichkeiten, welche ein etwaiger Strike für das Publicum zur Folge haben würde, geduldig hinznnchmen, umsomehr, als Vas Er scheinen der Zeitungen und die Besorgung wirklich nicht rückstellbarer Arbeiten vollständig gesichert ist. An die Herren Gehilfen aber richten die Unterzeichneten die letzte und feierliche Aufforderung, zurückzukehren zur alten Harmonie mit ihren Prinzipalen. Folgen sie dieser Aufforde rung, benutzen sie diesen Acl der Nothwebr von Seiten der Prinzipale, um sich die ihnen gebührende Freiheit wicderzuerringen, so werden sie an ihren Prinzipalen, die ja wie sie dieselbe harte Schule der Arbeit durch gemacht haben, keine Bedrücker, keine Zuchtherren, sondern die alten wohl wollenden Freunde finden. Dem Actenstücke sind drei Erklärungen beigefügt und zwar *, XI. S. Nr. 59. Vierzigster Jahrgang. 1) folgende von den Rcdactenren und Verlegern von neun Zeitungen verschiedener politischer Richtung: lleberzcugt von der Gerechtigkeit der Sache der Herren Buchdruckerei besitzer, erklären die Unterzeichneten, daß sie bereit sind, mit allen ihren Kräften dieselben in ihrem Bestreben zu unterstützen, die Freiheit der Presse zu wahren und die Selbständigkeit des Gewerkes wiederherzu stellen. 2) Eine Erklärung des Hrn. R. Oldenbonrg, mit welcher sich fünfzehn Buchhändler Münchens einverstanden erklären und an deren Schluß es heißt: Ich nehme daher keinen Anstand, zu erklären, daß ich das Verfahren der Herren Prinzipale der Münchener Druckereien, welche jenen Verbands mitgliedern, welche die Forderungen ihrer Leipziger Collegcn unterstützen, kündigten, für gerecht und nothwendig erachte. Ich erkläre weiter, daß als nothwendigc Folge der gestörten Rechtsverhältnisse in den Druckereien für mich die Aufgabe enistcht, die Herren Prinzipale jener Druckereien, welche für meinen Verlag arbeiten, in ihrem Verfahren nach Kräften na- mentlich dadurch zu unterstützen, daß ich meine bnchhändlcrische Produc tion während des bevorstehenden Gehilfenmangels auf das Maß der Leistungsfähigkeit der ihren Prinzipalen treu gebliebenen Gehilfen be schränke. Das Bestreben der Mitglieder des Gchilfcnverbandes geht ganz offen darauf aus, an die Stelle vernünftigen Ilcbereinkommens einseitigen terroristischen Zwang, statt dauerhafter Rechtsstellungen permanenten Kriegs zustand herzustellen. Hoffentlich werden sie bald cinsehen, daß sie damit sich in die Lage des Mannes versetzen, der fleißig an dem Aste sägt, auf welchem er bisher leidlich bequem sich niedergelassen hatte. Dann 3) folgende Erklärung: Der Ausschuß des Allgemeinen Gewerbevercins hat Einsicht genom men von der Erklärung der hiesigen Herren Buchdruckereibesitzer, Redac teure, Zeitungsverlcger und Buchhändler. Er wird mit allen ihm zu Gebote stehenden Kräften ihre Bestrebungen, welche die Freiheit des Ge wertes aufrecht zu erhalten bezwecken, unterstützen. Aus Berlin wird berichtet: Der Verein der Berliner Buch- drnckereibcsitzcr ist jetzt eifrig bemüht, auch die hiesige Buchdrncker- prinzipalität zu einer bestimmten Position in dem im Buchdrucker- gcwcrbe ausgcbrochencn Zwiespalt zu drängen. Der Vereinsvor stand hat zu diesem Zweck soeben eine Ansprache an sämmtlichc hie sige Buchdrnckercibesitzer gerichtet, in welcher dieselben zum Eintritt in den Berliii'Brandenburgischen Kreisverein ini engsten Anschluß an den Deutschen Buchdrnckcrvcrein ansgefordert werden. Der von letzterm ansgestellte Tarifsentwurf, zu dessen Inauguration als deut scher Normaltarif bekanntlich eine Generalversammlung aus den 24. März nach Weimar berufen ist, hat einmal das Alphabet als RechnungSsystcm, sodann den Preis von 3 Sgr. als Minimalsatz für tausend Alphabetbuchstabcn angenommen, vorbehaltlich der zu ver einbarenden Localzuschläge und eines Aufschlags von 2 Ps. für den Zeitungssatz. Mit Bezug hierauf heißt es nun in der Ansprache unter anderm: „Es kommt durchaus nicht daraus an, wie die Wort führer der Berbandsgehilfenschast zu verbreiten bestrebt sind, den Verband zu sprengen." Die Entlassung der Verbandsgchilscn ist ! lediglich ein Executivmittel gegen den Verband zur Einstellung seiner 139
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