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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1879
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1879-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1879
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- Deutsch
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Erscheint anher Sonntag» täglich. — Bi» Börsenblatt Beitrüge für da» Börsenblatt sind an die Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum des BörseodereinS der Deutschen Buchhändler. 29. Leipzig, Mittwoch den 5. Februar. —- 1879. Nichtamtlicher Theil. Das Volckmar-Jubiläum. Leipzig, 1. Februar. Heute vor fünfzig Jahren that sich im Fürstenhause auf der Grimmaischen Straße eine neue Buch händlerfirma auf. Das neue Geschäft war eine Sortimentshandlung, die aus der von Christian Heinrich Ferdinand Hartmann 1818 er richteten Buchhandlung abgezweigt wurde. Die Besitzer der neuen Hartmann'schen Sortimentshandlung waren Friedrich Gustav Schaarschmidt und Franz Ludolf Friedrich Hans Volckmar. Man fand bei ihnen „ein Lager von gebundenen Bücher» aus allen Fächern, von Landkarten und den neuesten Musikalien". Tie Firma Hartmann'sche Buchhandlung wurde von den Besitzern nur etwa drei Jahre fortgeführt. Im Jahre 1831 nannte sich das Geschäft Schaarschmidt L Volckmar. Die Meßkatalogc von 1830—32 enthalten übrigens auch Ankündigungen von Verlagsunterneh mungen der jungen Firma; im ersten Jahre bringt dieselbe 14 Novitäten, im nächsten 10, ° im dritten 16 und im letzten des Lustrums 21 auf den Markt. Die beiden Affociös bleiben über haupt nur fünf Jahre vereinigt, 1833 trennen sie sich und theilen den Verlag, der nach jenen Anführungen über 60 Nummern zählte. Von da an firmiren Schaarschmidt und Volckmar Jeder für sich selbständig. Elfteren verlieren wir bald aus den Augen; denn schon nach vier Jahren verschwindet sein Name unter den Leipziger Verlagsfirmen. Volckmar dagegen entwickelt sein Geschäft als Verleger um so stetiger und gedeihlicher. In den ersten dreizehn Jahren producirte er nicht weniger denn 207 Novitäten, wie in. Schwetschke's „(toäsx nnnckinarins Dorrnauiao litoratatz oon- tinnatns" nachweist. Zu Neujahr 1835 kaust er die aus dem Jahre 1680 datirende Renger'sche Verlagsbuchhandlung in Halle an und verlegte dies Geschäft nach Leipzig, eine Zeit lang Halle und Leipzig firmirend. Unter der Firma Renger erscheinen nun zu Leipzig in den nächsten Jahren an sechzig Novitäten. Nachdem Volckmar die Firma zehn Jahre besessen, verkauft er sie im Juli 1845 vortheilhast an O. Banckwitz. Auch dieser behielt sie kaum zehn Jahre. — Volckmar aber erwarb nachmals eine andere angesehene Verlagsfirma, indem er 1850 im Februar C. F. Amelang's Verlag, gegründet den 1. September 1806, in Gemeinschaft mit August Anton Vogel an kaufte und in sehr intelligenter und gewählter Weise fortführte. Mit der Verlagsthätigkeit allein erschöpfte sich Volckmar's Wirksamkeit keineswegs. Er war auch ein rühriger Commis- sionär. Im Jahre 183g, also vor vierzig Jahren, hatte er bereits 52 Committenten aus allen Gegenden des deutschen Vaterlands. Die Zahl der durch ihn als Commissionär am hiesigen Platze vertretenen auswärtigen Buchhändlerfirmen betrug 1854 schon 93. In demselben Jahre trat Herr Carl Voerster in das Ge- Sechsundvierzigster Jahrgang. schüft ein, fünf Jahre später der Sohn Friedrich Volckmar's, Herr Otto Volckmar. Diese letzten 25 Jahre brachten den eigentlichen, infolge eines konsequenten echt kaufmännischen, beziehentlich großhändle rischen und großindustriellen Betriebes erzielten Aufschwung des Hauses Friedrich Volckmar. Nach Schulz' Adreßbuch zählte das Haus im Jahre 1878 nicht weniger denn 303 Committenten, darunter 70 von außerhalb des Reichs, aus Oesterreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, England, Holland und Rußland, ja selbst aus Nord- und Südamerika (Chicago, St. Louis, Valparaiso) und Ost asien (Jedo in Japan). Diese Ziffer erhöht sich aber auf nahezu 400 durch die Vereinigung des Commissionsgeschäfts von I. G. Mittler mit dem Hause (Neujahr 1877). Mittler brachte ihm 8S Committenten zu. Johann Georg Mittler gründete das Geschäft just vor 75 Jahren, 1. Februar 1804. Das Kommissionsgeschäft wurde nach dem Uehergange an F. Volckmar noch unter der alten Firma weiter geführt. Mit dem heutigen Tage erlischt der Name I. G. Mittler, Commissionsbuchhandlung und geht in F. Volckmar aus. Das Ver- lagsconto I. G. Mittler besteht dagegen fort, Besitzer war und bleibt A. A. Vogel, der Eigenthümer des ganzen Geschäftes seit 1850 war. Eine dritte Seite des Geschäfts F. Volckmar ist das Baar- S ortiment für Buchhändler mit gebundenen Büchern. Eine ohne Rücksicht aus Partei- oder Richlungsunterschiede getroffene große Auswahl der gangbarsten Werke, Atlanten und Musikalien in den neuesten Auflagen solid und elegant gebunden, vereinigt eine bunte Bibliothek aus allen Gebieten und Fächern. Der neueste Katalog zählt an hundert Seiten. Dieser schwungvoll betriebene Geschäfts zweig, welcher epochemachend in der Geschichte des Leipziger Buch handels geworden ist, charakterisirt so recht die neue Zeit und ihre veränderten Ansprüche. Der Name Louis Zander's verknüpft sich mit dieser Wandelung ganz wesentlich. Denn er war cs zuerst, der sich damit eine Specialität schuf. — Die alte Zeit mit ihren broschirten Werken, mit ihren „Rohartikeln" liegt nunmehr weit hinicr uns. „Krebse" gibt es in diesem flotten Fahrwasser einfach nicht mehr. Die Herstellung der Druckwerke hat von den Eng ländern gelernt, bei denen gebundene Bücher längst die Regel sind. Welchen Ausschwung die Buchbindereien in Leipzig infolge dessen nahmen, ist bekannt genug. Das Haus F. Volckmar hat sich jetzt an der Hospital- und der Stephan-Straße, am Ausgange der Königsstraße im Johannisthale ein imposantes Daheim geschaffen. Ei» Häuserviereck erhebt sich dort in der unmittelbaren Nähe des Postgebändes, hochragend und stolz selbstgenügsam in das „Thal" hinabschauend, oben an seinem Eckgiebel glänzt in Goldschrist der gut deutsche Name F. Volckmar. 64
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