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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1878
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1878-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1878
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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»»scheint »lli« Sonntag» täglich. — »i« früh » Uhr eingehende vngeigen kennnen in der nächsten Nummer zur Ausnahme. Börsenblatt für den Beiträge sür da» Börsenblatt sind an die Redaction — Anzeigen aber an die Expedition desselben zu senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigcnthum des BörscndercinS der Deutschen Buchhändler. 253. Leipzig, Mittwoch den 30. Oktober. 18?8. Wegen des Reformationsfestes erscheint die nächste Nummer Freitag den 1. November. Nichtamtlicher Theil. Der Pariser Buchhandel.*) Vor einigen Wochen habe ich in diesen Blättern über das Haus Hachette L Co. in Paris einige Mittheilungen niedergelegt, welche den Geschäftsbetrieb desselben, seinen großen Umsang und einige seiner hervorragenden Verlagsunternehmungen betrafen (Nr. 164). Heute möchte ich an jenen Artikel anknüpfen und einige Bemerkungen über den Pariser Buchhandel folgen lassen, welche von demselben Verfasser in dem Organ Gambetta's veröffentlicht wurden. Die Jahres-Production des Pariser Verlagshandels wird nie mals von den Betheiligten bekannt gemacht, wie dies doch gewöhn lich von Seiten anderer Industrieller geschieht. Wenn ich nun ver schiedene einzelne Notizen, die ich hier nicht einzeln zergliedern kann, zusammentrage, so glaube ich annehmen zu dürfen, daß der Werth der alljährlich in Paris erscheinenden Bücher die Summe von 60 Millionen Francs nicht übersteigt. Das übrige Frankreich erhöht die Summe der literarischen Production nicht sehr bedeutend, denn es gibt außerhalb der Hauptstadt nur noch eine große Verlags firma: das Haus Mame in Tours, welches allerdings vermöge der Höhe seines Geschäftsbetriebs zu den ersten Handlungen Frankreichs nächst der Firma Hachette gehört; letztere hat keine ebenbürtige neben sich. Von der Gesammtsumme der Pariser Bücherproduction kommt etwa ein Viertel allein auf das Haus Hachette. Nach diesem kommen 2 oder 3 Firmen, welche eine Production von über 3 Millionen Francs aufweisen, und 10 oder 12, die Bücher im Werth von mehr als 1 Million Francs herausgeben. Man muß hierbei nur die von den einzelnen Firmen selbst verlegten Werke berücksichtigen, dieselben setzen außerdem als Commissionäre auch Bücher von anderen Ver legern ab, welche durch ihren Verkauf wohl die Ziffer des erzielten Umsatzes im Handelsgeschäfte nicht aber im industriellen Betriebe erhöhen. Außer dieser bevorzugten Zahl von Großhändlern gibt es noch viele Verleger, welche in den Augen des Publicums eine bedeutende Rolle spielen, und die ihren Ruf insoweit verdienen, als sie viele Bücher erscheinen lassen. Allein es sind dies meistens Werke in kleinem Format von geringem Preise oder für einen kleinen Leser kreis berechnete Bücher, so daß die Mannigfaltigkeit der Geschäfte nicht zugleich eine verhältnißmäßige commercielle Bedeutung in sich schließt. Es würde ganz interessant sein, festzustellen, in welcher Art sich diese Summe von 60 Millionen Francs auf die Verleger, Buchdrucker, Papierfabrikanten und Verfasser vertheilt, aber hier lassen sich keine allgemeinen Schlüsse aufstellen. *) Nach der „käxudligus kruusuiso" bearbeitet von Z. Fünfundvierzigster Jahrgang. Betrachten wir zunächst das Verhältniß des Sortimenters (libruirs ädtLÜIant), welcher die Bücher an das Publicum verkauft. Von dem angezeigten Preise, den man den Ladenpreis nennt (Is x»-ix kort), gewährt ihm der Verleger zunächst einen Rabatt, welcher in der Regel jenes Betrags ausmacht (25°/o), manchmal auch nur ^ (20U) und in seltenen Fällen noch weniger. Außerdem gibt er ihm das 13. Exemplar gratis, sobald dieser in einer bestimmten Frist ein Dutzend übernimmt, bisweilen auch schon ein 7. Exemplar, wenn 6 Exemplare baar bezogen werden, das ergibt schon einen Abgang des Drittels von dem angegebenen Preise. Hierzu kommen in vielen Fällen weitere Abzüge und Extravergütungen, die sehr verschieden und von einander abweichend sind, so z. B. für Commissionsbuch händler, welche wieder an Andere verkaufen, dann für Jene, welche eine große Anzahl von Werken auf einmal beziehen, oder für Reisende, die auf Credit absetzen rc. Im Ganzen erhalten die Verleger in der Regel nicht viel mehr als 60U von dem Ladenpreise ihrer abgesetz ten Bücher, so daß also die 60 Millionen Francs des Pariser Buch handels thatsächlich einer Nominalziffer von 90—100 Millionen entsprechen. Dieses Verhältniß ist in den meisten Ländern des Aus landes anders, da hier die Rabattbedingungen, welche dem Sorti mentshändler gewährt werden, weniger hoch sind.*) Hierbei muß noch bemerkt werden, daß die Preise für Pracht- und wissenschaftliche Werke in Frankreich nicht so hoch gestellt werden, als in Deutschland und besonders in England. Uebrigens darf man nicht glauben, daß der Sortimentsbuch händler so bedeutende Vortheile für sich allein erhält. In Paris be schränkt sich im Gegentheil sein Gewinn auf ein sehr bescheidenes Maß; hier werden kleine Bände in 12., welche einen Ladenpreis von 3l4 Francs haben, von den Buchhändlern des Studentenviertels oft zu nur 2>4 Francs verkauft, so daß diese also nur wenige Sous verdienen. Dann ist namentlich im Honorarpunkt der Schriftsteller eine Verschiedenheit an der Tagesordnung, die außerordentlich ist. Wie viele junge Leute gibt es, die nur zu glücklich sind, wenn sic einen Verleger finden, welcher es wagt, sein Papier zu verlieren, indeni er es mit ihrer Prosa oder ihren Versen bedruckt! Wenn aber ein Schriftsteller fest in der öffentlichen Gunst sich eingebürgert hat, wenn er ein Victor Hugo, Thiers, Renan, Jules Verne ist, dann ist der *) In Vorstehendem dürste sich der französische Verfasser wohl irren. Die Rabattverhältnisse, welche in Deutschland üblich sind, stehen in der Höhe sicher nicht hinter den sranzösischcn zurück. Ein volles Drittel, dann 40, auch 50 gh sind neben der gleichen, wenn nicht größe ren Zahl von Freiexemplaren, wie sie in Frankreich gewährt werden, besonders bei Baarbezug in Deutschland allgemein üblich. 593
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