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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-10-13
- Erscheinungsdatum
- 13.10.1888
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Anzeigen: 20 Pfg. für die dreigespaltene Petitzcile oder deren Raum. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigentum des Börsenvcreins der Deutschen Buchhändler. 239. Leipzig, Sonnabend den 13. Oktober. Amtlicher Teil Bericht des Herr» Professor v>. Koch in Heidelberg au die Historische Kommission des Börsenvcreins, betreffend die Fortsetzung einer Geschichte des Deutschen Buchhandels. Sehr geehrte Herren! Der Bericht, den ich der Historischen Kommission über meine Thätigkeit für die »Geschichte des Deutschen Buchhandels« zu er statten habe, kann nach diesen, ersten Jahre naturgemäß weniger über eigentliche Arbeiten mit greifbaren Resultaten Aufschluß gebe», als über die ersten Versuche, den Punkt aufzufinden, an dem die Arbeit einzusetzen hat, und von dem aus sie planvoll weiter geleitet werden soll. Da meine Arbeit als Fortsetzung des von Kapp begonnenen Werkes in erster Linie gedacht ist, war auch, nachdem einmal durch Studium einschlägiger Litteratur — wobei ich ans mein Schreiben vom 5. März d. I. Hinzumeisen mir erlaube — die allgemeine Kenntnis des Gegenstandes gewonnen war, die erste Frage die: Wie läßt sich am besten die neue Arbeit an die alte anknüpfen, wo am glattesten einstigen, ohne daß eine allzu breite Lücke klafft, wie kann der Zusammenhang am besten ge wahrt bleiben? — Selten, glaube ich, werden die Schwierigkeiten verkannt werden, die der Beantwortung und Lösung solcher Fragen entgegenstehen und Ihnen zumal, sehr geehrte Herren, brauche ich nicht erst zu sagen, wie viel Kopfzerbrechens und Mühe mir dieselben verursacht haben. Auch nachdem ich mich endgiltig entschieden habe, ist meine Befriedigung darüber keine sehr große. Denn uni es gleich zu sagen, bei der innere» und äußeren Ungleichheit des Kappscheu Werkes scheint es n.ir un möglich, oder ist es mir wenigstens nicht gelungen, eine solche Anknüpfung zu finden, die das Neue aus dem Alten gleichsam organisch und wie mit innerer Notwendigkeit hervorwachsen und beides zusammen als ein untrennbares Ganzes erscheinen ließe. — Von den mancherlei Plänen, mit denen ich mich trug, will ich nur des einen Erwähnung thnn, der mich, so lange ich schwankte, am längsten beschäftigt hat. Es war dies der Gedanke, meine Arbeit mit der Mitte des 17. Jahrhunderts anzuheben und, was dem Historiker besonders reizvoll schien, den ersten schwachen Spuren des wiedererwachenden Lebens nach der furcht baren Verheerung des großen Krieges auf diesen mehr geistigen Gebieten nachzugehen, die Maßregeln der Regierungen, die jetzt mit neuer Staatsraison sich erfüllten, zu schildern, die betreffen den Verordnungen in den einzelnen Territorien rc. rc. zu be leuchten, und die einzelnen zerstreuten Züge zu einem Gesamt bilde von der Lage des Buchhandels bezw. der Stellung der Landesregierungen zu demselben zu vereinigen. Die Schilderung der Maßnahmen der Regierungen, die Kapp schon teilweise be handelt hat, hätte den Anschluß an dessen ersten Band wenigstens notdürftig erreichen lassen, wie sie anderseits zu den Reform bestrebungen, die sich im Buchhandel selbst zu regen begannen, Fünsundfünfzigster Jahrgang. und zugleich zu dem Aufkommen großer Geschäftshäuser in den Residenzstädten (z. B. Rößlin, Cotta) hinübergeleitet hätte. Aber nach und nach kamen mir doch gegen diesen Plan große Be denken. Und die Erkenntnis, daß bei einem solchen Verfahren notwendig das allgemein-kulturhistorische Moment — und nament lich zu Anfang — viel zu sehr in den Vordergrund treten, also das doch für die mir gesetzte Aufgabe immerhin Nebensächliche das Hauptsächliche werden müßte, ließ mich endlich auch diesen Plan gänzlich verwerfen. Zuletzt, indem ich wiederum, wie schon oft, die eigentümliche Organisation des deutschen Buchhandels ins Auge faßte, kam ich auf einen Gedanken zurück, den ich gleichfalls bereits früher er wogen hatte, nämlich auf die Idee, mit der Schilderung der Leipziger Platz- und Meßverhältnisse um die Mitte des 17. Jahr hunderts zu beginnen. Denn an dem Vorsatz, nicht über diese Zeitgrenze hinauszugehen, hielt ich noch immer fest. Erst die Mitteilungen, die nur Herr vr. Albrecht Kirchhofs ans dem reichen Schatze seines Wissens, den er mir, wie ich auch an dieser Stelle dankend bezeuge, stets offen hält, zu machen die Güte hatte, lieffen den Plan in mir reisen, die Schilderung der Leipziger Verhältnisse nicht erst von der Mitte des 17. Jahrhunderts, sondern schon früher zu beginnen und bis zu den Anfängen der Leipziger Büchermesse znrückzugehen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war mir namentlich der Umstand, daß viele, für die Entwicklung des buchhändlerischen Geschäfts und Verkehrs sehr wichtige Punkte, die Kapp nicht berührt hat, auf diese Weise nachgeholt werden können. Auch läßt sich die neue Arbeit inso fern ziemlich ungezwungen an den Kappschen Band ansügen, als dieser mit der Hindeutung auf das Aufstreben der Leipziger Büchermesse schließt. Ich habe mich also entschlossen, meine Arbeit mit der Schil derung der Leipziger Büchermesse von ihren Anfängen an zu be ginnen, unter stetem Hinblick jedoch auch aus die Verhältnisse des Frankfurter Platzes und des allgemeinen Markt- und Reise verkehrs, von Venen ja beide Messen, so überwiegend ihre Be deutung immer gewesen sein mag, doch nur einen Teil gebildet haben können. Und zwar würde die Entwicklung der Leipziger Verhältnisse meines Erachtens zunächst bis zum- Eingreifen des Herzogs Georg zu führen sein, das ja dem ersten Aufblühen des Leipziger Platzes ein rasches Ende bereitet hat (vergl. Kirchhofs, Entwicklung 36). Daß ich mit diesem Entschluß, bei der Schilderung der Leipziger Büchermesse einznsetzen, bas allein richtige getroffen habe, wage ich nicht zu behaupten. Jedenfalls aber gereicht es mir zur Genugthuung, daß Herr Ur. Kirchhofs und ebenso Herr Professor Schott in Stuttgart, der gleichfalls ein Kenner der ein schlägigen Verhältnisse ist, hierin meine Auffassung teilen. Ob meine Darstellung von der Entwicklung der Leipziger Verhältnisse über das, was namentlich Ur. Kirchhofs geleistet hat, hinauskommen wird, ist freilich fraglich. Aber gleich hier zeigt sich wieder, wie unumgänglich notwendig es ist, die Archive zu Rate zu ziehen. Denn wenn ich auch nicht glaube, daß in Urkunden für Buchdrucker, die bis zum Jahre 1496 zurück- 698
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